Waldhufen: Rittergut Jänkendorf

Rittergut Jänkendorf

Schulstraße 7
02906 Waldhufen OT Jänkendorf

Historisches

Die Familie von Nostitz besaß das Jänkendorfer Rittergut ab dem frü­hen 15. Jahrhundert bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Während die­ser Zeit wurde 1725 das Herrenhaus erbaut. Der Familie von Nostitz  folg­ten wei­tere Besitzer, bis das Rittergut 1791 von der Witwe Johanna Friederike von Schönberg gekauft wurde. Sie war eine gebo­rene Freiin von Fletscher und fühlte sich von der Herrnhuter Gemeinschaft ange­zo­gen. In zwei­ter Ehe hei­ra­tete sie Heinrich XXXVII. Graf Reuß, der nach ihrem Tod 1815 das Rittergut Jänkendorf über­nahm. Das Rittergut ver­bließ bin 1945 im Besitz der Grafenfamilie Reuß und wech­selte inner­halb die­ser mehr­fach den Besitzer.

Nach 1945

Nach der Enteignung wur­den zunächst Flüchtlinge, kurz spä­ter eine Schule im Herrenhaus unter­ge­bracht. Nach einem Brand 1958 wurde das Herrenhaus wie­der auf­ge­baut und mit einem Anbau ver­se­hen. Drei Jahre spä­ter wurde der Schulbetrieb wie­der aufgenommen.

Nachwendezeit

Im Jahre 2009 wurde die Schule ver­legt und das Herrenhaus freigezogen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer.

Boxberg: Rittergut Dürrbach

Rittergut Dürrbach

Am Waldessaum
02906 Boxberg OT Dürrbach

Historisches

Das Rittergut wurde 1527 erst­mals urkund­lich erwähnt. Es gelangte 1603 an die Herrschaft in Eselsberg, wo es sich bis 1626 befand. Da das Rittergut spä­ter zu Jahmen gehörte, exis­tiert ledig­lich ein Pächterhaus. Im spä­ten 19./frühen 20. Jahrhundert befand sich das Rittergut im Besitz der Braunkohle- und Brikett-​Industrie AG Berlin und wurde von Hugo Stinnes gepachtet.

Nach 1945

Hugo Stinnes wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Heute befin­det sich das Rittergut in rui­nö­sem Zustand.

Reichenbach: Altes & Neues Schloss Mengelsdorf

Altes & Neues Schloss Mengelsdorf

An der Dorfstraße 6
02894 Reichenbach OT Mengelsdorf

Historisches

Das Rittergut wurde 1580 erwähnt, als die Familie von Gersdorff, bis dahin im Besitz von Mengelsdorf, ihren Besitz ver­äu­ßerte. Vermutlich bestand das Gut bereits im 14. Jahrhundert. Nach meh­re­ren Besitzerwechseln kam das Rittergut an die Familie von Loeben, die nach einem Brand des Rittergutes 1741 die­ses wie­der auf­bauen ließ. Hierbei han­delte es sich um das heute soge­nannte Alte Schloss. An ihm wur­den 1860 Umbauten getä­tigt. Dies geschah unter Georgine Louise Dorothea Hüpeden, die das Rittergut ein Jahr zuvor erwor­ben hatte. Außerdem ver­an­lasste sie eben­falls 1860 den Anbau eines weit­läu­fi­gen und als Neues Schloss bezeich­ne­ten Gebäudeteils. Nach ihr gab es wei­tere Besitzerwechsel. Es folg­ten Louis Hüpeden, Dr. Zemke, Major von Tiedemann und Richard Güterbock.

Nach 1945

Der letzte Eigentümer, Herr Tannenberger, wurde 1945 ent­eig­net. Die LPG nutzte den Gutshof, das Schloss diente seit 1947 der Caritas als Alten- und Pflegeheim. 1952 wurde an das Schloss eine kleine katho­li­sche Kapelle angebaut.

Nachwendezeit

Nach der 1996 und 1997 durch­ge­führ­ten Sanierung wurde das Heim in eine sozi­al­the­ra­peu­ti­sche Wohnstätte umgewandelt.

