Müglitztal: Stiftsgut Burkhardswalde

Stiftsgut Burkhardswalde

Burkhardswalder Straße 43
01809 Müglitztal OT Burkhardswalde

Historisches

Das Stiftsgut wurde 1724 erbaut. Im Mai 1849 fand Gottfried Semper nach dem geschei­ter­ten Aufstand in Dresden Zuflucht im Stiftsgut bei Karl Wilhelm Devrient.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Stiftsgutes ist saniert und wird bewohnt. Die Wirtschaftsgebäude sind zum Teil stark sanierungsbedürftig.
(Stand: März 2015)

Müglitztal: Burg & Vorwerk Burkhardswalde

Burg & Vorwerk Burkhardswalde

Burkhardswalder Straße 1 /​ 51
01809 Müglitztal OT Burkhardswalde

Historisches

Die Burg ent­stand ver­mut­lich in der ers­ten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Adelssitz. Sie wird auch als Alter Wall bezeich­net und war ursprüng­lich eine Wasserburg gele­gen auf einem Sporn. Burg und Vorburg wur­den ehe­mals von einem nicht mehr vor­han­de­nen Abschnittsgraben  getrennt.

1445 wurde erst­mals ein Vorwerk genannt. Es gehörte zeit­weise zur Herrschaft Weesenstein. Die Gebäudesubstanz stammt aus dem 18./19. Jahrhundert. 1930 erfolgte eine wei­tere Nennung als Vorwerk.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk ver­fügt über meh­rere noch exis­tie­rende Wohn- und Wirtschaftsgebäude (Hausnummer 1) und ein Verwalterhaus (Hausnummer 51).

Die Reste der Burganlage befin­den sich unmit­tel­bar nörd­lich der Wirtschaftsgüter des Vorwerks. Dabei han­delt es sich um einen recht gro­ßen recht­ecki­gen Hügel, umge­ben von einem Außenwall und einem tro­cke­nen Graben an sei­nen drei ande­ren Seiten. Das Gelände ist durch wenig Pflege schwer zugänglich.

Bodendenkmalschutz

Die mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage wurde bereits 1936 als Bodendenkmal unter beson­de­ren Schutz gestellt. Ende 1959 wurde der Schutzstatus erneuert.

Pirna: Liebenausches Vorwerk

Johann von Liebenausches Vorwerk

Clara-​Zetkin-​Straße 1–3
01796 Pirna

Historisches

Johann Siegmund von Liebenau war Offizier beim säch­si­schen Militär. Verdienste für die Stadt Pirna erwarb er wäh­rend des Dreißigjährigen Krieges durch die erfolg­rei­che Verteidigung des Sonnensteins. Ab 1668 trat er als Oberbefehlshaber über alle säch­si­schen Festungen und damit auch als Festungsoberkommandant über den Königstein auf. Seinerzeit galt Johann von Liebenau als ein­fluss­rei­cher und durch­aus ver­mö­gen­der Zeitgenosse.

Zwischen 1640 und 1664 eig­nete Johann Siegmund von Liebenau sich umfang­rei­chen Grundbesitz auf Kosten der Bürger an und begann mit dem Bau des Vorwerks. Nach sei­nem Tod ver­kauf­ten seine Erben das Vorwerk. Die Nachfolgebesitzer wech­sel­ten häu­fig, so dass dem Vorwerk keine beson­dere Bedeutung mehr zukom­men konnte. 1727 erfolgte der Umbau zu Wohnzwecken unter Johanna Magdalena von Bieberstein.
Der nörd­li­che Teil des Vorwerks wurde 1803 abge­trennt und dar­auf eine Fabrik mit Wohngebäude errich­tet. Die Waisenhausstiftung erwarb die­ses Grundstück 1814 und ver­an­lasste Umbauten sowie eine Erweiterung des Wohnhauses um einen Seitenflügel im Jahre 1846. Am Vorwerk selbst wurde 1862 das Treppenhaus ange­fügt und das Dach umge­baut. Ein Teil der Remise musste 1877 dem Bau einer Villa wei­chen. 1922 wurde das Waisenhaus auf­ge­löst und zu einem Wohnhaus umgebaut.

In der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde in dem auf dem ers­ten Foto abge­bil­de­ten Gebäude mit gel­ber Fassadenfarbe ein Gasthof mit Herberge namens Blauer Hecht betrieben.
Das nach Johann von Liebenau benannte und einst von ihm bewohnte Vorwerk wurde 1937 instand gesetzt. Davon zeugt ein Schlussstein über dem Tor.

Heutige Nutzung

Das ehe­ma­lige Vorwerk stand viele Jahre unge­nutzt und ver­fiel zuse­hends. Einige Gebäudeteile wur­den abge­ris­sen. Nachdem dem Gebäudekomplex zwi­schen­zeit­lich der kom­plette Abriss drohte, erfolgte im Juni 2012 die Meldung, dass das Gebäudeensemble ab 2013 zum Finanzamtssitz umge­baut wird. Die Remise, der ehe­ma­lige nörd­li­che Seitenflügel, wurde in die Neugestaltung nicht ein­be­zo­gen und abge­bro­chen. Hier erfolgte ein moder­ner Neubau. Die Fertigstellung erfolgte Ende 2015.

