Vorwerk Eckersberg
04655 Frohburg OT Eckersberg
Historisches
Das 1233 urkundlich erwähnte Allodium wurde 1694 als Vorwerk bezeichnet.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Leipzig
04655 Frohburg OT Eckersberg
Das 1233 urkundlich erwähnte Allodium wurde 1694 als Vorwerk bezeichnet.
Linda Nr. 33
04655 Frohburg OT Linda
Das Lindenvorwerk wurde 1398 erstmals erwähnt und befand sich ursprünglich auf dem heutigen Lenkersberg. Hildebrandt von Einsiedel erwarb das Vorwerk Lindischberg 1454 und schenkte es seiner Schwester als Witwensitz, nachdem deren Gatte Kunz von Kaufungen hingerichtet worden war. Im folgenden Jahrhundert befand sich das Vorwerk im Besitz des Ritters Ludwig von Rüdigsdorf, der 1538 den Teich anlegen ließ. 1778 erwarb Georg Leberrecht Crusius das Lindenvorwerk. Bei einem Brand im Jahre 1835 brannte das Vorwerk nieder und wurde noch im gleichen Jahr wieder aufgebaut und erhielt seine heutige Gestalt. Ab 1895 entstand ein Anbau, in dem sich der Saal befindet. Martin Zöllner war von 1920 bis 1956 der letzte Pächter des Lindenvorwerks.
Seit 1945 befand sich das Vorwerk im Eigentum der Gemeinde Jahnshain. Ab 1960 bis 1990 war es im Besitz der Konsumgenossenschaft Geithain.
Das Bundesvermögensamtes verkaufte das Lindenvorwerk 1997 an die Enkel des letzten Pächters. Diese unterzogen es einer umfassenden Sanierung und eröffneten darin ein Ausflugslokal.
Ausflugslokal
Am Sahliser Gut 10
04655 Frohburg OT Sahlis
Das Rittergut Sahlis war ursprünglich ein Vorwerk der Burg Kohren und gehörte ab dem 15. Jahrhundert in den Herrschaftsbereich der Burg Gnandstein.
Sahlis wurde bereits 1350 als Herrensitz und 1388 als Ritterlehn aufgeführt. Die früheste Erwähnung als Vorwerk der Burg Kohren erfolgte 1398, als sie an den Burgmann Hans von Lanse verliehen wurde. Nach dessen Tod 1428 ging das Vorwerk Sahlis als Lehen an die Brüder Balthasar und Melchior von Meckau über. Weitere Lehensnehmer waren ab 1448 Helfreich von Meckau, ab 1451 Georg von Meckau und nur drei Jahre darauf an Hildebrand von Einsiedel, welcher das Rittergut Sahlis gründete. Unter seinem Sohn Heinrich von Einsiedel konnten die Familienbesitzungen vergrößert werden. 1596 fiel das Herrenhaus einem Brandanschlag zum Opfer.
1602 verkaufte Georg Heinrich von Einsiedel das Rittergut Sahlis an seinen Schwager Wolf Löser. Dieser ließ die Brandruine des Herrenhauses wieder aufbauen und den Löser-Turm errichten. Auch das Lusthaus außerhalb des heutigen Guts- und Parkareals entstand unter Wolf Löser. Bis 1700 verblieb das Sahliser Rittergut im Besitz der Familie Löser. 1632 wurde das Herrenhaus bei den Kämpfen während des Dreißigjährigen Krieges erneut zerstört. Den Wiederaufbau übernahm Curt von Löser, der seit 1644 Besitzer war und an der Nordseite des Herrenhauses einen Anbau hinzufügte.
Unter Hans II. Löser wurde das Lusthaus 1683 wiederholt erneuert. In diese Zeit dürfte die Anlage des Löserschen Gartens fallen. Des Weiteren erfolgten unter ihm eine umfassende Umgestaltung des Herrenhauses und die Anlage des Totenberges für sich, seine Frau und ihre 13 Kinder. Aus der Löser-Turm erhielt unter Hans II. Löser zwischen 1682 und 1690 seine endgültige Form. Hohe Schulden zwangen Hans II. Löser im Jahre 1700, seinen Sahliser Grundbesitz an den Dompropst Johann Friedrich von Eckhardt zu verkaufen. Dieser ließ offenbar den Totenhügel zerstören.
