Klingenberg: Burgruine Ruppendorf

Burgruine Ruppendorf

Beerwalder Straße
01774 Klingenberg OT Ruppendorf

Historisches

Die heute noch erhal­te­nen Ruinenreste gehen auf eine Burganlage zurück, die im 12. Jahrhundert zu Schutz- und Wehrzwecken errich­tet wor­den war. Lange währte ihr Dasein nicht, denn bereits in der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die ehe­ma­lige Wasserburg zer­stört und ihr Verfall begann.

Dennoch ent­wi­ckelte sich ein Rittersitz, der um 1350 Heinrich von Reichstädt unter­stand. In den Anfängen des 15. Jahrhunderts ver­lor die Burg zuneh­mend ihre Bedeutung als Wehranlage und wurde in der fol­gen­den Zeit als Vorwerk genutzt, wel­ches 1445 erst­mals urkund­lich benannt wurde. In der Mitte des 15. Jahrhunderts gelang­ten die Ritter von Theler in den Besitz der Burg, um 1490 befand sie sich im Besitz von Siegfried von Maltitz.

1869 beschä­digte ein Brand nicht nur das Vorwerk stark, son­dern auch die Burgruine. Die Burgruine musste zudem noch her­hal­ten, als Baumaterial für den Wiederaufbau des Vorwerks benö­tigt wurde.

Heutige Nutzung

Von den ehe­mals vier Türmen ist heute nur noch einer neben einem Teil der alten Ringmauer vor­han­den, der Wassergraben ist längst ver­füllt. Die Ruine wurde 1999 saniert, um ihren Erhalt küm­mert sich die Gemeinde. Die Anlage steht seit 1968 unter Bodendenkmalschutz.
(Stand: August 2021)

Heidenau: Kammergut Großsedlitz

Kammergut Großsedlitz
(Rittergut Sedlitz, Oberhof)

Heimweg 1 (Ruine Wirtschaftsgebäude)
Heimweg 2 (Gutsverwalterhaus)
Parkstraße 46–89 (Gutssiedlung)
01809 Heidenau

Historisches

Das Kammergut war bereits 1412 als Rittersitz exis­tent und befand sich im Besitz der Dohnaer Burggrafen. Diese nutz­ten es um 1448 als Vorwerk der Burg Dohna. Im Jahre 1555 bezeich­nete eine Urkunde das Vorwerk als Rittergut, wel­ches 1762 als Kammergut erwähnt wurde. Bereits um 1530 erfolgte die Aufteilung des Gutes in einen Oberhof und einen Niederhof. Das vil­len­ar­tige Gutsverwalterhaus wurde als spä­tere Ergänzung um 1900 hinzugefügt.

Heutige Nutzung

Das Wirtschaftsgebäude ist höchst rui­nös, eine Nutzung dem­entspre­chend nicht gege­ben. Inzwischen ist der Dachstuhl kom­plett zusam­men­ge­bro­chen und der Grünwuchs noch stär­ker. Zudem sind noch Reste eines ver­mut­lich wei­te­ren Wirtschaftsgebäudes vorhanden.

Das Gutsverwalterhaus ist saniert und wird bewohnt.

Auf der Parkstraße befin­den sich meh­rere Gebäude, die zur Gutssiedlung gehör­ten und auch heute noch bewohnt wer­den. Unter den meist sanier­ten Gebäuden befin­den sich das um 1720 errich­tete Alte Verwalterhaus (Parkstraße 68), der zu Beginn des 17. Jahrhunderts erbaute und im 19. Jahrhundert erwei­terte Gasthof Großsedlitz (Parkstraße 81) sowie das um 1720 ent­stan­dene Alte Gärtnerhaus (Parkstraße 85).
(Stand: 2020)

Klingenberg: Rittergut Höckendorf

Rittergut Höckendorf

ehe­mals Kirchweg /​ Am Gäßchen
01774 Klingenberg OT Höckendorf

Historisches

Bereits im Jahre 1235 war ein Herrensitz unter Hoico de Hoikendorph bekannt. Der Herrensitz wurde 1529 als Rittersitz und 1559 als Rittergut bezeich­net. Conrad von Theler und sein gleich­na­mi­ger Sohn zogen von 1316 bis 1330 für die Markgrafen von Meißen in den Krieg. Zum Dank wurde ihnen das Rittergut Höckendorf über­tra­gen. Benno von Theler ver­äu­ßerte 1565 das Rittergut an den Kurfürsten August von Sachsen.

