Vorwerk Kleba
01731 Kreischa OT Kleba
Historisches
Für das Jahr 1547 ist in Kleba ein Vorwerk benannt, das vermutlich unter der Familie von Carlowitz, die seit 1460 Kleba besaß, entstand.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
01731 Kreischa OT Kleba
Für das Jahr 1547 ist in Kleba ein Vorwerk benannt, das vermutlich unter der Familie von Carlowitz, die seit 1460 Kleba besaß, entstand.
01731 Kreischa OT Sobrigau
Bei diesem Gut handelte es sich um reine landwirtschaftliche Nutzfläche. Das Gut unterstand dem Zisterzienserkloster, welches in Dresden-Leuben einen Hof besaß und in Sobrigau Landwirtschaft betrieb. Hierfür wird die Jahreszahl 1309 als Beginn dieser Nutzung genannt.
01731 Kreischa OT Babisnau
In Babisnau existierte einst ein Vorwerk, welches 1606 aufgeteilt wurde.
Dorfstraße 6
01731 Kreischa OT Kleincarsdorf
Das Rittergut wurde 1216 als Herrensitz erwähnt. 1456 wurde Mülich von Carlowitz mit dem damaligen Gut Karsdorf belehnt. Seine Familie besaß das Rittergut, also solches 1552 erwähnt, bis 1669. Danach ging es an Johann Lämmel über, der als Kriegszahlmeister zu Geld gekommen war. Unter ihm entstand auch das um 1700 errichtete Herrenhaus.
Als Besitzer im frühen 19. Jahrhundert sind die Herren Roßberg, Weller von Wolsdorf sowie Keller bekannt. Als weiterer Besitzer des Ritterguts Kleincarsdorf im 19. Jahrhundert trat die Familie von Wulffen in Erscheinung. Anbauten am Herrenhaus wurden 1896 getätigt, ein weiterer Anbau erfolgte 1901 und einige Jahre später wurde ein kleiner Pavillon im Jugendstil errichtet. Das Rittergut Kleincarsdorf verblieb bis Kriegsende im Besitz der Familie von Wulffen.
Mit der Bodenreform 1945 wurde Joachim von Wulffen enteignet. Er selbst musste fliehen, die Ländereien wurden an Neubauern aufgeteilt. Das Herrenhaus wurde zu Wohn- und Gewerbezwecken genutzt.
2003 wurde das Herrenhaus Kleincarsdorf von privat erwoben. Eine dringend erforderliche Sanierung erfolgte bislang noch nicht.
Der 1933 neu aufgebaute Gutshof wird heute durch die ebenfalls in den 1930er Jahren neu angelegte Dorfstraße geteilt. Auf der einen Straßenseite befinden sich das Herrenhaus bzw. Schloss sowie wenige Nebengebäude. Diese Bauten werden für Wohnungen sowie handwerkliches Gewerbe genutzt. Auf der anderen Straßenseite befindet sich der Gutshof mit den Wirtschafts- und Stallgebäuden. Diese sind in unterschiedlichem Zustand und werden teils als Wohnraum, teils als Verwaltungsräume durch die Agrargenossenschaft sowie teilweise landwirtschaftlich genutzt. Das Rittergut befindet sich in unsaniertem Zustand.
(Stand: Oktober 2024)
Am Teich 2 (Altes Herrenhaus)
Am Teich 4 (Neues Herrenhaus)
01731 Kreischa OT Bärenklause
Im Jahre 1547 erfolgte ein schriftlicher Nachweis über ein Lehngut in Bärenklause, als dessen Besitzer 1554 Hans Christoph von Bernstein genannt wurde. Im Jahr darauf erfolgte die Erwähnung als Vorwerk, 1606 die als Rittergut. Im 18. Jahrhundert erfolgte der Bau des alten Herrenhauses. 1825 erwarb Ferdinand Alexander von der Becke das Rittergut. Da ihm das alte Herrenhaus nicht genügte, veranlasste er um 1840 den Bau eines weiteren Herrenhauses. Das neue Herrenhaus wurde um 1880 noch einmal umgebaut. Der letzte Besitzer des Ritterguts war Karl Höhne, der in Dresden eine Gaststätte mit dem passenden Namen “Bärenschänke” betrieb.
1945 fiel das Rittergut unter die Bodenreform und Karl Höhne wurde enteignet. Die Rittergutsflächen wurden aufgeteilt. Die beiden Herrenhäuser wurden daraufhin zu Wohnzwecken, durch die gemeindeverwaltung, eine Verkaufsstelle und einen Jugendclub genutzt.
