Freigut Authausen
04849 Laußig OT Authausen
Historisches
Der 1218 erwähnte Herrensitz wurde 1590 als Vorwerk und exakt einhundert Jahre später als Rittergut bezeichnet. Acht Jahre später, 1698, war das Rittergut ein Freigut.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Nordsachsen
04849 Laußig OT Authausen
Der 1218 erwähnte Herrensitz wurde 1590 als Vorwerk und exakt einhundert Jahre später als Rittergut bezeichnet. Acht Jahre später, 1698, war das Rittergut ein Freigut.
04838 Laußig OT Görschlitz
Zunächst bestand 1606 ein Gut mit einem Vorwerk, welches zu einem Rittergut aufgewertet und als solches 1748 nachgewiesen wurde. Das 1791 erwähnte Kammergut wurde um 1840 aufgelöst. Die Ersterwähnung als Vorwerk erfolgte möglicherweise bereits 1583.
04838 Laußig OT Kossa
Das Rittergut Kossa wurde 1748 erwähnt.
Am Lober 7
04509 Krostitz OT Zschölkau
Das 1608 urkundlich erwähnte Mannlehngut bestand seit etwa 1580. Seit 1604 befand es sich im Besitz der Herren von Maschwitz und wurde 1618 in ein Allodialgut umgewandelt. Dr. Leopoldt Hackelmann erwarb das Gut 1630 und verkaufte es 1638 an Dr. Georg Ernst Moßbach. Im gleichen Jahr wurde das Allodialgut zum Rittergut aufgewertet. Es verblieb über mehrere Generationen in Familienbesitz, bis 1800 Carl Wilhelm von Carlowitz das Rittergut Zschölkau erbte. Er verkaufte es bereits drei Jahre später an die Familie Leplay, die es 1873 an die Familie Baumgarten vererbte. Diese war noch 1929 als Besitzer vermerkt, ihr folgte bis zur Enteignung 1945 Karl Anders.
Karl Anders wurde 1945 enteignet. Das Herrenhaus diente nach Kriegsende als Wohngebäude.
Das Herrenhaus steht leer. Das Wirtschaftsgebäude wird durch ein Bauunternehmen genutzt.
Parkstraße 5
04509 Krostitz
1350 wurde erstmals ein Herrensitz erwähnt. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wechselten die Besitzer oft, unter anderem besaßen ab 1442 Otto von Krostewicz und ab 1465 die von Bünaus das ab diesem Jahr als Vorwerk bezeichnete Gut. Auch in den folgenden beiden Jahrhunderten sind zahlreiche Besitzerwechsel vermerkt.
Erstmals in längerem Besitz verblieb das seit 1480 als Rittersitz und seit 1648 als Rittergut bezeichnete Gut unter der Familie Wackernagel, die es 1652 erwarb und 1748 an die Familie Apitzsch veräußerte. Diese verkaufte Klein Krostitz 1843 an die Familie Oberländer. Das Rittergut wurde in eine Firma eingebracht und seit 1907 als Bierbrauerei Kleinkrostitz F. Oberlaender AG betrieben. Daraus entstand 1938 die Brauerei Krostitz AG.
Nach der Enteignung 1945 übernahm vier Jahre später die VEB Nahrungs- und Genussmittelindustrie Sachsen-Anhalt das Rittergut, bereits ein Jahr später folgte die VEB Brau- und Malzindustrie.
Heute wird das Herrenhaus als Schule genutzt. Durch Sanierungsarbeiten ist das Herrenhaus als solches kaum mehr erkennbar. Der Wirtschaftshof wurde abgebrochen.
Am Kanal 4
04435 Schkeuditz
Erstmals wurde 1182 ein Herrensitz unter Ericus de Dolzeke nachgewiesen. Die Erhebnung zum Rittergut erfolgte bereits recht zeitig im Jahre 1441. Besitzer des Ritterguts waren unter anderem die Familien von Öbschelwitz, von Zanthier, von Madai, Sander und Neubauer. Ab 1745 befand sich das Rittergut im Besitz des Philosophen und Mathematikers Christian Wolff. Die Bezeichnungen Altdölzig und Kleindölzig werden wahlweise verwendet.
Schkeuditz OT Radefeld
1445 wurde Radefeld als Rittersitz urkundlich erwähnt. Der Rittersitz wurde noch vor 1608, als Radefeld als Amtsdorf erwähnt wurde, aufgegeben.
Paul–Wäge-Straße 15 (Unterhof)
04435 Schkeuditz
Das Rittergut Großdölzig wurde erstmals im Jahre 1474 erwähnt. Aus diesem ging der Oberhof hervor. Der oberhof wurde 1701 von Andreas Rosenthal erworben und ging 1748 an Johann Friedrich Zeumer über.
