Bobritzsch-​Hilbersdorf: Albertsches Gut

Albertsches Gut

Grillenburger Straße 54
09627 Bobritzsch-​Hilbersdorf OT Naundorf

Historisches

Das Rittergut Naundorf geht auf Werner Schwarz zurück, wel­cher sich als kur­fürst­li­cher Kammerdiener und Hofjäger ver­dingt hatte, drei wüste Güter zusam­men­legte und damit 1651 den Grundstein für das Rittergut legte. Im glei­chen Jahr wurde das neu geschaf­fene Gut zum Rittergut erho­ben und mit den ent­spre­chen­den Rechten und Pflichten ver­se­hen. Die Witwe Schwarz ver­äu­ßerte das Rittergut nach 1667 an ihren Bruder Ehrenfried Berger, wel­cher 1684 das Herrenhaus errich­ten ließ. 1696 erfolgte die Nennung des Ritterguts auch als Mühlengut. Anbauten erfolg­ten um 1900, ein teil­wei­ser Ariss 1943.

Der Name Albertsches Gut geht auf die Familie Albert zurück, wel­che durch Einheirat in die Familie Kretzschmar ab 1790 in den Besitz des Rittergutes kam. Der Name blieb erhal­ten, auch wenn das Gut 1863 den Besitzer wech­selte. 1909 ver­nich­tete ein Feuer einen Teil der Wirtschaftsgebäude. Gutsbesitzer Georg Löffel ließ im fol­gen­den Jahr ein neues Wirtschaftsgebäude erbauen. Ein wei­te­res Feuer wütete 1921 in der Scheune. Nach meh­re­ren Besitzerwechseln kam das Albertsche Gut 1942 an Wilhelm Waltking.

Nach 1945

Das Albertsche Gut fiel zunächst nicht unter die Bodenreform. Wilhelm Waltking wurde zwei Jahre spä­ter den­noch ent­eig­net, da er wegen angeb­li­cher Wirtschaftsverbrechen für schul­dig befun­den wurde. Das Gut ging damit zunächst an die Vereinigung  der Verfolgten des Naziregimes über und wurde 1952 in ein volks­ei­ge­nes Gut umgewandelt.

Nachwendezeit

1992 wurde die Landgut Naundorf GmbH gegrün­det, die das Albertsche Gut der Treuhand abkaufte. Das Unternehmen ist auf Pferdehaltung und Pferdesport spe­zia­li­siert. In der Scheune efin­det sich ein Reitplatz.

Heutige Nutzung

Pferdehaltung und Pferdesportwerden nach wie vorbetrieben.

Roßwein: Rittergut Naußlitz

Rittergut Naußlitz

Naußlitz 10
04741 Roßwein OT Naußlitz

Historisches

Das Rittergut wurde erst­mals 1696 urkund­lich erwähnt. Erbaut wurde das Herrenhaus ver­mut­lich im zei­ti­gen 19. Jahrhundert. Die Rittergutsbesitzer leb­ten für gewöhn­lich nicht auf dem Rittergut Naußlitz, son­dern ver­pach­te­ten es. 1795 ging das Rittergut von den Freiherren von Brandenstein an Jacob Christian von Reinhold über. Die Familie von Metzradt kam 1834 in den Besitz des Ritterguts. Margarethe von Metzradt hei­ra­tete in die Grafenfamilie von Rex ein, wodurch das Rittergut Naußlitz spä­ter in deren Besitz kam.

Nach 1945

Viktor Graf von Rex flüch­tete 1945. Er wurde im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Das Rittergut wurde aufgeteilt.

Heutige Nutzung

Das Rittergut ist heute zwei­ge­teilt und dient Wohnzwecken. Das Herrenhaus ist saniert.

Rossau: Herrensitz Greifendorf

Herrensitz Greifendorf

09661 Rossau OT Greifendorf

Historisches

Greifendorf wurde 1267 als Herrensitz unter Cristanus de Grifendorph genannt. Heinricus de Grifendorf wurde als 1350 als Herr auf Greifendorf nach­ge­wie­sen. Insgesamt bestand der Herrensitz nicht sehr lange fort. Die Grundherrschaft übte 1552 das Kloster Altzelle aus. Weitere his­to­ri­sche Daten lie­gen aktu­ell nicht vor.