Das Alte Herrenhaus befindet sich in Privatbesitz und wird bewohnt. Das Neue Herrenhaus hat seit Mai 2011 einen neuen Besitzer. Die Hausnummern 3 und 5 gehören zu ehemaligen Wirtschaftsgebäuden.
Zscheckwitz Nr. 1–3
01731 Kreischa OT Zscheckwitz
Zscheckwitz wurde erstmals 1216 urkundlich erwähnt. Möglicherweise gab es bereits zu diesem Zeitpunkt ein Gut im Ort. 1411 bestand ein Vorwerk unter der Familie von Ziegler. Im 15./16. Jahrhundert hatte sich das Vorwerk Zscheckwitz mit seinen 79 ha Land zu einem sehr wohlhabenden Gut entwickelt, dem mehrere Häuser in den heutigen Ortsteilen Kautzsch und Quohren sowie das Vorwerk Laue, eine Mühle, ein Steinbruch und eine Ziegelei unterstanden. Von 1550 bis 1574 besaß der Kurfürstliche Rat Valerian von Krakau das Vorwerk. Ihm folgte Werner von Lützelburg. Die Ersterwähnung als Rittergut erfolgte 1696.
Im Jahr 1722 kaufte Dr. Moritz Nitzsche das Rittergut, ihm folgte 1752 der Kammersekretär Johann Friedrich Gerven. Eine andere Quelle besagt, dass Gerven bereits 1738 mit dem Rittergut belehnt wurde und er das Herrenhaus erbauen ließ. Die Familie von Sahr ist als weiterer Besitzer nachgewiesen. Von ihr erwarb 1860 Herr Hauptmann das Rittergut. Um 1900 wurde die Rückfront des Herrenhauses verändert, die Nebengebäude entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zscheckwitz blieb über die Jahrhunderte hinweg stets ein Einzelgut.
Das Rittergut fiel 1945 nicht unter die Bodenreform und wurde seit 1954 durch die LPG Kleincarsdorf als Kuhstall und Lagerstätte genutzt.
Nach der Wende kam das Gut in den Besitz der ehemaligen Besitzer und wurde 1995 an die Klinik Bavaria verkauft. 1996 entstand auf dem Gelände ein Neurologisches Rehabilitationszentrum, in welchem seit 1997 Kinder und Jugendliche behandelt werden. Im Rahmen der Bauarbeiten erfolgten archäologische Untersuchungen, welche zu dem Ergebnis führten, dass dieser Bereich bereits um 1200 v. Chr. besiedelt gewesen ist.
Das Gut wird nach wie vor als Reha-Einrichtung genutzt. Vorübergehend nahm die Helene-Maier-Stiftung, welche sich zuvor im nahen Landgut Theisewitz befand, Ende 2017 Sitz im Rittergut Zscheckwitz. Das Gutshaus selbst brannte bereits Ende 1992 aus und steht seither als Ruine. Mittlerweile ist das Dach komplett eingestürzt und entfernt.
Dresdner Straße 10
01731 Kreischa
Das Herrenhaus des Ritterguts entstand als Nachfolgebau einer frühdeutschen Wasserburg, bei der es sich um den für 1282 erstmals erwähnten Herrensitz in Kreischa handelt. Lange Zeit befand sich dieser Herrensitz in den Händen der Burgherren von Dohna. Heinrich von Rechenberg besaß Kreischa von 1396 bis 1420. Ihm folgten die Herren von Einsiedel und von Schönberg.
Mülich von Carlowitz kaufte 1455 das Rittergut Niederkreischa, das bis 1692 im Besitz der Familie von Carlowitz verblieb. Unter ihr wurde die vormalige Burg zum Herrenhaus umgebaut, außerdem wurde das Rittergut um 1547 in die Rittergüter Niederkreischa und Oberkreischa geteilt, deren Wiedervereinigung in der Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte. Weitere Besitzer, die bekannt sind, waren von 1710 bis 1729 Heinrich Ernst von Wolframsdorf, ab 1765 die Familie von Döring, ab 1769 Marie Antonie von Sachsen sowie von 1786 bis 1825 Friedericke von Reinhold, die das Rittergut vom Kammerrat Göbler übernommen hatte und das Herrenhaus umgestalten sowie den englischen Park anlegen ließ.
