Dohna: Rittergut Sürßen

Rittergut Sürßen

01809 Dohna OT Sürßen

Historisches

Für Sürßen wurde erst­mals 1289 ein Herrensitz erwähnt, der sich im Besitz der Burggrafen von Dohna befand. 1321 über­lie­ßen sie Sürßen dem Kloster Altzella. Im 16. Jahrhundert belehnte der Kurfürst Joachim von Loß mit Sürßen. Weitere Besitzer waren die Herren von Bünau und ab 1649  Rudolph von Neitschütz. 1683 kaufte Dr. Adam Christoph Jacobi den Gutsbesitz. 1764 war in Sürßen ein Rittergut nachweisbar.

Dabei han­delte es sich um ein soge­nann­tes tro­cke­nes Rittergut. Dies sagt aus, dass weder ein Herrenhaus noch ein Gutshof an sich bestan­den. Lediglich grund- und gerichts­herr­li­che Befugnisse bestan­den zuguns­ten des Besitzers. Bis 1823 ver­blieb das Rittergut Sürßen im Familienbesitz der Jacobis und wurde dann an Dr. August Ferdinand Hauschild ver­erbt. Von 1838 bis 1860 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Globig. Danach wurde das Rittergut aufgelöst.

Heutige Nutzung

Das Rittergut exis­tiert nicht mehr.

Dohma: Schloss Cotta

Schloss Cotta

Cotta A Nr. 19
01796 Dohma OT Cotta A

Historisches

Auch wenn man es Schloss Cotta nicht ansieht – es blickt auf eine lange Geschichte zurück. Diese begann um etwa 1000, als die Burggrafen von Dohna einen Gutsbezirk begrün­de­ten. In die­sem ent­wi­ckelte sich ein Vorwerk, wel­ches 1307 schrift­lich beur­kun­det wurde. Von 1445 bis 1517 trat die Rittersfamilie Rauber als Besitzer des Vorwerkes auf.

Unter den Herren von Kospoth, die es 1517 über­nom­men hat­ten, wurde es in der Mitte des 16. Jahrhunderts zum Rittergut auf­ge­wer­tet. 1661 ver­kauf­ten sie das Rittergut Cotta an die Herren von Friesen. Diese ver­an­lass­ten im fol­gen­den Jahr den Neubau eines Schlosses, wäh­rend das vor­ma­lige Schloss in der fol­gen­den Zeit zum Brauhaus umfunk­tio­niert wurde. Schloss Cotta ver­blieb bis 1821 im Besitz der Familie von Friesen und wurde in jenem Jahr von Gottfried Christoph Härtel ersteigert.

Nach des­sen Tod 1832 erbte seine Tochter Elwine Freifrau von Leyser Schloss und Rittergut, die das Schloss im fol­gen­den Jahr im klas­si­zis­ti­schen Stil umge­stal­ten ließ. Mit ihrer zwei­ten Vermählung gelangte das Rittergut 1840 in den Besitz von Eduard von Burchardi. 1868 erfolgte der Verkauf an den böh­mi­schen Baron Bradsky von Laboun. Letzte Besitzerin war Dorothea von Eschwege, die 1895 den Umbau im Stil der Neorenaissance ver­an­lasste und den Park anle­gen ließ. Sie wählte einen Tag nach Kriegsende den Freitod und ihr Grundbesitz wurde unter Neubauern aufgeteilt.

Nach 1945

Ab 1945 erfolgte eine Nutzung des Schlosses durch die Konsumgenossenschaft als Schule.

Nachwendezeit

Die Nutzung als Schule wurde 1991 auf­ge­ge­ben. Nach vier­jäh­ri­gem Leerstand erwarb die Gemeinde Cotta das Schloss, nach der Eingemeindung ging es an die Gemeinde Dohma über. Für den Erhalt von Schloss Cotta enga­gierte sich ein Förderverein, der das Schloss der Öffentlichkeit zugäng­lich machen wollte. Dazu waren die schritt­weise Sanierung sowie die Ausstattung des klei­nen Schlossteiches mit einem Ruderboot vor­ge­se­hen. Das Vorhaben schei­terte, der Förderverein zog sich zurück. Schloss Cotta stand wei­ter­hin leer.

