Nossen: Rittergut Wunschwitz

Rittergut Wunschwitz

Wunschwitz 12
01683 Nossen OT Wunschwitz

Historisches

In Wunschwitz wurde erst­mals 1551 ein Rittergut erwähnt. Das Rittergut war offen­bar von Beginn an im Besitz der Familie von Heynitz. Verzeichnet sind 17 Generationen der Familie bis 1945. Das Rittergut Wunschwitz wurde den­noch ver­pach­tet, so 1866 an Julius Gappich. Im glei­chen Jahr zer­störte ein Großbrand die Dächer der Wirtschaftsgebäude. Bis 1867 wur­den die neuen Wirtschaftsgebäude sowie das Herrenhaus errichtet.

Nach 1945

Dr. Benno von Heynitz wurde 1945 ent­eig­net. Er besaß das Rittergut Wunschwitz seit 1914. Die Scheune wurde abgebrochen.

Heutige Nutzung

Das optisch unauf­fäl­lige Herrenhaus dient Wohnzwecken.

Nünchritz: Rittergut Merschwitz

Rittergut Merschwitz

Zum Rittergut 9 (Herrenhaus)
Zum Rittergut 6, 8, 9a, 11 (Wirtschaftsgebäude)
01612 Nünchritz OT Merschwitz

Historisches

1380 gelangte das nach­weis­bare Vorwerk an das Kloster Seußlitz. Das Kloster behielt das Vorwerk bis 1543 in Besitz und ver­äu­ßerte es dann an Simon Pistoris. Die Familie Pistoris behielt das gegen Ende des 17. Jahrhunderts zum Rittergut erho­bene Gut bis 1833 in ihrem Besitz. Unter ihr wurde das Herrenhaus 1807 nach heu­ti­gem Aussehen umge­baut. Weitere Besitzer waren ab 1858 die Familie Bernhardi, von 1887 bis 1914 Bernhard Sachße und nach­fol­gend die Familie Lange, die sich als Uhrmacher in Glashütte einen Namen gemacht hatte.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung. 1980 wurde das baro­cke Herrenhaus saniert.

Nachwendezeit

Bis 2003 erfolgte eine Nutzung durch die Gemeindeverwaltung und als Wohnraum. Danach kam das Herrenhaus in Privatbesitz. Die 2007 begon­nene Außensanierung wurde zwei Jahre spä­ter abge­schlos­sen. Mittlerweile ist das Herrenhaus kom­plett saniert.
(Stand: September 2017).

Heutige Nutzung

Das Objekt soll gewerb­lich genutzt werden.

Nünchritz: Wasserburg & Rittergut Zschaiten

Wasserburg & Rittergut Zschaiten

Teichstraße (Rittergut)
Teichstraße | Dreschergasse (Wasserburg)
01612 Nünchritz OT Zschaiten

Historisches

Die Ersterwähnung eines Herrensitzes Zschaiten unter Heinricus de Scheytyn datiert auf das Jahr 1330. Die ursprüng­li­che Errichtung der Wasserburg erfolgte ver­mut­lich im frü­hen 13. Jahrhundert, auf­ge­ge­ben wurde sie wahr­schein­lich um 1500. Erhalten sind ein Viereckhügel mit umlau­fen­dem Graben öst­lich des Rittergutes, an der Straße befin­det sich eine Hinweistafel.

Das Rittergut ent­stand etwa in der ers­ten Hälfte bzw. Mitte des 16. Jahrhunderts in unmit­tel­ba­rer Nähe zur Wasserburg. Die Familie von Schleinitz besaß Zschaiten von 1597 bis 1696. Im 18. Jahrhundert war die Familie von Schönberg auf dem Rittergut ansäs­sig. Als wei­tere Besitzer sind 1820 Johann Friedrich Adolph Weiland, 1827 die Familie Schnorr und um 1860 der Freiherr von Palm bekannt. 1901 wurde die Familie Roßberg als Besitzer erwähnt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde in den frü­hen 1990er Jahren abge­ris­sen. Das Wirtschaftsgebäude wurde 2009 abge­tra­gen, um auf dem ehe­ma­li­gen Rittergutsgrundstück Bauplatz für Eigenheime zu schaffen.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz besteht seit 1939 für die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg. Dieser wurde Ende 1957 erneuert.

Nünchritz: Rittergut Roda

Rittergut Roda

Grundstraße 1
01612 Nünchritz OT Roda

Historisches

Der 1365 erwähnte Rittersitz wurde 1474 als Vorwerk erwähnt. Vor 1517 diente es als Klostergut dem Kloster Großenhain und kam danach an die Familie von Pflugk. 1696 wurde das Gut als Rittergut erwähnt. Es gehörte um 1800 der Familie von Odeleben und wurde nach­fol­gend von der Familie Seyferth und 1828 von der Familie Scholz erwor­ben. Um 1860 kam es an den Freiherrn von Palm und gehörte ab 1901 Alfred Kröber.

