Großenhain: Burg & Schloss Strauch

Burg & Schloss Strauch

Im Gut
01561 Großenhain OT Strauch

Historisches

Im 14. und 15. Jahrhundert sind die Herren von Maltitz Besitzer des 1551 schrift­lich erwähn­ten Rittergutes. Die Familie von Köckeritz besaß das Rittergut Strauch mehr­fach: Zuerst von 1490 bis 1652, erneut von 1654 bis 1668 und zuletzt 1699. Der erste Zwischenbesitzer war die Familie von Arras, der zweite die Familie von Kraupitz.

Um 1500 soll in Strauch ein soge­nann­tes “fes­tes Haus” bestan­den haben, wobei es sich ver­mut­lich um eine Burg han­delte, die unter Georg von Köckritz aus Feldsteinen errich­tet wor­den war.  1699 wurde Hans Adam von Seyffertitz mit dem Rittergut Strauch belehnt. Neben der Burg ließ er ein neues Schloss im baro­cken Stil errich­ten. Die alte Burg blieb dabei vor­erst bestehen, wurde noch im Jahr 1860 erwähnt und kurze Zeit spä­ter abgetragen.

Heinrich Gottlob von Bibra erwarb Ort und Rittergut Strauch 1749 und ver­kaufte bei­des 1755 an Johann Friedrich von Erdmannsdorff. 1792 über­nahm Amtshauptmann Carl Friedrich von Rochow das Rittergut Strauch. Sein Enkel Bernhard von Rochow, ein Kammerherr, über­nahm 1834 das Rittergut und ver­an­lasste kurze Zeit spä­ter umfas­sende Umbauten am Schloss und eine Erweiterung des Schlossparks. An der Gutseinfahrt ließ er 1835 ein Torhaus mit zwei Ställen errich­ten. Zum Rittergut Strauch gehör­ten zwei Vorwerke, die sich im heu­ti­gen Brandenburg befinden.

1889 erbte der älteste Sohn Heinrich Bernhard Theodor Freiherr von Rochow das Rittergut Strauch. Er starb bereits sechs Jahre später.Das Gut wurde zunächst ver­pach­tet und 1909 von Wichard Freiherr von Rochow über­nom­men, unter dem noch ein­mal umfang­rei­che Umbauarbeiten am Schloss erfolgten.

Nach 1945

Die Familie von Rochow wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net und der Rittergutsbesitz an Bauern, Umsiedler und Landarbeiter ver­teilt. Vier Jahre spä­ter wurde das Schloss abge­ris­sen. Auf sei­nem frü­he­ren Standort wurde ein Kindergarten errich­tet. Das Torhaus wurde 1953 noch ein­mal saniert, 1973 aber eben­falls abgerissen.

Heutige Nutzung

Reste der Grundstücksmauer mit Torpfeilern sowie der seit 1945 in Privatbesitz befind­li­che Schlosspark sind noch vorhanden.

Radebeul: Schloss Jägerberg

Schloss Jägerberg

Augustusweg 110
01445 Radebeul

Historisches

Das Weingut hat sei­nen Ursprung im 16. Jahrhundert. Ab 1826 befand es sich im Besitz von einem Herren Hantzsch, der das im 17. Jahrhundert erbaute Herrenhaus 1844 durch einen Neubau erset­zen ließ. Zu die­ser Zeit ent­stan­den auch eine Künstliche Ruine sowie die Blechburg auf dem Weinbergareal. 1871 wur­den Ergänzungsbauten getä­tigt. Friedrich Eduard Bilz erwarb das Anwesen 1895 zu Wohnzwecken, nutzte es jedoch vier Jahre spä­ter als Kurhaus um. Die Blechburg wurde als Unterstellmöglichkeit erbaut und war zusätz­lich mit einem Vorrats- und Geräteraum aus­ge­stat­tet. Exakt ein­hun­dert Jahre nach der Erbauung wurde der Turm 1944 von Hitlerjungen ange­zün­det und brannte ab.

Heutige Nutzung

Schloss Jägerberg ist saniert und dient Wohnzwecken. Die Blechburg ist ein heute rui­nö­ser Aussichtsturm auf dem Hang ober­halb des Schlosses.

Riesa: Schloss Gröba

Schloss Gröba

Kirchstraße 46
01591 Riesa

Historisches

Schloss Gröba geht auf ein 1064 erwähn­tes „bur­cvar­dum Grobe” zurück, wobei bereits im 10. Jahrhundert eine Wasserburg bestan­den haben soll. Die urkund­li­che Ersterwähnung als Herrensitz datiert auf das Jahr 1234. Zwischen 1484 und 1691 übte die Familie von Nitzschwitz die Grundherrschaft über Gröba aus. 1692 ging Gröba an die Familie von Arnim über und befand sich dort bis 1783.