Heutige Nutzung

2017 erwarb ein Unternehmer das Schloss von der Gemeinde erwor­ben und ließ es schließ­lich auf­wen­dig sanie­ren. Es sol­len Mietwohnungen entstehen.
(Stand: August 2020)

Dohna: Wallburg Robisch

Wallburg Robisch

Am Robisch
01809 Dohna

Historisches

Die ehe­ma­lige bron­ze­zeit­li­che Höhensiedlung auf dem Robisch wurde von einer sla­wi­schen Burgwallanlage im 10. Jahrhundert über­baut und bestand bis ins 12. Jahrhundert hinein.

Ein Buch des frü­hen 19. Jahrhunderts beschreibt eine wei­tere Burganlage namens Thorun, die 1206 durch die Burggrafen von Dohna erbaut, kurz nach­her aber wie­der abge­ris­sen wurde. Diese Aussage ist man­gels schrift­li­cher Belege jedoch umstritten.

Heutige Nutzung

Von der ehe­ma­li­gen Burganlage sind noch Gräben und Wälle erhal­ten. Der Zugang ist nicht mehr gewähr­leis­tet und durch Privatgrundstücke versperrt.

Bodendenkmalschutz

Die Wallburg wurde als Bodendenkmal 1935 unter Schutz gestellt; der Schutz wurde Ende 1959 erneuert.

Dürrhennersdorf: Rittergut Dürrhennersdorf

Rittergut Dürrhennersdorf

Hauptstraße 60
02708 Dürrhennersdorf

Historisches

Dürrhennersdorf wurde erst­mals urkund­lich als Herrensitz 1348 unter Fricze von Henrichisdorf erwähnt. Die Aufwertung zum Rittergut datiert auf das Jahr 1554.

Das kom­bi­nierte Herrenhaus mit Stallungen wurde um 1700 erbaut. Im 18. Jahrhundert waren die Grafen von Hoym Besitzer des Ritterguts Dürrhennersdorf. 1781 erwarb es Peter August von Schönberg, er über­trug es zehn Jahre spä­ter sei­nen Töchtern. August Charlotte von Schönberg, ver­ehe­lichte Gräfin von Kielmannsegg, war ab 1801 allei­nige Eigentümerin. 1830 gelangte das Rittergut Dürrhennersdorf an Carl Gottfried Jeremias. In des­sen Familienbesitz ver­blieb das Rittergut über meh­rere Generationen.

Nach 1945

Nach dem Vollzug der Bodenreform und der Enteignung des Ritterguts erfolgte die Aufteilung an Neubauern. Im Herrenhaus zog ein Kindergarten ein. Der Hof und die Ländereien wur­den ab 1956 von der ört­li­chen LPG genutzt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde ab 2005 von der Gemeinde saniert. Ein Teil der Wirtschaftsgebäude wurde abgerissen.

Heutige Nutzung

Das ehe­ma­lige Rittergut bil­det den größ­ten Gebäudekomplex im Ort und umfasst auch einen Park. Im bewohn­ten Herrenhaus sind auch der Dorfclub und Vereine ansässig.

Drebach: Rittergut Drebach

Rittergut Drebach

Venusberger Straße 8
09435 Drebach

Historisches

Bevor 1414 ein Verkauf und der Name Nickel Stange erwähnt wur­den, exis­tierte bereits ein ein­fa­ches Vorwerk in Drebach. Zwischen 1500 und 1645 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie Seidel. Nach eini­gen Eigentümerwechseln kam das Gut 1771 an Amalie von Schönberg. 1785 wurde es als zwie­fa­ches Rittergut bezeich­net. Der nie­dere Haupthof an der Kirche umfasste Herrenhaus und Wirtschaftsgebäude, der Oberhof vor­ran­gig Stallungen. Dieser war um 1800 unbe­wohn­bar. Johanna Amalia von Elterlein besaß das Gut von 1804 bis 1834. Ein Brand zer­störte 1823 das Rittergut, wel­ches bis zum fol­gen­den Jahr wie­der auf­ge­baut wurde. 1834 erwarb der Freiherr von Hausen das Rittergut. 1917 kam Johann Heinrich August Schöning in den Besitz des Ritterguts Drebach und ver­an­lasste Umbauten.

Nach 1945

Mit der Bodenreform wurde das Rittergut ent­eig­net und auf­ge­teilt. Eine Scheune wurde abge­ris­sen, die LPG nutzte das Rittergut. 1980 ent­stand  auf dem Rittergutshof unter Federführung der LPG ein Mehrfamilienhaus.

