Vorwerk Gaudichsroda
04668 Grimma OT Gaudichsroda
Historisches
Das Vorwerk Gaudichsroda bestand 1904.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Leipzig
04668 Grimma OT Gaudichsroda
Das Vorwerk Gaudichsroda bestand 1904.
04808 Wurzen
Das Freigut Steinhof wird auch Gasthofsgut zum schwarzen und weißen Kreuz genannt. Das Gut wurde 1624 erwähnt, existierte aber bereits früher. 1855 war Carl August Schladebach als Besitzer verzeichnet.
Am Schwarzwasser 6
04828 Bennewitz OT Schmölen
Bereits zu Beginn des 10. Jahrhunderts soll eine Wehrburg mit Wassergraben bestanden haben. Erstmals wurde 1445 ein Rittersitz im Besitz von Nicol Steinbach erwähnt, der bereits sechs Jahre später den Rang eines Vorwerks und seit 1764 den eines Ritterguts inne hatte. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde das schlossartige Gebäude durch die Hussiten zerstört und nachfolgend wieder als Wasserburg aufgebaut. Die Besitzer wechselten oft, so sind ab 1519 die Familie von Pfersdorf, ab 1570 der Herr von Lachs und ab 1579 die Familie von Schleinitz bekannt. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges befand sich das Gut Schmölen im Besitz der Familie von Thümmel, wurde zerstört und wieder aufgebaut.
Nach weiteren Besitzerwechseln kam Schmölen 1690 an den General Hans Hermann Wastromyrsky von Rocketnick, unter dem das Gut in ein Allodial- und Erbgut umgewandelt, der Park angelegt und das Herrenhaus umgebaut wurde. Einer der weiteren Besitzer, Chirurg Gustav Pohl, gestaltete den Park öffentlich und trat seinen Grundbesitz 1849 freiwillig an den Staat ab. Das Rittergut erhielt damit die Patrimonialgerichtsbarkeit und erlebte weitere Besitzerwechsel. So kam es 1894 an Paul Haring, unter dem die Gebäude stark heruntergewirtschaftet wurden. Mit der 1901 durchgeführten Versteigerung kam das Rittergut an den Hauptmann Karl Johann Schultz, der das Herrenhaus komplett im französischen Renaissancestil umbauen und den Wallgraben trocken legen ließ. Seit 1924 war das Rittergut im Besitz der Familie Schultz.
Die Familie Schultz wurde 1945 enteignet und die Wirtschaftsgebäude, Ställe und Scheunen wurden abgetragen. Bereits zwei Jahre später wurde ein Alten- und später Pflegeheim im Herrenhaus eingerichtet. Nach einem Brand 1967 wurde das Dach rekonstruiert.
Bis 2002 erfolgte eine Nutzung als Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt, danach stand das Herrenhaus bis 2006 leer.
Das Herrenhaus wurde von privat ersteigert und dient heute als Bed & Breakfast-Hotel.
Dinterplatz
04552 Borna
Vermutlich gab es einen frühmittelalterlichen Wasserburg-Vorgänger des im 12. Jahrhundert erbauten Jahnschlosses. Die Bezeichnung Jahnschloss wurde für die Burg Borna erst später verwendet. Ehemalige Besitzer waren die Herren von der Jane sowie die Grafen von Wettin. Je nach Quellenlage wurde das Schloss 1530 bzw. 1560 abgebrochen.
Das Jahnschloss befand sich am südöstlichen Ortsrand in der Wyhraniederung südwestlich der Kunigundenkirche an der heutigen Stelle der Dinter-Oberschule. Oberflächlich ist nichts mehr erkennbar.
Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1936. Im folgenden Jahr wurde der Schutz erweitert und 1958 komplett erneuert.
Dorfstraße 35
04808 Thallwitz OT Nischwitz
Schon im 11. Jahrhundert wurde ein Rittersitz benannt, der 1450 als Rittergut bezeichnet wurde und sich im Besitz der Familie von Nischwitz befand. Das ältere Herrenhaus wurde unter Gustav Carl Freiherr von Rackwitz zwischen 1714 und 1720 erbaut. Zwei Jahre darauf verkaufte er das Rittergut an Friederike Charlotte von Wendt, welche das Rittergut wiederum ihrer Tochter Amalie Sophie von Wallmoden vererbte. Diese war eine Mätresse des englischen Königs George II. Ein Brand im Jahr 1726 hatte das Herrenhaus und einige Gutsgebäude arg in Mitleidenschaft gezogen, jedoch wurden die Wiederaufbauarbeiten zügig vorgenommen.
1743 kaufte Heinrich Graf von Brühl das Rittergut auf und ließ das Herrenhaus bis 1750 zu einer repräsentativen Schlossanlage ausbauen. Dabei wurde das vorher bestehende Herrenhaus in die Anlage mit einbezogen. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Schloss Nischwitz 1758 geplündert und schwer beschädigt. Dies erfolgte offenbar aufgrund persönlicher Differenzen zwischen dem Preußenkönig Friedrich II. und dem Grafen von Brühl. Begonnene Wiederaufbauarbeiten wurden 1763 mit dem Tod des Grafen erst einmal wieder eingestellt.
1777 erfolgte der Verkauf an Dr. Philipp Heinrich Lastrop, welcher das Schloss Nischwitz wieder herstellen ließ. Die Familie von Ritzenberg erwarb die Schlossanlage 1817. Unter dieser erfolgten Umbauten im Schloss und die Errichtung eines Tempels als Familiengruft im Schlosspark. Curt Zimmermann erwarb das Anwesen 1889 und übernahm den Landwirtschaftsbetrieb. 1901 wurde er von Kaiser Wilhelm I. in den Adelsstand erhoben.
