Japanisches Palais
Palaisplatz 11
01097 Dresden
Historisches
Das Palais geht auf ein Landhaus zurück, das 1715 von Matthäus Daniel Pöppelmann für Jakob Heinrich Graf von Flemming errichtet worden war. Noch im gleichen Jahr wurde es von dem holländischen Gesandten Harsolde von Craneburg bezogen, der jedoch schon Ende Januar des Folgejahres verstarb. Das Landhaus soll zunächst in Erinnerung an seinen Bewohner den Namen Holländischen Palais getragen haben, wobei es auch die Auffassung gibt, dass der damals nach holländischem Vorbild angelegte Garten zu der Benennung führte.
Bereits 1717 kam das Palais in den Besitz Augusts des Starken, der es für seine Kunst- und Porzellansammlungen nutzte. Im 1719 veranstaltete der Kurfürst im Palais das erste der sogenannten Sieben Planetenfeste anlässlich der Hochzeit seines Sohnes mit der Kaisertochter Maria Josepha von Habsburg. Zwischen 1727 und 1733 fanden unter Matthäus Daniel Pöppelmann, Zacharias Longuelune und Jean de Bodt umfangreiche Umbauarbeiten statt und das Landhaus wurde zu einer großzügigen Vierflügelanlage erweitert. Überwiegend aufgrund der fernöstlichen Dachgestaltung wurde das Palais fortan Japanisches Palais genannt. Unter dem Sohn Augusts des Starken fanden die Um- und Ausbauarbeiten zwischen 1738 und 1744 ihren Abschluss.
Im Siebenjährigen Krieg wurde das Palais schwer beschädigt. Zwischen 1782 und 1786 wurden Umbauten am Gebäude unter Graf Marcolini durchgeführt, um es künftig als Museum nutzen zu können. Die Finanzierung ermöglichte Ludwig Siegfried Graf Vitzthum von Eckstädt durch den Verkauf der riesigen Brühlschen und Bünauschen Bibliotheken mit insgesamt weit über 100.000 Bänden.
Seit 1786 diente das Japanische Palais der kurfürstlichen Bibliothek, aus der später die Sächsische Landesbibliothek hervorging, die im Japanischen Palais bis 1945 verblieb. Zwischen 1786 und 1887 war zusätzlich die Antikensammlung im Palais untergebracht. Erneute Umbauten zur Optimierung der Ausstellungen und Museen erfolgten zwischen 1835 und 1836 unter Gottfried Semper sowie zwischen 1925 und 1935.
Nach 1945
Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg fanden zwischen 1951 und 1987 die Wiederaufbauarbeiten statt. Seit 1953 wurde das Japanische Palais durch das Landesamt für Archäologie Sachsen mit Landesmuseum für Vorgeschichte sowie das Museum für Völkerkunde genutzt. In den 1980er Jahren wurde der zum Palais gehörende Barockgarten wiederhergestellt.
Heutige Nutzung
Das Japanische Palais dient heute als Museum und beherbergt nunmehr das Museum für Völkerkunde und die Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen.