Weischlitz: Rittergut Grobau

Rittergut Grobau

Gutenfürster Straße
08538 Weischlitz OT Grobau

Historisches

1549 waren zwei Vorwerke nach­weis­bar. Wenigstens eines davon befand sich 1580 im Besitz der Familie von Grünrod. Für das Jahr 1606 ist ein Eintrag als Rittergut ver­merkt. Weitere Besitzer waren in der ers­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Herren von der Heyden, ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts die Familie Adler sowie um 1925 die Herren Falkenberg.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus sowie die Gutsgebäude wur­den bereits 1970 abgerissen.

Bösenbrunn: Rittergut Bösenbrunn

Rittergut Bösenbrunn

Drödaer Straße 1
08606 Bösenbrunn

Historisches

Das Rittergut Bösenbrunn ging aus einem Vorwerk her­vor, das bereits 1440 erwähnt wurde und sich in den Händen der Familie von Sack befand. 1496 erwarb die Familie von Zedwitz einen Anteil daran. Hauptsächlich wurde das Vorwerk jedoch inner­halb der Familie von Sack wei­ter­ver­erbt. Die Nennung als Rittergut erfolgte 1560 (andere Quelle: 1606).

In der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts erschien die Familie Tettau als Besitzer des Vorwerks/​Ritterguts, bereits gegen Ende des­sel­ben Jahrhunderts die Familie Neidberg. Zwischen 1724 und 1727 wurde das Rittergut abge­ris­sen und neu auf­ge­baut. Weitere Besitzer waren ab 1738 die Familie von Tützschler, ab 1752 die Familie von Brandenstein, ab 1783 die Familie Seydel sowie ab 1818 ein Herr Schaumberg. Vermutlich um 1850 über­eig­nete Letzterer das Rittergut an Carl Friedrich Wauer. Um 1917 kam das Rittergut im den Besitz des Nähmaschienenfabrikanten Dr. Naumann, der es bereits 1929 an die Familie Koch veräußerte.

Nach 1945

Mit der Enteignung 1945 wurde das Rittergut von der Roten Armee beschlag­nahmt, an das Kandratsamt über geben und durch die­ses an Neubauern auf­ge­teilt. Im Herrenhaus wurde eine Schule ein­ge­rich­tet, außer­dem wurde es durch den Rat der Gemeinde genutzt. Von 1948 bis 1966 befand sich die Grundschule im Herrenhaus. Nach deren Auszug diente das Herrenhaus u. a. als Ortsbibliothek, Gemeindeamt und Wohnfläche. Die Wirtschaftsgebäude sind mitt­ler­weile stark ver­än­dert. Der ehe­ma­lige Teich wurde verfüllt.

Nachwendezeit

1994 wurde das Rittergut Verwaltungssitz der Kommune. Drei Jahre spä­ter began­nen erste Sanierungsarbeiten.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird mitt­ler­weile als Dorf- und Vereinszentrum genutzt. Teilweise steht es leer. Der Sanierungsbedarf liegt Schätzungen zufolge offen­bar im sie­ben­stel­li­gen Bereich.

Weischlitz: Rittergut Schwand

Rittergut Schwand

Weischlitzer Straße
08538 Weischlitz OT Schwand

Historisches

Conrad von Geilsdorf ward 1373 als ers­ter Besitzer Schwands urkund­lich erfasst, obgleich bereits vor ihm das dama­lige Schloss erbaut wor­den war. Noch in der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts gelangte das Rittergut an die Familie von Feilitzsch, die es bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts besaß. Als wei­tere Besitzer folg­ten die Grafen von Tettenbach und danach die Familie von Beulwitz.

Weischlitz: Vorwerk Grobau

Vorwerk Grobau

Dorfplatz 23
08538 Weischlitz OT Grobau

Historisches

1549 waren zwei Vorwerke nach­weis­bar, von denen eines zum Rittergut erho­ben wurde. Das Vorwerk Grobau unter­stand dem Rittergut Gutenfürst und befand sich dadurch Ende des 16. Jahrhunderts im Besitz der Herren von Feilitzsch und ab 1605 im Besitz von Walther von Nischwitz. Als wei­tere Besitzer folg­ten Joachim von Reibold sowie die Herren von der Heyde, die noch 1925 genannt wurden.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist saniert und wird bewohnt.

