Dahlen: Wasserburg & Schloss Börln

Wasserburg & Schloss Börln

Clara-​Zetkin-​Straße 1
04774 Dahlen OT Börln

Historisches

Die erste Erwähnung von Schloss Börln erfolgte um 1200 als Herrensitz unter Petrus de Borlin. Allerdings wurde bereits im Jahre 926 ein Ritter als Besitzer von Börln benannt, der ver­mut­lich die Wasserburg besaß, auf deren Resten das spä­tere Schloss errich­tet wurde. Die Wasserburg wurde von einem heute teil­weise noch erhal­te­nen Wallgraben umge­ben. Dietrich der Ältere von Schleinitz kaufte den Herrensitz Börln im Jahre 1472.

Das 1551 erwähnte Rittergut erhielt zwi­schen 1617 und 1620 ein baro­ckes Jagdschloss unter Johann Georg I., sei­nes Zeichens Kurfürst von Sachsen. Nach 1800 wur­den die bis dahin noch was­ser­füh­ren­den Gräben nach und nach tro­cken gelegt. Nachweisbare Besitzer waren unter ande­rem die Herren von Döring und die Herren von Plötz sowie die Familien von Nischwitz und von Schleinitz.

Nach 1807 wurde das Schloss Börln von dem dama­li­gen Besitzer, dem Baron von Pfister, umge­baut. Letzte Umbauten, bei denen unter ande­rem zwei klei­nere Flügel ent­fernt und ein grö­ße­rer Flügel neu errich­tet wor­den waren, fan­den 1880 unter den Grafen von Zech-​Burkersroda statt. Auch in den fol­gen­den Jahren wur­den immer wie­der klei­nere Umgestaltungsarbeiten am Schloss durch­ge­führt. Die Grafen von Zech-​Burkersroda, die das Rittergut ver­pach­tet hat­ten, waren die letz­ten Besitzer von Schloss Börln. Die Pächterfamilie Gey bewohnte das Gutshaus bis zur Enteignung.

Nach 1945

Nach der Enteignung 1945 wurde das Rittergut unter Verwaltung der sowje­ti­schen Armee gestellt und bis 1946 als Notunterkunft und Kinderheim genutzt. Das Land wurde an Neubauern auf­ge­teilt und spä­ter durch die LPG genutzt. Ende der 1940er und zu Beginn der 1950er Jahre wurde im Schloss eine Schule betrie­ben. Parallel diente es auch als Altenheim und wurde als sol­ches bis 2002 genutzt. Während die­ser Nutzung wur­den im Inneren viele Intarsien zerstört.

Nachwendezeit

Im Juli 2003 wurde Schloss Börln an einen pri­va­ten Investor aus Südafrika ver­kauft, der die schritt­weise Sanierung des umfang­rei­chen Areals vornimmt.

Heutige Nutzung

Das Schloss steht leer, das Gutshaus  wird gewerb­lich genutzt und der Eigentümer bewohnt das Gartenhaus. Ställe wer­den für Ausstellungen und Konzerte genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut. Erhalten ist ein ehe­mals was­ser­füh­ren­der Graben im Osten, Süden und Westen. Bodendenkmalschutz besteht für die Anlage seit Anfang 1959.

Delitzsch: Burg & Schloss Delitzsch

Burg & Schloss Delitzsch

Schloßstraße 31
04509 Delitzsch

Historisches

Das Schloss reicht als Wehranlage ins 9./10. Jahrhundert zurück. 1285 ist ein Herrensitz belegt, auf wel­chem lan­des­fürst­li­che Versammlungen der Markgrafen von Meißen statt­fan­den. Um 1390 ent­stand eine Wettinerburg, mit mit einem Wassergraben ver­bun­den war.  Dieser war Teil der zum Teil heute noch bestehen­den Wehranlage. Zwischen 1550 und 1558 wurde die Burg zu einem Wohnschloss umgebaut.

Herzog Christian I. von Sachsen-​Merseburg bestimmte das Schloss zur Reiseresidenz und als Witwensitz für seine Frau Christiane. Dazu waren erneute Umbauten zwi­schen 1689 und 1696 not­wen­dig. 16921693 wurde der Schlossgarten ange­legt. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde das Schloss einer viel­fäl­ti­gen Nutzung zuge­führt, bevor es 1860 zum Frauenzuchthaus umge­nutzt wurde, wel­che 1926 auf­ge­löst wurde. Drei Jahre spä­ter erwarb die Stadt Delitzsch das Gebäude und nutzte es als Museum.

