Dresden: Vorwerk Wilder Mann

Vorwerk Gut Wilder Mann

Döbelner Straße 110
01129 Dresden

Historisches

Das Weingut ent­stand um 1680 an den Hängen der Hellerberge. Das Areal soll vom Kurfürsten an einen Einsiedler ver­schenkt wor­den sein, nach­dem die­ser dem Landesherren 1710 bei einem Raubüberfall das Leben geret­tet hatte. Erster nach­ge­wie­se­ner Besitzer war der Dresdner Bürgermeister Philipp Strobel. Unter ihm wurde das Gut umfas­send erwei­tert. Außerdem erreichte er, dass es 1722 zu einem Vorwerk erho­ben wurde.

Nachfolgend wech­sel­ten die Besitzer sehr oft. Unter ande­rem war es im Besitz von Henriette von Benckendorff und Johanna Rosine von Zittwitz. Das Weingut selbst bestand bis 1883. Bis 1934 diente es als Wohnhaus und wurde dann wegen Baufälligkeit abge­ris­sen. An sei­ner Stelle wur­den Wohngebäude errich­tet. Heute erin­nert eine Gedenktafel am Wohnhaus Nr. 110 zwi­schen Erdgeschoss und ers­tem Obergeschoss an das Gut.

Dresden: Wallburg Böhmerwall

Wallburg Böhmerwall

Zugang über Oberwarthaer Straße
01156 Dresden OT Niederwartha

Historisches

Erhalten sind noch geringe Wall- und Grabenreste. Zu suchen sind sie auf einem Bergsporn über dem Tännichtgrund zwi­schen Nieder- und Oberwartha. Der Zugang erfolgt über die Oberwarthaer Straße ein Stück links der Hausnummer 10.

Bodendenkmalschutz

Die sla­wi­sche Wehranlage wurde erst­mals Ende 1936 unter Schutz gestellt. Dieser wurde 1960 erneuert.

Dresden: Weißes Schloss

Weißes Schloss

Gnomenstieg 4
01156 Dresden OT Cossebaude

Historisches

Die ehe­ma­lige Fabrikantenvilla wurde ca. 1890 erbaut. Dabei wurde ein mit­tel­al­ter­li­ches, burg­ar­ti­ges Aussehen zugrun­de­ge­legt, wel­ches zur dama­li­gen Zeit archi­tek­to­nisch wie­der auf­lebte.  Trotz Anlehnung an den Burgencharakter erhielt die Villa den Namen “Weißes Schloss”. In den 1920er Jahren befand sich das Weiße Schloss im Besitz von Hugo Zietz, der auch der Besitzer der “Tabakmoschee” Yenidze war.

Nach 1945

Der ursprüng­li­che Grundriss des Schlosses wurde zer­stört, als es zu DDR-​Zeiten zu Mietwohnungen umge­baut wurde.

Nachwendezeit

Die letz­ten Mieter zogen 2004 aus, seit­her stand das Schloss leer. Im Mai 2006 suchte der dama­lige Besitzer einen  Käufer und gab das Weiße Schloss mit einem Mindestgebot von 195.000 EUR in die Versteigerung. Zwischen 2006 und 2010 wurde das Weiße Schloss umfas­send saniert und in hoch­wer­ti­gen Wohnraum umge­wan­delt. Die Außenfassade erhielt ein gel­bes Aussehen.

Heutige Nutzung

Wohnraum

Dresden: Vorwerk Podemus

Vorwerk Podemus

Podemuser Ring 1
01156 Dresden

Historisches

Das Vorwerk wurde bereits um 1100 ange­legt, als die Ländereien dem Bistum Meißen unter­stan­den. 1350 wurde ein Herrensitz in Podemus urkund­lich belegt. 1387 erfolgte die erste schrift­li­che Erwähnung des Vorwerks Podemus.  Es ging 1406 vom Bistum Meißen an die Brüder Krystan und Nickel Pietzsch über und ver­blieb bis 1570 in deren Familienbesitz. Danach wech­selte es mehr­fach den Besitzer.