Das heu­tige Barockschloss ent­stand 1707 unter Johann Georg von Arnim. Ab 1783 gehörte es zum Besitz von Johann Carl Benedict von Wacker, wurde 1814 an die Familie Rüssing, wel­che um 1820 Aus- und Umbauten durch­füh­ren ließ, und 1855 an die Familie von Kommerstädt ver­kauft. Der in den 1880er Jahren hin­ter dem Schloss ange­legte Hafen prägte das gesamte Umfeld stark indus­tri­ell. 1912 wurde der Rittergutsbetrieb des­halb nach Forberge ver­legt. Ab 1919 war die Familie von Altrock der letzte Eigentümer von Schloss Gröba.

Nach 1945

Wilhelm von Altrock wurde 1945 ent­eig­net. Der ehe­ma­lige Turm wurde in der Folgezeit abge­bro­chen. Von 1949 bis 1975 erlebte das Schloss eine Nutzung als Altenheim. Danach diente es von 1983 bis 1990 als Sitz des Rats des Kreises Riesa bzw. des Landratsamtes.

Nachwendezeit

Zwischen 2001 und 2005 befand sich das Schloss in den Händen der Familie Werner, die u. a. ein Café betrieb und 2003 eine Teilsanierung vor­neh­men ließ. Durch das Scheitern des Konzeptes der Privateigentümer stand Schloss Gröba nach 2005 leer und wurde 2008 zum Verkauf ange­bo­ten. Durch seine unmit­tel­bare Lage an der Elbe war Schloss Gröba von den Hochwassern 2002 und 2013 schwer betroffen.

Heutige Nutzung

Seit dem Frühjahr 2012 wird im Schloss betreu­tes Wohnen angeboten.

Thiendorf: Herrenhaus Ponickau

Herrenhaus Ponikau

01561 Thiendorf OT Ponikau

Historisches

Bereits 1317 war ein Herrensitz unter Witigo de Ponikowe und Petrus de Punicowe ver­zeich­net. 1696 wurde er urkund­lich als Vorwerk erwähnt.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde 1948 abge­ris­sen. Vom Rittergut ist nichts mehr erkennbar.

Wülknitz: Burgen Streumen I & II

Burg Streumen I & Burg Streumen II

01609 Wülknitz OT Streumen

Historisches

Bei bei­den Burgen han­delte es sich um Wasserburgen, die auf­grund ihrer Einebnung heute kei­ner­lei sicht­ba­res ober­ir­di­sches Zeugnis mehr lie­fern. 1261 bestand ein Herrensitz unter  Theodericus de Ztrumene.

Die eine Wasserburg befand sich am nord­öst­li­chen Ortsrand in einem Garten zwi­schen dem Gehöft und dem Floßgraben , die andere Wasserburg wurde am süd­west­li­chen Ortsrand in einem Grundstück im nörd­li­chen Winkel der Dorfstraße nachgewiesen.

Bodendenkmalschutz

Beide Anlagen wur­den erst­mals 1938 und erneut Ende 1957 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Zeithain: Schloss Promnitz

Schloss Promnitz

Am Elbdamm 1 (Schloss), 2, 3a, 3b
01619 Zeithain OT Promnitz

Historisches

Bereits 1272 war ein Herrensitz unter Hermannus de Promeniz vor­han­den, des­sen Besitzer bis 1430 die Herren von Promnitz waren. Ab 1517 folgte die Familie von Köckeritz, unter der zwei Jahre spä­ter die Vereinigung der bei­den Vorwerke erfolgte, die seit 1324 neben­ein­an­der bestan­den hat­ten. Das neue Vorwerk wurde 1551 in den Stand eines Ritterguts erho­ben und 1603 aus­ge­baut. Schloss Promnitz ver­blieb bis 1699 im Besitz der Familie von Köckeritz und erlebte danach meh­rere Besitzerwechsel.

1728 erfolgte der Umbau zur baro­cken Dreiflügelanlage. Bis dahin bestand das Schloss aus zwei ein­zel­nen Bauten, die durch einen Mittelbau mit­ein­an­der ver­bun­den wur­den. Bis 1755 war Carl Gottlieb von Thielau als Besitzer ver­zeich­net, in sei­nem Familienbesitz befand sich das Schloss bis 1832. Danach kam das Gut in drei Teilen an bür­ger­li­che Besitzer. Weitere Eigentümer waren die Familie von Wolffersdorff, Julius Maximilian Starke und ab 1901 Ernst Rudolph.

Nachwendezeit

1996 erfolgte der Verkauf an pri­vat, doch das geplante Nutzungskonzept, wel­ches eine Mischung aus Tierzucht und Wohnflächen vor­sah, wurde nicht umge­setzt. Stattdessen stand der Schlosskomplex wei­ter­hin leer. Ein 2009 von einem Nachkommen der Herren von Promnitz  zu Promnitzau gegrün­de­ter Förderkreis wurde man­gels Interesse bereits im fol­gen­den Jahr wie­der aufgelöst.

