Freiberg: Fürstenhof Loßnitz

Fürstenhof Loßnitz (Kammergut Niederloßnitz)

Münzbachtal 126
09599 Freiberg

Historisches

Im Jahre 1555 bestan­den zwei Vorwerke. 1655 wurde ein Vorwerk erwähnt, wel­ches auch unter dem Namen Fürstenhof bekannt wurde. Seit 1816 wurde das Einzelgut als Kammergut bezeich­net. Ein wei­te­rer Name ist Klippelvorwerk.

Heutige Nutzung

Die Gutsgebäude sind nicht mehr erhal­ten, das Gelände ist ander­wei­tig gewerb­lich überbaut.

Frankenberg: Rittergut Frankenberg

Rittergut Frankenberg

Hainichener Straße 5a
09669 Frankenberg

Historie

1206 erfolgte die Ersterwähnung eines Herrensitzes unter Henricus de Frankenberc. Das Herrenhaus wurde um 1553 erbaut. In jenem Jahr hatte Caspar von Schönberg ein Einzelgut gegrün­det und mit grund­herr­schaft­li­chen Rechten aus­ge­stat­tet. Er wollte das Herrenhaus als Altersruhesitz nut­zen, starb jedoch bereits im fol­gen­den Jahr. Sein Bruder Christoph von Schönberg erbte das Gut und voll­endete den Hausbau.

Das Rittergut ver­blieb zunächst in Familienbesitz, wurde aber 1609 auf­grund hoher Verschuldung an den spä­te­ren Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen ver­kauft. 1702 kaufte Nikolaus Thum das Rittergut. Als Besitzer folg­ten ihm Heinrich Schmidt und Siegmund Voigt. 1771 ging das Rittergut an Christian Friedrich Abendroth Seine Enkelin hei­ra­tete Rudolf von Sandersleben. Im Besitz der Familie von Sandersleben ver­blieb das Rittergut Frankenberg bis zur Enteigung.

Nach 1945

Georg von Sandersleben wurde 1945 ent­eig­net.  Das Herrenhaus fiel an die Stadt Frankenberg, die darin 1949 ein Museum einrichtete.

Nachwendezeit

1995 und 1996 wur­den umfang­rei­che denk­mal­ge­rechte Sanierungsarbeiten am Herrenhaus durch­ge­führt. Der Garten wurde neu gestal­tet, meh­rere Wirtschaftsgebäude abgebrochen.

Heutige Nutzung

Heute wird das Herrenhaus nach wie vor als Heimatmuseum genutzt. Der große Saal dient als Standesamt.

Frankenberg: Vorwerk Altenhain

Vorwerk Altenhain

Äußere Altenhainer Straße 10
09669 Frankenberg OT Altenhain

Historisches

Wolf von Schönberg kaufte 1576 das alte Lehngericht, aus wel­chem er das Vorwerk Altenhain bil­dete. Später ging das Vorwerk in den Besitz des säch­si­schen Königs über.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk wird heute zu Wohn- und Gewerbezwecken genutzt. Außerdem befin­det sich hier ein Lama- und Alpakahof.

Frankenberg: Vorwerk Auengut

Vorwerk Auengut

09669 Frankenberg

Historisches

Das Auengut wurde 1791 sowie 1820 als Vorwerk erwähnt. Es wurde 1880 durch Brandstiftung ver­nich­tet und exis­tiert nicht mehr. Ursprünglich befand sich das Auengut bei dem Frankenberger Stadtteil Gunnersdorf.