Weischlitz: Feste Türbel

Feste Türbel

Dorfstraße 29
08538 Weischlitz OT Türbel

Historisches

Bei der Feste Türbel han­delt es sich um eine auch als Schäferei, Altes Schloss oder Vorwerk Türbel benannte früh- und hoch­mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage, die vor 1300 bestand und deren Name vom sla­wi­schen “Stirbile” (fes­ter Ort) abge­lei­tet ist. 1301 wurde Türbel als Herrensitz des Eberhardus de Tirbel erwähnt. Viele Jahre war sie Sitz der Herren Sack und wurde 1632 von kai­ser­li­chen Kriegsvölkern nie­der­ge­brannt und zerstört.

Zwar wurde die Festung wie­der auf­ge­baut, doch diente sie danach nicht mehr Wohnzwecken. Sie wurde als Rittergutsschäferei sowie spä­ter als Schafstall genutzt. 1939 sowie in der Mitte des 20. Jahrhunderts wur­den Ruinenreste aus­ge­gra­ben. Die Ruine befin­det sich im Norden von Türbel auf einem Bergsporn zwi­schen Triebelbach und Weißer Elster.

Heutige Nutzung

Die Feste Türbel steht heute als Ruine. Vor Ort befin­den sich Reste der Umfassungsmauer, Ruinenreste eines etwa 30 x 9 m gro­ßen Gebäudes, Fundamentreste eines etwa 6,5 x fast 5 m gro­ßen Gebäudes sowie Reste eines Abschnittsgrabens.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1959.

Bad Elster: Rittergut Mühlhausen

Rittergut Mühlhausen

Brambacher Straße
08645 Bad Elster OT Mühlhausen

Historisches

Das Rittergut Mühlhausen wurde 1696 urkund­lich erwähnt. Es bestand bereits vor­her schon ein Vorwerk, das den Herren von Thoss gehörte. Nachfolgend kam das Gut an die Herren von Zedtwitz,  im 15. Jahrhundert an an die Herren von Schirnding, die das Vorwerk 1711 in ein Rittergut umwan­deln lie­ßen. Ihr Nachfolger war die Familie von Paschwitz. Das Herrenhaus wurde 1780 erbaut, befand sich 1901 im Eigentum von Otto Grössel und gehörte 1920 Albin Adler.

Nach 1945

Die letzte Besitzerin Marga Sörgel wurde 1945 nicht enteignet.

Nachwendezeit

Nach einem Brandschaden 1993 wurde das Herrenhaus im glei­chen Jahr noch abge­ris­sen. An der Stelle befin­det sich heute ein Parkplatz.

Heutige Nutzung

Auf dem ehe­ma­li­gen Rittergutsgelände befin­det sich noch eine Ringwallanlage.

Bösenbrunn: Rittergut Ottengrün

Rittergut Ottengrün

Hauptstraße 25
08606 Bösenbrunn OT Ottengrün

Historisches

In Ottengrün wurde 1606 ein Vorwerk erwähnt. Bereits zu die­ser Zeit soll ein Schloss bestan­den haben, wel­ches im Dreißigjährigen Krieg zer­stört wurde. 1683 wurde der Pfarrer Andreas Merz Lehn- und Gerichtsherr von Ottengrün. Sechs Jahre spä­ter fand das Vorwerk als Rittergut urkund­li­che Erwähnung. 1712 war Hans Adam Dittrich Pächter, ihm folgte 1745 Jonas Heinrich von Pöllnitz. Nach des­sen Tod kam das Rittergut mit sei­nem Schloss an Otto Gotthelf von Tettau.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Familie Wunderlich neuer Besitzer des Rittergutes Ottengrün. Ihr folgte ab 1833 Johann Adam Rodel, von 1863 bis 1875 besaß die Familie Günther das Rittergut. Diese ließ gleich im Jahr des Erwerbs im zum Rittergut gehö­ren­den Wald eine Imprägnieranstalt errich­ten, um den Eisenbahnbau zu unter­stüt­zen. 1875 erfolgte der Verkauf an Karl Wilhelm Raab, der das Rittergut stück­chen­weise wei­ter­ver­kaufte. Drei Jahre spä­ter erwarb Christian Friedrich Kuhn das Rittergut Ottengrün. 1918 kam es durch Heirat an Karl Willy Decker.

