Oschatz: Rittergut Thalheim

Rittergut Thalheim

Saalhausener Straße 1112
04758 Oschatz OT Thalheim

Historisches

Das Herrenhaus (Nr. 11) des Ritterguts Thalheim wurde um 1876 unter der Familie Gadegast erbaut, das Baujahr des zusätz­li­chen Wohnhauses mit Stall (Nr. 12) ist unklar.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus befand sich zunächst in einem desas­trö­sen Zustand und wurde 1995 von der Familie Heimerer erwor­ben. Diese ließ umfang­rei­che Sanierungsarbeiten durchführen.

Heutige Nutzung

Der Komplex befin­det sich nach wie vor in Privatbesitz. Das Herrenhaus beher­bergt eine Schule, im Nebengebäude lässt es sich woh­nen und ita­lie­nisch speisen.
(Stand: 01/​2019)

Oschatz: Schlossruine Osterland

Schlossruine Osterland

Am Wüsten Schloss
Wermsdorfer Straße /​ Stadtwald
04758 Oschatz

Historisches

Die Schlossruine Osterland liegt ein Stück west­lich von Oschatz. Südlich von ihr befin­det sich ein Teich. An Ruine und Teich führt die Straße Am Wüsten Schloss vorbei.

Um 1210 wurde Osterland ver­mut­lich als Jagdschloss der Markgrafen von Meißen und der Ostmark erbaut. Für diese zeit­li­che Bestimmung wur­den Holzreste, wel­che bei archäo­lo­gi­schen Grabungen gefun­den wur­den, den­dro­chro­no­lo­gisch unter­sucht. Hier ergab sich ein Fällzeitraum von 1210 bis 1211. Bauherr war ver­mut­lich Markgraf Dietrich der Bedrängte, wel­cher von 1198 bis 1221 regierte.

Bereits 1379 geht aus einer Schenkungsurkunde her­vor, dass jener Bau auf­ge­ge­ben, zer­stört und ver­las­sen war, wurde er doch als “wüs­tes steyn­huse” bezeich­net. Ein Lehnbrief aus dem Jahr 1501 bezeich­net die Schlossruine als Altes Steinhaus. Konkret tau­chen die Bezeichnungen „aldes steyn­huze“ und „aldes slosse“ auf. Die lange als Altes Steinhaus genannte Ruine wurde erst­mals 1752 auf einer Karte als “Schloss Osterland” bezeich­net. Zwischen 1903 und 1908 fan­den erste Ausgrabungen statt.

Woher der Name “Osterland” resul­tiert, konnte nie abschlie­ßend mit Sicherheit geklärt wer­den. Ebenfalls unklar ist die Nutzung der Ruine wäh­rend ihrer Zeit als intak­tes Bauwerk. Realistische Vermutungen gehen in Richtung Herrschersitz, Jagdschloss und Ordensburg, obgleich für letz­tere ein Sakralbau fehlte, wäh­rend bei den Ausgrabungen aller­lei Jagdzubehör auf­ge­fun­den wurde.

Nachwendezeit

Nach erneu­ten und wesent­lich umfang­rei­che­ren Ausgrabungen in den Jahren 1991 und 1992 wird davon aus­ge­gan­gen, dass die Anlage einst einen qua­dra­ti­schen Grundriss von etwa 44 Meter Seitenlänge auf­wies und es sich um eine drei­ge­schos­sige Vierflügelanlage han­delte, wobei der Nordflügel ledig­lich als Außenmauer aus­ge­führt wor­den war. Bei den Ausgrabungen wurde auch ein sechs Meter run­des Wasserhaus mit einem unter­ir­di­schen Becken frei­ge­legt. Das Gelände wurde von der Stadt Oschatz 2006 wegen Baufälligkeit und damit ein­her­ge­hend einer Unfall- und Verletzungsgefahr gesperrt. Bis 2009 erfolg­ten Sanierungsarbeiten zur Sicherung und zum Erhalt der Ruine. Es sind umfang­rei­che, impo­sante Mauerreste mit einer Höhe von knapp unter zehn Metern erhalten.

Bodendenkmalschutz

Die Ruine wurde erst­mals 1937 unter Bodendenkmalschutz gestellt. Erneuert wurde die­ser Schutz 1959.