1568 erfolgte die Aufteilung und ein zweites Rittergut, der Unterhof, entstand. Dessen Besitzer waren 1748 Joachim Friedrich Zeumer und nachfolgend die Familien Martin, Schmeil, Stockmann, Steinicke, Seltmann und Reinhold Schulze.
Der Oberhof wurde nach 1945 abgebrochen, es ist heute nichts mehr erhalten.
Der Unterhof wurde bis 1990 als Sitz der Gemeindeverwaltung genutzt.
Der Unterhof ist saniert.
Gut Altscherbitz 28
04435 Schkeuditz
Das Rittergut Altscherbitz erlebte im Laufe der Zeit viele Besitzerwechsel. So sind 1428 Herrmann von Bennendorf im Zusammenhang mit der Ersterwähnung als Rittersitz, 1456 die Herren von Roliz und von Crostewitz, 1518 Appel von Mangolt, 1533 Wolf Preusser, 1598 Balthasar von Schkölen, 1602 Johann Reifschneider, 1626 Carl Dietrich von Bose, 1637 Wolf Heinrich Preusser, 1651 Johann Friezsche sowie Abraham Dreher, 1664 Hans Christoph von Spoor und 1682 Hans Friedrich von Wolffersdorff aufgeführt.
Unter der Familie von Wolffersdorff erfolgte 1779 der Bau des Herrenhauses, bei dem möglicherweise ein Vorgängerbau mit einbezogen wurde. Die nachfolgenden Besitzer waren ab 1843 Amtsrat G. Livonius, dem 1848 Albert von Carlowitz folgte, welcher 1851 an Dr. Heyner verkaufte. Der letzte bürgerliche Besitzer war ab 1867 der Amtmann Rockstroh. Die Anlage des Gutsparks um 1870 geht vermutlich auf ihn zurück.
Die Regierung der Provinz Sachsen erwarb das Rittergut Altscherbitz 1876 und richtete darin eine Landesheil- und Pflegeanstalt ein, die Provinzial-Irren-Anstalt Altscherbitz. Später wurde sie in Landesheilanstalt Altscherbitz umbenannt. Die Wirtschaftsgebäude waren zunächst Bestandteil der Anstalt, wurden später jedoch als Wirtschaftshof genutzt. Bis 1912 wurden mehrere neue Gebäude errichtet. In den 1930er und 1940er Jahren wurde das Rittergut als Zwischenlager der NS-Tötungsanstalt Bernburg im Rahmen der Aktion T4 genutzt.
Da sich das Rittergut im Besitz der Provinz Sachsen befand, erfolgte 1945 keine Enteignung.
Bis 2008 wurden die Nebengebäude des Ritterguts abgerissen, um Platz für mehrere Eigenheime zu schaffen. Zu den abgerissenen Wirtschaftsgebäuden zählen ein 1779 erbautes Wohnhaus sowie Stallgebäude, eine Scheune und ein Wohnstallhaus, die vornehmlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet worden waren. Das Herrenhaus befand sich in einem nahezu ruinösen Zustand (siehe Foto) und wurde von 2012 bis 2014 umfassend und aufwendig saniert.
Die frühere Provinzial-Irren-Anstalt Altscherbitz und spätere Landesheilanstalt Altscherbitz wird heute unter dem Namen Sächsisches Krankenhaus Altscherbitz weitergeführt und ist eine psychiatrische und neurologische Fachklinik. Das Herrenhaus des Ritterguts Altscherbitz ist heute nicht mehr Bestandteil der Krankenhausanlage.
Blankenau 9–10
04889 Belgern-Schildau OT Blankenau
Für Blankenau wurde erstmals 1791 ein Vorwerk erwähnt. Das Herrenhaus wurde um 1800 errichtet. Das Vorwerk wurde 1816 in ein Freigut umgewandelt und als solches wiederholt 1880 genannt. Zu diesem zeitpunkt bestan noch eine zusätzliche Schnapsbrennerei. Spätestens 1925 wurde aus dem Freigut wieder ein Vorwerk, möglicherweise im Zusammenhang mit der Nutzung durch das Eilenburger Zelluloidwerk oder die IG Farben. Der Inspektor des Vorwerks war bis 1945 ein Herr Häntsch.
Das Herrenhaus ist aufwendig saniert und wird bewohnt. Der frühere alte Gutspark ist nicht mehr in seiner ursprünglicher Form erhalten. Das Herrenhaus des Vorwerks Blankenau wird auch als Weißes Haus bezeichnet.