Dürrröhrsdorf-​Dittersbach: Rittergut Elbersdorf

Rittergut Elbersdorf
Bergstraße 53 /​ Am Rittergut
01833 Dürrröhrsdorf-​Dittersbach OT Elbersdorf

Historisches

Bereits 1412 wurde ein Gut in Elbersdorf urkund­lich erwähnt, das sich über­wie­gend in bür­ger­li­chem Besitz befand. Der erste Besitzer, der beleg­bar ist, war 1463 Michael Hofmann, der zweite 1638 P. Andreas Plansdorf. In der Zwischenzeit berich­te­ten schrift­li­che Nachweise von einem Vorwerk im Jahre 1486 sowie von einem Rittergut im Jahre 1564. Dem Herrn Plansdorf folgte als Besitzer nur vier Jahre spä­ter August Harve.

1672 erwarb Gabriel Voigt das Rittergut, 1678 Gottfried Schmidt. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts kam es an die Familie von Erdmannsdorf und ver­blieb dort bis 1780. In jenem Jahr erfolgte der Verkauf an die Familie Hähnel, die das Rittergut Elbersdorf bis zur Enteignung von Johanna Cargill, ver­wit­wete Hähnel, in Familienbesitz behielt.

Nach 1945

Nach Kriegsende erfolgte im Rahmen der Bodenreform die Enteignung. 1949 wurde ein Teil des Rittergutes abge­bro­chen und neu bebaut.

Nachwendezeit

1992 brannte schließ­lich das letzte noch vor­han­dene Wirtschaftsgebäude ab.

Heutige Nutzung

Das ehe­ma­lige Gutsgelände wurde inzwi­schen mit meh­re­ren Eigenheimen bebaut. Vom Rittergut Elbersdorf zeugt heute nur noch erin­ne­rungs­weise die Straße Am Rittergut.

Dürrröhrsdorf-​Dittersbach: Turmschlösschen Schöne Höhe

Turmschlösschen Schöne Höhe

An der Schönen Höhe 14
01833 Dürrröhrsdorf-​Dittersbach OT Elbersdorf

Historisches

Ab 1831 ließ Johann Gottlob von Quandt in zwei­jäh­ri­ger Arbeit das Belvedere auf der Schönen Höhe erbauen. Dieses Turmschlösschen sollte seine Verehrung für Johann Wolfgang von Goethe aus­drü­cken. Noch bis 1883 befand sich das Belvedere im Besitz der Familie von Quandt und wurde dann an die Familie Leuschner ver­kauft. Deren Erben ver­äu­ßer­ten es 1925 an die Stadt Dresden, die das Belvedere als Erholungsheim nutzte.

Nach 1945

Das Belvedere wurde nach 1950 durch ein Kinderferienlager genutzt und 1972 wegen Baufälligkeit geschlos­sen. Erst 1984 began­nen erste Sanierungsmaßnahmen, bei denen unter ande­rem eine neue Treppe ein­ge­baut wurde. 1987 eröff­nete der Turm pünkt­lich zu Quandts 200. Geburtstag und wurde der Öffentlichkeit als Aussichtsturm wie­der zugäng­lich gemacht.

Nachwendezeit

1993 erfolgte die Rückübertragung an die Stadt Dresden, vier Jahre spä­ter wurde die Gemeinde Dürrröhrsdorf-​Dittersbach Eigentümer des Belvedere. Sie ver­an­lasste zwi­schen 1999 und 2001 eine umfas­sende Sanierung des Gebäudes.

Heutige Nutzung

Der Turm kann wäh­rend der Öffnungszeiten der neben­ste­hen­den Gaststätte besich­tigt wer­den. Die Besichtigung des Freskensaales, der 1837 /​ 1838 bemalt wurde, ist im Rahmen einer Führung mög­lich. Er kann auch für Feierlichkeiten genutzt werden.

Dürrröhrsdorf-​Dittersbach: Wasserburg & Schloss Dittersbach

Wasserburg & Schloss Dittersbach

Hauptstraße 113
01833 Dürrröhrsdorf-Dittersbach

Historisches

Das Rittergut mit sei­nem Schloss in Dürrröhrsdorf-​Dittersbach blickt auf eine lange und wech­sel­hafte Geschichte zurück. Bereits um 1350 war Dittersbach ein Herrensitz unter Otto Karaz de Diterispach, der 1446 als Vorwerk erwähnt wurde und sich im Besitz von Volczsch von Turgow befand und 1460 an Heinrich von Starschedel über­ging. Nickel von Köckritz kam 1472 an Dittersbach, ihm folg­ten bis 1543 die Herren von Schönburg, die in jenem Jahr Dittersbach gegen die Wechselburg mit dem Kurfürsten Moritz tausch­ten. Unter die­sem erfolgte 1547 die Erwähnung von Dittersbach als Rittergut. Insgesamt behielt der Kurfürst das Rittergut Dittersbach ein Jahrzehnt in sei­nem Bestand und nahm mit Hieronymus Kiesewetter einen wei­te­ren Grundbesitztausch vor.

