Zwenkau: Burg & Schloss Zwenkau

Burg & Schloss Zwenkau

Schlossberg
04442 Zwenkau

Historisches

Bereits im 9. Jahrhundert exis­tierte ein befes­tig­ter Herrenhof, der um 950 erst­mals als Burgward erwähnt wurde. Das Bistum Merseburg erhielt die Burg 974 als Geschenk von Kaiser Otto II. Der ers­ten Zerstörung der Burg um 1115 folgte in den 1120er Jahren die Wiederherstellung. Etwa um 1236 erfolgte der wei­tere Ausbau der Burganlage, die nach wie vor in bischöf­li­chem Besitz war; diese Arbeiten wur­den zwi­schen 1265 und 1288 fort­ge­führt. Weitere Zerstörungen durch­litt die Burg in den Jahren 1430 sowie 1446.

Der Wiederaufbau ließ fast ein Jahrhundert auf sich war­ten und wurde erst 1544 aus­ge­führt, wobei ein Schlossneubau als Dreiflügelanlage gesetzt wurde. Schloss Zwenkau unter­stand als Kammergut dem säch­si­schen Königshaus von 1562 bis 1837. Beim Stadtbrand von 1712 erlitt das Schloss große Schäden. Diese wur­den zwar nach­fol­gend besei­tigt, den­noch wurde das Schloss zwei Jahrzehnte dar­auf als bau­fäl­lig bezeichnet.

Zwischen 1823 und 1825 wurde die soge­nannte Amtsfronveste wie­der auf­ge­baut und um einen Neubau, der künf­tig als Gefängnis diente, erwei­tert. Nach der Auflösung des Kammergutes diente das Schloss seit 1838 über­wie­gend als Gerichtsamt. Zwischen 1900 und 1904 wurde das bis­he­rige Gefangenenhaus teil­weise abge­ris­sen und durch einen neuen Bau ersetzt. Weiterhin wurde der Nordflügel abge­ris­sen, um Platz für einen Neubau zu schaf­fen, außer­dem ent­stand das Torhaus.

Nach 1945

Nach dem Auszug des Amtsgerichts diente das umge­baute Schloss fortan der Stadtverwaltung Zwenkau als Rathaus.

Nachwendezeit

Erste bau­li­che Erneuerungen wur­den in gro­ßem Ausmaß 1991 vor­ge­nom­men. Der Südflügel wurde 1998 rekon­stru­iert, das Hintergebäude 2001/​2002. Innenhof sowie Umfassungsmauern erhiel­ten 2004/​2005 eine Verjüngungskur.

Heutige Nutzung

Schloss Zwenkau wird heute durch die Stadtverwaltung und als Rathaus genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die Burg wurde durch das Schloss über­baut. Das Burgareal steht seit Anfang 1958 als Bodendenkmal geschützt.

Bad Lausick: Rittergut Ebersbach

Rittergut Ebersbach

Schäfergasse 6 (Herrenhaus)
Schäfergasse 4b, Mittelstraße 1 (Rittergut)
04651 Bad Lausick OT Ebersbach

Historisches

Bereits 1529 war ein Vorwerk erwähnt. Die Bausubstanz des spä­tes­tens seit 1875 als Rittergut bezeich­ne­ten Guts geht im Kern auf das 16. Jahrhundert zurück. Die Wirtschaftsgebäude wur­den im 18. und 19. Jahrhundert errich­tet. Das Herrenhaus wurde um 1800 sowie um 1925 umge­baut. Als Besitzer sind die Familien von Marschall, von Plötz, Nehrhoff von Holderberg, Petzsch und Geißler zu nennen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind das Herrenhaus, Ställe und Scheunen, Reste der Einfriedung mit Toreinfahrten sowie Gutsarbeiterhäuser am Wirtschaftshof des Rittergutes. Letztere ent­stan­den eben­falls im 16. Jahrhundert und wur­den spä­ter umgebaut.

