Schloss & Rittergut Helfenberg
Am Helfenberger Park 1 und 7
01328 Dresden OT Helfenberg
Historisches
Markgraf Friedrich IV. von Meißen, der spätere Kurfürst Friedrich I. von Sachsen, erwarb um 1400 von der Familie von Ziegler den Herrensitz Helfenberg, der aus der Burg Helfenberg und dem um 1420 erwähnten “forwergk Helffenberg” bestand. Um 1535 entstand ein neues Herrenhaus, das im Laufe der Jahre der Burg den Rang als Wohnsitz ablaufen sollte.
Kurz vor 1550 kam das Vorwerk an Hans von Dehn-Rothfelser, der es zu einem größeren Rittergut ausbauen ließ und den Hauptwohnsitz endgültig in das Herrenhaus verlegte. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts verfügte das Rittergut Helfenberg über ein Brauhaus, Ställe, Scheunen, Schäferei, Mühle, Winzerhaus, Ziegelei und Teiche, die vor allem der Fischzucht und als Wasserreservoir für die Brauerei dienten.
Um 1775 wurde unter Johann Gottfried Kuntsch ein neues Schloss errichtet. Dazu wurde Baumaterial aus der lange ungenutzten Burgruine Helfenberg verwendet. Schon um 1800 wurden Um- und Erweiterungsarbeiten am Schloss durchgeführt.
Der weitläufige Park wurde vermutlich bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts angelegt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde er im Englischen Stil umgestaltet, wofür der damalige Eigentümer von Schloss Helfenberg, James Ogilvy Earl of Findlater, verantwortlich zeichnete. Im Park befinden sich zwei riesige, mythisch anmutende Hängebuchen, die unter Naturschutz stehen.
1811 ging das Gut an Johann Georg Christian Fischer über, nach dessen Tod 1860 die Wettiner das Rittergut Helfenberg übernahmen. Das Herrenhaus wurde zeitweise von König Albert bewohnt.
Nach 1945
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Wettiner 1946 im Rahmen der Bodenreform enteignet. Der für 1948 angesetzte Abriss des Schlosses konnte verhindert werden, indem das Schloss einer Nutzung als Verwaltungssitz einer LPG und als Schule zugeführt wurde. Der Gutshof wurde überwiegend landwirtschaftlich, aber auch zu Wohnzwecken genutzt.
Nachwendezeit
Ein Rückübertragsgesuch der Wettiner für die Brauerei wurde 2003 gerichtlich abgelehnt.
Heutige Nutzung
Das Schloss befindet sich seit 2008 in Privatbesitz und wird schrittweise saniert. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte im April 2016 die Eigentümer mit einer Spende zur Fertigstellung der Außenhülle des Schlosses.
Spannend
Der Sage nach soll es einen Geheimgang geben, der Schloss Helfenberg mit Schloss Schönfeld verbindet.