Rittergut Beierfeld
August-Bebel-Straße 3
08344 Grünhain-Beierfeld
Historisches
Das Rittergut wurde um 1800 errichtet.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Erzgebirgskreis
August-Bebel-Straße 3
08344 Grünhain-Beierfeld
Das Rittergut wurde um 1800 errichtet.
Rathausplatz 1,2 ‚3 | Rathausteich
Ernst-Grohmann-Straße 3–7
09423 Gelenau
In Gelenau war bereits um 1256 ein Herrensitz unter Heinricus de Gelene vorhanden, bei dem es sich um die Wasserburg Hofteich handelte. Eine andere Quelle benennt den Herrensitz erst 1279 und unter Rudegerus de Geilnowe. Die Wasserburg Hofteich ist auch unter den Namen Bühl, Hofinsel, Hofwall, Schloss oder Wallgraben bekannt und befindet sich im Bereich des Rittergutsgeländes.
Aus dem Herrensitz entwickelte sich im Laufe der Zeit ein Rittergut, welches 1533 durch Friedrich von Schönberg gekauft wurde. Das Rittergut verblieb in Familienbesitz, wechselte zwischendurch jedoch die Zweige. Anstelle der Wasserburg wurde ein Herrenhaus errichtet, auf dem “Festland” entstand der Wirtschaftshof mit dem Pächterhaus.
Als das Herrenhaus auf der Insel baufällig geworden war, wurde es um 1830 abgerissen. Der Park wurde in einen englischen Landschaftspark umgestaltet. Bewohnt wurde zuletzt das Pächterhaus. Adolph von Schönberg wurde 1893 in den Freiherrenstand erhoben und behielt das Rittergut Gelenau bis 1907 in seinem Besitz. Das Herrenhaus wurde in jenem Jahr von der Gemeinde erworben und von dieser als Sitz der Gemeindeverwaltung genutzt.
Es erfolgte keine Enteignung. Die Gemeinde nutzte das Herrenhaus weiterhin als Verwaltungssitz.
Im Herrenhaus befinden sich heute das Rathaus sowie das Strumpfmuseum.
Ende 1960 wurde die Wasserburg Hofteich als Bodendenkmal unter besonderen Schutz gestellt. Die quadratische Burginsel misst 23 m Seitenlänge und ist ummauert. Der Zugang ist über eine Brücke möglich. Der Graben ist an dieser Stelle 18 m breit und erreicht ansonsten eine Breite von bis zu 40 m. Der Außenwall zeigt sich noch mit einer Höhe von bis zu 3 m und einer Breite von 6 m.
Eisenbergstraße, ggü. Nr. 6
09518 Großrückerswalde OT Streckewalde
Das ehemalige Schloss Streckewalde entstand aus dem Rittergut Streckewalde heraus. Um 1500 wurden die Herren von Krahe Besitzer des Erblehngutes Streckewalde, welches sich vorher im Besitz der Herren von Waldenburg befand. 1551 wurde das Gut als Rittergut urkundlich erwähnt. Das Schloss Streckewalde erlebte viele Besitzerwechsel und wurde von 1908 bis 1910 für den Kommerzienrat Arthur Schmidt erbaut, dazu wurde das vormalige Rittergut Streckewalde abgerissen. Das Mausoleum im englischen Park am Hang wurde noch unter Arthur Schmidt 1922 errichtet und nach dem Zweiten Weltkrieg geplündert. Ebenso befand sich eine künstliche Ruine im Park die er bis 1916 weiter ausbaute. 1932 erbte seine Enkelin Wendula Schmidt, die mit dem NSDAP-Funktionär Otto Wagener verheiratet war, das Schloss. Unter Otto Wagener erfolgte 1935 die Umbenennung von Schloss Streckewalde in Schloss Hohenwendel, angelehnt an den Namen seiner Frau Wendula.
1945 wurde die Enteignung vollzogen. Das Schloss wurde als Schulungs- und Erholungsheim genutzt, der Wirtschaftshof mit den Ländereien in Neubauernstellen aufgeteilt. Ab 1957 war Schloss Hohenwendel Pionierleiterschule und ab 1969 wurde es durch die FDJ genutzt. Das Mausoleum wurde in den 1960er Jahren abgerissen.
1990 wurde im Schloss Hohenwendel ein Hotel eröffnet, das jedoch nicht lange existierte. Schon seit 1991 bestand wieder Leerstand für das Gebäude. 2002 erfolgte ein Verkauf an privat, ohne dass eine Nutzung gegeben war.
Das Schloss sowie die dazu gehörenden Wirtschaftsgebäude befanden sich viele Jahre lang in sanierungsbedürftigem Zustand. 2020 waren Sanierungsarbeiten am Schloss in vollem Gange. Von der künstlichen Burgruine sind umfassende, imposante Reste erhalten geblieben.