Hans von Zimmermann wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs enteignet. Als Staatseigentum der DDR diente das Schloss als Alten- und Pflegeheim und wurde nur notdürftig instand gehalten.
Zu Beginn der 1990er Jahre verkaufte die Gemeinde die Anlage an einen privaten Investor, der das Schloss Schritt für Schritt sanierte.
Heute dient das Schloss Repräsentationszwecken wie dem jährlich stattfindenden Kostümfest “Sommerball”. Die Seitenflügel werden zu Wohnzwecken genutzt. Das Rittergut befindet sich in sanierungsbedürftigem Zustand.
04463 Großpösna OT Magdeborn
969 wurde in Magdeborn ein castellum genannt, bei dem es sich offenbar um eine slawische Burganlage gehandelt hat.
Die Wallburg ist heute nicht mehr erhalten, da das Gebiet zwischen 1977 und 1980 der Kohleförderung zum Opfer fiel und abgetragen wurde. Das Areal wurde später geflutet; im See befindet sich seit 2011 eine Inselplattform namens Vineta, die ein der damaligen Magdeborner Kirche nachempfundenes Gebäude trägt.
Rötha OT Geschwitz
Geschwitz wurde 1445 als Rittersitz unter Wittich von Eczelstorff zu Jhesewicz nachgewiesen. Mitte des 15. Jahrhunderts übte das Rittergut Rötha die Grundherrschaft über Geschwitz aus. Der Ort wurde zur Schaffung eines Tagebaus abgebaggert und existiert heute nicht mehr.
Am Gutshof
04808 Wurzen OT Roitzsch
Im Jahre 1198 war erstmals ein Herrensitz bekannt, der sich von 1334 bis 1380 im Besitz von Heinrich von Retschitz befand. Als weiterer Besitzer ist seit 1429 die Familie von Laussigk verzeichnet, unter der 1441 die Erwähnung als Rittersitz erfolgte. Dieser wurde 1472 an die Bischöfe von Meißen veräußert. 1595 kaufte der sächsische Kurfürst das Gut auf und verkaufte es 1618 an Oswald aus dem Winkel. Im gleichen Jahr erfolgte die Erwähnung als Vorwerk. Ab 1665 wechselten die Besitzer mehrfach. Das Vorwerk und seit 1764 erneute Rittergut gehörte bürgerlichen und adligen Familien.
Letzte maßgebliche Umbauten erfolgten gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Zu Beginn der 1900er Jahre verkaufte Margarete Voigtländer-Tetzner das Rittergut Roitzsch an Wilhelm Doepke, welcher seinerseits wiederum den Hof 1913 an Curt von Zimmermann veräußerte. Dessen Tochter Ruth erbte den Hof. Sie war mit Graf Christian von Schack verehelicht.
1945 erfolgte wie vielerorts die Enteignung und Ruth Gräfin von Schack verlor ihren Rittergutshof. Das Herrenhaus wurde fortan als Kindergarten genutzt, während das Rittergutsgelände an Neubauern vergeben wurde.
Von 1993 bis 1994 erfolgte eine Sanierung des Herrenhauses. Es wurde einige Jahre als Frauen- und Kinderschutzhaus genutzt. 2011 erfolgte der Verkauf an privat. Etwa zur gleichen Zeit stürzte das marode Wirtschaftsgebäude ein.
Das Herrenhaus befindet sich in Privatbesitz und wird bewohnt.
Alter Gutshof 3
04828 Bennewitz OT Leulitz
Das Rittergut wurde erstmals 1696 nachgewiesen. 1740 ging das Rittergut Leulitz von Johann Christoph von Schönfeld an Johann Theodor Koch verkauft. Unter diesem fanden 1773 Umgestaltungsarbeiten am Rittergut statt, wobei auch das Herrenhaus erneuert wurde. Das Rittergut verblieb über drei Generationen im Besitz der Familie Koch und wurde 1860 an Carl Julius Leopold Graf von Hohensthal-Püchau verkauft, obei das Herrenhaus durch den Gutsinspektor bewohnt wurde.
Die Grafenfamilie von Hohenthal-Püchau wurde 1945 enteignet. Ein Teil des Herrenhauses und ein Teil der Rittergutsanlage wurden nach 1945 abgerissen. Der Rest wurde in eine Neubauernstelle umgewandelt.
1997 wurde der Resthof an privat verkauft. In den folgenden zwei Jahren erfolgte die Sanierung. Das Gesindehaus wurde im oberen Bereich abgetragen und neu aufgebaut.
Die restlichen Rittergutsgebäude werden zu Wohnzwecken genutzt. Im Gesindehaus befindet sich eine Ferienwohnung. Erhalten ist außerdem noch ein Eingangsportal.
04552 Borna OT Bockwitz
Ab 1292 war ein Herrensitz verzeichnet, der ab 1420 als Rittersitz bezeichnet wurde. Zwischendurch lagen Dorf und Rittergut wüst. 1791 war ein Rittergut benannt, welches 1834 als Burglehngut und ab 1858 wieder als Rittergut bezeichnet wurde.
Im Jahr 1988 wurde das Dorf mit seinem Rittergut zugunsten des Tagebaus devastiert.