Görlitz: Schloss Hagenwerder

Schloss Hagenwerder

Thomas-​Müntzer-​Straße 10
02828 Görlitz OT Hagenwerder

Historisches

Bis 1936 hieß der Ort Hagenwerder Nickrisch. Das Rittergut befand sich von 1457 bis 1945 durch­ge­hend im Besitz der Familie Emmerich und deren Nachkommen in weib­li­cher Linie.  Das Fachwerkschloss ent­stand im 16. oder 17. Jahrhundert. Ein Umbau erfolgte in der Mitte des 18. Jahrhudnerts, als es sich im Besitz von Floriana  Elisabeth Emmerich, ver­hei­ra­tet mit Johann Gottfried Tischer, befand. Die Scheune wurde 1763 errich­tet. 1776 ver­erbte Johann Gottfried Tischer das Rittergut Nickrisch an Helena Tugendreich Emmerich. Deren Tochter Sophie Helene hei­ra­tete Siegmund Traugott Hagendorn, wor­auf­hin sich das Rittergut über meh­rere Generationen in deren Familienbesitz befand.

Nach 1945

Das Rittergut wurde mit Vollzug der Bodenreform ent­eig­net und die Ländereien an Neubauern ver­teilt. Das Herrenhaus wurde zu Wohnzwecken und durch dioe Gemeindeverwaltung genutzt.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren erfolg­ten erste Sanierungsarbeiten. Das Herrenhaus wurde seit­her mehr­fach ver­kauft, ohne dass eine voll­stän­dige Sanierung erfolgte.

Heutige Nutzung

Im Schloss befin­den sich Wohnungen, diese ste­hen aller­dings leer.

Herrnhut: Wasserburg & Schloss Großhennersdorf

Wasserburg & Schloss Großhennersdorf

Untere Dorfstraße 3
02747 Herrnhut OT Großhennersdorf

Historisches

Großhennersdorf war bereits 1296 ein Herrensitz, der 1422 als Rittersitz Erwähnung fand. Vermutlich exis­tierte hier bereits eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg. Die erste Erwähnung als Rittergut erfolgte 1563, wäh­rend ein Schloss erst­mals 1587 genannt wurde. Ein Brand zer­störte es groß­flä­chig im Jahre 1657. Als die Familie von Gersdorff 1676 in den Besitz des Schlosses kam, fan­den umfang­rei­che Um- und Ausbauten statt. So wurde der Teich tro­cken­ge­legt, wäh­rend ein ummau­er­ter Park mit­samt Orangerie ange­legt wurde. Nach dem Tod von Henriette von Gersdorff wurde das Rittergut 1741 der Brüderunität Herrnhut über­eig­net. Anderthalb Jahrzehnte spä­ter ging die Parkanlage verloren.

Während der Napoleonischen Kriege diente Schloss Großhennersdorf der preu­ßi­schen Armee als Lager. 1857 und 1858 wur­den drin­gend erfor­der­li­che Sanierungsarbeiten vor­ge­nom­men. In die­sem Zusammenhang erhielt das Schloss eine neue Dachform. Ende 1868 erlitt das Gebäude Sturmschäden. Es wurde nach­fol­gend wäh­rend des Kirchenneubaus vor­über­ge­hend für Gottesdienste genutzt. Zur Zeit der Wende von 19. zum 20. Jahrhundert bewohn­ten Landarbeiter Teile des Schlosses.

Im Ersten Weltkrieg waren hier fran­zö­si­sche Gefangene unter­ge­bracht. 1930 wurde das Schloss, das sich noch immer im Eigentum der Brüderunität befand, zur Jugendherberge umfunk­tio­niert. 1937 über­nahm die Wehrmacht das Schloss mit­samt dem zum Remonte-​Gut umfunk­tio­nier­ten Rittergut. Der Verfall des Schlosses schritt man­gels Nutzung und Erhaltungsmaßnahmen fort.

Nach 1945

Aufgrund des bau­li­chen Zustandes wurde das Schloss 1946 bau­po­li­zei­lich gesperrt. Dennoch zogen wei­tere Flüchtlingsfamilien ein. Die FDJ rich­tete im Erdgeschoss ein Jugendheim ein und das Schloss wurde letzt­lich noch bis 1952 bewohnt, bis es zuneh­mend zur Baumaterialgewinnung zweck­ent­frem­det wurde. Nachdem 1977 /​ 1978 ein Teil des Turmes ein­ge­stürzt war, erfolg­ten Abrissarbeiten.