Brandis: Rittergut Polenz

Rittergut Polenz

Parkstraße 13
04821 Brandis OT Polenz

Historisches

Das Rittergut Polenz exis­tierte bereits 1445. Es gehörte seit dem 15. Jahrhundert der Familie von Lindenau und ver­blieb bis 1945 in Familienbesitz, auch wenn es ab dem 19. Jahrhundert in weib­li­cher Linie wei­ter­ver­erbt wurde, wodurch es zu ande­ren Namen in der Besitzerfolge kam. Als Gottlob Heinrich von Lindenau 1830 starb, erbte seine Enkelin Felicie von Petrikowsky-​Lindenau das Rittergut Polenz. Elf Jahre spä­ter hei­ra­tete sie Johann Oscar von Treba, wel­cher 1854 den Namen von Treba-​Lindenau annahm. Das Herrenhaus wurde um 1720 errich­tet und 1892 um einen Anbau ergänzt.

Nach 1945

Friedrich von Treba-​Lindenau wurde 1945 ent­eig­net. Die Ländereien wur­den auf­ge­teilt, im Herrenhaus wur­den Wohnungen, die Gemeindeverwaltung und ein Kindergarten untergebracht.

Nachwendezeit

Nach eini­gen Jahren Leerstand erfolgte der Verkauf, dem sich ab 1999 die Nutzung als Pflegeheim anschloss. Zuvor wurde das Herrenhaus voll­stän­dig saniert. Zusätzlich wurde ein wei­te­rer Neubau angefügt.

Heutige Nutzung

Die Nutzung als Pflegeheim wird fortgesetzt.

Rötha: Wallburg Burgstädtel

Wallburg Burgstädtel

Fuchsberg
04571 Rötha

Historisches

Die sla­wi­sche Ringwallanlage befand sich süd­west­lich von Rötha am Nordwestufer vom Stausee Rötha. Mit der Anlage des Stausees gin­gen etwa zwei Drittel der Wallburg ver­lo­ren. Ursprünglich wies die Wallburg einen Durchmesser von etwa 120 m auf. Es sind nur noch geringe Wall- und Grabenreste erkennbar.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1938, wobei der Schutz 1958 erneu­ert wurde.

Trebsen: Rittergut Altenhain

Rittergut Altenhain

Neuweißenborner Straße 20
04687 Trebsen OT Altenhain

Historisches

1529 erwarb die Familie von Große ein Gut, wel­ches inner­halb der Familie für einige Zeit geteilt wurde, wor­auf die urkund­li­che Erwähnung zweier Rittergüter im Jahre 1606 schlie­ßen lässt. 1742 kaufte Theodor August Freiherr von Hohenthal das Rittergut und ver­machte es 1777 sei­ner Tochter Gertraude Gräfin von Brühl, die 1783 starb. Daraufhin kam das Rittergut wie­der an ihren Vater, der im glei­chen Jahr ver­starb. Neuer Besitzer des Rittergutes Altenhain wurde Friedrich Leopold von Bißing, dem 1790 sein Sohn folgte.

1802 erwarb Christian Gottlob Vetter das Rittergut. Nach sei­nem Tod 1822 kam es an die Familie sei­nes Schwiegersohnes, Seyfert, und ver­blieb dort bis 1848. Dann wurde Friedrich Wilhelm Kabitzsch Eigentümer, der 1858 den Bau des Herrenhauses ver­an­lasste und 1871 einen turm­ähn­li­chen Anbau in Auftrag gab. Vorletzter Eigentümer war die Familie Kabitzsch ab 1889. Zuletzt gehörte das Rittergut Dietrich von Gontard, der es 1931 erwor­ben hatte.

Nach 1945

1945 wurde Dietrich von Gontard ent­eig­net. Zunächst diente das Herrenhaus Umsiedlern als Wohnstätte, spä­ter wurde es als LPG-​Büro, Kindergarten und zuletzt für Wohnungen für sowje­ti­sche Armeeangehörige genutzt. Schon seit 1982 stand das Herrenhaus leer.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde 1996 von pri­vat erwor­ben und bis 2010 umfas­send saniert. Der Rittergutshof wurde in den 1990er Jahren eben­falls verkauft.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird bewohnt und von einer klei­nen Galerie genutzt.

Zwenkau: Schloss Eythra

Schloss Eythra

Lindenallee
04442 Zwenkau OT Eythra

Historisches

Ab 1445 war ein Rittersitz bekannt. Von 1482 bis 1630 war die Familie Pflugk Besitzer des Schlosses, das 1733 als Barockschloss neu errich­tet und zum Ende des 18. Jahrhunderts sowie 1840 erneut umge­baut wurde. Weitere Besitzer waren Graf Werthern, Gräfin Senfft von Pilsach und von 1862 bis 1865 der Kaufmann Alexander Anger.