1730 erwarb Kurt Abraham von Einsiedel das Rittergut Sahlis. Nach seinem Tod erbte es sein Sohn Hanns Abraham von Einsiedel. Er verkaufte das Rittergut 1754 an den Textilhändler George Leberecht Crusius. Er behielt das Rittergut Sahlis stolze 51 Jahre in seinem Besitz und ließ zwei Jahre nach dem Erwerb umfassende Erneuerungsarbeiten im Barockstil an der Gutsanlage vornehmen. Außerdem ließ er die Wirtschaftsgebäude errichten und ab 1771 den Rokokopark anlegen.
Als der kinderlose George Leberecht Crusius 1805 starb, erbte Friedrich Siegmund Leberecht Crusius den Gutsbesitz. Allerdings verstarb auch er noch im gleichen Jahr. Sein Vater Siegfried Leberecht Crusius, ein damals angesehener Leipziger Verleger, übernahm das Rittergut. Ab 1809 ließ er die großen Kreuzgewölbeställe errichten. Im Folgejahr kaufte er das benachbarte Rittergut Rüdigsdorf dazu.
Nach seinem Tod 1824 erbte sein Sohn Heinrich Wilhelm Leberecht Crusius das Rittergut. Unter diesem wurden die Wirtschaftsgebäude erneuert und zu einem landwirtschaftlichen Musterbetrieb entwickelt. 1856 ließ er das Herrenhaus im Tudorstil umgestalten und den Park vergrößern. Friedrich Leberecht übernahm den Besitz 1858. Nach seinem Tod 1861 wurde das Gut von einem Inspektor verwaltet da sein erbender Sohn Heinrich Wilhelm Leberecht Crusius zu diesem Zeitpunkt erst ein Jahr alt war. Er trat sein Erbe schließlich 1888 an und nahm erneut eine Umgestaltung des Herrenhauses vor. 1891 wurde unter seiner Federführung mit dem Bau der Orangerie begonnen, der im folgenden Jahr beendet werden konnte. Auch die Kegelbahn und die beiden Pavillons entstanden unter ihm.
Nach seinem Tod heiratete seine Witwe Anna Maria Elisabeth 1902 Börries Freiherr von Münchhausen. Sie übernahm zudem die Verwaltung des Erbes für ihren noch minderjährigen Sohn Siegfried Leberecht Heinrich Crusius. Börries Freiherr von Münchhausen ließ von 1905 bis 1906 das Herrenhaus um einen Flügel erweitern und mit einer neobarocken Fassade ausstatten. Siegfried Leberecht Heinrich Crusius wurde schließlich 1916 Gutsbesitzer von Sahlis.
Siegfried Leberecht Heinrich Crusius blieb bis 1945 Eigentümer des Rittergutes Sahlis und wurde im Rahmen der Bodenreform enteignet und vertrieben. Im Herrenhaus wurden 1945 Notwohnungen eingerichtet, nach der Umwandlung in ein volkseigenes Gut 1949 diente es als Lehrlingswohnheim. Bis Ende der 1980er Jahre kümmerte sich der Kulturbund Parkaktiv um den Erhalt des Parks.
Um 1990 übernahm die Treuhand das zunehmend verfallende Rittergut. Einem Verkauf im Jahre 2000 an ein Eigentümertrio folgte 2004 die Übernahme des Ritterguts Sahlis durch einen Privatmann, bei dem es sich um einen Freund von einem der Eigentümer handelte. Der nun neue Eigentümer war Gründer einer 1980 verbotenen Wehrsportgruppe. Er ließ die Fassade des Herrenhauses erneuern und Werterhaltungsmaßnahmen durchführen, die nicht in jeder Hinsicht bausubstanzförderlich gewesen sein sollen.
Im Januar 2016 wurde das Rittergut Sahlis zwangsversteigert, weil offenbar erhaltene Fördermittel nicht zweckgebunden zur Sanierung eingesetzt worden waren und überdies der Abwasserzwecksverband noch hohe Außenstände gegenüber dem Besitzer verzeichnete. Der neue Eigentümer machte auf sich aufmerksam, indem er verkünden ließ, auf dem Rittergut ein Konzentrationslager errichten zu wollen. Der Verkauf im Rahmen der Versteigerung wurde dennoch nicht beanstandet. Jedoch zahlte der neue Eigentümer den Kaufpreis nicht, stattdessen kursierte ein zweifelhaftes Verkaufsangebot zum vierfachen Preis in den folgenden Monaten. Bei einer erneuten Zwangsversteigerung 2017 gelangte das Rittergut Sahlis an einen neuen Eigentümer, der es kurze Zeits später aus Kostengründen wieder verkaufte.