Erblehngericht

Möglicherweise resul­tiert das Erblehngericht (Anschrift: Am Lehngericht 2) aus dem ehe­ma­li­gen Herrensitz her­aus. Das Erblehngericht exis­tierte bereits im 16. Jahrhundert und könnte durch das Kloster Altzelle mit ent­spre­chen­den Rechten aus­ge­stat­tet wor­den sein. Die heu­tige Gebäudesubstanz stammt aus der Zeit um 1800 und besteht aus einem Wohn- und Torhaus und zwei Wirtschaftsgebäuden sowie einer Steinbogenbrücke und Stückmauern. Die Gebäudesubstanz befin­det sich in schlech­tem Zustand.

Weißenborn: Burg & Schloss Weißenborn

Burg & Schloss Weißenborn

Frauensteiner Straße 8
09600 Weißenborn (Erzgebirge)

Historisches

Das Schloss wurde ursprüng­lich ver­mut­lich im 14. Jahrhundert errich­tet und geht auf einen Burg-​Vorgängerbau zurück, der erst­mals 1213 urkund­lich erwähnt wurde. 1228 wurde ein Herrensitz unter Rudegerus de Wizenburne ver­merkt. Rudegerus de Wyßenburne wurde 1333 erwähnt. Weißenborn kam als Lehen 1365 an die Familie von Hartitzsch und befand sich in deren Besitz bis 1802.

Der Umbau der Burg zum Schloss erfolgte über­wie­gend im 16. und 17. Jahrhundert. Das Tor- und Verwalterhaus ent­stand um 1800 und wurde um 1900 umge­baut. Danach wurde es an Christoph Schubert ver­kauft. Schließlich erwarb Freiherr von Wangenheim das Rittergut 1882 vom Grafen Hohenthal-​Püchau, der es 1844 gekauft hatte. Unter Friedrich von Wangenheim erfolg­ten wei­tere Umbauten zum Wohnschloss. Als er 1915 ohne männ­li­chen leben­den Erben starb, erbte die Tochter Hermine von Wangenheim, ver­hei­ra­tete von Berge, das Schloss mit Rittergut Weißenborn.

Nach 1945

Dr. Otto Fritz, der 1931 Eigentümer wurde, wurde 1945 ent­eig­net. Zu DDR-​Zeiten wurde das Schloss Weißenborn von 1951 bis 1990 als Kulturhaus genutzt. Das Rittergut wurde zum Versorgungsgut der Bergakademie Freiberg.

Nachwendezeit

Das Kulturhaus wurde geschlos­sen und das Schloss Weißenborn 2003 an einen Investor nor­we­gi­scher Abstammung ver­kauft. Dieser ließ das Schloss umfang­reich und auf­wen­dig denk­mal­ge­recht sanie­ren. Von der eins­ti­gen Originalausstattung ist nur noch wenig erhalten.

Heutige Nutzung

Mittlerweile ist Schloss Weißenborn mit sei­nen Nebengebäuden hoch­wer­tig saniert und steht für eine pri­vate und gewerb­li­che Nutzung zur Verfügung.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz besteht für die Ursprungsburg seit 1969. Die Burg wurde durch das Schloss kom­plett überbaut.

Leisnig: Rittergut Korpitzsch

Rittergut Korpitzsch

Korpitzsch 1
04703 Leisnig OT Korpitzsch

Historisches

Seit 1277 war ein Herrensitz benannt, der ab 1551 als Rittergut bekannt war. Besitzer des Ritterguts waren über meh­rere Jahrhunderte die Herren von Arras. Ende des 17. Jahrhunderts kam das Rittergut Korpitzsch an Johann Höpner, der es 1673 wie­der ver­kaufte. Als wei­tere Besitzer sind die Familien von Bock, Clauß, von Einsiedel, von Trotha und Mangelsdorf auf­ge­zählt. 1887 erwarb Alfred Lieberoth den Hof. Unter ihm wurde zwi­schen 1900 und 1902 das Herrenhaus errichtet.