Heutige Nutzung

Im Januar 2013 über­nahm eine Projektentwicklungsgesellschaft die Anlage. Schloss Promnitz steht wei­ter­hin leer und ist umfang­reich sanierungsbedürftig.

Radebeul: Friedensburg

Friedensburg

Obere Burgstraße 6
01445 Radebeul

Historisches

Die Friedensburg geht auf einen Vorgängerbau zurück, ein Winzerhaus aus dem 17. Jahrhundert. Hier wurde bereits damals ein Weinausschank betrie­ben. Dieser brannte 1868 teil­weise ab. Der Besitzer des Weinbergs, Ernst Louis Gießmann, ließ unter Einbeziehung der Brandruine von 1870 bis 1871 ein neues Berghaus errich­ten. In Anlehnung an den Friedensschluss zwi­schen Deutschland und Frankreich im Jahr der Fertigstellung erhielt das Gebäude den Namen Friedensburg.

Die Friedensburg wurde zunächst wie ihr Vorgängerbau als Gasthaus genutzt. Ab 1895 kam eine Nutzung als Hotel dazu. 1896 wurde für den dama­li­gen Besitzer Carl Hermann Schmidt eine Veranda ange­baut. 1902 folgte eine Terrasse. Weitere Umbauten wur­den von 1925 bis 1927 unter Gustav Stübner vor­ge­nom­men. Die Familie Stübner besaß die Friedensburg bereits seit 1914.

Nach 1945

Die Friedensburg blieb von der Enteignung nicht ver­schont. 1963 wurde sie an die HO ver­pach­tet, ab 1969 als Gästehaus der Druckmaschinenwerke Planeta genutzt und 1977 in ein Schulungs- und Ferienobjekt der Baumechanisierung Halle umfunk­tio­niert. Die Gaststätte wurde von 1961 bis 1990 durch­ge­hend von der HO bewirtschaftet. 

Nachwendezeit

Zwischen 1990 und 1993 betrieb Graf von Dürckheim die Friedensburg als Gastronomie- und Hoteleinrichtung.

Heutige Nutzung

Die Friedensburg stand einige Jahre nach ihrer Sanierung unge­nutzt. Grund dafür waren unter ande­rem Differenzen zwi­schen gewünsch­ter und geneh­mig­ter Nutzung. 2018 wurde dem Eigentümer Wohnrecht auf der Friedensburg erteilt.

Radeburg: Rittergut Boden

Rittergut Boden

Bodener Straße 1
01471 Radeburg OT Boden

Historisches

Hans von Schönfeld wurde 1455 vom Kurfürsten mit dem Vorwerk Boden belehnt. Um 1500 besa­ßen es die Gebrüder von Bünau. Nach der 1578 erfolg­ten Verpfändung durch Rudolf von Bünau den Älteren wurde 1629 Hans Siegismund von Zeidler als Besitzer genannt. Nach des­sen Tod 1690 über­nahm seine Tochter Anna Elisabeth, ver­hei­ra­tet mit Adam Friedrich von Dölau, den Besitz.

1685 erwarb Salomon Jörg Zapf das Vorwerk Boden und ver­äu­ßerte es fünf Jahre spä­ter an Magdalene Elisabeth Bose, eine gebo­rene von Zeidler. 1696 wurde das Vorwerk zum Rittergut erho­ben. 1703 ver­starb Magdalene Elisabeth Bose. Die umfang­rei­chen besitz­tü­mer, die neben dem Rittergut Boden noch wei­tere Dörfer und Güter umfasste, wur­den unter ihren fünf Söhnen aufgeteilt.

In einem Lehnbrief von 1754 ist zu lesen, dass jenes Rittergut über ein ein­zi­ges Gebäude ver­fügte, wel­ches Schüttboden genannt wurde. Es ver­blieb bis 1780 im Besitz der Familie Bose und wurde dann an Christian Gottfried Schmidt ver­kauft. Beim Bombenangriff auf Dresden starb der letzte Rittergutsbesitzer, Dr. Große. Sein Erbe, Major Große, wurde inter­niert. Nach sei­ner Entlassung ging er ins Gebiet der spä­te­ren Bundesrepublik.

Nach 1945

Noch im Jahr des Kriegsendes wurde die Enteignung im Rahmen der Bodenreform voll­zo­gen. Ehemalige Rittergutsarbeiter, arme Bauern und Vertriebene erhiel­ten Land, Vieh und land­wirt­schaft­li­che Geräte. Ihren neuen Besitz muss­ten sie wenige Jahre spä­ter in die LPG einbringen.

Heutige Nutzung

Erhalten ist ein gro­ßes, unsa­nier­tes Wohnhaus, bei dem es sich um den im 18. Jahrhundert erbau­ten Schüttboden han­delt. Der Landbesitz wird jetzt haupt­säch­lich von der Agrargenossenschaft Radeburg genutzt.