Ihr folgte bis 1830 ihre Tochter Juliane Metzradt. Im Besitz der Familie Metzrat befand sich das Rittergut noch weiterhin bis 1842. Bis 1845 war Leutnant Klette Besitzer, ihm folgten 1847 Stephan Schmidt und anschließend bis 1852 Gottlob Borisch. Pauline Thormann kaufte das Rittergut als nächste, ihr soll es noch 1860 gehört haben. 1863 erwarb Ferdinand Haußmann das Rittergut und veräußerte es 1879, nachdem er um 1870 erneute Umbauten hatte vornehmen lassen. Im Ersten Weltkrieg diente das Herrenhaus als Lazarett. Der letzte Besitzer war Ernst Miltzow, der 1935 letzte Umbauten vornehmen ließ.
Seit 1946 hat die Gemeindeverwaltung ihren Sitz im Herrenhaus. Damit wurde das Anwesen vor dem Abriss bewahrt.
Zwischen 1996 und 1998 erfolgte eine Sanierung des Herrenhauses.
Die Gemeindeverwaltung hat nach wie vor ihren Sitz im Herrenhaus. Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude ist saniert und wird zu Wohn- und Gewerbezwecken genutzt. Das Brauhaus aus dem 18. Jahrhundert ist unsaniert und wird bewohnt.
Die vormalige Wasserburg befand sich im östlichen Gutsbereich in der Aue des Lockwitzbaches. Der Graben ist eingeebnet und nicht mehr erkennbar. Das Areal ist zwar modern überbaut, steht jedoch seit 1966 unter Bodendenkmalschutz.
Spitzberg
01731 Kreischa OT Theisewitz
In Theisewitz wurde erstmals 1288 ein Herrensitz benannt, der sich um 1305 im Besitz von Heinrich von Thusewitz, bischöflicher Vasall, befand. Knapp ein Jahrhundert später wurde Theisewitz zerstört und in der Folge verließ die Familie von Theisewitz die Gegend.
Stiftsgut 1
01731 Kreischa OT Lungkwitz
Da unter dem Stiftsgut Reste einer frühdeutschen Wasserburg gefunden wurden, muss das frühere Rittergut älter als die erste urkundliche Erwähnung von 1445 sein. Von 1411 bis 1634 sind die Herren von Zschieren als Besitzer benannt. Das Turmgebäude trägt die Jahreszahl 1550. Es handelt sich dabei um das frühere Alte Herrenhaus, welches das älteste Gebäude des Stiftsguts ist.
Das Schloss wurde zwischen 1619 und 1621 unter Peter von Zschieren errichtet und 1690 umgebaut. Das Gut wurde 1724 an den Hof- und Justizrat Dr. Johann Christian Bennemann verkauft und 1760 von dessen Witwe in die Bennemann-Stiftung umgewandelt. Diese Stiftung beinhaltete die Gründung eines Altenstiftes für verarmte evangelische Witwen und Jungfrauen aus höherem Stande, die im Schloss wohnen durften.
Das Verwalterhaus wurde 1832 errichtet. 1842 wurde das Gebäude des Witwenstifts erbaut, welches Wohn- und Nutzräume beherbergte. Das Stallgebäude folgte 1882. Ab 1831 wurde die Gartenanlage in einen englischen Landschaftspark umgestaltet. Hinter dem Stiftsgut fließt der Lungkwitzbach, an dessen östlichen Hochufer sich die Lungkwitzer Promenaden mit Sitzgelegenheiten und einer kleinen Bühne befanden. Der untere Weg wartet im Hang mit den fünf Soldatenhöhlen auf, die als geologisch-historische Besonderheit gelten.
Nach 1945 verfielen die einst gepflegten Lungkwitzer Anlagen. Das Gut fiel unter die Bodenreform und wurde der Gemeinde Lungkwitz 1948 übertragen. Das Schloss und Teile der Nebenanlagen wurden seitdem für Wohnungen genutzt.
Ab 1990 nahm der Leerstand in den Gebäuden zu und damit stieg auch die Gefahr des Verfalls. Ab 2011 erfolgte die abschnittsweise Sanierung des Gebäudekomplexes für Wohnzwecke und die Umnutzung zu hochwertigen Eigentumswohnungen. Das Turmgebäude und das der Witwenstift waren die ersten Gebäude, die fertig saniert waren und Mieter empfangen konnte. Die Sanierung des Schlosses wurde bis 2014 abgeschlossen.
Die Wasserburg ist durch das Schloss überbaut. Ein Graben ist teilweise als Senke erhalten. Seit 1966 ist die Anlage unter Bodendenkmalschutz gestellt.
Zur Laue 15
01731 Kreischa
Das Vorwerk Laue unterstand dem Rittergut Zscheckwitz und existierte mindestens im 15./16. Jahrhundert. Es handelte sich um ein Einzelgut.