Sächsische Schweiz: Burgwarte Wartburg

Burgwarte Wartburg

Hintere Sächsische Schweiz
Sächsische Schweiz

Historisches

Der Fels namens Wartburg ver­rät bereits durch sei­nen Namen, dass er einst über eine Burgwarte ver­fügte. Diese war auf­grund der Größe des Felsens, der sich ein klei­nes Stück west­lich des Wintersteins befin­det, von eher klei­ner Bauweise, die in Holz aus­ge­führt wor­den war. Die Burgwarte diente als Außenposten der Burg Winterstein und ver­fügte über einen Lastenaufzug. Erkennbar sind noch Stufen und Balkenfalze.

Etwa 300 m ent­fernt befin­det sich der soge­nannte Bärenfang, der eben­falls zur Burganlage gehörte. Dort sind noch ein recht­ecki­ger Fundamentgrundriss sowie Stufen erhal­ten, die zu einem höl­zer­nen Wachturm führten.

Sebnitz: Rittergut Neidberg

Rittergut (Wehranlage) Neidberg

Burggässchen
01855 Sebnitz

Historisches

Je nach­dem wel­cher Quelle das eigene Vertrauen geschenkt wird, han­delte es sich bei der Wehranlage in Sebnitz ent­we­der um eine Burg oder um ein Rittergut. Die Burg soll bereits um 1200 errich­tet wor­den sein und 1427 erst­mals als Burg bzw. Rittergut Nydenberge erwähnt wor­den sein.

Das Rittergut Neidberg gehörte einst zum Rittergut Krumhermsdorf und wurde als des­sen Leibgedinge bzw. Witwensitz genutzt. Später wurde es vom Rittergut Krumhermsdorf gelöst und kam nach eini­gen Besitzerwechseln, in der Mitte des 15. Jahrhunderts die Familie von Maxen, im ers­ten Drittel des 16. Jahrhunderts z. B. die Familien von Liebenau und von Schönburg, an die Stadt Sebnitz.

Zum Gut Neidberg gehör­ten Wirtschaftsgebäude, die auf dem Hofeberg stan­den. Das Einzelgut war ver­mut­lich bereits 1791 eine Wüstung. Im heu­ti­gen Sebnitz befand es sich nord­west­lich des Marktplatzes zwi­schen Bahnhofstraße und Burggässchen. Es sind ansatz­weise noch Wall- und Grabenreste erkenn­bar, die sich auf Höhe der Anschrift Burggässchen 10 befinden.

Bodendenkmalschutz

Eine andere Quelle beschreibt die­ses Rittergut als Wehranlage,  mit zwei mitt­ler­weile ein­ge­eb­ne­ten Abschnittswällen. Die Anlage steht als Bodendenkmal unter Schutz.

Sächsische Schweiz: Burgwarte Vorderer Torstein

Burgwarte Vorderer Torstein

Hintere Sächsische Schweiz

Historisches

Die Burgwarte Vorderer Torstein wurde als Signalwarte gebaut. Dafür war der Vordere Torstein auf­grund sei­ner frei ste­hen­den Lage bes­tens geeig­net. Bis auf mini­male Reste wie Falze und Stufen sind keine Zeitzeugnisse mehr vor­han­den. Der Gipfelaufstieg bleibt Kletterern vor­be­hal­ten, ein Aufstieg zur ehe­ma­li­gen Warte auf nor­ma­lem Wanderweg ist nicht möglich.

Stadt Wehlen: Herrenhaus Orangella

Herrenhaus Orangella

Pirnaer Straße 163
01829 Stadt Wehlen

Historisches

Das Herrenhaus wurde Anfang des 19. Jahrhunderts unter­halb der Steinbrüche erbaut. In sei­nen Wirtschaftsgebäuden wurde Baumaterial aus Sandstein sowie Ziegel her­ge­stellt, was dem klei­nen Landschloss den zusätz­li­chen Namen “Ziegelscheune” ein­brachte. Die vor 1945 letzte pri­vate Eigentümerin ver­mie­tete Gästezimmer im Herrenhaus.