Nach 1945

Obwohl das Rittergut unter 100 Hektar groß war, wurde der Besitzer ent­eig­net. Im Herrenhaus brachte man eine Schule und einen Kindergarten unter.

Nachwendezeit

Seit 1992 stand das Herrenhaus leer und unge­nutzt. 2002 wurde das stark sanie­rungs­be­dürf­tige Herrenhaus an pri­vat ver­kauft und bis 2004 umfas­send zu Wohnzwecken saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird für stil­les Gewerbe und zu Wohnzwecken genutzt.

Roßwein: Rittergut Wetterwitz

Rittergut Wetterwitz

04741 Roßwein OT Wetterwitz

Historisches

Ein Herrensitz wurde erst­ma­lig 1338 unter Fredericus de Wetirswicz benannt. Aus die­sem ging ein 1485 erwähn­tes Vorwerk und aus die­sem wie­derum ein 1764 nach­ge­wie­se­nes Rittergut her­vor. Weitere Informationen konn­ten bis dato nicht aus­fin­dig gemacht werden.

Reinsberg: Vorwerk Moritztal

Vorwerk Moritztal

Moritztal 31, 33, 35
09634 Reinsberg OT Hirschfeld

Historisches

Das Vorwerk am nord­öst­li­chen Ortsrand von Hirschfeld wurde nach dem dama­li­gen Rittergutsbesitzer Otto Moritz von Thielau benannt. Der Hof befand sich seit 1725 im Besitz der Familie von Thielau. 1737 wurde unter Otto Moritz von Thielau das Vorwerk erbaut.

Das Vorwerk soll sich im Besitz vom Sigmund von Bora befun­den haben. Diesem wird fami­liär Katharina von Bora zuge­ord­net, die hier gebo­ren wor­den sein soll. Über den tat­säch­li­chen Geburtsort gibt es nach wie vor jedoch keine gesi­cher­ten Nachweise.

Nach 1945

Das Wohnstallhaus unter der Hausnummer 15, wel­ches zum Vorwerk einst dazu gehörte, brannte 1947 ab. Möglicherweise han­delt es sich bei der Hausnummer 15, die deut­lich vom Vorwerkshof ent­fernt liegt, um einen Schreibfehler in der ent­spre­chen­den Quelle und eigent­lich ist die Nummer 35 gemeint, die sich auf dem Hof befin­det. In die­sem Fall ist das gebäude wie­der auf­ge­baut worden.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk ist als Gutshof mit drei Gebäuden noch erhal­ten. Die Haustür am Wohnstallhaus ist noch ori­gi­nal erhalten.

Waldheim: Schloss Waldheim

Schloss Waldheim

Dresdener Straße 1A
04736 Waldheim

Historisches

1271 bestand ein Herrensitz unter Heinricus de Waltheim.

Das Schloss Waldheim ging aus einem vor­ma­li­gen Kloster her­vor. Das Augustiner-​Eremiten-​Kloster Waldheim wurde 1404 von Dietrich von Beerwalde gestif­tet. Dazu erhiel­ten die Mönche einen Gutshof, dem um 1500 eine Klosterkirche hin­zu­ge­fügt wurde.

Nach der Reformation wurde die Stiftung von Georg von Carlowitz auf­ge­ho­ben und die Klostergebäude ab 1555 schließ­lich zu einem Wohnschloss umge­baut. Nach einer Teilung 1560 erhielt Otto von Carlowitz das Schloss Waldheim. Hoch ver­schul­det ver­kaufte er 1574 das Schloss sei­nem Bruder Rudolph von Carlowitz, der 1581 selbst in Konkurs ging.