Pirna: Vorwerk Jessen

Vorwerk Jessen

01796 Pirna OT Jessen

Historisches

1600 war ein Vorwerk bezeich­net, wel­ches ab 1623 den Rittergutsstatus besaß und ab 1875 als Kammergut bezeich­net wurde.

Pirna: Höllengut

Höllengut

Rottwerndorfer Straße 56
01796 Pirna

Historisches

Hölle wurde erst­mals 1529 als Dorf genannt. “In der Hell” wurde erst­mals 1592 /​ 1593 urkund­lich nach­ge­wie­sen. Das Rittergut Zehista sowie das Amt Pirna übten jeweils antei­lig die Grundherrschaft aus. Das Freigut Hell wurde erst­mals 1817 und wie­der­holt 1875 genannt. Aus Hell ent­wi­ckelte sich im Laufe der Zeit die Bezeichnung Hölle.

Gelegentlich war auch vom Vorwerk Hölle die Rede. Heute ist das Gut vor­nehm­lich als Höllengut bekannt, des­sen Wohnhaus 1697 den Abschluss von Bauarbeiten erlebte. Das Einzelgut wurde 1887 von der Stadt Pirna erworben.

Heutige Nutzung

Das Gutshaus sowie das Nebengebäude sind vor­bild­lich saniert und die­nen Wohnzwecken.

Pirna: Lindigtgut

Lindigtgut

Lindigtgut 1
01796 Pirna

Historisches

Das Lindigtgut, auch im Volksmund als Linsengut bekannt, gehört zu Pirna-​Zuschendorf. Die Geschichte des Gutes reicht bis ins Jahr 1308 zurück, als es im Besitz von Hannvs vomme Lindech war. In 1311 wech­selte das Anwesen in den Besitz von Johannes de Lindech. Im Jahr 1414 wurde das Gut erst­mals urkund­lich als Vorwerk erwähnt.

Im Jahr 1626 wurde das Gut als Rittergut von Joachim von Carlowitz zum Lindicht nach­ge­wie­sen. Später, im Jahr 1724, wurde es erneut als Vorwerk bezeich­net. Im Jahr 1875 wurde das Gut sowohl als Vorwerk als auch als Schenke geführt.

Die Geschichte des Einzelguts ist eng mit der Entwicklung von Zuschendorf ver­bun­den und spie­gelt die wech­sel­volle Geschichte der Region wider.

Heutige Nutzung

Die Wirtschaftsgebäude sind nach wie vor sanie­rungs­be­dürf­tig. Ein Wohnhaus dient eben die­sen Zwecken.
(Stand: Mai 2024)

Pirna: Schloss Zehista

Schloss Zehista

Schloss Zehista 2
01796 Pirna

Historisches

Schloss Zehista wurde urkund­lich 1355 das erste Mal erwähnt. Das Gut wurde 1390 Lehen der Burggrafen von Dohna und 1458 als Vorwerk sowie 1551 als Rittergut urkund­lich benannt. 1561 belehnte der säch­si­sche Kurfürst August I. Christoph von Schönfeld mit dem Rittergut. 1647 kam es zur Versteigerung des damals stark ver­schul­de­ten Rittergutes.

1651 erwarb es der ein­fluss­rei­che Oberstleutnant Johann von Liebenau, Festungskommandant über den Sonnenstein, der für den Bau der heu­ti­gen Anlage ver­ant­wort­lich zeich­net. Nach sei­nem Tod wurde Zehista an seine Tochter ver­erbt und kam dadurch an die Familie von Miltitz. Die Familie von Brückholz erwarb das Rittergut 1695, ab 1735 war es im Besitz des Grafen Johann Adolf von Brühl, der 1736 umfang­rei­che Umbauten ver­an­lasste, die 1742 been­det wurden.

In die­ser Zeit wurde auch der Schlossturm mit Kirche errich­tet. In der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts befand sich das Rittergut Zehista im Besitz des Geheimen Rats von Globig und kam nach die­sem an die Familie von Leyser. Nach 1820 wurde unter Alexander von Rex ein weit­läu­fi­ger Wirtschaftshof mit einer Vielzahl von Nebengebäuden errich­tet. Außerdem wurde der eng­li­sche Landschaftspark ange­legt. Schloss und Rittergut Zehista ver­blie­ben bis zur Enteignung 1945 im Besitz der Familie von Rex.