Nach 1945

Herr Decker wurde trotz zu gerin­ger Größe des Gutsbesitzes 1945 ent­eig­net. Obwohl die Familie Decker das Rittergut den­noch zunächst wei­ter­hin bewirt­schaf­ten sollte, wurde sie ins Lager Coswig depor­tiert. Im Rittergut wur­den 1946 drei Umsiedlerfamilien unter­ge­bracht. Drei Jahre spä­ter wurde das Herrenhaus abgerissen.

Heutige Nutzung

Heute ist nur noch der Rest eines Stalls vor­han­den, der von Vereinen genutzt wird.

Weischlitz: Rittergut Pirk

Rittergut Pirk

Hofer Straße 6
08538 Weischlitz OT Pirk

Historisches

Die Geschichte des Rittergutes Pirk reicht min­des­tens bis 1445 zurück, als ein Rittersitz bekannt war. Dieser wurde auf­ge­teilt und 1542 als zwei Vorwerke “obe­ren und nie­de­ren Bergk” bezeich­net, die beide der Festung Türbel unter­stan­den. Später erfolgte eine Vereinigung der bei­den Vorwerke zu einem Rittergut. Schon in der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts hatte die Familie von Sack ihre Besitzungen an die Familie von Beulwitz ver­kauft. Diese wie­derum ver­kaufte gegen Ende des Jahrhunderts an die Familie von Reitzenstein.

Im Dreißigjährigen Krieg erlitt das Rittergut schwere Schäden und kurz dar­auf fin­den sich die Grafen von Tettenbach in der Liste der Besitzer von Pirk. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts erwar­ben die Herren von Naundorf das Rittergut Pirk und ver­äu­ßer­ten es 1748 an die bür­ger­li­che Familie Hüttner, die auch noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts als Besitzer auf­trat. Unter die­ser Familie wur­den um 1753 die Gebäude des heu­ti­gen Rittergutes erbaut. Um 1980 erhielt das Herrenhaus einen Anbau, um es als Verkaufsstelle, Kulturraum und Wohnzwecke zu nutzen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist teil­weise vermietet.

Weischlitz: Rittergut Rodersdorf Unterer Teil & Wasserburg

Wasserburg & Rittergut Rodersdorf Unterer Teil

Hauptstraße 94
08538 Weischlitz OT Rodersdorf

Historisches

1418 bestand in Rodersdorf ein Rittersitz, der sich in den Händen der Brüder Otto, Hans und Nickel Roder  zu Rodersdorf befand. Bei dem Rittersitz han­delte es sich um eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg, die auch als Wal, Waal und Wartturm bezeich­net wird. Ursprünglich maß der Bühl 26 x 16 m, der einst was­ser­füh­rende Graben war zwi­schen 5 und 18 m breit.

1583 wurde ein Rittergut erwähnt. Die Herren von Roder besa­ßen Rodersdorf bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts. 1606 erwarb Hans Joachim von Seidewitz das Gut, gefolgt von den Brüdern von Posseck im Jahre 1634. 1658 über­nahm die Familie von Gössnitz das Rittergut. Sie ver­kaufte es 1734 an die Baronin von Stein, die es 1754 an den Bürgermeister Hübschmann ver­kaufte. 1803 ist mit Herrn Schönfels der nächste Eigentümer ver­zeich­net. Ab 1829 befand sich das Rittergut Rodersdorf Unterer Teil für vier­zig Jahre im Eigentum des Friedrich Wilhelm Michaelis, dem die Familie Böhme folgte. Unter die­ser wur­den 1875 die bei­den zwei Rittergüter Oberen und Unteren Teils erwähnt.

Nach 1945

1945 wurde Karl Böhme ent­eig­net. Das Rittergut wurde dar­auf­hin in ein Volksgut umgewandelt.

Nachwendezeit

1997 erwarb die Familie Langheinrich das Rittergut und betreibt einen land­wirt­schaft­li­chen Betrieb.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist saniert und wird als Wohnung und zur Gutsverwaltung genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die Burganlage wurde längst kom­plett ein­ge­eb­net, das Areal aber als Bodendenkmal 1959 unter Schutz gestellt.