Heutige Nutzung

Der Schlosskomplex beher­bergt nach wie eine sozi­al­the­ra­peu­ti­sche Wohnstätte. Das Rittergut befin­det sich in Privatbesitz und ist sanierungsbedürftig.

Rothenburg: Schloss Rothenburg

Schloss Rothenburg

Schlossplatz
02929 Rothenburg

Historisches

1361 wurde in der bereits gegrün­de­ten Stadt ein Herrensitz erwähnt, der spä­ter zum Rittergut erho­ben und als sol­ches 1586 erwähnt wurde. Der Herrensitz befand sich seit der Mitte des 13. Jahrhunderts im Besitz der Herren von Rothenburg. In der zwei­ten Hälfte des 15. Jahrhunderts ging der Herrensitz an die Familie von Nostitz über. Weitere Besitzer waren ab 1607 die Herren von Rechenberg, ab 1620 Friedrich von Salza, ab 1651 die Familie von Horn, ab 1673 erneut die Familie von  Nostitz, ab 1686 Hanns Heinrich Graf von Hohberg und ab 1710 Gottfried Schneider. Nach sei­nem Tod über­nahm 1740 Caspar Christian Henrici das Rittergut. Nach ihm wech­sel­ten die Besitzer wie­der häufig.

Ab 1764 war Carl Andreas von Meyer zu Knonow als Besitzer bekannt, ab 1785 Johann Christian Friedrich von Eicke und ab 1790 die Grafenfamilie von Brühl. Christan Friedrich von Schrickell erwarb das Rittergut 1796. Zwei Jahre spä­ter kam es zu einem Großbrand auf dem Gutshof, wel­cher in der Folge kom­plett abbrannte. Henriette von Kölichen erwarb das Rittergut 1804 und ver­kaufte es bereits im Folgejahr an Ernst Heinrich Graf von Hagen.

Unter einem von bei­den wurde auf den Grundmauern des abge­brann­ten Schlosses 1805 ein neues Schloss errich­tet. Dieses gelangte schon 1806 an Friedrich Johann August Erdmann von Kutschenbach und 1820 an die Familie Körber. Freiherr Wigand Adolph von Gersdorff erwarb das Schloss 1840 und ver­an­lasste Ausbauarbeiten. Nach ihm befand sich Schloss Rothenburg ab 1857 im Besitz von Otto und Gustav von Gersdorff, ab 1870 im Besitz von Rudolph Hermann Schade und ab 1880 im Besitz der Familie von Martin.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung von Hans von Martin. Das Schloss wurde mit­samt sei­nen Wirtschaftsgebäuden zwi­schen 1946 und 1947 abgerissen.

Heutige Nutzung

Es sind nur noch Mauerreste vorhanden.

Löbau: Schloss Bellwitz

Schloss Bellwitz

Oppelner Weg 2
02708 Löbau OT Bellwitz

Historisches

Der 1312 erst­mals unter Ludwig von Bellwitz genannte Herrensitz wird seit 1572 als Rittergut bezeich­net. Er befand sich lange Zeit im Besitz der Familie von Gersdorff, die noch 1730 als Besitzer ver­zeich­net war. 1743 gelangte das Rittergut Bellwitz an Johann Georg Adolph von Heldreich, unter dem im glei­chen Jahr noch der Bau des Schlosses erfolgte. Die Familie von Heldreich behielt das Rittergut Bellwitz mit sei­nem Schloss bis 1945 in Familienbesitz. 1791 erhielt das Schloss einen Anbau unter Hans Gottlob von Heldreich. 1859 und 1860 wurde das Herrenhaus unter Carl Theordor Emil von Heldreich erneut umge­baut und erhielt sein heu­ti­ges Aussehen mit Renaissancegiebeln.

Nach 1945

Nach 1945 wurde das Schloss als Wohngebäude für Neubauern und als Konsum genutzt. Der Turmaufsatz musste 1985 wegen Baufälligkeit abge­tra­gen wer­den. Ein Anbau, der dem Schloss hin­zu­ge­fügt wer­den sollte, wurde bis zur Wende nicht fertiggestellt.