Nach 1945

Zu DDR-​Zeiten wurde das Herrenhaus als Wohnraum genutzt und her­un­ter gewirtschaftet.

Nachwendezeit

Weiteren Schaden rich­tete das Hochwasser 2002 an. Danach wurde das Herrenhaus von pri­vat erwor­ben und inner­halb von vier Jahren auf­wän­dig saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Orangella ver­fügt heute über eine hoch­wer­tige Ferienwohnung.

Sächsische Schweiz: Burg Winterstein /​ Hinteres Raubschloss

Burg Winterstein | Hinteres Raubschloss

Sächsische Schweiz
Bad Schandau OT Ostrau

Historisches

Als die älteste und größte Burganlage der Hinteren Sächsischen Schweiz gilt die Burg auf dem Winterstein, nicht zu ver­wech­seln mit dem Winterberg. Nur wenige Quellen sind für den Winterstein greif­bar, und so kommt es bereits bei der Entstehungsgeschichte zu unter­schied­li­chen Interpretationen.

Eine erste Datierung fin­det sich im Jahr 1379, mög­lich ist aber auch, dass die Burg bereits in der Mitte des 13. Jahrhunderts gegrün­det wurde. Aus der Urkunde von 1379 geht her­vor, dass der Winterstein vom böh­mi­schen König Wenzel IV. an Thimo von Colditz ver­pfän­det wurde. 1396 folgte die Verpfändung an Burkhard Strnad von Janowitz. Vermutlich im fol­gen­den Jahr über­nahm Johann von Wartenberg den Winterstein als Pfand, nach­dem von Janowitz ermor­det wor­den war.

1404 kam die bis dahin böh­mi­sche Burg im Zusammenhang mit der Dohnaischen Fehde an den Markgrafen von Meißen. Um 1440 gelangte sie wahr­schein­lich wie­der in böh­mi­schen Besitz und wurde 1441 vor allem als Unterschlupf von Raubrittern genutzt. Diese wur­den noch im glei­chen Jahr wie­der ver­trie­ben und die Anlage kam, nach­dem sie erneut in den Besitz von Johann von Wartenberg gekom­men war, im Juli 1441 an den Oberlausitzer Sechsstädtebund, der sie ein Jahr dar­auf schlei­fen ließ. Ein kur­zer Zwischenbesitz der Berken von der Duba endete 1451 mit dem Verkauf der Herrschaft an die Wettiner, bereits fünf Jahre spä­ter berich­tet eine Quelle von der Burg in der Vergangenheit.

Die tou­ris­ti­sche Erschließung des Wintersteins begann mög­li­cher­weise im spä­ten 18. Jahrhundert; für 1812 ist eine Instandsetzung einer Steiganlage belegt. Um 1850 bestand die heu­tige Eisenleiter noch aus Holz.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Steiganlage bau­fäl­lig und wurde 1948 abge­ris­sen, wor­auf­hin die Nutzung als Kletterfelsen ein­setzte. Eine neue Steiganlage wurde 1952 errich­tet. Damit wurde die kurze Ära des Wintersteins als Klettergebiet wie­der beendet.

Heutige Nutzung

Der heu­tige Zugang zum Winterstein ent­spricht dem frü­he­ren Burgzugang. Die Burg mit ihrer Unterburg und Oberburg bestand einst, wie zu jener Zeit üblich, vor­wie­gend aus Holz, so dass ledig­lich Balkenauflagen, Steinbearbeitungen, Mauerreste, eine Zisterne und ein künst­lich erwei­ter­tes Höhlengemach mit Steinbänken und Rauchabzug heute noch die Ausdehnung und den Aufbau der Burg ver­an­schau­li­chen. Auf dem Plateau des Wintersteins sind noch deut­lich erkenn­bare Fundamentreste eines alten Wohnturmes zu erkennen.

