Thiendorf: Wasserburg Welxande

Wasserburg Welxande

Jentzschteich | Erlenwald
01561 Thiendorf OT Welxande

Historisches

Im Erlenwald befin­den sich die Reste einer sor­bi­schen Wallburg, die auch als Große Schanze bezeich­net wird. Die mit­tel­al­ter­li­che Burg ist wei­test­ge­hend ein­ge­eb­net. Lediglich ein Graben ist noch als leichte Senke wahr­nehm­bar. Die Wasserburg befand sich süd­west­lich vom Ort und öst­lich vom Jentzschteich.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde 1939 und wie­der­holt 1957 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Stauchitz: Herrensitz Plotitz

Herrensitz Plotitz

01594 Stauchitz OT Plotitz

Historisches

Die Ersterwähnung als Herrensitz erfolgte bereits vor 1190 in Verbindung mit Burcardus de Blotiz. Die Grundherrschaft übte das Rittergut Stösitz aus. Weitere Informationen lie­gen der­zeit nicht vor. Es ist davon aus­zu­ge­hen, dass der Herrensitz nicht lange bestan­den hat und wenige Jahre nach sei­ner Nennung bereits wie­der auf­ge­ge­ben wurde.

Stauchitz: Herrensitz Bloßwitz

Herrensitz Bloßwitz

(ggf. Stauchitzer Straße)
01594 Stauchitz OT Bloßwitz

Historisches

Die Ersterwähnung als Herrensitz erfolgte 1226 unter den Brüdern Johannes, Henricus und Theodericus de Blosewiz. Der Herrensitz bestand nicht lange und wurde wie­der auf­ge­ge­ben. Die Grundherrschaft übte Mitte des 16. Jahrhunderts bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts das Rittergut Ragewitz aus. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts bis min­des­tens Mitte des 18. Jahrhunderts unter­stand Bloßwitz grund­herr­schaft­lich dem Rittergut Grubnitz.

Ungeklärt und uner­forscht ist, ob sich unter der Bloßwitzer Kirche einst ein Ringwall befand, wel­cher mög­li­cher­weise jenen Herrensitz dar­stellte. Die Kirche wurde im 14. Jahrhundert erbaut und steht auf einer klei­nen Anhöhe auf der Stauchitzer Straße.

Nossen: Schloss Wendischbora

Schloss Wendischbora

Nr. 55 (Schloss), Nr. 59 (Torhaus)
Nr. 56–58, 61, 62 (Wirtschaftsgebäude)
01683 Nossen OT Wendischbora

Historisches

Wendischbora befand sich bereits 1301 im Besitz des Ritters Dietrich von Bora und wurde 1372 erst­mals schrift­lich als Rittersitz nach­ge­wie­sen. Dieser kam in der Mitte des 14. Jahrhunderts für lange Zeit an die Familie von Maltitz, wurde 1551 als Rittergut erwähnt und ging 1612 an die Familie von Schleinitz über. 1651 über­nahm Heinrich von Ende das Rittergut Wendischbora, ver­starb aber noch im glei­chen Jahr. Das glei­che Schicksal ereilte Thim Albrecht Preuß, der das Rittergut 1664 erwor­ben hatte und eben­falls noch im sel­ben Jahr starb. Von 1733 bis 1760 besaß Heinrich August Preuß das Rittergut. Nachfolgebesitzer wurde die Familie von Bomsdorff, die Wendischbora 1800 an Heinrich Friedrich August von Röder ver­kaufte. Unter die­sem brannte 1833 das Gut mit dem Schloss ab. 1835 kam es an Henriette Ernestine von Feilitzsch, die den Wiederaufbau ver­an­lasste. Nach ihrem Tod 1851 kam das Rittergut Wendischbora an die Familie von Wöhrmann, die noch 1890 als Besitzer auf­ge­führt war, übertragen.

Nach 1945

Friedrich Leo von Schwerdtner war der letzte Besitzer von Schloss Wendischbora. Er hatte es 1930 erwor­ben und wurde 1945 ent­eig­net. Danach diente das Schloss Wendischbora als Kindergarten und Wohnhaus.