Nachwendezeit

Die Gemeinde benö­tigte das Schloss Bellwitz nicht und bot es in einer Versteigerung an. Das Schloss kam in den Besitz eines Österreichers, der aller­dings keine Sanierung ver­an­lasste. 2002 erfolgte aber­mals eine Versteigerung und Schloss Bellwitz kam an einen fran­zö­si­schen Unternehmer. Aber auch unter die­sem tat sich bis­lang nichts zum Erhalt des Schlosses.

Heutige Nutzung

Schloss Bellwitz steht seit vie­len Jahren leer und befin­det sich in einem dem­entspre­chen­den Zustand.

Löbau: Lehngut Mauschwitz

Lehngut Mauschwitz

02708 Löbau

Historisches

Mauschwitz wurde 1395 als Herrensitz beschrie­ben. Seit dem 18. Jahrhundert bestand ein Vorwerk. Im Jahre 1875 erfolgte eine gleich­zei­tige Erwähnung von Vorwerk und Lehngut.

Waldhufen: Rittergut Diehsa

Rittergut Diehsa

Kastanienallee 5
02906 Waldhufen OT Diehsa

Historisches

Das Rittergut wurde erst­mals im 16. Jahrhundert erwähnt. Seine Besitzer wech­sel­ten recht häu­fig. Dazu zähl­ten ab 1687 Klaus von Lützow, ab 1870 die Grafenfamilie von Zech, ab 1905 Federico Martin, wel­cher zwei Jahre spä­ter in den Adelsstand erho­ben wurde und sich seit­her Friedrich von Martin nannte, und ab 1915 sein nicht mit ihm ver­wand­ter Namensvetter Friedrich von Martin. Dieser behielt das Rittergut Diehsa bis zur Enteignung in sei­nem Besitz.

Nach 1945

Das Schloss wurde 1945 durch Brandstiftung zer­stört. Friedrich von Martin starb noch im glei­chen Jahr. Mit der Bodenreform wurde das Rittergut ent­eig­net. Daraufhin wur­den die Reste des Schlosses abge­ris­sen und an sei­nem Standort zwei Eigenheime errichtet.

Heutige Nutzung

Das Verwalterhaus ist saniert und wird bewohnt. Die Wirtschaftsgebäude haben gro­ßen Sanierungsbedarf. Der Schlossteich ist eben­falls noch vorhanden.

Boxberg: Rittergut Reichwalde

Rittergut Reichwalde

Robert-​Koch-​Straße 21
02943 Boxberg OT Reichwalde

Historisches

Der 1394 erwähnte Rittersitz besaß spä­tes­tens seit 1604 den Rang eines Rittergutes. 1399 war die Familie von Metzradt im Besitz des Gutes, das im 16. Jahrhundert der Familie von Temritz gehörte. Weitere Besitzer waren die Familie von Nostitz, die Familie von Warnsdorf, die Familie von Callenberg und die Familie von Loeben. Der Reichsgraf von Pückler kaufte 1804 das Rittergut Reichwalde und ver­kaufte es noch vor 1840. 1869 kam es an die Freifrau Thekla von Eckardtstein, die es inner­halb der Familie wei­ter vererbte.

Der älteste Teil des Herrenhauses stammt ver­mut­lich aus dem 16. Jahrhundert, in den nach­fol­gen­den Jahrhunderten wur­den Anbauten getä­tigt. Die Nutzflächen des Rittergutes bestan­den zu einem gro­ßen Teil aus Wasserflächen, die zur Karpfenzucht genutzt wur­den. Während des Zweiten Weltkriegs wur­den im Herrenhaus Raketenteile von Mitarbeitern der AEG montiert.

Nach 1945

Die Familie von Eckardtstein wurde 1945 ent­eig­net, das Rittergut Reichwalde wurde neu auf­ge­teilt. Das Herrenhaus wurde nach­her als Kindergarten und Schule genutzt. Seit 1971 erfolgte eine Nutzung als Schullandheim.

Nachwendezeit

2003 wurde ein Flügel abge­bro­chen, von 2006 bis 2008 erfolgte eine umfas­sende Sanierung. Im Außenbereich wur­den schü­ler­ge­rechte Freizeit- und Sportanlagen errichtet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient nach wie vor als Schullandheim.