Zwischen 1974 und 1993 war das Schloss wegen bau­li­chen Schäden nicht zugäng­lich. Bis 2005 wurde es in zwölf­jäh­ri­ger Arbeit saniert.

Heutige Nutzung

Schloss Delitzsch wird als Museum genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Burg aus der Slawenzeit ist durch Schloss und Schule über­baut. Die eins­tige Ausdehnung der Burg ist nicht hin­rei­chend erforscht. Lediglich ein 15 m brei­ter Graben zeugt noch sicht­bar von der frü­he­ren Burg. Bodendenkmalschutz besteht seit 1957.

Delitzsch: Rittersitz Paupitzsch

Rittersitz Paupitzsch

04509 Delitzsch OT Paupitzsch

Historisches

1218 exis­tierte ein Herrensitz, wel­cher 1288 im Zusammenhang mit Theodericus dic­tus Pubsch erwähnt wurde. 1418 sowie 1486 erfolgte die Nennung als Rittersitz. 1459 wurde der Rittersitz Paupitzsch erst­mals unter dem Namen Neuhaus genannt. In der Folge ent­wi­ckelte sich aus dem Rittersitz Paupitzsch das Rittergut Neuhaus.

Nach 1945

Der Ortsteil Paupitzsch wurde 1976 zur Kohlegewinnung abgetragen.

Demitz-​Thumitz: Rittergut Medewitz

Rittergut Medewitz

Ring 29
01877 Demitz-​Thumitz OT Medewitz

Historisches

Das Rittergut fand erst­mals 1603 urkund­li­che Erwähnung.

Nach 1945

1949 wurde das Herrenhaus durch einen Brand schwer beschä­digt. Es wurde in der Folge abge­tra­gen, an sei­nem Standort ent­stand 1951 ein Wohnhaus.

Heutige Nutzung

Der Wirtschaftshof dient über­wie­gend Wohnzwecken.

Rötha: Schloss Mölbis

Schloss Mölbis

Mölbiser Hauptstraße 34
04579 Rötha OT Mölbis

Historisches

1230 erfolgte die Ersterwähnung eines Herrensitzes unter Hermannus de Melebuz. Der Herrensitz wurde 1445 als Rittersitz unter Hans von Draschewicz zcu Melbiß erwähnt und befand sich um 1488 im Besitz von Melchior von Etzdorf sowie um 1574 im Besitz von Georg von Haugwitz. 1579 ging er an Innocenz von Starschedel über und ver­blieb bis Mitte des 17. Jahrhunderts in Familienbesitz.

Ein wei­te­rer Besitzer war ab 1670 Wolf von Gustedt. Nachdem Ursula von Gustedt Ende des 17. Jahrhunderts Christoph Dietrich Bose den Älteren gehei­ra­tet hatte, gelangte das Rittergut Mölbis, als sol­ches erst­mals 1696 nach­weis­bar, in den Besitz der Familie von Bose. 1708 über­nahm Adam Heinrich Bose den Rittergutshof und ließ 1714 /​ 1717 das Schloss neu errich­ten. Unter ihm wurde auch der Park angelegt.

Das Rittergut Mölbis wurde inner­halb der Familie (von) Bose wei­ter­ver­erbt und von Carl Adam Heinrich von Bose 1789 an Wilhelm Conrad Lange ver­kauft. Dieser behielt den Grundbesitz nur wenige Jahre. Ihm folg­ten Ernst August von Wilke und Leopold Friedrich von Görne. 1798 kam es an den säch­si­schen Rittmeister Christian Adolf von Hopfgarten, 1816 an Joachim Friedrich Gustav Brandt von Lindau. Dessen Erben ver­äu­ßer­ten das Rittergut Mölbis 1855 an den Kaufmann Georg Wilhelm Wünning.

Der nächste Besitzer war Alfred Rudolf Stentzler. Er ver­machte das Rittergut 1932 sei­ner Gattin Flora Stentzler. Diese wie­derum musste den Gutshof 1937 an die Aktiengesellschaft Sächsische Werke ver­kau­fen, da große Flächen des Ritterguts zur Errichtung eines Braunkohle- und Kraftwerks benö­tigt wurden.