Kurfürst Christian I. erwarb Schloss wald­heim 1588. Bis 1591 ließ er das Kloster-​Schloss zu einem Jagdschloss umbauen. Er starb im Jahr der Fertigstellung und seine Witwe, die Kurfürstin Sophie, blieb auf Schloss Waldheim woh­nen. Die Klosterkirche wurde unter ihr umge­baut und 1592 evan­ge­lisch geweiht. Nach ihrem Tod stand Schloss Waldheim lange leer.

August der Starke ließ im Schloss 1716 ein Zucht‑, Armen- und Waisenhaus ein­rich­ten. Aus die­ser Nutzung ent­stand im Laufe der Jahre eine Haftanstalt. Da das Schloss mitt­ler­weile bau­fäl­lig gewor­den war und den Ansprüchen an die sei­ner­zei­tige Nutzung nicht mehr genügte, wurde es 1868 bis auf die Grundmauern abge­tra­gen und durch ein neues Gebäude, in wel­chem sich die Häftlingszellen befan­den, erneu­ert. Erhalten blie­ben die Schlosskirche und das Torhaus.

Nachwendezeit

In der Nachwendezeit wur­den sowohl das Torhaus als auch die Schlosskirche saniert. Durch die Nutzung als Turnhalle in der Mitte der 1960er Jahre ging jedoch die Kirchenausstattung verloren.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird heute als Justizvollzugsanstalt genutzt.

Leisnig: Herrensitz Zeschwitz

Herrensitz Zeschwitz

04703 Leisnig OT Zeschwitz

Historisches

1228 war ein Herrensitz in Zeschwitz unter Otto de Zeczewiz urkund­lich erwähnt. Der Herrensitz Zeschwitz bestand nicht sehr lange. 1290 schenkte Otto de Scecewyzc den Herrensitz dem Kloster Buch. Zeschwitz unter­stand ver­wal­tungs­tech­nisch 1378 dem castrum Leisnig. Die Grundherrschaft wurde noch 1548 vom Kloster Buch ausgeübt.

Roßwein: Herrenhaus Troischau

Herrenhaus Troischau

04741 Roßwein OT Troischau

Historisches

Troischau war bereits im 13. Jahrhundert ein Herrensitz. 1496 war ein Vorwerk vor­han­den. 1590 unter­stand das Vorwerk dem Kloster Altzella. Das Herrenhaus wurde um 1730 unter Johann Wilhelm von Auerswalde errich­tet. Er besaß das Rittergut Troischau bereits seit 1718, konnte es jedoch nicht allzu lange in sei­nem Besitz hal­ten. Christian Ernst Lucius erwarb das Rittergut Troischau, wel­ches nun schon meh­rere Besitzerwechsel erlebt hatte, 1812. Er ließ das Herrenhaus umge­stal­ten. 1825 erfolgte der Verkauf an Christian Ernst Schubart. Die Familie Schubart behielt Troischau bis 1995 in ihrem Besitz, da die­ser zu klein war, um 1945 unter die Bodenreform zu fallen.

Nach 1945

Obwohl die Bodenreform auf dem Rittergut Troischau nicht voll­zo­gen wurde und der Hof wei­ter­hin von der Familie Schubart bewirt­schaf­tet wurde, musste die Landwirtschaftsfläche 1955 zwangs­läu­fig in die LPG über­führt wer­den und wurde von die­ser bewirtschaftet.

Nachwendezeit

Die LPG wurde 1990 auf­ge­löst. Das Herrenhaus des Ritterguts Troischau wurde noch ein wei­te­res Jahr bewohnt. Die Nachfahren der letz­ten Rittergutsbesitzer ver­füg­ten nicht über die not­wen­di­gen Mittel, um das in die Jahre gekom­me­nen Rittergut Troischau zu sanie­ren. Sie ver­kauf­ten es 1995 an ein Ehepaaar, wel­ches sich mit gro­ßem Enthusiasmus der Sanierung wid­mete. 2006 wurde die Außenfassade nach Originalvorbild wie­der­her­ge­stellt. Die Besitzer pla­nen ein exklu­si­ves Hotel mit Restaurant. Die Wirtschaftsgebäude sol­len eben­falls wie­der auf­ge­baut werden.