Schlettau: Wasserburg & Schloss Schlettau

Wasserburg & Schloss Schlettau

Schlossplatz 8
09487 Schlettau

Historisches

Erbaut um 1200, wurde die Wasserburg Schlettau 1351 unter Bernhard von Schönburg urkund­lich erwähnt. 1393 /​ 1394 ver­kauf­ten die Herren von Schönburg die Herrschaft an das Zisterzienserkloster Grünhain, das es 1430 an den Kurfürsten von Sachsen ver­pfän­dete. Um 1500 erfolgte ein Umbau zum Schloss. Nach der Auflösung des Klosters 1536 ging das Schloss an das Kurfürstentum Sachsen über. 1557 erhielt Wolf Tiefstetter das Schloss als Geschenk, 1571 diente es als Jagdresidenz des Kurfürsten August von Sachsen. Ab 1634 war es Sitz der kur­fürst­li­chen Oberforstmeisterei.

Zwischen 1600 und 1700 wurde das heu­tige Schloss unter Verwendung der Ringmauer erbaut. Nach der Verlegung der Oberforstmeisterei wurde das Schloss 1796 ver­stei­gert. Bis 1812 pach­tete Herr Wunnerlich Schloss Schlettau. Zwei Jahre spä­ter erwarb es Johann Traugott Lohse und rich­tet eine Baumwollspinnerei darin ein. Sein Schwiegersohn Hermann Julius Naumann über­nahm es 1844. 1885 wurde eine Landmaschinenfabrik im Schloss ein­ge­rich­tet und sel­bi­ges bis 1909 umfas­send reno­viert. Fabrik und Schloss wur­den 1919 ver­kauft und 1931 von der Stadt Schlettau übernommen.

Nach 1945

Das 1950 im Schloss eröff­nete Museum schloss bereits 1964 wie­der. Das Gebäude wurde nun zu Wohnzwecken genutzt. Von 1980 bis 1989 fan­den erneut Sanierungsarbeiten statt.

Nachwendezeit

Der Mitte der 1990er Jahre gegrün­dete Förderverein setzte die Sanierungsarbeiten fort, die 2006 letzt­end­lich abge­schlos­sen wer­den konn­ten. Das Schloss mit sei­nem Nebengebäude steht in einem Park, in wel­chem im Sommer Feste stattfinden.

Heutige Nutzung

Das Schloss dient heute als Museum und Veranstaltungsort.

Bodendenkmalschutz

Die frü­here Wasserburg wurde durch das Schloss, die Wirtschaftsgebäude und den Hof über­baut. Erhalten sind ein Grabenrest von etwa 8 m Breite und andert­halb Meter Tiefe mit Außenmauer sowie Teiche. Diese Anlage wurde 1963 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Geyer: Rittergut Geyer (Lotterhof)

Rittergut Geyer

Am Lotterhof 11
09468 Geyer

Historisches

Das Rittergut wurde 1566 durch Hieronymus Lotter auf dem Lehnhof bzw. dem vor­ma­li­gen Rittergut Geyersberg erbaut. 1580 ver­starb Hieronymus Lotter hoch ver­schul­det. Seine Söhne ver­kauf­ten das Rittergut 1588 an Philipp Bruck, dem das meiste Geld geschul­det wurde. Nachfolgend wech­sel­ten die Besitzer oft und schnell. 1627 gelangte das Rittergut Geyer an den Enkel Ludwig Lotter, die­ser ver­kaufte es 1653 an Edeslaw vom Stampach. Auch die­sem folg­ten zahl­rei­che wei­tere Besitzer.

1859 erwarb Karl Heinrich Zimmermann den mitt­ler­weile in die Jahre gekom­me­nen Lotterhof. Die Landwirtschaftsflächen wur­den nach und nach ver­kauft, bis 1896 der Gutsbetrieb als sol­cher erlosch. Der Lotterhof diente da schon seit zwei Jahren als Fabrik für Waschbretter. Das Herrenhaus wurde durch den Fabrikanten bewohnt und behei­ma­tete zudem Wirtschafts- und Verwaltungsräume der Fabrik.