Unter Hieronymus Kiesewetter erfolgte 1555 der Bau des Schlosses, das damals noch von einem Wassergraben umge­ben war und auf eine mit­tel­al­ter­li­che frü­here Wasserburg zurück­ging. Diese Wasserburg wurde durch das Schloss jedoch voll­stän­dig über­baut. Noch bis 1751 befand sich das Rittergut mit sei­nem Schloss im Besitz der Familie Kiesewetter. 1751 wurde es vom Hofmarschall von Einsiedel und 1755 von Heinrich von Bünau übernommen.

Bis 1829 gab es wei­tere zahl­rei­che Besitzerwechsel, das Schloss Dittersbach ver­blieb jedoch immer nur einige Jahre im Eigentum des jewei­li­gen Käufers. 1829 erwarb Johann Gottlob von Quandt das Schloss und ver­an­lasste im Folgejahr nicht nur Umbauten am Schloss, son­dern auch den Neubau des Torhauses und die Anlage des weit­läu­fi­gen Landschaftsparks. Die Familie Leuschner über­nahm den Besitz 1883. Unter die­ser erfolg­ten 1885 /​ 1886 Umbauten, unter ande­rem wur­den die Flügelbauten ange­fügt. 1925 wurde Schloss Dittersbach mit sei­nem Park und darin ent­hal­te­nen Skulpturen an die Stadt Dresden ver­kauft, die darin ein Erholungsheim einrichtete.

Nach 1945

1949 über­nahm die LPG das Rittergut und nutzte die­ses bis 1990. Das Schloss diente noch bis 1989 als Lehrlingswohnheim.

Nachwendezeit

Nachdem 1993 die Rückübertragung an die Stadt Dresden erfolgt war, stand das Schloss leer. Es wurde 2004 an eine GmbH verkauft.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird schritt­weise saniert. Pläne zur zukünf­ti­gen Nutzung sind nicht bekannt.

Bodendenkmalschutz

Die frü­here Wasserburg wurde 1972 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Drebach: Burg Scharfenstein

Burg Scharfenstein

Schlossberg 1
09435 Drebach OT Scharfenstein

Historisches

Um 1250 wurde die Burg Scharfenstein als Wehranlage unter den Herren von Waldenburg errich­tet. Ihre erste urkund­li­che Erwähnung erfuhr sie 1350. Die Herren von Waldenburg besa­ßen die Burg bis 1439, ver­pfän­de­ten sie dann an die Herren Senftleben und den Herrn Glasberg und ver­spiel­ten ihren Besitz, da sie die Pfandschaft nicht ein­lös­ten, wodurch die Burg an die Wettiner fiel.

Zu Beginn des Jahres 1492 wurde die Burg Scharfenstein an die Familie von Einsiedel ver­kauft, die sie bis zum Jahre 1931 besaß. Unter ihr wur­den noch in der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts umfas­sende Erneuerungsarbeiten an der Burganlage durch­ge­führt, wobei alte Bausubstanz wie bei­spiels­weise der Bergfried in den Neubau inte­griert wurde.

1921 wur­den durch einen Brand drei Flügel zer­stört. Der Wiederaufbau dau­erte bis 1923. Im Jahre 1931 muss­ten die von Einsiedels die Burg auf­ge­ben und ver­stei­gern las­sen. Den Zuschlag erhielt der Fabrikant Fritz Eulitz, der die Burg Scharfenstein bis zu sei­ner Enteignung 1945 besaß. Schon 1942 waren in der Burg Museumsgüter zum Schutz vor den Kriegswirren ein­ge­la­gert worden.

Nach 1945

Die Burg diente ab 1946 der SED-​Kreisleitung als Schulungsstätte, wurde ab 1949 als Bergbauvorschule der Wismut AG genutzt, 1950 in ein Kinderheim für schwer­erzieh­bare Jungen umge­wan­delt und von 1967 bis 1993 als Jugendwerkhof und Jugendheim genutzt.

Nachwendezeit

1993 über­nahm die Sächsische Schlösserverwaltung die Burg und eröff­nete zwei Jahre spä­ter ein Weihnachts- und Spielzeugmuseum, eine Gaststätte sowie ein Museum.