Nach 1945

Die Grafenfamilie von Rex wurde ent­eig­net und nach Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte der Umbau zu Wohnungen im Schloss, um Flüchtlinge und Vertriebene unter­zu­brin­gen. Durch die dafür erfor­der­li­chen Umbauten wurde der Schlosscharakter erheb­lich ein­ge­büßt. Obwohl nach Kriegsende ein­zelne Gebäude abge­ris­sen wor­den waren, sind immer noch viele Wirtschaftsgebäude auf dem Rittergutsgelände vorhanden.

Nachwendezeit

Schloss Zehista wurde in der Nachwendezeit nach und nach leer­ge­zo­gen und stand seit 1995 leer. 2011 erfolgte der Verkauf an einen Investor, der mit der Sanierung des Schlosses wie­der Wohnraum schaf­fen wollte. Die Wirtschaftsgebäude wur­den teils als Wohnungen, teils als Lagerstätten genutzt. Der Park ist ver­wil­dert, in ihm befand sich einst die Burg Zehista.

Heutige Nutzung

Mittlerweile ist Schloss Zehista saniert und wird bewohnt. Auch ein Teil der Wirtschaftsgebäude ist inzwi­schen saniert und zu Wohnraum umge­baut wor­den. Die wei­te­ren Gebäude auf dem ehe­ma­li­gen Rittergutshof wer­den aktu­ell aus­ge­baut. Im Rahmen die­ser Arbeiten wurde auch ein alter Wasserbrunnen freigelegt.

Pirna: Kammergut Pratzschwitz

Kammergut Pratzschwitz

Waldstraße 43, 45, 45a: Verwalterwohnhaus
Waldstraße 45e: Wohnhaus
An der Hopfendarre 5, 7, 11, 13, 15, 17: Wirtschaftshof
01796 Pirna OT Pratzschwitz

Historisches

1547 war ein wüs­tes Vorwerk bekannt, wel­ches 1610 als benutz­tes Vorwerk bezeich­net wurde. 1696 wurde es als Rittergut erwähnt, 1810 erneut als Vorwerk. 1930 war von einem Kammergut die Rede. Das Kammergut/​Rittergut stammt aus dem 17. Jahrhundert und stand lange Zeit leer.

Heutige Nutzung

2006 kam das Gut in Privatbesitz und wurde umfas­send für Wohnzwecke saniert.

Pirna: Jagdschloss Graupa

Jagdschloss Graupa

Tschaikowskiplatz 7
01796 Pirna OT Graupa

Historisches

Bereits im frü­hen 15. Jahrhundert bestand in Graupa ein Vorwerk, wel­ches sich im Besitz der Herren von Karras befun­den hatte. 1579 erwarb Christoph von Loß das Rittergut und ließ um 1600 ein Wildgehege anle­gen, damit für die kur­fürst­li­chen Jagden in der Region stets genü­gend Wild vor­han­den war.

1659 erwarb Heinrich Freiherr von Friesen das Rittergut Graupa, wel­ches damals noch als Rittergut Raupenberg bezeich­net wurde. Unter ihm ent­stand der Schlossbau, der einen Schlussstein mit der Jahreszahl 1666 trägt. 1755 kam das Schloss in kur­fürst­li­chen Besitz und wurde für Friedrich August II. zum Jagdschloss Raupenberg umge­stal­tet. Dabei wurde auch der Teich mit einer hin­un­ter­füh­ren­den Freitreppe ange­legt. Das Schloss wurde ledig­lich bei Jagden genutzt und nicht bewohnt. Im Jahre 1800 brannte es nach einem Blitzschlag aus und wurde sogleich wie­der auf­ge­baut. Der Uhrenturm wurde 1839 aufgesetzt.

Richard Wagner hielt sich 1846 zur Erholung in Graupa auf. Obwohl zu jener Zeit das Schloss vom Königlichen Forstmeister bewohnt wurde und Richard Wagner selbst in einem Nachbargehöft Quartier bezo­gen hatte, ver­schaffte er mit sei­nem Aufenthalt und sei­nen Arbeiten auch dem Schloss eine beson­dere Bedeutung. 1875 brannte ein Wirtschaftsgebäude des Jagdschlosses nieder.

Nach 1945

Seit 1941 und bis 1965 wurde das Schlossgelände von Versuchs- und Forschungseinrichtungen der Forstwirtschaft genutzt. Ab 1965 nutzte die Gemeindeverwaltung das Jagdschloss. Sie ver­blieb dort bis 1999.

Heutige Nutzung

Nach mehr­jäh­ri­gem Leerstand fan­den umfas­sende Baumaßnahmern statt, um das Schloss auf die nun gege­bene Nutzung als Richard-​Wagner-​Museum vor­zu­be­rei­ten. Dazu wur­den unter ande­rem ein Seitenflügel abge­ris­sen und ein neues Treppenhaus ange­baut, außer­dem wur­den ein neuer Seitenflügel sowie zwei Remisen errich­tet. Um das Schloss herum wurde ein Richard-​Wagner-​Kultur-​Pfad ange­legt, der auch durch den bewal­de­ten Parkteil führt und Interessantes aus dem Leben und Wirken des Komponisten schildert.