Wissenswertes zum Aufstieg

Unter den Burgen in der Sächsischen Schweiz, die von Wanderern erreicht wer­den kann, ist die Burg Winterstein die­je­nige mit dem aben­teu­er­lichs­ten Aufstieg. Unter ande­rem muss eine etwa 8 m hohe senk­rechte Leiter über­wun­den wer­den, von der aus sich ein wei­ter Blick ins Tal offen­bart. Der Aufstieg will bei Höhen- und/​oder Platzangst gut über­legt sein.

Bodendenkmalschutz

Die Burganlage steht als Bodendenkmal unter Schutz.

Stadt Wehlen: Burgruine Wehlen

Burgruine Wehlen

Schlossberg
01829 Stadt Wehlen

Historisches

1269 ist die erste urkund­li­che Erwähnung des castrum Wylin ver­zeich­net. Entstanden ist die Spornburg jedoch bereits im zei­ti­gen 12. Jahrhundert. Weiterhin ist bekannt, dass die Burg Wehlen 1245 von König Ottokar I. an Heinrich den Erlauchten über­ging und somit von böh­mi­schem in säch­si­schen Besitz wech­selte. Heinrich der Erlauchte soll sich in der Folgezeit auch Theodericus de Vylin genannt haben.

Wehlen selbst ent­stand um die Burg herum als Ansiedlung und spä­tere Stadt. Im 14. und 15. Jahrhundert befand sich die Burg in Besitz der Familie von Köckeritz. In die­ser Zeit wurde Burg Wehlen bela­gert, aber nicht ein­ge­nom­men. Seit 1457 befand sich die Burg in den Händen des Ritters Hans von Clumme. Da sie seit 1547 nicht mehr bewohnt wurde, begann nach und nach ihr Verfall. Um 1550 gab Kurfürst August die Burganlage schließ­lich zur Baumaterialgewinnung frei.

1882 kaufte der Gebirgsverein die Ruine. Ihm oblag die Aufgabe, die Burganlage als Ausflugsziel zu erhalten.

Die Kernburg mit den Wohnräumen der Burgherren und ihrer Bediensteten befand sich im west­li­chen Teil der Burganlage. Die Burg soll über zwei Vorburgen ver­fügt haben. Der ehe­ma­lige Zugang erfolgte über den Steinrückenweg aus Richtung Osten. Hier befand sich ein künst­lich geschaf­fe­ner, unge­fähr 15 Meter brei­ter und 10 m tie­fer Halsgraben, der über eine Zugbrücke über­wun­den wurde. Der Graben wurde zusätz­lich durch eine Mauer mit Toren gesichert.

Nach 1945

1964 wur­den die Südmauern saniert. Die soge­nannte “Trommel”,  ein auf­grund der beson­ders dicken Mauern und der vor­han­de­nen Schießscharten offen­bar als Bastion genutz­ter Halbrundbau, wurde noch bis etwa Mitte der 1980er Jahre bewohnt und dann leer­ge­zo­gen. Sie war als letz­tes Bauteil der Burg ver­mut­lich im 15. Jahrhundert ent­stan­den. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die­ses Bauwerk zum Wohnhaus umgebaut.

Heutige Nutzung

Von der ehe­mals 85 m lan­gen und 16 m brei­ten Burganlage sind mit den Grundmauern des Turms, Befestigungsmauern, Kellern und des Bastions-​Baus noch einige ori­gi­nale Zeugnisse vor­han­den. Heute dient die Burgruine vor­nehm­lich als Ausflugsziel.

In den letz­ten Jahren wur­den umfang­rei­che Ausgrabungs- und Rekonstruktionsarbeiten an der Burganlage durch­ge­führt. So wur­den bei­spiels­weise meh­rere Keller- und Treppenanlagen frei­ge­legt. Die Arbeiten dau­ern an.
(Stand: Juli 2021)

Denkmalschutz

Die Burgruine Wehlen steht sowohl als Bodendenkmal als auch als Kulturdenkmal unter Schutz.