Nach 1945

Eine Enteignung erfolgte zunächst nicht. Im Lotterhof wur­den noch bis 1971 Waschbretter her­ge­stellt, danach nutz­ten nach­ein­an­der zwei VEB den Lotterhof zur Herstellung von Kleinmöbeln und Leitern.

Nachwendezeit

Der Betrieb wurde ein­ge­stellt und der Lotterhof stand seit 1990 leer. Anbauten wur­den besei­tigt und 1993 das Dach instand­ge­setzt. 1998 fan­den Entkernungsarbeiten statt. Das Gebäude stand wei­ter­hin leer und war­tete auf seine Sanierung und ein anschlie­ßen­des Nutzungskonzept. Mit den Sanierungsarbeiten wurde schließ­lich 2013 begonnen.

Heutige Nutzung

2024 konn­ten die Sanierungsarbeiten abge­schlos­sen wer­den. Der Lotterhof kann nun­mehr noch bes­ser als in den Jahren zuvor als Veranstaltungsort genutzt werden.

Link zum Lotterhof

Gelenau: Wasserburg Hofteich & Rittergut Gelenau

Wasserburg Hofteich & Rittergut Gelenau

Rathausplatz 1,2 ‚3 | Rathausteich
Ernst-​Grohmann-​Straße 3–7
09423 Gelenau

Historisches

In Gelenau war bereits um 1256 ein Herrensitz unter Heinricus de Gelene vor­han­den, bei dem es sich um die Wasserburg Hofteich han­delte. Eine andere Quelle benennt den Herrensitz erst 1279 und unter Rudegerus de Geilnowe. Die Wasserburg Hofteich ist auch unter den Namen Bühl, Hofinsel, Hofwall, Schloss oder Wallgraben bekannt und befin­det sich im Bereich des Rittergutsgeländes.

Aus dem Herrensitz ent­wi­ckelte sich im Laufe der Zeit ein Rittergut, wel­ches 1533 durch Friedrich von Schönberg gekauft wurde. Das Rittergut ver­blieb in Familienbesitz, wech­selte zwi­schen­durch jedoch die Zweige. Anstelle der Wasserburg wurde ein Herrenhaus errich­tet, auf dem “Festland” ent­stand der Wirtschaftshof mit dem Pächterhaus.

Als das Herrenhaus auf der Insel bau­fäl­lig gewor­den war, wurde es um 1830 abge­ris­sen. Der Park wurde in einen eng­li­schen Landschaftspark umge­stal­tet. Bewohnt wurde zuletzt das Pächterhaus. Adolph von Schönberg wurde 1893 in den Freiherrenstand erho­ben und behielt das Rittergut Gelenau bis 1907 in sei­nem Besitz. Das Herrenhaus wurde in jenem Jahr von der Gemeinde erwor­ben und von die­ser als Sitz der Gemeindeverwaltung genutzt.

Nach 1945

Es erfolgte keine Enteignung. Die Gemeinde nutzte das Herrenhaus wei­ter­hin als Verwaltungssitz.

Heutige Nutzung

Im Herrenhaus befin­den sich heute das Rathaus sowie das Strumpfmuseum.

Bodendenkmalschutz

Ende 1960 wurde die Wasserburg Hofteich als Bodendenkmal unter beson­de­ren Schutz gestellt. Die qua­dra­ti­sche Burginsel misst 23 m Seitenlänge und ist ummau­ert. Der Zugang ist über eine Brücke mög­lich. Der Graben ist an die­ser Stelle 18 m breit und erreicht ansons­ten eine Breite von bis zu 40 m. Der Außenwall zeigt sich noch mit einer Höhe von bis zu 3 m und einer Breite von 6 m.