Liebschützberg: Wasserburg & Rittergut Wellerswalde

Wasserburg & Rittergut Wellerswalde

Neue Straße 5, 9 (Wirtschaftsgebäude)
Neue Straße 12 (Gutsverwalterhaus)
04758 Liebschützberg OT Wellerswalde

Historisches

In Wellerswalde bestand einst eine Wasserburg. Als ers­ter Besitzer wurde 968 Ernst von Wellerswalde genannt. Die Herren von Wellerswalde blie­ben einige Jahrhunderte im Besitz des Herrensitzes. 1441 wurde Heinrich Truchßes zu Welderßwalde und 1445 Augustein Trugsesse zu Weldrichswalde mit dem Rittersitz in Verbindung gebracht.  Ab 1492 besaß die Familie Truchsess den Rittersitz, der 1551 in den Stand eines Ritterguts erho­ben wurde.

1620 ver­kaufte Hans von Truchsess das Rittergut an Christoph von Sahla. Als fol­gende Besitzer wer­den ab 1630 Hanns Christoph von Kottwitz, gefolgt von August von Kottwitz, ab 1635 David von Döring, gefolgt von des­sen Sohn Christian von Döring, ab 1650 Wilhelm von Pistoris und ab 1654 die Familie von Oppel genannt, in deren Familienbesitz das Rittergut Wellerswalde bis zuletzt ver­blieb. 1696 bestand ein Schloss, das aus dem Umbau der frü­he­ren Wasserburg her­vor­ge­gan­gen war. 1854 erfolgte unter Carl Julius von Oppel ein Umbau des Schlosses im Tudorstil.

Nach 1945

Carl Wilhelm Bernhard von Oppel wurde 1945 ent­eig­net. Das Schloss wurde vor­über­ge­hend als Unterkunft für Vertriebene und Flüchtlinge genutzt und 1949 abge­ris­sen, der dazu gehö­rende Turm wurde im Folgejahr gesprengt. Die Wirtschaftsgebäude wurde als Büro der LPG und als Wohnraum genutzt.

Nachwendezeit

Die Wirtschaftsgebäude wur­den bis 2012 genutzt und ste­hen seit­her leer.

Heutige Nutzung

Erhalten sind das Gutsverwalterhaus und zwei Wirtschaftsgebäude.

Liebschützberg: Wasserburg & Schloss Borna

Wasserburg & Schloss Borna

Straße der Jugend 11
04758 Liebschützberg OT Borna

Historisches

1185 wurde erst­mals ein Herrensitz unter den Brüdern Thiemo und Swarzgerus de Burna erwähnt. Dieser befand sich um 1200 im Besitz von Albertus de Borne und kam 1388 an die Herren von Grünrodt. Unter die­sen erfolgte eine Aufwertung zum Rittergut, die 1551 urkund­lich nach­weis­bar ist. Das Rittergut wurde 1558 an die Familie von Ragewitz ver­kauft, die es 1594 an die Familie von Starschedel ver­äu­ßerte. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Schloss Borna zer­stört und nach­fol­gend wie­der auf­ge­baut. 1684 brannte das Schloss erneut ab und wurde durch einen Neubau ersetzt. 1840 ver­kaufte die Familie von Starschedel ihren Besitz an Johann Gottfried Frenzel, der ihn wie­derum 1877 an die Familie von Byern ver­kaufte. Diese ver­an­lasste noch im glei­chen Jahr den Abriss des Schlosses sowie einen Neubau im Stil des Historismus.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignungvon Gero von Byern. Ab 1947 diente das Schloss Borna als Kinder- und Wohnheim.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird nach wie vor als Heim genutzt. Außerdem ist die Evangelische Jugendhilfe darin ansässig.