Heutige Nutzung

Schloss Wendischbora stand einige Zeit leer. 2013 wurde es an ein hol­län­di­sches Ehepaar ver­kauft, das eine Wohnnutzung nach der Sanierung plante. Zwei Jahre spä­ter war die auf­wen­dige Sanierung mit geho­be­ner Ausstattung abge­schlos­sen. Im ers­ten Quartal 2015 wurde das hoch­wer­tig sanierte Schloss Wendischbora für 1,25 Mio.  € zum Verkauf ange­bo­ten. Das Grundstück umfasst etwa 36.000 m². Das zweite Foto zeigt das Gebäude vor der Sanierung.

Nossen: Schloss Augustusberg

Schloss Augustusberg

Gutsstraße 1 (Schloss)
Gutsstraße 4, 6 8, 10 (Gesindehaus)
Augustusberg 16 (Wirtschaftsgebäude)
01683 Nossen OT Augustusberg

Historisches

1373 war ein Rittersitz bekannt, 1541 ein Vorwerk, seit 1696 das Rittergut. Das Schloss wurde im 17. Jahrhundert errich­tet und ging aus einem alt­zel­li­schen Vorwerk her­vor. Der ursprüng­li­che Name “Keseberg” wurde gegen Augustusberg getauscht, nach­dem sich August der Starke mehr­fach zu Jagden hier auf­hielt. Besitzer des Schlosses waren die Herren von Klengel, von Haugwitz, von Ronow und von Bieberstein.

Das Schloss Augustusberg wurde in der ers­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts für Hans Caspar von Klengel errich­tet. Der ehe­mals vor­han­dene Wassergraben wurde im 19. Jahrhundert ver­schüt­tet. Um 1830 erfolgte die Aufstockung um eine Etage. 1910 erwarb die Stadt Nossen Schloss Augustusberg, um die zuge­hö­ri­gen Ländereien zur Wohnbebauung nut­zen zu können.

Nachwendezeit

2003 erfolgte der Verkauf des Schlosses, ohne dass eine Sanierung erfolgte. 2015 stand das Herrenhaus Augustusberg für 159.000 € zum Verkauf.

Heutige Nutzung

Das Schloss befin­det sich in stark sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand und steht nach wie vor leer. Im Gutshof ist der Bauhof der Stadt Nossen untergebracht.

Niederau: Wasserburg, Schloss & Herrenhaus Oberau

Wasserburg & Schloss Oberau mit Herrenhaus Oberau

Thomas-​Müntzer-​Ring 6
01689 Niederau OT Oberau

Historisches

Im Jahre 1274 wurde an der Stelle des heu­ti­gen Schlosses ein Wehrturm erbaut, um den herum ein Wassergraben ange­legt wurde. Zwei Jahre spä­ter wurde Oberau unter Vlricus de Ouwa als Herrensitz erwähnt. Aus dem Jahr 1286 ist der erste Umbau des Wehrturmes in einen wehr­haf­ten Wohnturm bekannt. 1433 erwarb Bernhard von Mititz den Rittersitz. Bereits drei Jahre spä­ter ver­äu­ßerte er ihn an das Zisterzienserkloster Zelle. Nach der Auflösung des Klosters im Zusammenhang mit der Reformation im Jahre 1543 über­trug Kurfürst Moritz von Sachsen das Vorwerk Oberau als Lehen an Kaspar von Ziegelheim.

Nach des­sen Tod kaufte Ernst von Miltitz das Gut 1550 und ließ neben dem Wohnturm einen Neubau errich­ten. Bis 1594 fand eine gründ­li­che Umgestaltung der Gebäude zu einem Renaissanceschloss statt. 1817 ver­machte die Familie von Miltitz, in deren Besitz sich Schloss Oberau bis dahin befand, das Schloss an Ernst Friedrich Karl Amilius Freiherr von Werthern, wel­cher wei­tere Umgestaltungen am Schloss selbst und an der Parkanlage vor­neh­men ließ.

Friedrich Henning von Arnim über­nahm das Wasserschloss Oberau 1865 und ließ ins­be­son­dere den Turm sowie den Schlossgiebel umbauen. Durch Heirat und Erbe gelangte Schloss Oberau 1872 an die Familie von Carlowitz. Durch Einheirat einer Tochter ist als wei­te­rer Besitzer die Familie de Neergaard ver­merkt. Diese ver­pach­tete Schloss Oberau zwi­schen 1887 und 1936 an die Familie Löser, wel­che 1920 die Weinpresse des Rittergutes abrei­ßen ließ.