Devastierung

Ab 1983 wurde der Ort mit­samt Rittergut deva­stiert, um Platz für den Tagebau zu schaf­fen. 1986 wurde der zum Schloss Eythra gehör­dende Trianon, eine Art künst­li­che Ruine, abge­tra­gen und ein­ge­la­gert. Im Jahre 2002 erfolgte sein Wiederaufbau am alten, noch vor­han­de­nen Standort am Ende der his­to­ri­schen Lindenallee.

Belgershain: Wasserburg & Schloss Belgershain

Wasserburg & Schloss Belgershain

Schloßstraße
04683 Belgershain

Historisches

Das Schloss Belgershain ent­stand aus einer bereits im 11./12. Jahrhundert ange­leg­ten Sumpfburg, die von einem Wassergraben umge­ben war. Die Anlage wurde 1330 als im Besitz von Heinrich von Trebsen erwähnt. Bis 1482 befand sich das Vorwerk Belgershain im Besitz der Burggrafen von Leisnig, denen die Familie von Pflugk folgte. Nach 1510 kam das Vorwerk an die Familie von der Planitz, die es bis 1555 besaß und unter der 1551 die urkund­li­che Erwähnung als Rittergut erfolgte. 1555 wurde das Rittergut an die Herren von Schönfeld ver­kauft, die es bis 1619 besa­ßen und an die Familie von Schulenburg ver­äu­ßer­ten. Als wei­tere Besitzer sind seit 1681 die Familie von Ponickau, seit 1782 die Familie von Rex, seit 1786 die Frau von Hopfgarten, seit 1792 die Familie von Uechteritz, seit 1844 Friedrich von Zehmen und seit 1852 die Familie von Schönburg-​Waldenburg verzeichnet.

Nach 1945

1945 wurde Günther von Schönburg-​Waldenburg ent­eig­net. Das Schloss Belgershain sollte 1950 dem Abriss zum Opfer fal­len, wurde dann aber als Schule bis 1973 genutzt.

Nachwendezeit

Von 2002 bis 2004 fan­den umfang­rei­che Sanierungsarbeiten am Schloss selbst und am Schlossareal statt.

Heutige Nutzung

Das ehe­ma­lige Kavaliershaus dient heute als Rathaus. Im Schloss sind u. a. Vereinszimmer und ein Jugendklub untergebracht.

Bodendenkmalschutz

Die eins­tige Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut und damit grund­le­gend ver­än­dert. Der umlau­fende Wassergraben ist erhal­ten. Die Anlage der Wasserburg wurde 1956 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Borna: Wasserburg & Rittergut Kesselshain

Wasserburg & Rittergut Kesselshain

Nr. 1
04552 Borna OT Kesselshain

Historisches

Für Kesselshain sind 1445 gleich zwei Rittersitze doku­men­tiert, die sich im Besitz von Lucas Heldroff sowie Clemens Sczeczaw zcu Keßelßhayn befan­den. Aus den Rittersitzen ging im aus­lau­fen­den 17. Jahrhundert das Rittergut hervor.

Noch bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts hin­ein nutzte das Kloster Pegau das Gut. Im wei­te­ren Verlauf taucht die Familie von Carlowitz in Besitzurkunden auf. Ab 1647 ist als Besitzer die Familie von Kitzscher ver­merkt. Ihr folg­ten noch im glei­chen Jahrhundert die Brüder Martini sowie Albert von Schauroth. Die Familie von Einsiedel erwarb das Rittergut 1724 und ver­kaufte es 1790 an Ernst von Altrock. Diesem folgte 1826 Wilhelm Heinrich Martin. 1901 erwarb die Stadt Borna das Rittergut Kesselshain.

Nach 1945

Nach 1945 wur­den im Herrenhaus Wohnungen eingerichtet.

Heutige Nutzung

Leerstand

Bodendenkmalschutz

Das Rittergut geht auf eine vor­her bestehende Wasserburg zurück, deren Entstehungszeit dem Mittelalter zuge­schrie­ben wird. Die Wasserburg wurde durch das Herrenhaus über­baut, die Gräben wur­den tro­cken­ge­legt. Schutz als Bodendenkmal besteht für die Burganlage seit 1936, erneu­ert wurde die­ser 1958.