Bodendenkmalschutz

Erhalten ist ein was­ser­füh­ren­der Graben im öst­li­chen und nord­li­chen Bereich. Von der Wasserburg selbst ist durch den Überbau des Schlosses nichts mehr erhal­ten. Das Areal der Wasserburg wurde Anfang 1959 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Liebschützberg: Vorwerk Laas

Vorwerk Laas

04758 Liebschützberg OT Laas

Historisches

Laas wurde 1270 als Herrensitz unter Otto de Laz nach­ge­wie­sen. Da geschicht­li­che Informationen nur unvoll­stän­dig vor­lie­gen, ist es einer­seits mög­lich, dass sich im Laufe der Zeit aus dem Herrensitz ein Vorwerk her­aus ent­wi­ckelte, oder aber dass der Herrensitz einst auf­ge­ge­ben wor­den und zu spä­te­rer Zeit ein Vorwerk neu ent­stan­den war. Die Vorwerksgebäude wer­den auf das 19. Jahrhundert datiert.

Heutige Nutzung

Das Wohnhaus des Vorwerks befin­det sich in einem guten Zustand, wäh­rend sich die Wirtschaftsgebäude in einem guten bis schad­haf­ten Zustand befin­den. Es herrscht Leerstand vor.

Liebschützberg: Schloss Bornitz

Schloss Bornitz

Bergstraße 2
04758 Liebschützberg OT Bornitz

Historisches

Ein Rittersitz war schon im 12. Jahrhundert im Ort belegt. Ab 1200 war das Gut im Besitz der Truchsesse von Bornitz. Erbaut wurde das Schloss um 1500 im Renaissancestil, zu die­sem Zeitpunkt befand sich das 1551 nach­ge­wie­sene Rittergut im Besitz der Familie von Grünroda und war von einem Wassergraben umge­ben. Um 1580 kamen Schloss und Gut an die Familie von Schleinitz, unter der bis 1600 die Seitenflügel ans Schloss ange­fügt wur­den. Spätere Besitzer waren die Familien von Miltitz und ab 1669 von Schönberg. Die Familie von Schönberg ver­an­lasste Umbauten im Barockstil um 1680. Der letzte von Schönbergsche Besitzer nutzte Schloss Bornitz über­wie­gend als Feriendomizil.

Nach 1945

Nachdem das Rittergut im Rahmen der Bodenreform 1945 auf­ge­löst und auf­ge­teilt wurde, wurde das Schloss 1947 /​ 1948 abgerissen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind noch ein recht gro­ßes Wohnhaus sowie ein Wirtschaftsgebäude.

Torgau: Altes & Neues Herrenhaus Weßnig

Altes & Neues Herrenhaus Weßnig

Gutshof 1 (Neues Herrenhaus)
Gutshof 2 (Altes Herrenhaus)
04861 Torgau OT Weßnig

Historisches

Weßnig wurde bereits 1215 als Herrensitz unter Otto de Wezenig (de Wezenich) erwähnt. Die Herren von Wesenig ver­blie­ben bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts im Besitz des Herrensitzes Weßnig. Unter Hanns Wesenig erfolgte 1474 die Umwandlung von einem Herensitz in einen Rittersitz. Spätestens 1490 wech­selte der Rittersitz an die Herren von Tosse, denen spä­tes­tens 1510 die Herren von Leipzig folg­ten. 1552 erfolgte die Aufwertung zum Rittergut, ver­mut­lich unter Barbara von Leipzig.

Nachfolgende Besitzer waren unter ande­rem Siegmund von Berbisdorf von 1614 bis 1617, die Familie von der Pforte ab 1650, die Familie von Görne ab 1735, Carl Albert von Griesheim ab 1817, die Familie Gutmacher ab 1851, Louis Schlenker ab 1902 und Viktor Donner ab 1928.

Das Alte Herrenhaus datiert von der Bauzeit her auf die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts und zeigt sich im Stil des Klassizismus. Es wurde ver­mut­lich unter der Familie Griesheim erbaut. Das Neue Herrenhaus wurde um 1900 im Stil der Neorenaissance erbaut und kann damit ent­we­der der Familie Gutmacher oder Louis Schlenker zuge­schrie­ben wer­den. Etwa zur glei­chen Zeit wurde der Gutspark ange­legt. Der Gutspark mit einem Teich ver­fügt außer­dem über einen bereits im 19. Jahrhundert ange­leg­ten Eiskeller, der wie­derum einen Pavillon trägt.

Nach 1945

Viktor Donner wurde 1945 ebenso wie zahl­rei­che andere Rittergutsbesitzer im Rahmen der Bodenreform enteignet.