Das Rittergut Sahlis befindet sich seit September 2020 im Privatbesitz des aktuellen Eigentümers, ein Projektentwickler mit Fokus auf historischen Objekten. Dieser strebt nach Notsicherungsarbeiten eine umfassende Wiederherstellung und Nutzung des Ritterguts inklusive des Rokokoparks an. Der ehemalige Totenberg ist heute ein überwachsener Hügel.
(Stand: Mai 2021)
Burgberg | An der Burg
04655 Frohburg OT Sahlis
Die im 10. Jahrhundert durch König Heinrich I. gegründete Burg Chorun diente einst den Slawen als Verteidigungsanlage. 1190 war Heinricus de Chorun Eigentümer der Burg, die 1220 zerstört und 1240 wieder aufgebaut wurde. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts war die Herrschaft der Herren von Kohren beendet.
Die Burg wurde nicht mehr genutzt und begann nach 1456 zu verfallen. In der Folgezeit waren die Familien von Schönburg, Leisnig und Plauen Eigentümer der Burg. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die Burg zur Baustoffgewinnung freigegeben. Erhalten sind noch die beiden Burgtürme sowie Mauerreste.
Die Burganlage wurde 1936 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Der Schutz wurde 1958 erneuert.
Friedensstraße 7
04808 Lossatal OT Hohburg
Im Zusammenhang mit der Ersterwähnung von Hohburg als Herrensitz 1185 wurde Tidericus de Hoberch genannt. Die Herren von Hoberch (Hohburg) waren noch in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts im Besitz des Rittersitzes Hohburg, der als solcher 1352 erstmalig urkundlich nachweisbar war. 1450 kam der Rittersitz an die Herren von Poigk, wurde unter diesen 1571 als Rittergut bezeichnet und verblieb bis mindestens Ende des 16. Jahrhunderts in deren Eigentum.
1617 kam das Rittergut an Wilhelm von Lindenau und wurde fünf Jahre später vom Kurfürsten Johann Georg I erworben. Johann Martin Luther erwarb 1653 das Rittergut. Im 18. und 19. Jahrhundert wechselten die Besitzer mehrfach. So sind ab 1709 Johann Adolf Schmeiss und Ehrenpreiss, ab 1721 Gotthard Heinrich von Birckholtz und ab 1730 die Familie Lehmann aufgeführt. Christiane Magdalena Catherina von Beschwitz kam 1798 an das Rittergut Hohburg, das 1823 von der Freifrau von Reizenstein erworben wurde. Von dieser erwarb die Familie von Arnim 1874 das Rittergut. Ihr folgte 1899 die Familie von Schönberg.
Die Familie von Schönberg wurde 1945 enteignet, im gleichen Jahr wurde das Herrenhaus abgerissen.
Das noch vorhandene Wirtschaftsgebäude wurde zu Wohnzwecken umgebaut.
Lossatal OT Watzschwitz
Ein Vorwerk wurde 1538 in Watzschwitz erwähnt.
Kleiner Berg
04808 Lossatal OT Hohburg
Die Wallburg entstand in unterschiedlichen Zeitepochen und wird unter anderem auf die Zeit der Slawen datiert. Möglicherweise entstand sie bereits in der vorchristlichen Zeit. Sie befindet sich südwestlich von Hohburg auf dem Kleinen Berg und ist über einen Wanderweg erreichbar. Die Wallburg besteht aus einem unregelmäßigen Wall- und Grabensystem. Die Innenfläche ist durch mehrere Abschnittswälle aufgeteilt. Auch im Außenbereich gibt es mehrere Wallzüge.
Schutz als Bodendenkmal besteht für das komplexe Wallsystem seit 1938, erneuert wurde der Schutz 1958.
(Kirchberg, Redschin, Hradschin)
Kirchgasse
04808 Lossatal OT Hohburg
Die Burg wurde vermutlich im 13. Jahrhundert errichtet. Sie befindet sich im Ort zwischen Schule und Kirchhof. Der Burghügel war ursprünglich quadratisch mit einem Seitenmaß von etwa 15 m. Ein Teilstück des Hügels wurde abgetragen, als der Erweiterungsbau der Grundschule errichtet wurde. Das ursprüngliche Burgareal umfasste neben dem Burghügel noch den Kirchhof sowie den nördlichen Geländebereich. Der umlaufende Graben ist heute noch im Straßeneinschnitt östlich des Kirchhofs erkennbar.