Nach 1945

Schloss und Rittergutsgebäude blie­ben von den Bombenangriffen ver­schont. Eine andere Quelle wie­derum berich­tet, dass das Schloss 1945 beschä­digt wurde. Nach der Enteignung 1945 wurde das Schloss Mölbis ein Jahr spä­ter abge­ris­sen. Einer ande­ren Quelle zufolge erfolgte der Abriss 1948.

Heutige Nutzung

Die um 1714 erbaute Orangerie des Rittergutes ist noch erhal­ten. Sie ist saniert und wird zu Wohnzwecken sowie für Veranstaltungen und Vereine genutzt.

Delitzsch: Rittergut Storkwitz

Rittergut Storkwitz

Am Herrenhaus 2
04509 Delitzsch OT Storkwitz

Historisches

Im Jahr 1437 wurde erst­mals ein Rittersitz als im Besitz von Hans von Pagk ver­zeich­net. Die Herren von Friberg besa­ßen ihn ab 1445, 1471 gefolgt von den Herren von Grobtzk und ab 1499 von den Herren von Scheiding. Unter die­sen wurde der Rittersitz 1540 als Sattelhof geführt. Unter Bastian von Scheiding erfolgte 1613 eine Aufwertung zum Rittergut.

Zwischen 1647 und 1730 lag das Rittergut wüst und wurde erst ab 1730 /​ 1731 wie­der bewirt­schaf­tet. Joachim Friedrich Graf von Flemming hatte das Rittergut Storkwitz 1709 erwor­ben und 1730 an die Herren von Scheiding rück­ver­äu­ßert. Weitere Besitzer waren ab 1756 die Familie Friedemann, ab 1792 Christiane Henriette von Krosigk und ab 1797 die Familie von Holleufer. 1820 erwarb die Familie von Pfannenberg das Rittergut. Vierzig Jahre nach ihnen wurde es von der Familie von Rauchhaupt gekauft. Der letzte Besitzer war Hans Klaus von Werder, der das Rittergut 1928 von der Familie von Rauchhaupt erbte. Beide Familien waren verschwägert.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung des Ritterguts.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist sanie­rungs­be­dürf­tig und dient heute Wohnzwecken.

Elstra: Rittergut Rehnsdorf

Rittergut Rehnsdorf

Talstraße (süd­öst­li­cher Ortseingang)
01920 Elstra OT Rehnsdorf

Historisches

1540 erwar­ben die Herren von Ponickau den Rehnsdorfer Besitz und ver­äu­ßer­ten ihn 1663 an die Familie von Theler. Unter den Herren von Ponickau erfolgte 1623 eine urkund­li­che Erwähnung als Rittergut. 1741 erwarb die Familie Schüssler das Rittergut, 1773 die Familie von Zimmermann. Nach 1821 wech­sel­ten die Besitzer des Rittergutes mehr­fach. Ab 1890 befand es sich in den Händen der Familie von Boxberg.

Nach 1945

Eine Tochter aus die­ser Familie, Theodora d’Oporto, wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde 1947 abge­ris­sen, von ihm sind nur noch geringe Mauerreste vorhanden.

Heutige Nutzung

Das Foto zeigt eines der rui­nö­sen Wirtschaftsgebäude.

Delitzsch: Rittergut Zschepen

Rittergut Zschepen

Alter Dorfring 25
04509 Delitzsch OT Zschepen

Historisches

Seit 1350 war ein Herrensitz bekannt, seit 1415 ein Rittersitz im Besitz von Hans von Czepin. Dieser kam 1442 an die Familie von Spiegel und drei Jahre spä­ter an Friedrich von Czscheppen. 1464 befand sich das als Vorwerk bezeich­nete Gut erneut in den Händen der Familie von Spiegel, unter der es 1551 zum Rittergut auf­ge­wer­tet wurde. 1618 erwarb die Familie von Hacke das Gut und ver­kaufte es 1674 an die Familie von Brandenstein. Die Grafenfamilie von Wartensleben wurde ab 1756 als Besitzer des Rittergutes Zschepen genannt. Durch Heirat kam es 1790 an die Familie von Neitschütz und bereits zwei Jahre spä­ter erneut durch Heirat an die Familie von Schubaert. Dieser folg­ten 1845 die Familie Karthauss und 1906 Adolf Goedecke.