Bei den Kriegshandlungen rund um die Schlacht von Kesselsdorf im Jahre 1745 blieb das Vorwerk nicht unver­schont und brannte bis auf die Grundmauern nie­der. 1793 ließ der dama­lige Eigentümer J. C. Rudolph das Vorwerk neu auf­bauen. Im Rahmen die­ser Bauarbeiten wurde das Vorwerk zum Vierseitenhof aus­ge­baut. 1860 ver­kaufte die Familie Rudolph das Vorwerk Podemus an den Bankier Werner. Durch Heirat gelangte August Probst 1900 in den Besitz des Vorwerks. Das Vorwerk ver­blieb fortan in Familienbesitz.

Nach 1945

Die Familie Probst konnte nach Kriegsende zunächst die Bewirtschaftung des Vorwerks auf­recht erhal­ten. Sie floh 1960 aller­dings in die BRD, nach­dem es zur Zwangskollektivierung kam, in wel­cher die Landwirte der DDR rei­hen­weise in LPG gezwun­gen wur­den. Das Vorwerk wurde fortan durch die LPG Karl Marx bewirtschaftet.

Nachwendezeit

Die LPG wurde 1992 auf­ge­löst und die Familie Probst kehrte ins denk­mal­ge­schützte Vorwerk Podemus zurück. Sie begann bio­lo­gi­sche Landwirtschaft zu betrei­ben und eröff­nete 2001 den Hofladen. 2004 wurde ein neuer Kuhstall fer­tig­ge­stellt und im Jahr dar­auf der Hofladen umge­baut. Im Laufe der Zeit wurde das Angebot erwei­tert und wei­tere Hofläden in Dresden und Umgebung eröffnet.

Heutige Nutzung

Biologisch-​landwirtschaftlicher Betrieb, Hofladen und Gastronomie.

Dresden: Herrenhaus Cossebaude

Herrenhaus Cossebaude

Talstraße 60
01156 Dresden OT Cossebaude

Historisches

Um 1263 wurde erst­mals ein Vorwerk erwähnt, wel­ches 1492 wie­der auf­ge­löst wurde. Das Herrenhaus ent­stand um 1635 als kur­fürst­li­che Weinschänke. Es wurde gleich­zei­tig als Sitz eines Weingutes genutzt und diente nach Einstellung des Weinbaus als Lazarett und Sitz ver­schie­de­ner Unternehmen. Später wur­den Räume von einer Ballettschule genutzt. In den 1970er Jahren wurde das Herrenhaus Cossebaude saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient Wohnzwecken.

Dresden: Klostergut Oberwartha

Klostergut Oberwartha

Fritz-​Arndt-​Platz 3
01156 Dresden OT Oberwartha

Historisches

1266 war ein Lehngut der Meißner Bischöfe bekannt, das sich seit 1495 in Privatbesitz befand. 1507 kam es an den Lehnsherren Ganzauge, ihm folg­ten die Ritter Schiewitz von Schiewitzhofen. Als wei­te­rer wich­ti­ger Besitzer ist die Familie Rudolph zu erwäh­nen, die das Gut rund 200 Jahre besaß. Ab dem 17. Jahrhundert wurde das Gut Brauschenkengut genannt. Durch Großbrände in den Jahren 1818 und 1842 ging ein Teil der Wirtschaftsgebäude verloren.

1885 kaufte Fritz Arndt das Gut von Gustav Voigt und nannte es, ver­mut­lich in Anlehnung an seine Besitzer im 13. Jahrhundert, in Klostergut um. Zudem erwarb er zwei wei­tere Güter und glie­derte sie dem sei­nen an. Er ver­an­lasste Umbauarbeiten im Stil der Neorenaissance, die 1892 began­nen und 1898 been­det wur­den. In die­ser Zeit wurde auch die alte, zer­störte Brauschenke abge­ris­sen und als künst­li­che Ruine neu auf­ge­baut. Von weni­gen Ausnahmen abge­se­hen ver­fü­gen die Gebäude über weit­läu­fige Gewölbekeller, die noch aus der Zeit vor der Reformation stam­men und his­to­risch wert­voll sind.