Reichenbach: Schloss Krobnitz

Schloss Krobnitz

Am Friedenstal 5
02894 Reichenbach OT Krobnitz

Historisches

Das Rittergut in Krobnitz wurde 1592 erst­mals erwähnt. 1759 wurde der Bau des eins­ti­gen Herrenhauses voll­endet. Zu die­sem Zeitpunkt befand es sich im Besitz von Carl Heinrich Wilhelm von Uechtritz, der das Rittergut 1733 erwor­ben hatte und bis etwa 1800 in Familienbesitz behielt.

Albrecht Graf von Roon kaufte Krobnitz 1873 und ließ in den fol­gen­den zwei Jahren das Schloss umfang­reich zu sei­nem Alterssitz um- und aus­bauen. Außer einem wei­te­ren Flügel und einem Turm wurde das Gebäude um eine Etage auf­ge­stockt. Im Park wurde eine Familiengruft ein­ge­rich­tet und wenig spä­ter mit einer Kapelle über­baut. Die Witwe Ilse Gräfin von Roon ver­wal­tete Schloss Krobnitz mit Hilfe eines Inspektors bis 1945.

Nach 1945

Schloss Krobnitz blieb bis 1945 im Besitz von Ilse Gräfin von Roon und wurde dann ent­eig­net. Im Schloss wur­den Flüchtlinge unter­ge­bracht, es diente wei­ter­hin als Wohnhaus und Kindergarten. Der Gutshof und die Ländereien wur­den durch die LPG genutzt. Der Turm am Schloss wurde nach Kriegsende und die Kapelle über der Familiengruft in den 1980er Jahren abgerissen.wurden wieder

Nachwendezeit

1990 räumte die LPG die Wirtschaftsgebäude, 2001 zogen die letz­ten Wohnungsmieter aus. Von 2002 bis 2005 wurde Schloss Krobnitz durch einen Museumsverbund umfas­send saniert. Dabei wurde auch ein Saalanbau aus dem zei­ti­gen 20. Jahrhundert abge­bro­chen und der nach Kriegsende abge­bro­chene Turm ver­ein­facht wie­der aufgebaut.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird heute als Museum genutzt. Im Stall, 1795 erbaut, fin­den Ausstellungen statt. Das Inspektorenhaus wird durch einen Verein genutzt.

Rosenbach: Rittergut Obermittelherwigsdorf

Rittergut Obermittelherwigsdorf

Mittelhofweg 4
02708 Rosenbach OT Herwigsdorf

Historisches

1443 wurde ein Rittersitz urkund­lich erwähnt, der seit 1532 als Rittergut geführt wurde. Der bis­he­rige Besitzer des Ritterguts Herwigsdorf, Andreas von Gersdorff, starb 1621. Seine Söhne teil­ten den Grundbesitz in die Rittergüter Oberherwigsdorf, Mittelherwigsdorf und Niederherwigsdorf auf. Unter Gottlob von Schwanitz wur­den die Rittergüter 1669 wie­der ver­ei­nigt, doch mit sei­nem Tod 1673 muss­ten vier Söhne mit Erbanteilen aus­ge­stat­tet wer­den, was noch­mals eine Teilung des Ritterguts Mittelherwigsdorf zur Folge hatte.
1737 wurde das Herrenhaus des Obermittelhofes erbaut. Umbauten erfolg­ten 1801 und 1802 unter Gottlieb Wilhelm Graf von Bressler.

Nach 1945

Im Rahmen der Bodenreform wurde das über 100 ha große Gelände des Rittergutes auf­ge­teilt. Die LPG über­nahm die land­wirt­schaft­li­chen Flächen und nutzte diese bis in die 1990er Jahre. Das Herrenhaus wurde in den Nachkriegsjahren abgerissen.

Nachwendezeit

2002 erwarb die Gemeinde das Rittergut von der Treuhand und plante den Umbau des Rittergutes, wel­ches sich in einem bau­lich schlech­ten Zustand befand.

Heutige Nutzung

Ein Teil des Rittergutes ist bereits saniert und wird vom Bauhof genutzt. Das rest­li­che Rittergut soll bis Februar 2019 fer­tig saniert und dann als Dorfgemeinschaftszentrum genutzt werden.
(Stand: 12/​2017)