Frankenberg: Burg & Schloss Sachsenburg

Burg & Schloss Sachsenburg

Am Schloss 1
09669 Frankenberg OT Sachsenburg

Historisches

Um 1197 war eine Burg unter Henricus de Sassenberg benannt, die ver­mut­lich aber bereits viel frü­her schon ent­stan­den war. Früheste archäo­lo­gi­sche Funde konn­ten auf das erste Viertel des 13. Jahrhunderts datiert wer­den. Jener Zeit wer­den die Herren von Mildenstein zuge­ord­net, deren Herrschaft zer­schla­gen wurde, wor­auf­hin Markgraf Heinrich der Erlauchte 1232 die Herrschaft über­nahm und in den Besitz der Wettiner brachte. Die Burg wurde im 13./14. Jahrhundert zur Wehranlage aus­ge­baut und umfasste neben der Hauptburg noch eine innere und äußere Vorburg. Um 1350 erfolgte die Nennung als castrum et allo­dium, Schloss und Stadt. 1364 ver­kauf­ten die Wettiner die Burg an zwei Döbelner Ritter. Seit 1368 befand sie sich in Besitz der Familie von Schönberg. Unter Caspar von Schönberg wurde die Sachsenburg um 1480 in ihrer heu­ti­gen Gestalt zu einem goti­schen Wohnschloss umge­baut. Die Umbauten wur­den 1488 vollendet.

Kurfürst Johann Georg I. erwarb die hoch ver­schul­dete Sachsenburg 1610. Seit die­sem Zeitpunkt diente sie als Verwaltungsbau des kurfürstlich-​sächsischen Amtes Sachsenburg. Im sel­ben Jahrhundert erfolg­ten mehr­fach bau­li­che Veränderungen. Während des Dreißigjährigen Krieges wur­den die bei­den Vorburgen zer­stört und das Schloss geplün­dert. Die Verwaltungsnutzung wurde 1864 auf­ge­ge­ben und das Schloss fortan als Gewahrsam für jugend­li­che weib­li­che Gefangene geführt. Drei Jahre spä­ter wurde eine Straf- und Korrektionsanstalt ein­ge­rich­tet. 1878 wurde der Bergfried abgetragen.

Ab 1914 wur­den über­wie­gend Kriegsgefangene im Schloss Sachsenburg unter­ge­bracht. Eine Nutzung als Gefangenenlager erfolgte noch bis 1926. Im Anschluss diente die Sachsenburg als Volksschulheim und ab 1933 für kurze Zeit als Schutzhaftlager, wel­ches dann in eine Spinnerei ver­legt wurde. Seit Mai 1933 wurde Schloss Sachsenburg von der NSDAP als Gauführerinnenschule der NS-​Frauenschaft Sachsen genutzt. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde im Schloss eine Außenstelle des Robert-​Koch-​Instituts, ein bak­te­rio­lo­gi­sches Institut als Forschungsstätte gegen bio­lo­gi­sche Waffen, eingerichtet.

Nach 1945

Nach Kriegsende diente die Sachsenburg als Wohnstätte für Umsiedler und ab 1947 als Jugendwerkhof. Ab 1968 nutzte das Wohnungsbaukombinat Dresden die Sachsenburg als Kinderferienlager und Schulungsheim.

Nachwendezeit

Die Stuttgarter Hofbräu AG erwarb die Sachsenburg 1990 für eine sym­bo­li­sche Mark. Die Stadt Frankenberg machte jedoch erfolg­reich Restitutionsansprüche gel­tend und gelangte in den Besitz der Burg. Versuche, sie zu ver­kau­fen, schei­ter­ten. 2001 begann ein eigens gegrün­de­ter Verein mit Bauuntersuchungen und Sanierungsarbeiten, wel­che jedoch wie­der ein­ge­stellt wurden.

Heutige Nutzung

Die Stadt Frankenberg schreibt auf ihrer Website:
“Aus bau­li­chen Gründen bleibt das Schloss für den öffent­li­chen Besucherverkehr vor­erst geschlossen.”
(abge­ru­fen am 12.01.2021, erneut am 14. Januar 2022)

Bodendenkmalschutz

Die Ursprungsburg wurde durch das Schloss über­baut. Ein Abschnittswall ist noch erkenn­bar. Die Anlage wurde 1970 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Frauenstein: Burgruine & Schloss Frauenstein

Burgruine Frauenstein

Am Schloss
09623 Frauenstein

Historisches

1215 erfolgte unter den Meißner Markgrafen die Ersterwähnung der Burg, die 1272 als „castrum Vrowenstein“ bezeich­net und einst als Grenzfestung zwi­schen der Mark Meißen und Böhmen errich­tet wurde. In der zwei­ten Hälfte des 13. Jahrhunderts tra­ten die Ritter Johannes und Heinrich von Siden als Burgherren auf. Vermutlich unter ihnen erfolgte ein wei­te­rer Ausbau der Burg, bei dem unter ande­rem der Palas mit Kapelle ent­stand. Die Ringmauer erbaute man in der ers­ten Hälfte des 14. Jahrhundert.