Kurfürst Christian II. ließ das Rittergut mit­samt dem Schloss der Ritter von Theler im 16. Jahrhundert zer­stö­ren. Das Rittergut befand sich im Bereich der Höckendorfer Dorfkirche und des süd­lich benach­bar­ten Gebäudes, wel­ches auf den Grundmauern des Ritterguts errich­tet wurde.

Heutige Situation

Vom Rittergut sind keine sicht­ba­ren Spuren mehr erhal­ten. Auf den Grundmauern wurde ein Bauerngut errich­tet, wel­ches heute Wohnzwecken dient.

Struppen: Altes Schloss Struppen

Altes Schloss Struppen

Kirchberg 6 (Schloss)
Kirchberg 12 (Gutsverwalterhaus)
Kirchberg 7, 12, 13, 14, 15, 16
01796 Struppen

Historisches

Das Alte Schloss Struppen wird auch als Schloss Kleinstruppen bezeich­net und wurde in der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut. Bereits 1310 war ein Herrensitz unter Bertoldus des Strupin in Struppen vor­han­den, der 1418 erst­mals als Vorwerk bezeich­net wurde und als Lehen an Heinrich von Reichenbach und Friedrich von Rottwerndorf kam.

Das Schloss ver­fügte einst sogar über zwei Vorwerke, eines hin­ter der Kirche und eines bei der Kirche. Nach wei­te­ren Besitzerwechseln wurde 1541 Walter von Bernstein mit Kleinstruppen belehnt, unter dem das Schloss errich­tet wurde. 1554 erfolgte die Erwähnung als Rittergut, wobei das Rittergut ver­mut­lich durch die Zusammenlegung der bei­den Vorwerke gebil­det wurde.

Das Rittergut Struppen befand sich im wei­te­ren Laufe der Zeit im Besitz nam­haf­ter Familien. Zu die­sen zähl­ten die Familie von Carlowitz, die Familie von Buchner und die Familie von Rayski. 1822 wurde das Rittergut Kleinstruppen von der Kriegsverwaltungskammer erwor­ben und im Schlossareal wurde eine Soldatenknaben-​Erziehungsanstalt ein­ge­rich­tet. Als deren Außenstelle wurde 1868 die Unteroffiziersschule Marienberg eröff­net, an wel­cher die ange­hen­den Soldaten ihre straffe Ausbildung fortsetzten.

Zwischen 1828 und 1832 war ober­halb des Schlosses ein Gebäude zur Unterbringung der Knaben erbaut wor­den. Aus der Erziehungsanstalt ging 1895 eine Kadettenschule her­vor, die 1920 auf­ge­löst wurde. Nur wenige Jahre spä­ter wurde das Schloss für einige Zeit als Kindererholungsheim und ab 1933 als Führerschule genutzt.

Nach 1945

Nach Kriegsende erfolgte eine Nutzung als Altenheim und Wohnhaus sowie spä­ter bis 1998 als Kindergarten.

Nachwendezeit

Seit 2008 setzt sich der Verein Kunst- und Handwerkerforum Schloss Struppen e. V. für den Erhalt und die zukünf­tige öffent­li­che und tou­ris­ti­sche Nutzung des Struppener Schlosses ein.

Das Kleinstruppener Rittergut

Das Rittergut besteht aus dem im Vergleich zum Schloss Altstruppen deut­lich grö­ße­ren Gutsverwalterhaus (Nr. 12), dem Rittergutspark, fünf Wohn- und Wirtschaftsgebäuden mit­samt Stallgebäude (Nr. 15, 16), davon zwei rui­nös, der “Lindenhaus” genann­ten Offiziersunterkunft der Knabenerziehungsanstalt (Nr. 13), der Kadettenanstalt (Nr. 14) sowie der Turnhalle der ehe­ma­li­gen Knabenerziehungsanstalt (Nr. 7).

Heutige Nutzung

Das Schloss wird durch den Verein schritt­weise saniert und im Rahmen der gege­be­nen Möglichkeiten für Veranstaltungen genutzt. Seit November 2020 nutzt der Hort der benach­bar­ten Grundschule Räume im Schloss.

Im Lindenhaus des Ritterguts befin­det sich heute die Struppener Grundschule. Das Rittergut ist über­wie­gend stark sanie­rungs­be­dürf­tig, zwei Nebengebäude sind ein­ge­stürzt. Das Gutsverwalterhaus und einige Nebengebäude ste­hen zum Verkauf. Die Rittergutsgebäude wer­den in einem klei­ne­ren Umfang zu unter­schied­li­chen Zwecken genutzt.
(Stand Februar 2023)

Glashütte: Wasserburg & Rittergut Luchau

Wasserburg Luchau

Dorfstraße /​ S 190
01768 Glashütte OT Luchau

Historisches

Entstanden ist Burg Luchau als Wehranlage bereits im 12. Jahrhundert. Eine andere Quelle datiert den Burgbau etwas spä­ter in die Zeit zwi­schen 1200 und 1250. 1390 fand die Burg Lochow Erwähnung. Um 1430 wurde der Ritter Weigold von Bärenstein als Besitzer genannt, 1444 erfolgte die Nennung als Vorwerk. Im Jahr 1551 wurde in Luchau ein Rittergut doku­men­tiert. Das Rittergut Luchau übte sei­ner­zeit über meh­rere Dörfer in der Gegend die Grundherrschaft aus.

Bodendenkmalschutz

Von der ehe­ma­li­gen Wasserburg sind nur spär­li­che Reste vor­han­den. Der Burghügel ist von einem was­ser­füh­ren­den Graben umge­ben und wird des­halb auch “Die Insel” genannt. Sie kann über eine stei­nerne Bogenbrücke mit stüt­zen­der Holzkonstruktion betre­ten wer­den. Die Burg befin­det sich in der 180 Grad-​Kurve der durch den Ort füh­ren­den Straße hin­ter den Garagen. Das Areal ist leicht bewal­det. Die Wasserburg steht seit 1968 als Bodendenkmal unter beson­de­rem Schutz.

Sächsische Schweiz: Burgwarte Alter Wildenstein

Burgwarte Alter Wildenstein

Alter Wildenstein
Sächsische Schweiz

Historisches

Die ehe­ma­lige Burganlage auf dem Alten Wildenstein, auch Heidematz genannt, wurde auf­grund ihrer zu gerin­gen Größe zu Beginn des 15. Jahrhunderts durch die neu errich­tete Burganlage auf dem Neuen Wildenstein abge­löst. In der Folgezeit diente die Anlage auf dem Alten Wildenstein, die in höl­zer­ner Bauweise errich­tet wor­den war, als eine von meh­re­ren Burgwarten dem Schutz der neuen Hauptburg. Erhalten sind noch Balkenpfalze und eine ver­fal­lene Treppenanlage.

Struppen: Vorwerk Himmelreich

Vorwerk Himmelreich

Ebenheit 28
01796 Struppen OT Ebenheit

Historisches

Unter dem Namen Himmelreich wurde das Einzelgut seit 1698 bezeich­net. Ab 1791 ist die Bezeichnung Vorwerk für das Gehöft bekannt.

Heutige Nutzung

*folgt*

Glashütte: Vorwerk Hirschbach

Vorwerk Hirschbach

Am Vorwerk 2, 4, 7
01768 Glashütte OT Hirschbach

Historisches

Der 1488 erwähnte Rittersitz wurde unter August dem Starken als Kammergut genutzt. Daraus ging im 18. Jahrhundert ein Vorwerk her­vor. Aufgrund eines Blitzeinschlags brannte das Gut 1821 ab und wurde noch im glei­chen Jahr unter der Familie Meinhold wie­der auf­ge­baut. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind als Besitzer 1910 J. A. H. Voigtländer-​Tetzner, ab 1920 die Familie Hoffmann sowie 1937 Ernst von Chappuis verzeichnet.

Nach 1945

Obwohl Ernst von Chappuis 1945 nicht ent­eig­net wurde, floh er. Das Vorwerk wurde 1953 durch die LPG übernommen.

Nachwendezeit

Nach der Rückgabe des Vorwerks an den Erben Hubertus von Hertell wurde 1990 mit der Sanierung des Vorwerks Hirschbach begonnen.

Heutige Nutzung

Die Eigentümer bie­ten im Herrenhaus Ferienwohnungen an.