Heutige Nutzung

In der Burg befin­det sich das Museum zur Burggeschichte.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Burganlage mit den erhal­te­nen Bauteilen sowie dem 12 m brei­ten und 3 m tie­fen Abschnittsgraben im Südosten der Anlage wurde 1969 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Dommitzsch: Rittergut Dommitzsch

Rittergut Dommitzsch

04880 Dommitzsch

Historisches

1240 wurde ein Herrensitz benannt. Bei die­sem könnte es sich aller­dings noch um die ehe­ma­lige Burg Dommitzsch han­deln. Die nächste urkund­li­che Erwähnung erfolgte 1715, es wurde ein Rittergut benannt.

Dohna: Rittergut Sürßen

Rittergut Sürßen

01809 Dohna OT Sürßen

Historisches

Für Sürßen wurde erst­mals 1289 ein Herrensitz erwähnt, der sich im Besitz der Burggrafen von Dohna befand (andere Quelle: Fridericus Sursen). 1321 über­lie­ßen sie Sürßen dem Kloster Altzella. Im 16. Jahrhundert belehnte der Kurfürst Joachim von Loß mit Sürßen. Weitere Besitzer waren die Herren von Bünau und ab 1649  Rudolph von Neitschütz. 1683 kaufte Dr. Adam Christoph Jacobi den Gutsbesitz. 1764 war in Sürßen ein Rittergut nachweisbar.

Dabei han­delte es sich um ein soge­nann­tes tro­cke­nes Rittergut. Dies sagt aus, dass weder ein Herrenhaus noch ein Gutshof an sich bestan­den. Lediglich grund- und gerichts­herr­li­che Befugnisse bestan­den zuguns­ten des Besitzers. Bis 1823 ver­blieb das Rittergut Sürßen im Familienbesitz der Jacobis und wurde dann an Dr. August Ferdinand Hauschild ver­erbt. Von 1838 bis 1860 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Globig. Danach wurde das Rittergut aufgelöst.

Dohma: Schloss Cotta

Schloss Cotta

Cotta A Nr. 19
01796 Dohma OT Cotta A

Historisches

Auch wenn man es Schloss Cotta nicht ansieht – es blickt auf eine lange Geschichte zurück. Diese begann um etwa 1000, als die Burggrafen von Dohna einen Gutsbezirk begrün­de­ten. In die­sem ent­wi­ckelte sich ein Vorwerk, wel­ches 1307 schrift­lich beur­kun­det wurde. Von 1445 bis 1517 trat die Rittersfamilie Rauber als Besitzer des Vorwerkes auf.

Unter den Herren von Kospoth, die es 1517 über­nom­men hat­ten, wurde es in der Mitte des 16. Jahrhunderts zum Rittergut auf­ge­wer­tet. 1661 ver­kauf­ten sie das Rittergut Cotta an die Herren von Friesen. Diese ver­an­lass­ten im fol­gen­den Jahr den Neubau eines Schlosses, wäh­rend das vor­ma­lige Schloss in der fol­gen­den Zeit zum Brauhaus umfunk­tio­niert wurde. Schloss Cotta ver­blieb bis 1821 im Besitz der Familie von Friesen und wurde in jenem Jahr von Gottfried Christoph Härtel ersteigert.

Nach des­sen Tod 1832 erbte seine Tochter Elwine Freifrau von Leyser Schloss und Rittergut, die das Schloss im fol­gen­den Jahr im klas­si­zis­ti­schen Stil umge­stal­ten ließ. Mit ihrer zwei­ten Vermählung gelangte das Rittergut 1840 in den Besitz von Eduard von Burchardi. 1868 erfolgte der Verkauf an den böh­mi­schen Baron Bradsky von Laboun. Letzte Besitzerin war Dorothea von Eschwege, die 1895 den Umbau im Stil der Neorenaissance ver­an­lasste und den Park anle­gen ließ. Sie wählte einen Tag nach Kriegsende den Freitod und ihr Grundbesitz wurde unter Neubauern aufgeteilt.

Nach 1945

Ab 1945 erfolgte eine Nutzung des Schlosses durch die Konsumgenossenschaft als Schule.

Nachwendezeit

Die Nutzung als Schule wurde 1991 auf­ge­ge­ben. Nach vier­jäh­ri­gem Leerstand erwarb die Gemeinde Cotta das Schloss, nach der Eingemeindung ging es an die Gemeinde Dohma über. Für den Erhalt von Schloss Cotta enga­gierte sich ein Förderverein, der das Schloss der Öffentlichkeit zugäng­lich machen wollte. Dazu waren die schritt­weise Sanierung sowie die Ausstattung des klei­nen Schlossteiches mit einem Ruderboot vor­ge­se­hen. Das Vorhaben schei­terte, der Förderverein zog sich zurück. Schloss Cotta stand wei­ter­hin leer.