1321 wurde die Burg vom Meißner Markgrafen an die Herren von Ileburg ver­pfän­det. 1329 über­nah­men die Markgrafen von Meißen die Burg in erb­li­chen Lehnsbesitz und nutz­ten sie von 1381 bis 1401 als Stammsitz. 1426 gelangte sie zurück an den säch­si­schen Kurfürsten. Zwischen 1428 und 1439 wurde Heinrich von Plauen mit der Burg Frauenstein belehnt. Bei einer Belagerung durch die Wettiner wurde sie 1438 erheb­lich zer­stört und bis 1472 von ver­schie­de­nen Vögten verwaltet.

1473 erhielt die Familie von Schönberg die Burg als Lehen. Heinrich von Schönberg ver­an­lasste unter­halb der bau­fäl­lig gewor­de­nen Burg den Bau des benach­bar­ten Schlosses, wel­cher 1585 begann und 1588 fer­tig gestellt wurde. Seit die­ser Zeit blieb die Burg unge­nutzt, die Burgkapelle wurde 1615 den­noch erneu­ert. 1647 war die Familie von Schönberg durch die im Dreißigjährigen Krieg ent­stan­dene Verschuldung gezwun­gen, Schloss und Burgruine zu ver­kau­fen. Beides befand sich nun bis 1873 im Besitz der säch­si­schen Kurfürsten, die das Schloss als Verwaltungssitz nutz­ten. Bei Bränden 1728 und 1814 ent­stan­den am Schloss große Schäden. Da die Burg ohne­hin kei­ner Nutzung unter­lag, wurde auf Instandsetzungsarbeiten verzichtet.

Zwischen 1901 und 1939 fan­den umfang­rei­che Ausgrabungs- und Sicherungsarbeiten an der Burgruine statt. 1968 erfolg­ten erste Sanierungsarbeiten. Das Schlosstorhaus ist eines der fünf Stadttore der Stadtmauer, die einst Frauenstein umgab. Es wurde 1590 erbaut. Die Räume im Obergeschoss wur­den von den Torwächtern genutzt.

Nach 1945

1954 wurde im Torhaus des Schlosses ein Museum ein­ge­rich­tet, wel­ches drei Jahre spä­ter ins Schloss umge­sie­delt wurde.

Nachwendezeit

Von der Burg sind der Wohnturm aus dem 13. Jahrhundert, die 1,50 m starke Ringmauer und außer­dem Keller, Küche, Kapelle, Brunnen, Gefängnis und meh­rere Gewölbe erhal­ten. 1990 sowie ab 1992 erfolg­ten Sanierungsarbeiten an der Burgruine.

Heutige Nutzung

Im Schloss befin­det sich nach wie vor ein Museum zur Geschichte der Burg und Stadt.

Die große Burgruine kann zwi­schen Mai und Oktober täg­lich außer mon­tags besich­tigt wer­den. Zunehmend wird sie auch gern als Kulisse für Trauungen genutzt. Sie befin­det sich im Besitz der Stadt Frauenstein und wird lie­be­voll gepflegt.

Bodendenkmalschutz

Die Burgruine steht seit 1969 unter Bodendenkmalschutz.

Freiberg: Burg & Schloss Freudenstein

Burg & Schloss Freudenstein

Schlossplatz 4
09599 Freiberg

Historisches

Mindestens seit dem frü­hen 12. Jahrhundert exis­tierte in Freiberg eine Burg, wel­che 1168 durch Markgraf Otto den Reichen umge­baut wurde. Für 1448 ist die erneute Bezeichnung als “sloß” belegt. 1505 erhielt Herzog Heinrich die Herrschaft über Freiberg und resi­dierte zumeist im Freiberger Schloss, wel­ches im Laufe der Jahrhunderte mehr­fach besetzt wurde, als Witwensitz diente und 1525 erst­mals als Freudenstein bezeich­net wurde.