Nachwendezeit

ABM-​Kräfte sicher­ten das Gelände 1998.

Heutige Nutzung

Mittlerweile sind nur noch geringe Ruinenreste des Schlosses vor­han­den. Die frü­here Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut und der was­ser­füh­rende Graben trockengelegt.

Bodendenkmalschutz

Das Areal wurde 1935 und wie­der­holt 1958 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Schöpstal: Rittergut Mittelgirbigsdorf I

Rittergut Mittelgirbigsdorf I

02829 Schöpstal OT Girbigsdorf

Historisches

Bis 1643 besaß Hiob von Salza das Rittergut Mittel Girbigsdorf. Nach dem Verkauf wurde es bald in drei Anteile auf­ge­teilt, so dass die Rittergüter I, II und III ent­stan­den. Das Rittergut I, des­sen Herrenhaus das Kretschamgut war,  ist schon lange nicht mehr erhal­ten. Es wurde nicht wie­der auf­ge­baut, nach­dem das Gut 1870 einem Brand zum Opfer fiel. Seine Ländereien kamen an das Nachbargut.

Großschweidnitz: Rittergut Großschweidnitz

Rittergut Großschweidnitz

Straße der Einheit 3
02708 Großschweidnitz

Historisches

Der 1306 erwähnte Herrensitz befand sich bis 1478 im Besitz der Herren von Schönberg. Anschließend ging er an die Stadt Löbau über, die ihn 1547 an die Herren von Nostitz ver­äu­ßerte. 1605 kam der Herrensitz an die Familie von Hund und Altengrotkau und wurde 1764 an die Familie von Leubnitz ver­kauft. Unter die­ser wurde im fol­gen­den Jahr (andere Quelle: bereits 1755) das Herrenhaus erbaut, wel­ches einen Vorgängerbau ersetzte.

Durch Heirat gelangte das Gut 1775 an die Familie von Beschwitz, unter denen es 1777 als Rittergut Erwähnung fand. Weitere Besitzer waren ab 1851 der Freiherr von Gutschmidt und ab 1881 Gustav Klette, unter dem im Jahr dar­auf das Herrenhaus umge­baut wurde. Sachsen kaufte das Rittergut 1898 und rich­tete 1902 auf dem Rittergutsgelände eine Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke ein.

Nach 1945

Bis 1990 war das Rittergut Großschweidnitz ein Volksgut und wurde staat­lich bewirtschaftet.

Heutige Nutzung

Heute befin­det sich das Rittergut Großschweidnitz in Privatbesitz, das Herrenhaus steht leer und ist sanierungsbedürftig.

Schöpstal: Wallburg Ebersbach /​ Kleine Schanze

Wallburg Ebersbach /​ Kleine Schanze

Burgberg
02829 Schöpstal OT Ebersbach

Historisches

Die Höhenburg mit einem vor­mals ver­mut­lich halb­run­den Abschnittswall ist wei­test­ge­hend abge­tra­gen. Der genaue Aufbau der Burg ist durch ihre voll­stän­dige Einebnung unklar. An die Wallanlage erin­nert die Straße Am Burgberg.

Bodendenkmalschutz

Das Areal wurde 1955 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Görlitz: Rittergut Kleinbiesnitz

Rittergut Kleinbiesnitz (Loensches Gut)

Kastanienallee 23
02828 Görlitz

Historisches

Das 1320 erwähnte Vorwerk wurde 1419 als Rittersitz bezeich­net, als es sich im Besitz von Hans von Uechteritz befand. Dieser ver­kaufte es 1442, als es wie­der als Vorwerk bezeich­net wurde, an den Görlitzer Rat. Es wurde über­wie­gend land­wirt­schaft­lich genutzt und schließ­lich 1664 als Rittergut erwähnt. In der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Rittergut kom­plett umge­stal­tet, wobei der Umbau des Herrenhauses 1861 abge­schlos­sen wurde und unter Einbeziehung des Vorgängerbaus erfolgt war. 1896 kaufte August von Loen das Rittergut, auf den die alter­na­tive Bezeichnung “Loensches Gut” zurück geht. Er ließ unter ande­rem den Turm anbauen. Die Stadt Görlitz erwarb das Rittergut 1933.

Nach 1945

Nach 1945 wurde das Rittergut als Verwaltungssitz der VEG Obstproduktion Kunnerwitz und als Lehrlingswohnheim genutzt.

Nachwendezeit

2006 erfolgte der Verkauf an pri­vat. Die Eigentümer sanie­ren das Rittergut schrittweise.

