Rittergut Bösenbrunn
Drödaer Straße 1
08606 Bösenbrunn
Historisches
Das Rittergut Bösenbrunn ging aus einem Vorwerk hervor, das bereits 1440 erwähnt wurde und sich in den Händen der Familie von Sack befand. 1496 erwarb die Familie von Zedwitz einen Anteil daran. Hauptsächlich wurde das Vorwerk jedoch innerhalb der Familie von Sack weitervererbt. Die Nennung als Rittergut erfolgte 1560 (andere Quelle: 1606).
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erschien die Familie Tettau als Besitzer des Vorwerks/Ritterguts, bereits gegen Ende desselben Jahrhunderts die Familie Neidberg. Zwischen 1724 und 1727 wurde das Rittergut abgerissen und neu aufgebaut. Weitere Besitzer waren ab 1738 die Familie von Tützschler, ab 1752 die Familie von Brandenstein, ab 1783 die Familie Seydel sowie ab 1818 ein Herr Schaumberg. Vermutlich um 1850 übereignete Letzterer das Rittergut an Carl Friedrich Wauer. Um 1917 kam das Rittergut im den Besitz des Nähmaschienenfabrikanten Dr. Naumann, der es bereits 1929 an die Familie Koch veräußerte.
Nach 1945
Mit der Enteignung 1945 wurde das Rittergut von der Roten Armee beschlagnahmt, an das Kandratsamt über geben und durch dieses an Neubauern aufgeteilt. Im Herrenhaus wurde eine Schule eingerichtet, außerdem wurde es durch den Rat der Gemeinde genutzt. Von 1948 bis 1966 befand sich die Grundschule im Herrenhaus. Nach deren Auszug diente das Herrenhaus u. a. als Ortsbibliothek, Gemeindeamt und Wohnfläche. Die Wirtschaftsgebäude sind mittlerweile stark verändert. Der ehemalige Teich wurde verfüllt.
Nachwendezeit
1994 wurde das Rittergut Verwaltungssitz der Kommune. Drei Jahre später begannen erste Sanierungsarbeiten.
Heutige Nutzung
Das Herrenhaus wird mittlerweile als Dorf- und Vereinszentrum genutzt. Teilweise steht es leer. Der Sanierungsbedarf liegt Schätzungen zufolge offenbar im siebenstelligen Bereich.