Groitzsch: Wallburg Altengroitzsch

Wallburg Altengroitzsch

Teichstraße 11
04539 Groitzsch OT Altengroitzsch

Historisches

Die erhal­te­nen Wall- und Grabenreste befin­den sich am nord­west­li­chen Ortsrand auf der öst­li­chen Seite des Schwennigke-​Bachs. Die Innenfläche der Wallburg beträgt etwa 60 x 30 m. Der Burgstandort ist heute durch ein Gehöft mit meh­re­ren Gebäuden überbaut.

Ursprünglich wurde die Wallburg durch zwei halb­runde Abschnittswälle mit vor­ge­la­ger­ten Gräben im Abstand von etwa 20 m gesi­chert. Die ehe­ma­lige Slawenburg, auch Sorbenfeste genannt, bestand im 8./9. Jahrhundert ver­mut­lich als sor­bi­scher Adelssitz, der im 10. Jahrhundert zer­stört wurde.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde Anfang 1936 als Bodendenkmal geschützt. Der Schutz wurde 1958 erneu­ert und Mitte 1975 erweitert.

Grimma: Herrenhaus Hohnstädt

Herrenhaus Hohnstädt

Wasserturmstraße 16
04668 Grimma OT Hohnstädt

Historisches

Das Rittergut Hohnstädt wurde erst­mals 1606 erwähnt. Einer ande­ren Quelle zufolge ent­stand es aus einer Erbteilung des Ritterguts Böhlen her­aus, wel­che jedoch erst 1693 voll­zo­gen wurde. Damaliger Besitzer war Dr. David Döring, wel­cher das Rittergut Hohnstädt sei­nem Sohn Ernst Friedrich von Döring über­trug. Unter die­sem ent­stand um 1700 das Herrenhaus. Dessen gleich­na­mi­ger Sohn ver­kaufte das Rittergut Hohnstädt 1787 an Johanna Christiana Loth. 1858 kaufte Dr. Theodor Alexander Platzmann das Rittergut. Seine Nachkommen behiel­ten es bis 1945 in Familienbesitz.

Nach 1945

1945 wurde wie vie­ler­orts die Bodenreform durch­ge­setzt. Herrmann Platzmann wurde ent­eig­net. Im Herrenhaus zog ein Kindergarten ein, die Landwirtschaftsflächen wur­den aufgeteilt.

Nachwendezeit

Nachdem der Kindergarten geschlos­sen wurde, stand das Herrenhaus Hohnstädt lange leer.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus stand lange leer. Es wurde nun­mehr von zwei Unternehmern erwor­ben, die die ehe­ma­lige Nutzung als Kita wie­der auf­grei­fen wollen.
(Stand: Juni 2019)

Großpösna: Rittergut Muckern

Rittergut Muckern

Göselaue 13
04463 Großpösna OT Dreiskau-Muckern

Historisches

1445 wurde ein Rittersitz erwähnt, der sich seit 1427 im Besitz der Familie von Zehmen befand. Aus die­sem Rittersitz ging 1503 ein Vorwerk mit Sattelhof her­vor, die 1551 als Rittergut Erwähnung fan­den. Das Gut befand sich noch 1598 im Besitz der von Zehmens. In jenem Jahr wurde ein Teil an Franz Romanus ver­äu­ßert, wor­auf­hin Neumuckershausen entstand.

Mit dem Konkurs im Jahre 1777 ver­lor die Familie von Zehmen das Rittergut Muckern. Im fol­gen­den Jahr kam Frau Rivinus in den Besitz bei­der Güter und ver­ei­nigte sie wie­der. Weitere Besitzer waren 1802 Karl von Haugk, unter dem 1803 das Herrenhaus wegen Baufälligkeit abge­ris­sen und die Wirtschaftsgebäude als Schäferei genutzt wor­den waren, von 1812 bis 1880 Friedrich Teichmann und des­sen Erben, ab 1880 Friedrich Henkß, ab 1887 Max Oertel sowie ab 1920 Willi Boden. 1937 erwarb die AG Sächsische Werke das Gut.

Nach 1945

Die AG wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Erhalten ist ledig­lich noch ein Fachwerkhaus, das heute bewohnt wird.

Geithain: Burg Geithain

Burg Geithain

04643 Geithain

Historisches

Die nicht mehr vor­han­dene Burg befand sich auf dem Platz der heu­ti­gen Stadtkirche und wurde um 1180 erbaut. 1350 wurde ein castrum erwähnt. Erhalten sind der Zwingerbereich sowie ein Abschnittswall. Der breite Graben ist zwi­schen­zeit­lich verflacht.

Bodendenkmalschutz

Die Burganlage steht unter Bodendenkmalschutz.