Den teil­wei­sen Umbauten im Jahre 1553 folg­ten 1566 Abbrucharbeiten und die 1577 been­dete Neuerrichtung im Renaissancestil. Erneute Bauarbeiten wurde 1644 getä­tigt. Freudenstein ist auch Grablege der Wettiner, die letzte bezeugte Beisetzung war 1696 die der Gemahlin Georg IV., Eleonore Erdmuthe.

Im Siebenjährigen Krieg wurde Freudenstein 1762 als Gefängnis genutzt. Umbauten zwi­schen 1784 und 1805 hat­ten zum Ziel das Schloss zu einem Militär- und Bergmagazin für die Lagerung von Korn umzu­ge­stal­ten. 1813 diente es den fran­zö­si­schen Truppen als Lazarett, in den 1920er/​1930er Jahren als Großlager von Edeka. Die Wehrmacht nutzte Freudenstein bis 1945 für ihre Zwecke.

Nach 1945

1957 ging das Schloss in die Trägerschaft der Stadt Freiberg über und wurde bis 1979 erneut als Getreidelager genutzt. Zwischen 1980 und 1990 war der Denkmalpflegebetrieb Freiberg im Schloss unter­ge­bracht. 1984 wur­den bei Ausgrabungsarbeiten Überreste des roma­ni­schen Burgturmes frei­ge­legt. Vier Jahre spä­ter wurde das Neue Haus rekonstruiert.

Nachwendezeit

1993 kam Freudenstein in den Besitz der Stadt Freiberg. Der lang­jäh­rige Leerstand des Schlosses wurde mit der 2004 begon­ne­nen und 2008 been­de­ten Sanierung des Schlosses beendet.

Heutige Nutzung

Im Schloss sind heute u. a. ein Restaurant sowie das Bergarchiv unter­ge­bracht. Ende Oktober 2008 eröff­nete die Ausstellung “terra mineralia”.

Bodendenkmalschutz

Von der Ursprungsburg, die durch das Schloss über­baut wurde, ist ein Abschnittsgraben erhal­ten. Sie wurde Anfang 1981 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Freiberg: Herrenhaus Friedeburg

Herrenhaus Friedeburg

Bernhard-​Kellermann-​Straße 6
09599 Freiberg

Historisches

Im 16. Jahrhundert war ein Vorwerk im Ort Friedeburg bekannt. 1704 ließ Gottfried Pabst von Ohain das Gut Gottfriedsburg errich­ten. Im fol­gen­den Jahr wurde die­ses vom Kurfürsten Friedrich August I. zum Rittergut erho­ben. In dem Gutsbezirk ent­wi­ckelte sich vor allem unter dem nächs­ten Besitzer Johann Christian Typke eine Gutssiedlung, für die sich ab 1732 der Name Friedeburg eta­blierte. Das Herrenhaus über­nahm die­sen Namen spä­ter. Schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Herrenhaus als Mietshaus genutzt. 1875 wurde es als Kanzleilehngut bezeichnet.

Nach 1945

Das Herrenhaus Friedeburg ent­ging unter ande­rem durch die Mietwohnungsnutzung einer Enteignung im Rahmen der Bodenreform.

Nachwendezeit

Jahrelanger Leerstand hatte zu einem schlech­ten bau­li­chen Zustand und fast zu einem Abriss geführt. Eine umfas­sende Sanierung erfolgte 2004 und 2005. Es ent­stan­den Eigentumswohnungen, der Wirtschaftshof wurde abgerissen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des ehe­ma­li­gen Kanzleilehngutes wird bewohnt.

Augustusburg: Burg Schellenberg

Burg Schellenberg

09573 Augustusburg

Historisches

Der Herrensitz Schellenberg fand 1206 erst­mals unter Wolframus und Petrus de Shellenberc urkund­li­che Erwähnung, wobei die Burg selbst zwi­schen 1210 und 1230 errich­tet wurde. Sie wurde mehr­fach bela­gert und durch Brand und Blitzschlag beschä­digt. 1324 gelangte die Burg infolge der Schellenberger Fehde an die Wettiner. Die zuletzt 1547 zum Teil zer­störte Burg wurde 1568 abge­ris­sen. Nachfolgend wurde das Schloss Augustusburg errich­tet und die Burg Schellenberg kom­plett überbaut.

Bodendenkmalschutz

Die Burg Schellenberg wurde als Bodendenkmal 1980 unter Schutz gestellt.