Heutige Nutzung

Das Wirtschaftsgebäude wird durch einen Sportverein genutzt. Das Herrenhaus steht leer.

Nünchritz: Rittergut Naundörfchen

Rittergut Naundörfchen

Ringstraße 4–6
01612 Nünchritz OT Naundörfchen

Historisches

1520, mög­li­cher­weise auch schon bereits 1500, wurde erst­mals ein Vorwerk erwähnt. Im 18. Jahrhundert wurde das Vorwerk zum Rittergut aufgewertet.

Heutige Nutzung

Erhalten sind noch drei ehe­ma­lige Wirtschaftsgebäude.

Nossen: Vorwerk Ketzergasse

Vorwerk Ketzergasse

01623 Nossen OT Leuben

Historisches

Bereits vor 1190 exis­tierte ein Herrensitz. Über die wei­tere geschicht­li­che Entwicklung ist äußerst wenig bekannt. 1908 wurde ein Vorwerk nach­ge­wie­sen. Bekannt ist Ketzergasse auch als Kottenewitz bezie­hungs­weise Köttewitzer Gasse. Es han­delt sich heute um eine Ortswüstung.

Nünchritz: Wallburg Goldkuppe

Wallburg Goldkuppe

Goldkuppe
01612 Nünchritz OT Diesbar-Seußlitz

Historisches

Bei der Wallburg Goldkuppe han­delt es sich um eine Sporn- bzw. Turmhügelburg, die sich auf einem Geländesporn bzw. Hochplateau über dem Schloss von Diesbar-​Seußlitz befand. Erhalten sind noch einige Reste des Walls und des vor­ge­la­ger­ten Grabens. Die Wallanlage stammt Funden zufolge aus der Zeit um etwa 1300 bis 700 v. Chr. und gilt als eine der größ­ten bron­ze­zeit­li­chen Anlagen ihrer Art in Deutschland.

Die Höhensiedlung war von einem etwa 2 km lan­gen und bis zu 18 m hohen Wall umge­ben und diente der Sicherung der Handelswege an der Rauhen Furt, einer Möglichkeit der Überquerung der Elbe. Das Innere der Wallburg war etwa einen Kilometer lang und etwa 300 m breit. Mehrere Steilhänge boten natür­li­chen Schutz. Etwa 50 m vor dem Hauptwall wurde ein Vorwall ange­legt. An der Nordostseite der Befestigung wurde eine 80 x 90 m große Wasserfläche zur Versorgung der Bewohner ange­staut. Der Hauptwall wurde durch Steinbrüche sowie Weinberge teil­weise zerstört.

Bodendenkmalschutz

Die Wallanlage wurde bereits Anfang 1938 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Dieser wurde Ende 1957 erneu­ert. Zur Goldkuppe kann über zwei Wanderwege begin­nend ab der Forststraße auf­ge­stie­gen werden.

 

Nossen: Rittergut Ilkendorf

Rittergut Ilkendorf

Ilkendorf Nr. 1
01683 Nossen OT Ilkendorf

Historisches

Der Sage nach soll ein unter­ir­di­scher Gang die bei­den Rittergüter in Ilkendorf und Wendischbora mit­ein­an­der ver­bin­den. Erstmals wurde Ilkendorf 1336 als Rittersitz erwähnt. Seit 1412 war ein Vorwerk bekannt, es wurde seit 1696 als Rittergut bezeich­net. Die Familie von Maltitz besaß das Rittergut Ilkendorf bis zum Begin des 17. Jahrhunderts. In der Mitte des 17. Jahrhunderts gelangte es an die Familie Preuß. 1652 wurde der Grundbesitz geteilt, wor­auf­hin das Rittergut Raußlitz zusätz­lich ent­stand. Nach der Familie Preuß wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. 1827 erwarb Otto Friedrich von Schwerdtner das Rittergut Ilkendorf. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts befand es sich im Besitz der Familie Sommer.

Nach 1945

Im Rahmen der Bodenreform erfolgte zwar keine Enteignung, jedoch gab es Repressalien gegen den Besitzer Horst Sommer, so dass die­ser vom Rittergut Ilkendorf floh. Das Rittergut wurde nach­fol­gend durch eine LPG genutzt.