Colditz: Schloss Kötteritzsch

Schloss Kötteritzsch

Kötteritzscher Ring 24
04680 Colditz OT Sermuth

Historisches

Es bestand bereits ein um 1286 erwähn­ter Herrensitz des Heinricus de Kotteritsch, aus dem sich ein Rittergut ent­wi­ckelte. Die namens­ge­bende Familie von Kötteritzsch selbst hat den Herrensitz nicht lange beses­sen. Die erste Nennung als Rittergut datierte auf das Jahr 1528. 1547 besaß Hermann von Hoff das  Rittergut Kötteritzsch. Die Familie von Große besaß es im 17. und 18. Jahrhundert, ihr folg­ten Carl Wilhelm Sahrer von Sahr sowie Wilhelm Ernst Adolph aus dem Winckel. Im Jahre 1848 erwarb Bernhard von Watzdorf das Rittergut Kötteritzsch, er ver­kaufte es 1862 an Robert Thode. Nur drei Jahre spä­ter ver­äu­ßerte die­ser den Grundbesitz an Carl Friedrich Solbrig, der als “Wollkönig” einige Bekanntheit erlangte.

Unter sei­nem Sohn Gustav Theodor Solbrig wurde das damals bestehende Herrenhaus zwi­schen 1881 und 1882 zu einem Schloss aus­ge­baut. In den Südflügel wurde dabei Bausubstanz des alten Herrenhauses inte­griert. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gelangte Dr. Arthur Becker in den Besitz von Schloss und Rittergut Kötteritzsch.

Nach 1945

Die Familie Becker wurde 1945 ent­eig­net. Das Rittergut wurde an Neubauern auf­ge­teilt und das Schloss in meh­rere Mietwohnungen auf­ge­teilt. Bei einer Dachsanierung wurde das ursprüng­li­che Aussehen des einst reich ver­zier­ten Daches erheb­lich ver­ein­facht. Zum Ende der DDR hin war Schloss Kötteritzsch in einem bau­lich schlech­ten Zustand.

Nachwendezeit

1994 wurde Schloss Kötteritzsch von einem Ehepaar erwor­ben und auf­wen­dig unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes saniert.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird unter ande­rem von den Eigentümern bewohnt. Auch in den Wirtschaftsgebäuden befin­den sich Wohnungen.

Großpösna: Rittergut Neumuckershausen

Rittergut Neumuckershausen

Rittergutshof 1
04463 Großpösna OT Dreiskau-Muckern

Historisches

Das Rittergut Neumuckershausen war der nie­dere Teil des Rittergutes Muckern und ent­stand, als 1598 die Herren von Zehmen einen Teil ihres Rittergutes Muckern an Franz Romanus ver­kauf­ten. Ihm folg­ten als Besitzer Conrad Knorr, bis 1695 Dr. Heinrich Balthasar Zobel und für die nächs­ten vier Jahre Georg Neithardt. 1699 erwarb die Familie König das Rittergut Neumuckershausen. 1730 kaufte Dr. Rivinus Neumuckern. Seine Wiwte erwarb auch Muckern und ver­ei­nigte beide Güter wie­der im Jahre 1778.

Die wei­te­ren Besitzer waren im aus­ge­hen­den 18. Jahrhundert Dr. Jakob Thomas Gaudlitz, 1802 Karl von Haugk, von 1812 bis 1880 Friedrich Teichmann und seine Erben und ab 1880 Friedrich Henkß. Er ver­an­lasste 1883 den Bau des Herrenhauses, wel­ches 1887, als es von Max Oertel erwor­ben wor­den war, Umbauten unter­zo­gen wurde. Willi Boden kam 1920 in den Besitz des Rittergutes, wel­ches 1937 von der AG Sächsische Werke gekauft wurde.

Nach 1945

Nach der 1945 voll­zo­ge­nen Enteignung diente das Herrenhaus zwi­schen 1954 und 1992 als Schule.

Nachwendezeit

1994 erwarb die Dorfentwicklungs- und Sanierungsgesellschaft Dreiskau-​Muckern das ehe­ma­lige Rittergut und ver­pach­tete es an den Förderverein für soziale Projekte für Frauen und Jugendliche e. V. 1997 erfolgte die grund­le­gende Sanierung des Herrenhauses.

Heutige Nutzung

Im Rittergut ist das Technologie- und Beratungszentrum Göselhaus ansässig.

Grimma: Herrensitz Schmorditz

Herrensitz Schmorditz

04668 Grimma OT

Historisches

1244 erfolgte die Nennung von Schmorditz als Herrensitz unter Chunradus de Smurdewiz. Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts übte das Rittergut Döben die Grundherrschaft über Schmorditz aus.