Sächsische Schweiz: Burg Wildenstein

Burg Wildenstein

Sächsische Schweiz
Neuer Wildenstein
Bad Schandau OT Ostrau

Historisches

Die Entstehung der Burg Wildenstein auf dem Berg Neuer Wildenstein datiert auf das zei­tige 15. Jahrhundert. Der böh­mi­sche Adlige Hinko Berka von Dubá der Ältere hatte sei­nen Besitz 1410 unter sei­nen fünf Söhnen auf­ge­teilt und sei­nem Sohn Heinrich die durch die Teilung neu ent­stan­dene Herrschaft Wildenstein zuge­spro­chen. Heinrich Berka von Dubá machte sich als­bald daran auf dem Neuen Wildenstein sei­nen Stammsitz zu errich­ten und die Gegend mit Vorposten in Form von Burgwarten auf umlie­gen­den Felsen abzu­si­chern. Er nahm zunächst Quartier auf der klei­nen Burg auf dem Alten Wildenstein und zog nach der Fertigstellung der Burganlage auf dem Neuen Wildenstein dahin um.

Die Berken von Dubá gal­ten als äußerst feh­den­freu­dig und leg­ten sich mit allen und jedem an. Durch Misswirtschaft, Fehden und den Niedergang des Rittertums all­ge­mein san­ken sie zu Raubrittern herab. Aufgrund ihrer Raubzüge wur­den die Berken auch durch das säch­si­sche Kurfürstentum bekämpft und die Burg Wildenstein 1425 bela­gert. Bei einer erneu­ten Belagerung zehn Jahre spä­ter wurde die Burg eingenommen.

Im dar­auf­fol­gen­den Jahr wurde ein Friedensabkommen geschlos­sen. Dieses wurde durch die Berken von Dubá jedoch gebro­chen und die Burg 1439 /​ 1440 zum drit­ten Mal bela­gert. Das anschlie­ßende erneute Friedensversprechen wurde von den Berken, nun­mehr nicht mehr Heinrich, son­dern des­sen Erben und Neffen Hinko, Benesch und Albrecht, wie­der­holt gebro­chen. 1451 wurde all dem ein defi­ni­tes Ende gesetzt, als die Herrschaft Wildenstein an die Wettiner über­ging. In der Folgezeit wurde die Burg Wildenstein nicht mehr genutzt und verfiel.

Heutige Nutzung

Auf dem Plateau sind Reste von Balkenlagern und Balkenfalzen, Stufen, Ritzzeichnungen sowie eine Zisterne vor­han­den. Die Burgreste befin­den sich über der bekann­ten Kuhstallhöhle, die wäh­rend des Dreißigjährigen Krieges zur siche­ren Unterstellung des Viehs der Bauern aus den umlie­gen­den Dörfern diente, und sind über die Himmelsleiter als Ausflugsziel erreichbar.

Vor allem nach schwe­ren Stürmen sol­len noch immer alte Scherben zu fin­den sein. Das erste Foto zeigt Balkenlager und Mauerreste, das zweite Foto eine von meh­re­ren noch erhal­te­nen mit­tel­al­ter­li­chen Stufenreihen. Der Kuhstall mit den auf ihm befind­li­chen Burgresten ist ein belieb­tes Wanderziel.

Bodendenkmalschutz

Die Burganlage steht als Bodendenkmal unter Schutz.

Stolpen: Vorwerk Altstadt

Vorwerk Altstadt

Untere Straße 3, 5, 7
01833 Stolpen

Historisches

Das 1428 urkund­lich erst­mals erwähnte Vorwerk diente einst als Schäferei und unter­stand dem Kammergut bzw. Rittergut Rennersdorf. 1875 erfolgte die Versteigerung an Theodor Bake, dem nach des­sen Tod im Jahre 1890 sein Sohn Adolf Bake folgte. Hermann Kopp erwarb das Vorwerk 1898 und es ver­blieb bis in die frü­hen Jahre des 20. Jahrhunderts im Besitz der Familie Kopp. 1914 erwarb Ulrich Clauß die Schäferei.

Heutige Nutzung

Nach eini­gen Jahren Leerstand wurde das Wohnhaus (Nr. 5) des Vorwerks 2012 von pri­vat erwor­ben und anschlie­ßend im Innenbereich saniert. Bei den bei­den ande­ren Gebäuden des Schäferei-​Vorwerks (Nr. 3 und 7) han­delt es sich um Scheunen.
(Foto: März 2025)