Nach 1945

1945 wurde Adolf Goedecke enteignet.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde nach 1989 abgerissen.

Heutige Nutzung

Ein noch vor­han­de­nes, aber stark umge­bau­tes Wirtschaftsgebäude wird gewerb­lich genutzt.

Dahlen: Schloss Großböhla

Schloss Großböhla

Am Park 13
04758 Dahlen OT Großböhla

Historisches

Großböhla wurde erst­mals 1224 als Herrensitz von Albertus de Bele erwähnt. Heynicz zu Grossen Bele wurde 1445 im Zusammenhang mit der Nennung als Rittersitz ver­zeich­net. Die Aufwertung zum Vorwerk ist für 1501 notiert, die Erhebung zum Rittergut im Jahre 1606.

Schloss Großböhla wurde 1754 erbaut und 1921 umge­baut. Bereits im 13. Jahrhundert war ein Herrensitz in Großböhla erwähnt, der auf eine Vielzahl Besitzer zurück­blickt. Dazu zäh­len die Familien von Maltitz, von Pflugk, von Heynitz im 15. Jahrhundert, von Koseritz und von Oppel. 1719 kaufte Dietrich von Militz das Rittergut Großböhla. Seine Tochter Sophia Katharina ließ das Schloss 1754 errich­ten. Sie ver­erbte es ihrer Schwester Charlotte Elisabeth von Krosigk 1779. Armgard von Krosigk erbte das Rittergut und hei­ra­tete in die Familie von Bültzingslöwen ein, unter der 1921 der Schlossumbau erfolgte. Ein Sohn von Armgard und Fritz von Bültzingslöwen kam ums Leben, als er mit sei­nem Flugzeug mit dem Schloss Großböhla kol­li­dierte. Seine drei Schwestern erb­ten das Schloss.

Nach 1945

Die drei Schwestern von Bültzingslöwen wur­den 1945 ent­eig­net. Im Schloss wur­den Flüchtlinge und Vertriebene unter­ge­bracht. Später wurde ein Kindergarten eingerichtet.

Nachwendezeit

1994 erfolgte die umfang­rei­che Restaurierung von Schloss Großböhla.

Heutige Nutzung

Schloss Großböhla dient heute noch als Kindergarten. Im Park befin­det sich eine Gruft. Das Rittergut verfällt.

Dahlen: Schloss Dahlen

Schloss Dahlen

Schlossstraße
04774 Dahlen

Historisches

Die Herrschaft über das Rittergut Dahlen befand sich einst in den Händen der Familien von Schleinitz und von Döring. 1726 kam Graf Heinrich von Brühl in den Besitz des Rittergutes und ver­an­lasste den Schlossbau, der von 1744 bis 1751 aus­ge­führt wurde. 1763 wurde in Schloss Dahlen durch den Preußenkönig Friedrich der II. der Hubertusburger Frieden beschlos­sen und damit der Siebenjährige Krieg been­det. 1852 gelangte Schloss Dahlen durch Heirat an die Familie Sahrer von Sahr und ver­blieb in deren Familiensitz.

Nach 1945

Die Familie Sahrer von Sahr wurde 1945 ent­eig­net. In der Folgezeit hiel­ten Ferienlager, Polizeischule sowie eine Bäckerfachschule Einzug in Schloss Dahlen. Bis 1973, als Schloss Dahlen nie­der­brannte, nutzte die Ingenieurschule für Fleischwirtschaft das Schloss. Die Wiederaufbauarbeiten nach dem Brand wur­den offen­bar unter­bun­den. 1989 sollte die Ruine abge­ris­sen werden.

Nachwendezeit

Ab 1990 fan­den erste Beräumungs- und Sicherungsarbeiten statt. Diese Arbeiten wur­den ab 2005 fort­ge­setzt, als eine GbR das rui­nöse Schloss bis Ende 2008 für Veranstaltungen nutzte.

Heutige Nutzung

Im Jahr 2011 wur­den ein Notdach sowie Fenster im ers­ten Obergeschoss ein­ge­setzt. Schloss Dahlen soll als Veranstaltungsort zu neuem Leben erweckt werden.