Heutige Nutzng

Das Rittergut Drebach steht leer. Es ist drin­gend sanierungsbedürftig.

Dorfchemnitz: Burg & Rittergut Dorfchemnitz

Burg & Rittergut Dorfchemnitz

Am Kirchberg 4 (Herrenhaus, erhal­te­ner Teil)
Am Kirchplatz 5 (Herrenhaus, rui­nö­ser Teil)
09619 Dorfchemnitz

Historisches

1551 wurde erst­mals ein Rittergut in Dorfchemnitz erwähnt. Vermutlich exis­tierte es bereits frü­her, da im Jahre 1857 die Familie Lüttichau das Gut nach über 500jährigem Besitz der Familie Hartitzsch über­nahm. Somit dürfte die Familie Hartitzsch bereits um 1340 im Besitz von Dorfchemnitz gekom­men sein und den Besitz von den Herren von Erdmannsdorf über­nom­men haben, wie eine wei­tere Quelle zu berich­ten weiß. Dieser frühe Bau dürfte eine mit­tel­al­ter­li­che Burg gewe­sen sein, da Reste eines Turms in den Bau des Herrenhauses inte­griert wor­den waren. Das alte Herrenhaus stammt aus der Zeit um 1640, das neue Herrenhaus mit zwei Flügeln links und rechts des Turmes ent­stan­den um 1818 unter Hans Adolph von Hartitzsch. Dieser starb 1857 ohne über­le­ben­den Erben, wes­halb das Rittergut Dorfchemnitz an Hannibal von Lüttichau fiel, der in die Familie von Hartitzsch ein­ge­hei­ra­tet hatte. Das Rittergut ver­blieb in Familienbesitz.

Nach 1945

1945 erfolgte im Rahmen der Bodereform die Enteignung von Marie-​Henny von Lüttichau und das Rittergut Dorfchemnitz wurde an Neubauern auf­ge­teilt. Der mit­tel­al­ter­li­che Turm wurde 1947 aus dem Herrenhaus her­aus­ge­bro­chen. Das Herrenhaus bestand nun­mehr aus zwei Teilen.

Nachwendezeit

Der eine Teil des Herrenhauses ver­kam zur Ruine. Der andere Teil wurde 2008 an pri­vat für ein alter­na­ti­ves Wohnkonzept verkauft.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird von Künstlern unter­schied­li­cher Coleur als Wohnhaus genutzt. Vorhanden sind außer­dem noch Scheunen.

Dohna: Altes & Neues Schloss Gamig

Altes & Neues Schloss Gamig

Gamig 2
01809 Dohna OT Gamig

Historisches

In Gamig bestand 1445 ein Vorwerk, das sich zum Rittergut ent­wi­ckelte und 1512 nach­ge­wie­sen wurde. Wahrscheinlich exis­tierte aber schon vor­her ein Adelssitz, da die Burggrafen von Dohna ver­mut­lich eine Vorfestung erbauen lie­ßen. Gamig soll zudem dem Kloster Altzella unter­stan­den haben. Als ers­ter urkund­lich erwähn­ter Besitzer ist die Familie Mennewitz genannt. Zwischen 1484 und 1630 befand sich Gamig im Besitz der Familie von Schönberg. Unter ihr erfolgte um 1500 der Bau der Schlosskapelle. Das Schloss und das große Stallgebäude ent­stan­den um 1575. Im 17. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer oft. Dazu sol­len die Familien von Bärenstein, von Hochkirch und von Hanau gehört haben. 1656 erhielt die Schlosskapelle bei Um- und Ausbauarbeiten einen Turm, der um 1700 erhöht wurde. 1664 erwarb Geheimrat von Hünicke das Rittergut und behielt die umfas­sende Schlossanlage bis 1720 in Familienbesitz.