Heutige Nutzung

2017 erwarb ein Unternehmer das Schloss von der Gemeinde erwor­ben und ließ es schließ­lich auf­wen­dig sanie­ren. Es sol­len Mietwohnungen entstehen.
(Stand: August 2020)

Dohna: Wallburg Robisch

Wallburg Robisch

Am Robisch
01809 Dohna

Historisches

Die ehe­ma­lige bron­ze­zeit­li­che Höhensiedlung auf dem Robisch wurde von einer sla­wi­schen Burgwallanlage im 10. Jahrhundert über­baut und bestand bis ins 12. Jahrhundert hinein.

Ein Buch des frü­hen 19. Jahrhunderts beschreibt eine wei­tere Burganlage namens Thorun, die 1206 durch die Burggrafen von Dohna erbaut, kurz nach­her aber wie­der abge­ris­sen wurde. Diese Aussage ist man­gels schrift­li­cher Belege jedoch umstritten.

Heutige Nutzung

Von der ehe­ma­li­gen Burganlage sind noch Gräben und Wälle erhal­ten. Der Zugang ist nicht mehr gewähr­leis­tet und durch Privatgrundstücke versperrt.

Bodendenkmalschutz

Die Wallburg wurde als Bodendenkmal 1935 unter Schutz gestellt; der Schutz wurde Ende 1959 erneuert.

Dürrhennersdorf: Rittergut Dürrhennersdorf

Rittergut Dürrhennersdorf

Hauptstraße 60
02708 Dürrhennersdorf

Historisches

Dürrhennersdorf wurde erst­mals urkund­lich als Herrensitz 1348 unter Fricze von Henrichisdorf erwähnt. Die Aufwertung zum Rittergut datiert auf das Jahr 1554.

Das kom­bi­nierte Herrenhaus mit Stallungen wurde um 1700 erbaut. Im 18. Jahrhundert waren die Grafen von Hoym Besitzer des Ritterguts Dürrhennersdorf. 1781 erwarb es Peter August von Schönberg, er über­trug es zehn Jahre spä­ter sei­nen Töchtern. August Charlotte von Schönberg, ver­ehe­lichte Gräfin von Kielmannsegg, war ab 1801 allei­nige Eigentümerin. 1830 gelangte das Rittergut Dürrhennersdorf an Carl Gottfried Jeremias. In des­sen Familienbesitz ver­blieb das Rittergut über meh­rere Generationen.

Nach 1945

Nach dem Vollzug der Bodenreform und der Enteignung des Ritterguts erfolgte die Aufteilung an Neubauern. Im Herrenhaus zog ein Kindergarten ein. Der Hof und die Ländereien wur­den ab 1956 von der ört­li­chen LPG genutzt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde ab 2005 von der Gemeinde saniert. Ein Teil der Wirtschaftsgebäude wurde abgerissen.

Heutige Nutzung

Das ehe­ma­lige Rittergut bil­det den größ­ten Gebäudekomplex im Ort und umfasst auch einen Park. Im bewohn­ten Herrenhaus sind auch der Dorfclub und Vereine ansässig.

Drebach: Rittergut Drebach

Rittergut Drebach

Venusberger Straße 8
09435 Drebach

Historisches

Bevor 1414 ein Verkauf und der Name Nickel Stange erwähnt wur­den, exis­tierte bereits ein ein­fa­ches Vorwerk in Drebach. Zwischen 1500 und 1645 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie Seidel. Nach eini­gen Eigentümerwechseln kam das Gut 1771 an Amalie von Schönberg. 1785 wurde es als zwie­fa­ches Rittergut bezeich­net. Der nie­dere Haupthof an der Kirche umfasste Herrenhaus und Wirtschaftsgebäude, der Oberhof vor­ran­gig Stallungen. Dieser war um 1800 unbe­wohn­bar. Johanna Amalia von Elterlein besaß das Gut von 1804 bis 1834. Ein Brand zer­störte 1823 das Rittergut, wel­ches bis zum fol­gen­den Jahr wie­der auf­ge­baut wurde. 1834 erwarb der Freiherr von Hausen das Rittergut. 1917 kam Johann Heinrich August Schöning in den Besitz des Ritterguts Drebach und ver­an­lasste Umbauten.

Nach 1945

Mit der Bodenreform wurde das Rittergut ent­eig­net und auf­ge­teilt. Eine Scheune wurde abge­ris­sen, die LPG nutzte das Rittergut. 1980 ent­stand  auf dem Rittergutshof unter Federführung der LPG ein Mehrfamilienhaus.

Heutige Nutzng

Das Rittergut Drebach steht leer. Es ist drin­gend sanierungsbedürftig.