Geithain: Schloss Syhra

Schloss Syhra

Hauptstraße 1 (Schloss)
Hauptstraße 7 (Stallgebäude mit Torhaus)
04643 Geithain OT Syhra

Historisches

Johanne de Syrewar 1288 im Besitz von Syhra. 1308 wurde ein Herrensitz unter Petrus de Sirowe erwähnt. Aus dem Herrensitz ging 1551 ein Vorwerk her­vor und aus die­sem wie­derum ein 1696 erst­mals beur­kun­de­tes Rittergut. Das Schloss wurde bereits 1620 umgebaut.

Heutige Nutzung

Im Schloss befand sich einst das Gemeindeamt. Heute ist es drin­gend sanie­rungs­be­dürf­tig und steht leer. Ende 2018 brannte die zum Schloss gehö­rende Melkhalle ab. Auch die ande­ren Wirtschaftsgebäude befin­den sich in kei­nem guten Zustand.

Grimma: Herrenhaus Nimbschen

Herrenhaus Nimbschen

Nimbschener Landstraße 1
04668 Grimma OT Nimbschen

Historisches

1250 erwar­ben Nonnen Land und ver­an­lass­ten ab 1270 den Bau des Zisterzienserklosters “Marienthron”. 1291 wurde die Kirche des Klosters geweiht. Berühmteste Nonne des Klosters war Katharina von Bora, die von 1509 bis 1523 im Kloster Nimbschen lebte und im glei­chen Jahr Martin Luther hei­rate. 1536 wurde das Kloster nach dem Tod der letz­ten Äbtissin auf­ge­löst. Das Gelände wurde ver­pach­tet, die Gebäude ver­fie­len mit der Zeit und wur­den zur Gewinnung von Baumaterial genutzt. Um 1810 ent­stand aus dem noch vor­han­de­nen Material des Klosters das neue Klostergut. Ab 1901 nutzte die Fürsten- und Landesschule zu Grimma das Herrenhaus.

Nach 1945

Das Klostergut wurde als volks­ei­ge­nes Gut weitergeführt.

Nachwendezeit

Der Landwirtschaftsbetrieb wurde 1990 eingestellt.

Heutige Nutzung

Der Gebäudekomplex ist auf­wän­dig saniert und beher­bergt neben einem Hotel auch Restaurants und wird für Veranstaltungen genutzt. Ruinenreste des Klosters sind eben­falls noch erhalten.

Großpösna: Rittergut Großpösna

Rittergut Großpösna

Im Rittergut 1
04463 Großpösna

Historisches

Bereits 1190 bestand ein Herrensitz, der sich noch vor 1290 im Besitz des Bernhard von Mocheleyums befand und 1290 von der Familie von Pflugk erwor­ben wurde. Bei dem Herrensitz han­delte es sich offen­bar um die Wasserburg Altes Schloss, wel­ches sich ein gan­zes Stück süd­west­lich des Ritterguts nahe des Bahnhofs befand. Bei der Wasserburg und dem Rittergut han­delt es sich ver­mut­lich um zwei unab­hän­gig von­ein­an­der bestehende Objekte.

Die Familie von Pflugk wurde noch 1549 als Besitzer auf­ge­führt. Möglicherweise bestand zu jenem Zeitpunkt bereits ein Gut, aus wel­chem sich das Rittergut Großpösna her­aus ent­wi­ckelt hat. 1551 wurde ein Lehngut erwähnt. 1574 fand Wolf Seidel und 1589 Caspar von Zehmen Erwähnung als Besitzer. Von 1594 bis 1609 war Johann Christoph Braun Eigentümer. Unter ihm wurde das Lehngut 1606 zum Rittergut erhoben.

In den nächs­ten Jahrhunderten wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Für jeweils einen län­ge­ren Zeitraum sind von 1660 bis 1739 die Familie von Mühlbach, nach­fol­gend bis nach 1765 die Familie von Peine und zum Ende des 18. Jahrhunderts hin die Familie von Bülow auf­ge­führt. Vor allem in der Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich das Rittergut meist nur wenige Jahre in den Händen der jewei­li­gen Besitzer.

Nach 1945

1945 wurde die Familie Refardt, seit 1910 im Besitz des Rittergutes Großpösna, ent­eig­net. Danach wur­den im Herrenhaus Wohnungen ein­ge­rich­tet. Später erfolgte eine Nutzung als Gemeinde- und Vereinshaus.

Heutige Nutzung

Im Jahre 2008 wurde die umfas­sende Sanierung abge­schlos­sen. Das Herrenhaus wird nun durch die Gemeindeverwaltung und das Standesamt genutzt der alte Kuhstall im Rittergutsgelände gastronomisch.
(Stand: 01/​2018)