Danach (einer ande­ren Quelle zufolge bereits 1703) gelangte sie an die Grafen von Bose, unter denen um 1720 die Gartenanlage im fran­zö­si­schen Stil umge­stal­tet wurde.. Um 1830 erwarb Hans Curt von Lüttichau das Gut Gamig. 1834 wurde unter Mitwirkung des Architekten der Dresdner Semperoper, Gottfried Semper, der gleich­na­mige Semperturm als Wohn- und Bibliotheksturm erbaut . Außerdem erfolg­ten Um- und Ausbauten am alten Schlossflügel. Weitere Umgestaltungen wur­den zwi­schen 1860 und 1870 aus­ge­führt. Letzter Besitzer war Georg Höntsch, wel­cher das Gut Gamig um 1900 erwor­ben hatte.

Nach 1945

Die Familie Höntsch wurde 1945 ent­eig­net. Ein Teil der Schlossanlage wurde nach 1945 abge­ris­sen. Gamig wurde fortan als Volksgut und spä­ter bis 1990 als VEB land­wirt­schaft­lich genutzt. Der Semperturm diente zunächst als Silo und wurde 1985 in einen Wohnturm umgebaut.

Nachwendezeit

Nachdem die Erbengemeinschaft der Familie Höntsch auf ihren Rückübertragungsanspruch ver­zich­tete, über­nahm 1991 der Gut Gamig e. V. das Grundstück und eta­blierte eine Rehabilitations- und Begegnungsstätte für psy­chisch kranke und see­lisch behin­derte Menschen. Ende 1998 wur­den die maro­den Stallgebäude abge­bro­chen und neu errichtet.

Heutige Nutzung

Im Schlosskomplex ist u. a. eine Schlossschänke unter­ge­bracht, die Wirtschaftsgebäude wer­den als Hofladen und Werkstätten und die weit­läu­fi­gen Bodenflächen des Gutes für öko­lo­gi­schen Anbau und für Tierhaltung genutzt.

Drebach: Rittergut Venusberg

Rittergut Venusberg

Herolder Straße 2
09430 Drebach OT Venusberg

Historisches

Ein Herrensitz hatte ver­mut­lich bereits im 13.Jahrhundert bestan­den und wurde 1414 erst­mals unter Hans von Wiedebach nach­ge­wie­sen. Ein Vorwerk bestand bereits 1486, es wurde 1551 als Rittergut bezeich­net. 1572 ver­kaufte Georg von Wiedebach das Rittergut an Sebaldus Hünerkopf. Seit 1590 bis 1644 befand sich das Rittergut Venusberg im Besitz der Familie von Stange. Da diese Familie mit dem letz­ten Besitzer erlo­schen war, erhielt der Kurfürst das Rittergut über­tra­gen. Er teilte es 1644 den Brüdern David und Rudolph Gödelmann zu. Drei Jahre spä­ter erhielt Joachim von Schwan das Rittergut.

Im frü­hen 18. Jahrhundert wurde das Stallgebäude erbaut. 1731 kam es zur Versteigerung, danach wech­sel­ten die Besitzer oft. Das Herrenhaus wurde um 1800 an Stelle eines Vorgängerbaus errich­tet, der gründ­lich in die Jahre gekom­men war. Die Sparkasse Greiz ver­kaufte das Rittergut Venusberg 1909 an Robert Franz Linke. Max Schwarz über­nahm das Rittergut 1918.

Nach 1945

Max Schwarz wurde 1945 ent­eig­net. Das Rittergut wurde an Neubauern aufgeteilt.

Heutige Nutzung

Durch die Aufteilung nach der Enteignung befin­den sich die ein­zel­nen Gebäude heute in unter­schied­li­chem Privatbesitz. Das Herrenhaus wurde saniert und wird bewohnt. Der ehe­ma­lige Kuhstall im Erdgeschoss kann für Feiern ange­mie­tet werden.

Dreiheide: Kammergut Großwig

Kammergut Großwig

Dorfstraße 36
04860 Dreiheide OT Großwig

Historisches

1424 wurde Großwig als Rittersitz erwähnt. Dieser fiel wüst, bevor 1580 ein Freigut urkund­li­che Erwähnung fand. Dieses wurde 1605 in ein Vorwerk umge­wan­delt und 1747 zum Rittergut erho­ben. Aus die­sem ging schließ­lich 1816 das Kammergut her­vor. Das Gutshaus wurde damals als Herrenhaus des Ritterguts um 1739 errichtet.

Heutige Nutzung

Heute wird das Gutshaus Großwwig durch eine Arztpraxis, einen Kindergarten und als Wohnhaus genutzt. Es befin­det sich in sanier­tem Zustand.