Stadt Wehlen: Vorwerk Wehlen

Vorwerk Wehlen

Vorwerkstraße 4 & 4a
01829 Stadt Wehlen OT Dorf Wehlen

Historisches

Im Jahre 1464 wur­den im heu­ti­gen Bereich von Dorf Wehlen zwei Vorwerke urkund­lich erwähnt. Diese bei­den Vorwerke wur­den in spä­te­rer Zeit wie­der ver­eint. Im 18. Jahrhundert ist nur noch ein Vorwerk belegt.

Das Vorwerk war im Mittelalter ein befes­tig­tes Gut und Vorposten der Burg Wylin. Erstmals erwähnt wurde das Vorwerk unter Heinrich dem Erlauchten in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Das Vorwerk in Dorf Wehlen war etwa 250 Jahre lang für die Versorgung der Burgbesatzung auf der Burg Wylin zustän­dig. Nachdem die Burgherrschaft 1543 endete, ver­än­der­ten sich auch die Besitzverhältnisse des Vorwerkes grundlegend.

Der erste neue Besitzer des Vorwerkes war ein Bauer mit Nachnamen Weber, der das Vorwerk bereits um 1500 erwor­ben hatte. Dessen Sohn teilte das Vorwerk 1583 hälf­tig auf. Einen Teil erwarb der Bauer Schöne, den ande­ren Teil wollte der Sohn Jacob Weber über­neh­men. Das Amt Hohnstein ver­wei­gerte das Vorhaben und ver­fügte die Wiederzusammenlegung des Gutes. Allerdings wurde dem Widerspruch von Jacob Weber stattgegeben.

1589 erwarb der Bauer Barthel das Vorwerk. Es befin­det sich seit­her unun­ter­bro­chen in Familienbesitz und wurde immer inner­halb der Familie wei­ter­ge­ben, mal an den Sohn, mal an die Tochter, wodurch es zu unter­schied­li­chen Familiennamen kam. Auch der heu­tige Besitzer und Bewohner ist ein Nachfahre jenes Bauern Barthel.

Heutige Nutzung

Das Wohnstallhaus befin­det sich in einem ordent­li­chen Zustand. Es wird zum Teil bewohnt, teil­weise steht es leer. Ebenfalls noch vor­han­den sind das Auszugshaus und die Scheune. Die Gebäude ste­hen unter Denkmalschutz.

Sächsische Schweiz: Burgwarte Falkenstein

Burgwarte Falkenstein

Sächsische Schweiz

Historisches

Der den Schrammsteinen vor­ge­la­gerte frei­ste­hende Falkenstein mit einer Höhe von etwa 80 Metern über Bodenniveau befin­det sich nahe Bad Schandau. Aufgrund sei­ner expo­nier­ten Lage eig­nete er sich per­fekt als Beobachtungs- und Sicherungsposten der Handelswege zu Wasser. Er trug bereits im 14. Jahrhundert ein Sperrfort bezie­hungs­weise eine Burgwarte.

Der Falkenstein gehörte zur Herrschaft Hohnstein, die 1353 von Kaiser Karl IV. als böh­mi­sches Lehen an die Berka von der Duba ver­ge­ben wurde. 1410 teilte Hinko Berka von der Duba die Hohnsteiner Herrschaft unter sei­nen Söhnen auf, wobei Heinrich die neue Herrschaft Wildenstein zuteil wurde. Der Falkenstein ging eben­falls an die Herrschaft Wildenstein über. An geeig­ne­ten Standorten wie dem Falkenstein ließ Heinrich Berka von der Duba Burgwarten zur Absicherung der Stammburg auf dem Neuen Wildenstein und der Handelswege errichten.

Im Mittelalter Valkenstein genannt, wurde der Falkenstein wie auch andere Burgwarten im umlie­gen­den Gebiet 1451 an Sachsen abge­tre­ten. Er war 1456 unter den abge­gan­ge­nen Burgen ver­zeich­net und wurde als Burgwarte von den Wettinern nicht mehr genutzt.