Nach 1945

Die letzte Besitzerin, Franziska Elisabeth de Neergaard floh 1945, ver­starb aber noch im glei­chen Jahr. Im Mai 1945 besetzte die Sowjetarmee Schloss Oberau und nutzte es als Kommandantur. Außerdem plün­derte sie das Schloss und ver­brannte alles, was Feuer fing.

Nach 1945 nutz­ten Umsiedler sowohl das Schloss als auch das Herrenhaus als Wohnstätte, wäh­rend die Besitzerin im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform ent­eig­net und ihre Ländereien auf­ge­teilt wur­den. Nach eini­gen Umbauten wurde das Schloss zunächst als Kinderheim genutzt. Da dafür nicht genü­gend Plätze vor­han­den waren, plante man den Abriss des Schlosses. Dieser konnte letzt­end­lich noch ver­hin­dert wer­den und im Schloss wur­den in den 1950er Jahren acht Wohnungen eingerichtet.

Bereits 1946 wurde das Rittergutsgelände umge­stal­tet. Von den Umbauten war auch der Schlosspark erheb­lich betrof­fen. Bis 1990 wur­den die Räume im Erdgeschoss des Herrenhauses durch einen Kindergarten genutzt.

Nachwendezeit

1990 gelangte das Areal in den Besitz der Gemeinde Niederau. Restitutionsbestrebungen durch Prinz Georg zur Lippe-​Weißenfels ende­ten in den spä­ten 1990er Jahren in des­sen Rückzug. 1992 zogen die letz­ten Bewohner aus. Seit 1994 wur­den unab­hän­gig davon schritt­weise Sicherungs- und Sanierungsarbeiten am Schloss vor­ge­nom­men. Ende 1999 über­nahm der Arbeitskreis Denkmalpflege e. V. das Rittergut Oberau mit Schloss. Unter dem Verein wurde das Herrenhaus zu einer Jugendherberge umge­baut. 2002 erwarb die Gemeinde eine der eins­ti­gen Neubauernstellen zurück und gewann dadurch wei­tere Grundfläche und Wirtschaftsgebäude.

Das Schloss war 2004 wegen der ins­ge­samt nur noch schlep­pen­den Sanierungsarbeiten in einem man­gel­haf­ten Zustand und eine dau­er­hafte Erhaltung der Bausubstanz schien frag­lich. Erhaltungsmaßnahmen fan­den den­noch auch in der Folgezeit statt, zudem wurde das Schloss im Rahmen der Möglichkeiten für klei­nere Veranstaltungen genutzt. Ende 2009 beschloss der Gemeinderat die Auflösung des Erbbaupachtvertrages. Nach fast zwei­jäh­ri­gen Verhandlungen wurde eine hohe sechs­stel­lige Summe als Ausgleichszahlung ver­ein­bart, die durch die Gemeinde zu erbrin­gen war.

2004 erfolgte der Umbau des Remisenhauses zum Vereinsgebäude. Der Park wurde ab 2010 umge­stal­tet und erhielt einen Spielplatz. Die Turmspitze bekam das Schloss im Jahr 2013 wie­der zurück. Im glei­chen Jahr konnte Schloss Oberau – Glück im Unglück – auf­grund des Hochwassers erst­mals wie­der als Wasserschloss mit gefüll­tem Wassergraben betrach­tet wer­den. 2015 erfolgte die Sicherung des Treppenturms, im fol­gen­den Jahr wur­den vier Bachbrücken neu errich­tet. Die Entschlammung des Teiches wurde 2018 durchgeführt.

Heutige Nutzung

Sowohl Schloss Oberau als auch das Herrenhaus ste­hen leer. Der Teich ist tro­cken­ge­legt. Auf dem glei­chen Gelände ste­hen teil­weise stark sanie­rungs­be­dürf­tige bis rui­nöse Rittergutsgebäude. Im Schlosspark befin­den sich zudem die alte Gärtnerei sowie die Schlossbrauerei. Ein 2012 gegrün­de­ter Förderverein küm­mert sich um den Erhalt und die fort­schrei­ten­den Sanierungsmaßnahmen am Schloss.
(Fotos: 2011 & November 2023)

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde erst­mals 1934 und erneut 1957 unter den beson­de­ren Schutz eines Bodendenkmals gestellt. Das Wasserschloss Oberau gilt als das älteste sei­ner Art in Sachsen.