Heutige Nutzung

Im Rittergut ste­hen Pensionszimmer und Räume zur Anmietung für Veranstaltungen zur Verfügung.

Großschönau: Rittergut Großschönau

Rittergut Großschönau

Hauptstraße 52
02779 Großschönau

Historisches

Der 1430 erwähnte Rittersitz wurde ab 1564 als Rittergut bezeich­net. Im Jahre 1587 wurde das Rittergut Großschönau von der Stadt Zittau erwor­ben. 1828 erwarb Johann Gottfried Haebler das Rittergut. Er ließ 1834 das impo­sante Herrenhaus errich­ten, wel­ches als Familien- und Firmensitz von ihm genutzt wurde. Im Wirtschaftshof befin­den sich ein Pächterhaus, ein Kuhstall ud eine Scheune. Nach einem Brand 1883 wur­den die Gebäude neu erbaut. Das Rittergut ver­blieb in Familienbesitz, wobei Carl Oskar Haebler 1910 in den Adelsstand erho­ben wurde.

Nach 1945

Hans Carl von Haebler, seit 1933 im Besitz des Ritterguts, wurde 1946 ent­eig­net. Er ver­lor die Firma, konnte aber einen Teil der Landwirtschaftsflächen behal­ten. 1962 wurde das Rittergut nach­träg­lich enteignet.

Nachwendezeit

1992 erhiel­ten die Erben das Grundstück zurück. Unter Franz von Haebler wurde nach 1994 eine umfas­sende Sanierung des Herrenhauses durchgeführt.

Heutige Nutzung

Das schloss­ähn­li­che Herrenhaus wird bewohnt. Im Kuhstall wurde ein Veranstaltungssaal ein­ge­rich­tet. Die Landwirtschaftsflächen sind verpachtet.

Schöpstal: Rittergut Obergirbigsdorf

Rittergut Obergirbigsdorf

Kleine Seite 32
02829 Schöpstal OT Girbigsdorf

Historisches

Hierbei han­delt es sich um das älteste Rittergut in Girbigsdorf. Jakob von Schachmann erbte das Rittergut, das zuvor im Besitz von Hans Frenzel war, im Jahre 1571 und tätigte umfas­sende Gebietszukäufe. In der Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich das Rittergut Obergirbigsdorf im Besitz der Herren von Mitschke-​Collande. Das Herrenhaus des Ritterguts erhielt wohl um 1880 seine heu­tige Gestalt. Zwei Jahre spä­ter kaufte Woldemar Kästner das Rittergut Obergirbigsdorf, das seit­her auch als Kästnergut bekannt ist. Es blieb in Familienbesitz bis 1945.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Dr. Johannes Kästner wur­den am Herrenhaus ver­ein­fa­chende Umbauten vor­ge­nom­men und Wohnungen ein­ge­rich­tet. Die Ländereien wur­den aufgeteilt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist saniert und dient nach wie vor Wohnzwecken.

Görlitz: Burg Landeskrone

Burg Landeskrone

Fahrstraße 1
02827 Görlitz

Historisches

Zu Beginn des 10. Jahrhunderts ent­stan­den zwei Wallanlagen, von denen eine im Jahre 952 zu einer Burganlage umge­baut wurde. Von 1268 exis­tiert ein Nachweis, der diese Burganlage als “castrum lan­disch­krone” bezeich­net. Die Bezeichnung geht auf das Rittergeschlecht von Landskron zurück, das aus dem Siebengebirge stammte. 1357 erhiel­ten die Herren von Bieberstein die Burg als Lehen. Knapp ein Jahrhundert spä­ter, näm­lich 1440, wurde die Burg von der Stadt Görlitz gekauft und durch ihre Bürger zer­stört. Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges diente die Burgruine als Beobachtungsposten. Der Aussichtsturm wurde 1796 errich­tet. 1844 folgte die Einrichtung einer Gaststätte. Fünfzehn Jahre spä­ter wur­den die Fundamente der alten Burganlage freigelegt.

Nach 1945

Fünf Jahre nach dem Brand der Gaststätte im Jahre 1946 ent­stand der Neubau.

Nachwendezeit & Heutige Nutzung

Nachdem 1993 der Erbbauvertrag zwi­schen der Stadt Görlitz und dem Investor geschlos­sen und im fol­gen­den Jahr die Sanierung been­det wurde, eröff­nete das Burghotel mit Gastronomie.

Bodendenkmalschutz

Das Areal der Burganlage wurde 1966 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.