Nachwendezeit

Die Erben von Horst Sommer erhiel­ten ihren Besitz zunächst zurück. Das Gutshaus wurde Ende der 1990er Jahre pri­vat erwor­ben und zwi­schen 2000 und 2009 umfas­send saniert. Aufgrund feh­len­den Denkmalschutzes erfolg­ten die Umbauten nicht voll­stän­dig in Anlehnung an das his­to­ri­sche Vorbild.

Heutige Nutzung

Das Gutshaus dient heute als Firmensitz für die Baufirma des Besitzers. Die Stallgebäude soll­ten zuerst abge­ris­sen wer­den, wur­den dann jedoch zum Reiterhof umfunktioniert.

Nünchritz: Schloss Diesbar-Seußlitz

Barockschloss Diesbar-​Seußlitz

An der Weinstraße 1
01612 Nünchritz OT Diesbar-Seußlitz

Historisches

Um 1205 war ein Gut mit dem Besitzer Otto  von Suselitz bekannt. Dabei hatte es sich um eine Wasserburg gehan­delt, die schon 1226 wie­der abge­bro­chen wurde. Unter dem Markgrafen von Meißen, Heinrich dem Erlauchten, ent­stand dar­auf­hin eine Jagdresidenz. Er stif­tete das Gut mit­samt Dörfern und Grundbesitz 1268 dem Orden der Klarissinnen, die das Gut als Nonnenkloster nutz­ten. Mit der Reformation wurde das Kloster 1540 auf­ge­löst. Der Geheime Rat am säch­si­schen Hof, Dr. Simon von Pistoris, kaufte das ehe­ma­lige Kloster, ließ es in ein Wohnschloss umbauen und wan­delte das Gut in ein Rittergut um. Graf Heinrich von Bünau erwarb das Rittergut 1722 und beauf­tragte George Bähr mit dem Umbau des Schlosses und der Schlosskirche. Diese Umbauten fan­den von 1726 bis 1730.

Nachwendezeit

Bis Mai 2000 war im Schloss ein Seniorenpflegeheim untergebracht.

Heutige Nutzung

Seit 2010 befin­det sich das Schloss in Privatbesitz. Zeitweise wurde es durch Künstler und für Veranstaltungen genutzt, es soll der­zeit jedoch leer ste­hen. Eine Sanierung schei­terte laut Aussage des Eigentümers bis­lang an feh­len­den zah­lungs­kräf­ti­gen Nutzern.
(Stand: August 2016)

Nossen: Burg & Schloss Nossen

Schloss & Burg Nossen

Am Schloß 3
01683 Nossen

Historisches

1185 gab es eine erste urkund­li­che Erwähnung als Herrensitz unter Petrus de Nozin. 1268 wurde ein castrum, 1403 ein slos.

Nach einem Verkauf an den Meißner Bischof 1315 fan­den umfang­rei­che Umbauten der dama­li­gen Burg statt. 1436 erwarb das Kloster Altzella das Schloss und ließ zwei Jahre spä­ter das her­un­ter gekom­mene Gebäude zum Abtssitz umbauen. Aufgrund der Reformation 1539 /​ 1540 in Sachsen wurde das Kloster auf­ge­löst und das Schloss ging in den Besitz des Landes Sachsen über.

Nach 1545 wurde es Sitz kur­fürst­li­cher Ämter. 1667 fan­den grund­le­gende Bauarbeiten statt. Die vor­ma­lige Burg wurde abge­ris­sen und als Schloss im Renaissancestil neu errich­tet. 1716 weilte die Gräfin Cosel hier kurz­zei­tig wegen Krankheit. 1775 wurde das Schloss als kur­fürst­li­che Unterkunft auf­ge­ge­ben und nach­fol­gend für Amtszwecke genutzt, ab 1787 bei­spiels­weise als Strafanstalt. Seit 1877 dien­ten Teile als Nebenstelle der Strafanstalt Zwickau. Zwischen 1889 und 1905 war das Schloss Landeserziehungsanstalt für psy­chisch auf­fäl­lige Mädchen. Ab 1910 wurde Schloss Nossen bewohnt.

Nach 1945

Nach 1945 diente Schloss Nossen als Wohnraum und bis 1952 als Amtsgericht. Von 1954 bis 1985 war ein Heimatmuseum in ihm unter­ge­bracht, von 1981 bis 1990 fan­den Rekonstruktionen statt.

Nachwendezeit

1994 ging Schloss Nossen in den Besitz des Freistaates Sachsen über und zählt seit­her zum Staatlichen Schlossbetrieb.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird für Wohnzwecke, Veranstaltungen und als Museum genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wehranlage steht als Bodendenkmal seit 1973 unter Schutz.