Website des Fördervereins: www.wasserschloss-oberau.de

Nossen: Rittergut Obereula

Rittergut Obereula

Hauptstraße 52
01683 Nossen OT Eula

Historisches

Erstmals 1700 wurde das Rittergut schrifts­äs­sig erwähnt, obgleich es deut­lich län­ger bereits exis­tierte. Im 15. Jahrhundert besaß die Familie von Reinsberg das Rittergut. Danach erwarb es die Familie von Miltitz. Mit Beginn des 17. Jahrhundert war das Rittergut im Besitz der Familie von Bünau, die es an Philipp Ernst von Mergenthal ver­äu­ßerte. Zu Ende des 18. Jahrhunderts gelangte es in den Besitz des Kabinettsministers von Ende, der es spä­ter an die Familie von Pflugk verkaufte.

Um 1860 gehörte es Johann Gottlob Lautwitz. 1897 erwarb Otto von Posern das Rittergut Obereula. Egon von Posern wurde 1942 gezwun­gen das Gut an die Großdeutsche Umsiedlungsgesellschaft zu ver­kau­fen. Diese ver­kaufte das Rittergut Obereula Anfang 1944 an Oskar Ritzmann. Das Herrenhaus stammt im Kern aus dem 18. Jahrhundert und wurde mehr­fach umgebaut.

Nach 1945

Die Familie Ritzmann wurde 1945 nicht ent­eig­net, da das Rittergut unter 100 Hektar groß war und damit nicht unter die Bodenreform fiel.  Der Landbesitz musste spä­ter den­noch an staat­li­che Institutionen ver­pach­tet wer­den. Das Herrenhaus Obereula wurde zu Wohnzwecken genutzt. Die Wirtschaftsgebäude wur­den abgerissen.

Nachwendezeit

Hubertus von Posern ver­suchte 1990 ver­geb­lich die Rückübertragung zu erwirken.

Heutige Nutzung

Leerstand

Nossen: Rittergut Wunschwitz

Rittergut Wunschwitz

Wunschwitz 12
01683 Nossen OT Wunschwitz

Historisches

In Wunschwitz wurde erst­mals 1551 ein Rittergut erwähnt. Das Rittergut war offen­bar von Beginn an im Besitz der Familie von Heynitz. Verzeichnet sind 17 Generationen der Familie bis 1945. Das Rittergut Wunschwitz wurde den­noch ver­pach­tet, so 1866 an Julius Gappich. Im glei­chen Jahr zer­störte ein Großbrand die Dächer der Wirtschaftsgebäude. Bis 1867 wur­den die neuen Wirtschaftsgebäude sowie das Herrenhaus errichtet.

Nach 1945

Dr. Benno von Heynitz wurde 1945 ent­eig­net. Er besaß das Rittergut Wunschwitz seit 1914. Die Scheune wurde abgebrochen.

Heutige Nutzung

Das optisch unauf­fäl­lige Herrenhaus dient Wohnzwecken.

Nünchritz: Rittergut Merschwitz

Rittergut Merschwitz

Zum Rittergut 9 (Herrenhaus)
Zum Rittergut 6, 8, 9a, 11 (Wirtschaftsgebäude)
01612 Nünchritz OT Merschwitz

Historisches

1380 gelangte das nach­weis­bare Vorwerk an das Kloster Seußlitz. Das Kloster behielt das Vorwerk bis 1543 in Besitz und ver­äu­ßerte es dann an Simon Pistoris. Die Familie Pistoris behielt das gegen Ende des 17. Jahrhunderts zum Rittergut erho­bene Gut bis 1833 in ihrem Besitz. Unter ihr wurde das Herrenhaus 1807 nach heu­ti­gem Aussehen umge­baut. Weitere Besitzer waren ab 1858 die Familie Bernhardi, von 1887 bis 1914 Bernhard Sachße und nach­fol­gend die Familie Lange, die sich als Uhrmacher in Glashütte einen Namen gemacht hatte.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung. 1980 wurde das baro­cke Herrenhaus saniert.

Nachwendezeit

Bis 2003 erfolgte eine Nutzung durch die Gemeindeverwaltung und als Wohnraum. Danach kam das Herrenhaus in Privatbesitz. Die 2007 begon­nene Außensanierung wurde zwei Jahre spä­ter abge­schlos­sen. Mittlerweile ist das Herrenhaus kom­plett saniert.
(Stand: September 2017).

Heutige Nutzung

Das Objekt soll gewerb­lich genutzt werden.