Großrückerswalde: Schloss Hohenwendel

Schloss Hohenwendel

Eisenbergstraße, ggü. Nr. 6
09518 Großrückerswalde OT Streckewalde

Historisches

Das ehe­ma­lige Schloss Streckewalde ent­stand aus dem Rittergut Streckewalde her­aus. Um 1500 wur­den die Herren von Krahe Besitzer des Erblehngutes Streckewalde, wel­ches sich vor­her im Besitz der Herren von Waldenburg befand. 1551 wurde das Gut als Rittergut urkund­lich erwähnt. Das Schloss Streckewalde erlebte viele Besitzerwechsel und wurde von 1908 bis 1910 für den Kommerzienrat Arthur Schmidt erbaut, dazu wurde das vor­ma­lige Rittergut Streckewalde abge­ris­sen. Das Mausoleum im eng­li­schen Park am Hang wurde noch unter Arthur Schmidt 1922 errich­tet und nach dem Zweiten Weltkrieg geplün­dert. Ebenso befand sich eine künst­li­che Ruine im Park die er bis 1916 wei­ter aus­baute. 1932 erbte seine Enkelin Wendula Schmidt, die mit dem NSDAP-​Funktionär Otto Wagener ver­hei­ra­tet war, das Schloss. Unter Otto Wagener erfolgte 1935 die Umbenennung von Schloss Streckewalde in Schloss Hohenwendel, ange­lehnt an den Namen sei­ner Frau Wendula.

Nach 1945

1945 wurde die Enteignung voll­zo­gen. Das Schloss wurde als Schulungs- und Erholungsheim genutzt, der Wirtschaftshof mit den Ländereien in Neubauernstellen auf­ge­teilt. Ab 1957 war Schloss Hohenwendel Pionierleiterschule und ab 1969 wurde es durch die FDJ genutzt. Das Mausoleum wurde in den 1960er Jahren abgerissen.

Nachwendezeit

1990 wurde im Schloss Hohenwendel ein Hotel eröff­net, das jedoch nicht lange exis­tierte. Schon seit 1991 bestand wie­der Leerstand für das Gebäude. 2002 erfolgte ein Verkauf an pri­vat, ohne dass eine Nutzung gege­ben war.

Heutige Nutzung

Das Schloss sowie die dazu gehö­ren­den Wirtschaftsgebäude befan­den sich viele Jahre lang in sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand. 2020 waren Sanierungsarbeiten am Schloss in vol­lem Gange. Von der künst­li­chen Burgruine sind umfas­sende, impo­sante Reste erhal­ten geblieben.
(Stand: 2020)

Großrückerswalde: Rittergut Großrückerswalde

Rittergut Großrückerswalde

Wolkensteiner Straße 1
09518 Großrückerswalde

Historisches

1541 gelangte das min­des­tens seit dem 15. Jahrhundert exis­tie­rende Vorwerk in den Besitz der Familie von Berbisdorf.  Möglicherweise gehen die Ursprünge die­ses Vorwerks sogar bin auf das späte 13. Jahrhundert zurück. 1414 wurde die Familie von Krahe auf Rückerswalde nach­ge­wie­sen. Wolf von Krahe ver­kaufte das Vorwerk 1541 an Andreas von Berbisdorf. Unter der Familie von Berbisdorf wurde das Vorwerk zum Rittergut erho­ben. Es wurde 1744 von Reichsgraf Friedrich Ludwig zu Solms und Tecklenburg erwor­ben, für den um 1750 das Herrenhaus errich­tet wurde. Das Rittergut ver­blieb nahezu zwei Jahrhunderte in Familienbesitz, wurde aber nur sel­ten bewohnt. Valeska von Wöhrmann, gebo­rene Gräfin zu Solms und Tecklenburg, ver­erbte das Rittergut Angehörigen ihres Personals. Diese ver­kauf­ten es an den Fabrikanten Emil Hütter.