Mit Fertigstellung der Umbauten ent­wi­ckelte sich das Klostergut zu einem belieb­ten Treffpunkt für Kunstfreunde. Fritz (eigent­lich Friedrich Julius) Arndt war nicht nur Vorsitzender des Dresdner Kunstvereins, son­dern setzte sich auch für eine Aufwertung von Oberwartha zum Villenvorort ein. Zu jener Zeit wurde der Gutshof von drei Straßen gekreuzt und stellte somit einen Teil des Dorfkerns dar. Arndt behielt das Klostergut bis zu sei­nem Tod 1919 in sei­nem Besitz.

Nach 1945

Bis 1945 war das Klostergut wei­ter­hin in Privatbesitz und kam nach der Enteignung in staat­li­chen Besitz. Bis in die 1970er Jahre wurde der Hof durch die LPG genutzt. Zuletzt diente er zu Wohnzwecken.

Nachwendezeit

1990 erfolgte die bau­po­li­zei­li­che Sperrung. Lange Zeit war das Gebäudeensemble voll­kom­men rui­nös und stark ein­sturz­ge­fähr­det. Mehrere Pläne, das Klostergut zu reak­ti­vie­ren, scheiterten.

Heutige Nutzung

Mitte 2008 wurde bekannt, dass ein Baunternehmen die Sanierung des Klosterguts beab­sich­tige. Der über­aus schlechte Zustand des Klostergutes erfor­dert einen immensen Aufwand im Hinblick auf die Sanierung. Allein 187 Container Müll und Schutt wur­den ver­räumt. In einem ers­ten Bauabschnitt wur­den 2010 zwei Wirtschaftsgebäude im hin­te­ren Teil des Klosters (Zur Schäferei) auf­wän­dig saniert. Darin ent­stan­den Eigentumswohnungen. Weiterhin ent­stan­den mas­sive Garagen sowie Stellplätze.

Mitte 2011 erfolgte die Information, dass im zwei­ten Bauabschnitt das Herrenhaus sowie die ande­ren Gebäude saniert und zu Wohnungen umge­baut wer­den. Mit den Sanierungsarbeiten wurde letzt­lich erst im Jahre 2022 begonnen.
(Foto oben: 2011, wei­tere Fotos: Februar 2023)

Dresden: Freigut Trachenberge

Freigut Trachenberge

Augustusweg
01129 Dresden

Historisches

Die Hellerschänke wurde 1688 als “Zum grü­nen Baum” eröff­net. Sie ging auf ein 1673 vom Kammerjunker Hans Caspar Knoch gegrün­de­tes Weingut zurück, wel­ches spä­ter mehr­fach erwei­tert wurde. Als Freigut blieb die Hellerschänke von Abgaben befreit. Sie kam 1704 in den Besitz von Wolf Dietrich von Erdmannsdorf, der die Gebäude umbauen und erwei­tern ließ. Im 19. Jahrhundert diente das Haus mili­tä­ri­schen Zwecken und wurde 1872 wie­der als Gaststätte eröff­net. 1956 wurde das Gasthaus wegen Baufälligkeit geschlos­sen und 1969 abge­ris­sen. Zuletzt nutzte die LPG Kurt Schlosser einige Nebengebäude als Lagerraum.

Heute ist nichts mehr erhalten.

Dresden: Burg Ockerwitz

Burg Ockerwitz

Burgberg | Ockerweitzer Dorfstr. 12
01156 Dresden

Historisches

Die Burg Ockerwitz ent­stand als Wehranlage und diente ver­mut­lich dem Schutz einer Handelsstraße, die von Briesnitz nach Meißen führte. Sie befand sich um 1223 im Besitz des Ritters Berthold von Sconowe. Nach dem Tod des letz­ten Besitzers wurde die Burg, ein turm­ar­ti­ger höl­zer­ner Bau, der von einem Wall mit Graben umge­ben war, abge­ris­sen. Das Gelände ist heute mit einem Eigenheim bebaut. Dieses steht auf dem noch gut sicht­ba­ren Burghügel.