Heutige Nutzung

Beide Herrenhäuser sind saniert und die­nen als Schule. Die Wirtschaftsgebäude sind teil­weise in gutem Zustand und wer­den bewohnt, teil­weise sind sie rui­nös und ste­hen leer. Der Park ist gepflegt.

Torgau: Rittergut Kranichau

Rittergut Kranichau

Elbstraße 13
04861 Torgau OT Kranichau

Historisches

Als Vorwerk wurde Kranichau erst­mals 1510 nach­ge­wie­sen. Zu die­sem Zeitpunkt befand es sich im Besitz von Friedrich von Wesenig auf Oelzschau. Es befand sich noch 1576 im Besitz der Herren von Wesenig und wurde 1582 von Georg von Seydewitz über­nom­men. Nur sie­ben Jahre spä­ter kam das Vorwerk Kranichau zurück in den Familienbesitz der Herren von Wesenig und ver­blieb dort bis 1694. Unter Anna Elisabeth von Wesenig erfolgte 1648 die Aufwertung zum Rittergut.

Nach ihr wech­sel­ten die Besitzer sehr häu­fig. Bis 1764 zählte das Rittergut noch sechs adlige Besitzer, ehe es in jenem Jahr an Carl Gottlob Angermann und damit in bür­ger­li­che Hand gelangte. Nach elf wei­te­ren Besitzern, davon zehn bür­ger­li­che, erwarb Richard Pfeffer das Rittergut im Jahr 1900. Ihm folgte Fritz Schüttler 1928.

Nach 1945

Gertrud Schüttler wurde 1945 auf­grund der Durchsetzung der Bodenreform enteignet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus und die Wirtschaftsgebäude sind saniert und wer­den bewohnt. Der Gutspark mit sei­nem Teich ist gepflegt.

Torgau: Freigut Kunzwerda

Freigut Kunzwerda

Innenring 7
04861 Torgau OT Kunzwerda

Historisches

Das Freigut Kunzwerda ent­stand aus einem frü­he­ren klös­ter­li­chen Grundbesitz her­aus. 1256 ver­kauf­ten Bodo und Dietrich von Torgau das Gut an den Markgrafen Heinrich von Meißen und der Ostmark, der es dem Kloster Dobrilugk über­trug. 1496 wurde das Gut als Lehngut des Klosters bezeich­net. Gottfried von Ragewitz wurde damit 1510 belehnt, Christoph von Ranfeldt 1516.

1552 wur­den zwei Vorwerke erwähnt, die sich 1555 im Besitz von Franz von der Dahme und Lusarius Spiegler und 1581 im Besitz von Franz von der Dahme und Hans Runge befan­den. Nachfolgend wur­den beide Vorwerke ver­mut­lich wie­der zusam­men­ge­legt, da mit Hans Runge 1589, Gregor Crahmer 1618, Lewin Schneider 1671, Georg Rudolf Wentzel 1677 und Dionysius Berthold 1689 nur noch jeweils ein Besitzer bekannt ist.

1747 wurde Kunzwerda als Rittergut genannt, behielt die­sen Status jedoch nur einige Jahre. Schon 1764 wurde das Rittergut wie­der zum Vorwerk her­un­ter­ge­stuft und 1816 schließ­lich in ein Freigut umge­wan­delt. Zu die­sem Zeitpunkt befand sich das Grundstück im Besitz der Familie Gutmacher, die das dama­lige Vorwerk 1801 erwor­ben hatte und für ein Jahrhundert in Familienbesitz behielt. 1901 gelangte Hildegard von Hausen in den Besitz des Freiguts, Arno Roeber folgte ihr 1913.

Nach 1945

Im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform wurde das Freigut 1945 enteignet.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus diente Wohnzwecken und wurde auf­grund des bau­li­chen Zustandes nach und nach leer­ge­zo­gen. Seit Ende 2010 stand das Herrenhaus leer. Im ers­ten Halbjahr des Jahres 2013 erwarb eine Privatperson das Herrenhaus Kunzwerda.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Kunzwerda ist saniert. Die Wirtschaftsgebäude befin­den sich eben­falls in einem sanier­ten oder min­des­tens gut erhal­te­nen Zustand. Das Rittergut wird teil­weise bewohnt und als Pension sowie für Veranstaltungen genutzt.