Die Wallburg wurde Ende 1935 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Anfang 1958 wurde der Schutz erneuert.
Schloßstraße 15
04808 Lossatal OT Großzschepa
Möglicherweise bestand bereits 1262 ein Herrensitz unter Heinricus de Chephe, der erneut 1287 unter Hermannus miles de Tzepe Erwähnung fand.
Die erstmalige gesicherte Erwähnung des Rittergutes Großzschepa erfolgte 1554. Es ging aus einem Gut hervor, welches sich im 15. Jahrhundert im Besitz der Familien von Maschwitz, von Schönberg und von Amsdorf befand. Ihnen folgten die Familien von Planck, von Holleufer und von Birckholz. 1666 kam das Rittergut für rund einhundert Jahre an die Familie von Hartitzsch, die zwischen 1710 und 1720 das Schloss errichten ließ.
Nachdem es 1742 völlig ausbrannte, wurde das Schloss in seiner heutigen Form neu errichtet. Von der Familie von Hartitzsch ging Schloss Großschepa an den Hofrat Hommel über, welcher es 1827 Amalie Henriette Pöckel vererbte, die es bis mindestens 1852 besaß. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es von der Familie von Schönberg gekauft und 1883 unter Elisabeth von Schönberg umgestaltet. Ihre Enkel verkauften Schloss Großzschepa 1894 an Richard Auerbach. Bernhard Hans Beyer war der letzte Eigentümer des Ritterguts.
Bernhard Hans Beyer wurde im Rahmen der Bodenreform enteignet. Das Schloss wurde geplündert und zur Unterkunft für Wohnungslose umfunktioniert; die landwirtschaftlichen Flächen wurden an Neubauern aufgeteilt. In den 1970er Jahren erfolgten im Inneren des Schlosses erhebliche Umbauten.
Schloss Großzschepa wurde 2002 an privat verkauft. Ausbleibende Sanierungsarbeiten führten zu einem Verfall des Baus.
Im Sommer 2012 wurde ein Förderverein gegründet, dessen Ziel die Umgestaltung des desolaten Rittergutes Großzschepa für eine öffentliche Nutzung ist. Besonderes Augenmerk liegt auf dem einsturzgefährdeten Schloss, wobei ein Wiederaufbau angesichts der zu erwartenden enormen Kosten aussichtslos scheint.
Dorfstraße 5
04808 Lossatal OT Müglenz
Schloss Müglenz geht auf ein Rittergut zurück, welches bereits im 15. Jahrhundert nachgewiesen werden konnte. Es befand sich im Besitz der Familie von Korbitz, der Familie von Staupitz, der Familie von Kötteritzsch und der Familie vonHeynitz. 1599 kam es an die Stadt Wurzen, welche es 1622 an den Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen verkaufte. Dieser wiederum vergab das Rittergut Müglenz 1651 als Lehen an Daniel Heinrici.
1706 erwarb Heinrich von Bünau das Rittergut. Unter ihm wurde das Herrenhaus erbaut. Seine Nachkommen behielten das Rittergut bis 1798. 1899 gelangte Georg Nette als Erbe an das Rittergut. Er veranlasste 1905 einen umfassenden Um- und Ausbau des Herrenhauses zu dem heute vorhandenen Schloss. 1907 erbte Johann Georg Nette das Anwesen. Er wiederum vermachte es seiner Tochter Anneliese, verheiratet von Plehwe.
Anneliese von Plehwe wurde 1945 im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform enteignet. Im Schloss wurden Wohnungen und ein Kindergarten eingerichtet. Noch bis Mitte der 1970er Jahren waren im Erdgeschoss eine Verkaufsstelle, Gemeinderäume und eine Arztpraxis untergebracht.
2006 erfolgte der Verkauf an einen Modedesigner, welcher das Schloss instand hält. Die notwendige Sanierung ist noch offen.
Das Schloss wird durch den Eigentümer bewohnt, welcher sich Räumlichkeiten für Ateliers und Ferienwohnungen vorstellt. Der Wirtschaftshof befindet sich in Privatbesitz.