Sichtbare Überreste

Von der ehe­ma­li­gen Burgwarte Falkenstein sind noch einige Spuren erhal­ten. Auffälligstes Zeitzeugnis ist die mit­tel­al­ter­li­che Stufenreihe am soge­nann­ten Turnerweg, der 1864 als ers­ter neu­zeit­li­cher Aufstieg auf den Kletterfelsen geschaf­fen wurde. Diese in den Fels gehauene Stufenreihe stammt aus der Zeit um 1400 und führte auf die Burgwarte. Wiederentdeckt wurde sie 1892 unter Wildwuchs. Sie befin­det sich zwi­schen dem so genann­ten Breiten Sprung und ober­halb des drei­ar­mi­gen Kamins. Weiterhin sind Balkenlager und Falze erhalten.

Neuere Zeit

Umfangreiche Forschungen zu der ehe­ma­li­gen Anlage der Burgwarte erfolg­ten 1940. Die dabei ent­deck­ten Spuren von Brandschutt lie­ßen dar­auf schlie­ßen, dass die Burgwarte bei Kampfhandlungen zer­stört wor­den war. Die Aufbauten auf der Burgwarte Falkenstein befan­den sich über­wie­gend auf der Nordseite des Falkensteins und wur­den wie zu jener Zeit üblich in Holzbauweise errichtet.

Heutige Nutzung

Der Falkenstein zählt heute zu den belieb­tes­ten Kletterfelsen der Sächsischen Schweiz. Der Gipfelaufstieg bleibt Kletterern vor­be­hal­ten. Die Stufenreihe ist wan­dern­der­weise über einen Pfad, der kein offi­zi­el­ler Wanderweg, son­dern Kletterzugang ist, erreichbar.

Dippoldiswalde: Freigut Oberpöbel

Freigut Oberpöbel

Oberpöbel 2
01744 Dippoldiswalde OT Oberpöbel

Historisches

Das Freigut wurde 1690 urkund­lich erwähnt. Es fiel 1883 einem Brand zum Opfer und wurde umge­hend wie­der auf­ge­baut. In spä­te­rer Zeit fan­den umfas­sende Umbauten statt.

Heutige Nutzung

Das Freigut steht noch immer leer.

Stolpen: Burg Stolpen

Burg Stolpen

Schlossstraße 10
01833 Stolpen

Die impo­sante Burg Stolpen wurde auf einem Basaltberg, der einst durch vul­ka­ni­sche Aktivität ent­stan­den war, erbaut.

Historisches

Um 1200 ent­stand die 1220 als castrum erwähnte Burg, die unter den Meißner Bischöfen kon­se­quent zu einer eigen­stän­di­gen Grundherrschaft aus­ge­baut wurde. Moyko de Stulpen wurde 1222 als Herr auf Stolpen nach­ge­wie­sen, 1227 erfolgte die Nennung als cas­tel­lum Stolp. Das castrum war um 1320 Verwaltungsmittelpunkt des neu gebil­de­ten Amtes Stolpen und ver­blieb etwa 340 Jahre in bischöf­li­chem Besitz. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde die Burg durch Hussiten bela­gert. Etwa zeit­gleich bil­dete sich eine der Burg vor­ge­la­gerte Siedlung, die schnell zur Stadt heranwuchs.

Für den Ausbau der Burganlage wurde über­wie­gend hei­mi­scher Basalt ver­wen­det. Der Seigerturm ent­stand um 1455, zwi­schen 1476 und 1487 wurde der Schösserturm, Sitz des Amtsschössers, errich­tet. Ebenfalls gegen Ende des 15. Jahrhunderts ent­stan­den der Siebenspitzenturm sowie das Hochschloss, wel­ches die Repräsentationsräume der meiß­ni­schen Bischöfe und spä­ter der säch­si­schen Kurfürsten beher­bergte. 1509 ent­stand der Johannisturm, 1518 das Kornhaus.