Nach 1945

Emil Hütter wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Das Rittergut wurde auf­ge­teilt, das Herrenhaus fortan als Schulküche und Bücherei genutzt. Einige Jahre spä­ter über­nahm die LPG das Rittergut und baute es zu einer Getreidemühle mit Speicher um.

Nachwendezeit

Als die LPG auf­ge­löst wurde, befand sich das Rittergut Rückerswalde in einem erbärm­li­chen Zustand, so her­un­ter­ge­wirt­schaf­tet war es. 2006 /​ 2007 wurde das Herrenhaus umfas­send saniert, nach­dem sich eine Fachklinik als Käufer gefun­den hatte. Ein maro­der Seitenflügel wurde abge­ris­sen und durch einen moder­nen Neubau ersetzt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient als Fachklinik zur Rehabilitation von Drogenabhängigen. In ihm befin­den sich Wohn- und Schulungsräume sowie alle wei­te­ren zum Betrieb not­wen­di­gen Versorgungseinrichtungen.

Stollberg: Vorwerk Raum

Vorwerk Raum | Kalbenhof

Obere Hartensteiner Straße
09366 Stollberg OT Raum

Historisches

Das Vorwerk Kalbenhof bestand bereits vor dem Dreißigjährigen Krieg. Es unter­stand grund­herr­schaft­lich den Herren von Schönburg und wurde zur Kälberaufzucht genutzt. Eine erneute Erwähnung fand das Vorwerk Raum im 18. Jahrhundert. Später wurde es abgerissen.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk ist heute nicht mehr vor­han­den. Das Gelände ist heute mit Eigenheimen bebaut.

Grünhain-​Beierfeld: Kloster Grünhain

Kloster Grünhain

Zwönitzer Straße 12–16
08344 Grünhain-Beierfeld

Historisches

Grünhain unter­stand von 1231 bis 1536 dem Zisterzienserkloster und wurde 1238 als Herrensitz unter Heidenricus de Grunhain genannt.

Heutige Nutzung

Die Ruinen des Klosters sind heute ein schö­nes Fotomotiv.

Thermalbad Wiesenbad: Rittergut Neundorf

Rittergut Neundorf

Rittergutsweg 3 /​ Bahnhofstraße 44b
09488 Thermalbad Wiesenbad OT Neundorf

Historisches

Das Rittergut geht ver­mut­lich auf einen Gebäudekomplex aus dem 13. Jahrhundert zurück. Ein Stein am Wohnhaus trägt die Jahreszahl 1414. Die erste urkund­li­che Erwähnung als Rittergut stammt aus dem Jahre 1696. Die Besitzer wech­sel­ten oft. 1791 befand sich das Rittergut im Besitz von Karl Johann Wilhelm von Nostitz. Erbaut wur­den die Gebäude zu Beginn des 19. Jahrhunderts. 1913 erwarb Georg Richard Michaelis das Rittergut neun­dorf. Es ver­blieb in Familienbesitz.

Nach 1945

Günter Michaelis wurde 1945 nicht ent­eig­net, da das Rittergut unter 100 Hektar groß war. Einige Jahre spä­ter muss­ten die Landwirtschaftsflächen in die LPG ein­ge­bracht wer­den, die Familie Michaelis konnte jedoch auf dem Hof woh­nen blei­ben. In den 1960er Jahren ver­an­lasste sie Umbauten, wonach das Herrenhaus ver­klei­nert wurde.

Nachwendezeit

Die Tochter der Familie Michaelis erhielt den Grundbesitz nach 1990 zurück. Die Scheune wurde an die Gemeinde ver­kauft. Die Gebäude wur­den saniert.

Heutige Nutzung

Nachfahren des letz­ten Besitzers nut­zen zwei der Gebäude und bie­ten Ferienzimmer und Ferienwohnung an. Die ande­ren Gebäude befin­den sich im Eigentum der Gemeinde Neundorf und wer­den als Ausbildungsstätte des CJD genutzt.