Bodendenkmalschutz

Die weni­gen noch vor­han­de­nen Reste des Burgwalls auf einem Bergsporn über dem Zschonergrund ste­hen als Bodendenkmal seit 1937 unter Schutz. Der Schutz wurde 1966 erneuert.

Dresden: Wasserpalais im Reisewitz’schen Garten

Wasserpalais im Reisewitz’schen Garten

Reisewitzer Straße
01159 Dresden

Historisches

Kurfürst Johann Georg IV. ließ 1692 einen Garten mit einem Wasserpalais anle­gen. Früher befand sich auf die­sem Grund und Boden ein Mühlenwerk. Er ließ für seine Geliebte Sibylla von Neitschütz ein Wasserpalais errich­ten und den Garten gestal­ten. Bereits 2 Jahre spä­ter ver­starb sie an den Blattern. Da auch der Kurfürst ver­starb, gelangte der Garten an August den Starken.

1702 erwarb Johann Wratislaw von Reisewitz das Areal, der es jedoch nur bis 1709 besaß. Nach die­sem Besitzer erhielt der Garten sei­nen Namen. 1719 bis 1724 hatte die kur­fürst­li­che Falknerei ihren Sitz auf dem Gelände. Von 1844 bis 1856 bestand ein Sommertheater. Außerdem gab es die Gastwirtschaft “Starckes Garten”, die auch als poli­ti­scher Versammlungsort diente.

Das Wasserschlösschen bewohnte ab 1839 die Gräfin Charlotte von Kielmannsegge. Als Napoleon-​Fan ließ sie das Palais zu einer pri­va­ten Gedenkstätte ein­rich­ten. Nach 1860 wur­den Teile des Areals durch neue Industrieunternehmen in Anspruch genom­men. Drei Jahre spä­ter ver­starb die Gräfin.

Es ent­stan­den eine Ziegelei, die Aktienbrauerei Reisewitz und eine Schokoladenfabrik. Das ver­blie­bene Areal wurde bis zur Jahrhundertwende mit Wohnhäusern bebaut. Vom Garten ist durch die Bebauung nichts mehr erhal­ten. Das Wasserpalais wurde 1891 abge­ris­sen. Die Brauerei bestand bis 1931 und diente nach­her als Lager.

Heutige Nutzung

Teile der Anlage sind erhal­ten. Im Dezember 2002 wurde der Gebäudekomplex bei einem Brand beschädigt.

Dresden: Bennogut

Bennogut

Altbriesnitz 4
01157 Dresden

Historisches

Das Bennogut ging einst aus der Zusammenlegung des Vorwerks des Archidiakonats sowie des bischöf­li­chen Vorwerkes her­vor. Nachdem es im Jahre 1769 durch einen Brand gro­ßen Schaden nahm, wurde es neu errich­tet. Dennoch gin­gen in der Folgezeit Teile des Gutes  durch Verfall und Abriss ver­lo­ren. Das Bennogut war bis 1830 im Besitz des säch­si­schen Ministers Detlev Graf von Einsiedel und ab 1840 im Eigentum der Familie Schunck. 1893 erwarb der Cottaer Brauereiunternehmer Bürstinghaus das Anwesen und ließ einen neuen Park anlegen.

Nachwendezeit

1991 kaufte eine Dresdner Denkmalpflegefirma das Bennogut und ließ das Torhaus nach his­to­ri­schem Vorbild sanieren.

Heutige Nutzung

Nachdem das Bennogut einige Jahre leer stand, wurde es von pri­vat erwor­ben. Es wird bewohnt und umfas­send saniert.