Liebschützberg: Schloss Bornitz

Schloss Bornitz

Bergstraße 2
04758 Liebschützberg OT Bornitz

Historisches

Ein Rittersitz war schon im 12. Jahrhundert im Ort belegt. Ab 1200 war das Gut im Besitz der Truchsesse von Bornitz. Erbaut wurde das Schloss um 1500 im Renaissancestil, zu die­sem Zeitpunkt befand sich das 1551 nach­ge­wie­sene Rittergut im Besitz der Familie von Grünroda und war von einem Wassergraben umge­ben. Um 1580 kamen Schloss und Gut an die Familie von Schleinitz, unter der bis 1600 die Seitenflügel ans Schloss ange­fügt wur­den. Spätere Besitzer waren die Familien von Miltitz und ab 1669 von Schönberg. Die Familie von Schönberg ver­an­lasste Umbauten im Barockstil um 1680. Der letzte von Schönbergsche Besitzer nutzte Schloss Bornitz über­wie­gend als Feriendomizil.

Nach 1945

Nachdem das Rittergut im Rahmen der Bodenreform 1945 auf­ge­löst und auf­ge­teilt wurde, wurde das Schloss 1947 /​ 1948 abgerissen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind noch ein recht gro­ßes Wohnhaus sowie ein Wirtschaftsgebäude.

Torgau: Altes & Neues Herrenhaus Weßnig

Altes & Neues Herrenhaus Weßnig

Gutshof 1 (Neues Herrenhaus)
Gutshof 2 (Altes Herrenhaus)
04861 Torgau OT Weßnig

Historisches

Weßnig wurde bereits 1215 als Herrensitz unter Otto de Wezenig (de Wezenich) erwähnt. Die Herren von Wesenig ver­blie­ben bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts im Besitz des Herrensitzes Weßnig. Unter Hanns Wesenig erfolgte 1474 die Umwandlung von einem Herensitz in einen Rittersitz. Spätestens 1490 wech­selte der Rittersitz an die Herren von Tosse, denen spä­tes­tens 1510 die Herren von Leipzig folg­ten. 1552 erfolgte die Aufwertung zum Rittergut, ver­mut­lich unter Barbara von Leipzig.

Nachfolgende Besitzer waren unter ande­rem Siegmund von Berbisdorf von 1614 bis 1617, die Familie von der Pforte ab 1650, die Familie von Görne ab 1735, Carl Albert von Griesheim ab 1817, die Familie Gutmacher ab 1851, Louis Schlenker ab 1902 und Viktor Donner ab 1928.

Das Alte Herrenhaus datiert von der Bauzeit her auf die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts und zeigt sich im Stil des Klassizismus. Es wurde ver­mut­lich unter der Familie Griesheim erbaut. Das Neue Herrenhaus wurde um 1900 im Stil der Neorenaissance erbaut und kann damit ent­we­der der Familie Gutmacher oder Louis Schlenker zuge­schrie­ben wer­den. Etwa zur glei­chen Zeit wurde der Gutspark ange­legt. Der Gutspark mit einem Teich ver­fügt außer­dem über einen bereits im 19. Jahrhundert ange­leg­ten Eiskeller, der wie­derum einen Pavillon trägt.

Nach 1945

Viktor Donner wurde 1945 ebenso wie zahl­rei­che andere Rittergutsbesitzer im Rahmen der Bodenreform enteignet.

Heutige Nutzung

Beide Herrenhäuser sind saniert und die­nen als Schule. Die Wirtschaftsgebäude sind teil­weise in gutem Zustand und wer­den bewohnt, teil­weise sind sie rui­nös und ste­hen leer. Der Park ist gepflegt.

Torgau: Rittergut Kranichau

Rittergut Kranichau

Elbstraße 13
04861 Torgau OT Kranichau

Historisches

Als Vorwerk wurde Kranichau erst­mals 1510 nach­ge­wie­sen. Zu die­sem Zeitpunkt befand es sich im Besitz von Friedrich von Wesenig auf Oelzschau. Es befand sich noch 1576 im Besitz der Herren von Wesenig und wurde 1582 von Georg von Seydewitz über­nom­men. Nur sie­ben Jahre spä­ter kam das Vorwerk Kranichau zurück in den Familienbesitz der Herren von Wesenig und ver­blieb dort bis 1694. Unter Anna Elisabeth von Wesenig erfolgte 1648 die Aufwertung zum Rittergut.

Nach ihr wech­sel­ten die Besitzer sehr häu­fig. Bis 1764 zählte das Rittergut noch sechs adlige Besitzer, ehe es in jenem Jahr an Carl Gottlob Angermann und damit in bür­ger­li­che Hand gelangte. Nach elf wei­te­ren Besitzern, davon zehn bür­ger­li­che, erwarb Richard Pfeffer das Rittergut im Jahr 1900. Ihm folgte Fritz Schüttler 1928.

Nach 1945

Gertrud Schüttler wurde 1945 auf­grund der Durchsetzung der Bodenreform enteignet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus und die Wirtschaftsgebäude sind saniert und wer­den bewohnt. Der Gutspark mit sei­nem Teich ist gepflegt.

Torgau: Freigut Kunzwerda

Freigut Kunzwerda

Innenring 7
04861 Torgau OT Kunzwerda

Historisches

Das Freigut Kunzwerda ent­stand aus einem frü­he­ren klös­ter­li­chen Grundbesitz her­aus. 1256 ver­kauf­ten Bodo und Dietrich von Torgau das Gut an den Markgrafen Heinrich von Meißen und der Ostmark, der es dem Kloster Dobrilugk über­trug. 1496 wurde das Gut als Lehngut des Klosters bezeich­net. Gottfried von Ragewitz wurde damit 1510 belehnt, Christoph von Ranfeldt 1516.

1552 wur­den zwei Vorwerke erwähnt, die sich 1555 im Besitz von Franz von der Dahme und Lusarius Spiegler und 1581 im Besitz von Franz von der Dahme und Hans Runge befan­den. Nachfolgend wur­den beide Vorwerke ver­mut­lich wie­der zusam­men­ge­legt, da mit Hans Runge 1589, Gregor Crahmer 1618, Lewin Schneider 1671, Georg Rudolf Wentzel 1677 und Dionysius Berthold 1689 nur noch jeweils ein Besitzer bekannt ist.

1747 wurde Kunzwerda als Rittergut genannt, behielt die­sen Status jedoch nur einige Jahre. Schon 1764 wurde das Rittergut wie­der zum Vorwerk her­un­ter­ge­stuft und 1816 schließ­lich in ein Freigut umge­wan­delt. Zu die­sem Zeitpunkt befand sich das Grundstück im Besitz der Familie Gutmacher, die das dama­lige Vorwerk 1801 erwor­ben hatte und für ein Jahrhundert in Familienbesitz behielt. 1901 gelangte Hildegard von Hausen in den Besitz des Freiguts, Arno Roeber folgte ihr 1913.

Nach 1945

Im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform wurde das Freigut 1945 enteignet.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus diente Wohnzwecken und wurde auf­grund des bau­li­chen Zustandes nach und nach leer­ge­zo­gen. Seit Ende 2010 stand das Herrenhaus leer. Im ers­ten Halbjahr des Jahres 2013 erwarb eine Privatperson das Herrenhaus Kunzwerda.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Kunzwerda ist saniert. Die Wirtschaftsgebäude befin­den sich eben­falls in einem sanier­ten oder min­des­tens gut erhal­te­nen Zustand. Das Rittergut wird teil­weise bewohnt und als Pension sowie für Veranstaltungen genutzt.

Torgau: Rittergut Mehderitzsch

Rittergut Mehderitzsch

Hauptstraße 42
04861 Torgau OT Mehderitzsch

Historisches

Das Herrenhaus wurde im 19. Jahrhundert zwi­schen 1871 und 1883 erbaut.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist saniert und wird heute als Gemeindeamt genutzt. Der Wirtschaftshof ist heute nicht mehr voll­stän­dig erhal­ten, ein­zelne Gebäude wur­den abge­ris­sen und an deren Standorten ent­stan­den Neubauten. Zum Rittergut gehört ein klei­ner Park.

Krostitz: Rittergut Zschölkau

Rittergut Zschölkau

Am Lober 7
04509 Krostitz OT Zschölkau

Historisches

Das 1608 urkund­lich erwähnte Mannlehngut bestand seit etwa 1580. Seit 1604 befand es sich im Besitz der Herren von Maschwitz und wurde 1618 in ein Allodialgut umge­wan­delt. Dr. Leopoldt Hackelmann erwarb das Gut 1630 und ver­kaufte es 1638 an Dr. Georg Ernst Moßbach. Im glei­chen Jahr wurde das Allodialgut zum Rittergut auf­ge­wer­tet. Es ver­blieb über meh­rere Generationen in Familienbesitz, bis 1800 Carl Wilhelm von Carlowitz das Rittergut Zschölkau erbte. Er ver­kaufte es bereits drei Jahre spä­ter an die Familie Leplay, die es 1873 an die Familie Baumgarten ver­erbte.  Diese war noch 1929 als Besitzer ver­merkt, ihr folgte bis zur Enteignung 1945 Karl Anders.

Nach 1945

Karl Anders wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus diente nach Kriegsende als Wohngebäude.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer. Das Wirtschaftsgebäude wird durch ein Bauunternehmen genutzt.

Krostitz: Rittergut Kleinkrostitz

Rittergut Kleinkrostitz

Parkstraße 5
04509 Krostitz

Historisches

1350 wurde erst­mals ein Herrensitz erwähnt. In der zwei­ten Hälfte des 15. Jahrhunderts wech­sel­ten die Besitzer oft, unter ande­rem besa­ßen ab 1442 Otto von Krostewicz und ab 1465 die von Bünaus das ab die­sem Jahr als Vorwerk bezeich­nete Gut. Auch in den fol­gen­den bei­den Jahrhunderten sind zahl­rei­che Besitzerwechsel vermerkt.

Erstmals in län­ge­rem Besitz ver­blieb das seit 1480 als Rittersitz und seit 1648 als Rittergut bezeich­nete Gut unter der Familie Wackernagel, die es 1652 erwarb und 1748 an die Familie Apitzsch ver­äu­ßerte. Diese ver­kaufte Klein Krostitz 1843 an die Familie Oberländer. Das Rittergut wurde in eine Firma ein­ge­bracht und seit 1907 als Bierbrauerei Kleinkrostitz F. Oberlaender AG betrie­ben. Daraus ent­stand 1938 die Brauerei Krostitz AG.

Nach 1945

Nach der Enteignung 1945 über­nahm vier Jahre spä­ter die VEB Nahrungs- und Genussmittelindustrie Sachsen-​Anhalt das Rittergut, bereits ein Jahr spä­ter folgte die VEB Brau- und Malzindustrie.

Heutige Nutzung

Heute wird das Herrenhaus als Schule genutzt. Durch Sanierungsarbeiten ist das Herrenhaus als sol­ches kaum mehr erkenn­bar. Der Wirtschaftshof wurde abgebrochen.

Schönwölkau: Rittergut Badrina

Rittergut Badrina

Leipziger Straße 7
04509 Schönwölkau OT Badrina

Historisches

Das 1464 erwähnte Vorwerk wurde 1529 zum Rittergut erho­ben. Es befand sich 1687 im Besitz der Familie von Egidy. Von 1839 bis 1899 besaß es die Familie Nötzel. Ab 1906 war Friedrich Wilhelm Schmidt Eigentümer.

Nach 1945

Die letz­ten Besitzer, die Familie Sprange wurde 1945 ent­eig­net. Das Schloss wurde 1972 (andere Quelle: 1975) wegen Baufälligkeit abgetragen.

Heutige Nutzung

Die Gutsgebäude sind noch vorhanden.