Kurfürst August von Sachsen, von der stra­te­gisch wich­ti­gen Lage der Burg und Stadt Stolpen über­zeugt, for­derte 1559 vom Bischof einen Tausch. Nach der Übernahme ließ der Kurfürst umfas­sende Umbauarbeiten im Stil der Renaissance durch­füh­ren. Die Burg glich nun einem wehr­haf­ten Schloss. Mit der Schaffung des Basaltbrunnens wurde 1608 begon­nen, seine Fertigstellung nahm 22 Jahre in Anspruch. Der Brunnen gilt heute mit sei­nen 82 m als der welt­tiefste in Basalt getrie­bene Brunnen.

Zerstörungen, Wiederaufbau und die Gräfin Cosel

Bei der Verteidigung im Dreißigjährigen Krieg 1632 kam es zu schwe­ren Brandbeschädigungen. Der Wiederaufbau wurde schnell vor­an­ge­trie­ben, zudem folgte 1675 der ver­grö­ßernde Ausbau zur Festung. Mit der Verbannung der Gräfin Cosel zog mit ihr 1716 die berühm­teste Gefangene auf der Burg ein. Ein Stadtbrand im Jahr 1723 ver­nich­tete Teile der Burg. Zu erneu­ten Beschädigungen kam es 1756, als sie durch die Preußen besetzt und ein Jahr spä­ter sogar geschleift wurde. 1758 konnte die Burg von Sachsen zurück­er­obert wer­den, 1764 wurde die Garnison auf­ge­löst. Im fol­gen­den Jahr starb die Gräfin Cosel und der Verfall der nun nicht mehr genutz­ten Burganlage begann. Einsturzgefährdete Teile, dar­un­ter auch das Hochschloss, wur­den 1773 aus Sicherheitsgründen abgerissen.

1806 kam Sachsen unter fran­zö­si­sche Besatzung. In Stolpen wur­den Verteidigungsanlagen reak­ti­viert und teil­weise neu erbaut. Nachdem Napoleon mit sei­nem Russlandfeldzug geschei­tert war, sprengte die fran­zö­si­sche Armee bei ihrem Rückzug 1813 große Teil der Burganlage und ver­schüt­tete den Brunnen. Die Burg Stolpen ver­lor damit ihre kurz­zei­tig wie­der­erlangte mili­tä­ri­sche Bedeutung.

Mit dem ein­set­zen­den Zeitalter der Romantik, die das Mittelalter als ideale Epoche schätzte und lob­preiste, wurde die Burg im tou­ris­ti­schen Sinn bedeut­sam. König Johann von Sachsen ver­an­lasste 1859 umfas­sende Restaurierungsmaßnahmen. 1874 gab es erste Führungen, drei Jahre spä­ter wurde die Burganlage schließ­lich der Öffentlichkeit zugäng­lich gemacht. 1881 wurde im Rahmen von Grabungsarbeiten das Grab der Gräfin Cosel in der vor­ma­li­gen Kapelle der Burg ent­deckt. Die Freilegung des Basaltbrunnens wurde 1883 durch­ge­führt. Zwischen 1935 und 1939 wurde die Burg aus­ge­baut, um den Fremdenverkehr zu fördern.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich die tou­ris­ti­sche Nutzung fort. Die Stadt Stolpen über­nahm die Burg 1957 und ließ zwi­schen 1973 und 1975 Erhaltungsmaßnahmen am Johannisturm, umgangs­sprach­lich als Coselturm bezeich­net, durch­füh­ren. In den 1980er Jahren fan­den auf der Burg Filmaufnahmen zu dem Sechsteiler “Sachsens Glanz und Preußens Gloria” statt.

Nachwendezeit

Die Burg Stolpen wurde 1992 durch den Freistaat Sachsen über­nom­men und spä­ter in den staat­li­chen Schlossbetrieb über­führt. Zum Erhalt der Veste und zur Förderung des Tourismus wur­den und wer­den Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt.

Heutige Nutzung

Die Burganlage selbst ist als Freilichtmuseum zugäng­lich. In den Gebäuden sowie in den unter­ir­di­schen Anlagen sind ver­schie­dene Themenausstellungen zu besich­ti­gen. Die Burghöfe wer­den für Veranstaltungen genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die Ursprungswehranlage wurde als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.