(Stand: 2020)
Wolkensteiner Straße 1
09518 Großrückerswalde
1541 gelangte das mindestens seit dem 15. Jahrhundert existierende Vorwerk in den Besitz der Familie von Berbisdorf. Möglicherweise gehen die Ursprünge dieses Vorwerks sogar bin auf das späte 13. Jahrhundert zurück. 1414 wurde die Familie von Krahe auf Rückerswalde nachgewiesen. Wolf von Krahe verkaufte das Vorwerk 1541 an Andreas von Berbisdorf. Unter der Familie von Berbisdorf wurde das Vorwerk zum Rittergut erhoben. Es wurde 1744 von Reichsgraf Friedrich Ludwig zu Solms und Tecklenburg erworben, für den um 1750 das Herrenhaus errichtet wurde. Das Rittergut verblieb nahezu zwei Jahrhunderte in Familienbesitz, wurde aber nur selten bewohnt. Valeska von Wöhrmann, geborene Gräfin zu Solms und Tecklenburg, vererbte das Rittergut Angehörigen ihres Personals. Diese verkauften es an den Fabrikanten Emil Hütter.
Emil Hütter wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform enteignet. Das Rittergut wurde aufgeteilt, das Herrenhaus fortan als Schulküche und Bücherei genutzt. Einige Jahre später übernahm die LPG das Rittergut und baute es zu einer Getreidemühle mit Speicher um.
Als die LPG aufgelöst wurde, befand sich das Rittergut Rückerswalde in einem erbärmlichen Zustand, so heruntergewirtschaftet war es. 2006 / 2007 wurde das Herrenhaus umfassend saniert, nachdem sich eine Fachklinik als Käufer gefunden hatte. Ein maroder Seitenflügel wurde abgerissen und durch einen modernen Neubau ersetzt.
Das Herrenhaus dient als Fachklinik zur Rehabilitation von Drogenabhängigen. In ihm befinden sich Wohn- und Schulungsräume sowie alle weiteren zum Betrieb notwendigen Versorgungseinrichtungen.
Obere Hartensteiner Straße
09366 Stollberg OT Raum
Das Vorwerk Kalbenhof bestand bereits vor dem Dreißigjährigen Krieg. Es unterstand grundherrschaftlich den Herren von Schönburg und wurde zur Kälberaufzucht genutzt. Eine erneute Erwähnung fand das Vorwerk Raum im 18. Jahrhundert. Später wurde es abgerissen.
Das Vorwerk ist heute nicht mehr vorhanden. Das Gelände ist heute mit Eigenheimen bebaut.
Zwönitzer Straße 12–16
08344 Grünhain-Beierfeld
Grünhain unterstand von 1231 bis 1536 dem Zisterzienserkloster und wurde 1238 als Herrensitz unter Heidenricus de Grunhain genannt.
Die Ruinen des Klosters sind heute ein schönes Fotomotiv.
An der Stalburg 6
09366 Stollberg
Schloss Hoheneck wurde 1244 erstmals unter Hugo von Staleburc urkundlich erwähnt und vermutlich um 1200 als mittelalterliche Grenzfeste Stal(e)burc erbaut. Erkenbert IV. von Tegkwitz, Burggraf von Staleburgk, nannte die Burg 1278 sein Eigen. Die Herren von Schönburg übernahmen das Gebiet um 1300 und verkauften es 1367 an den König Karl IV. von Böhmen. 1459 ging die Staleburg als böhmisches Lehen an Sachsen über. 1473 erwarb Dietrich IV. von Schönberg, seinerzeit Bischof von Meißen, zusammen mit seinen Neffen Heinrich und Caspar von Schönberg die Burg und die Herrschaft Stollberg.
1564 kaufte Kurfürst August I. das Schloss, welches im 16. Jahrhundert auf den Grundmauern der Staleburg errichtet worden war, und funktionierte es zum Jagdschloss um. Schon drei Jahre später verlor der Kurfürst das Interesse an seinem Jagdschloss in Stollberg und wandte sich dem Bau des Jagdschlosses Augustusburg zu. 1602 wurde das Jagdschloss Stollberg durch einen Brand zerstört. Zwischen 1606 und 1609 wurde das neue Amtshaus im vorderen Teil des Schlosses errichtet. Eine erneute Zerstörung erfuhr das Schloss Stollberg im Dreißigjährigen Krieg zwischen 1618 und 1648.
Im 17. Jahrhundert wurde das Schloss als Untersuchungsgefängnis genutzt. Dazu wurde ein neuer Bergfried errichtet, der heutige Uhrenturm. Durch den Standort des Bergfrieds im Hohen Eck entstand der Name Hoheneck. Erstmals tauchte der Name Hoheneck 1704 als amtliche Bezeichnung auf, zwei Jahre später wurde er als Bezeichnung für das Schloss eingeführt. Das neue Amtshaus entstand 1812. Das 1815 wieder aufgebaute Schloss beherbergte bis 1856 das Rentamt und das Justizamt Stollberg.
1862 wurde das Schloss Hoheneck abgetragen und an gleicher Stelle eine Königlich-sächsische Weiberzuchtanstalt eröffnet. Das heutige Gebäudeensemble hat somit nichts mit dem früheren Schloss zu tun und der Name Schloss Hoheneck wird im Prinzip fälschlicherweise für den Nachfolgebau verwendet.
1886 wurden die inhaftierten Frauen ins Zuchthaus Waldheim verlegt, damit Hoheneck umfangreichen Erweiterungsbauten unterzogen werden konnte. Nunmehr konnten auch Männer in Hoheneck inhaftiert werden. In Zeiten der beiden Weltkriege diente es vorübergehend auch als Reservelazarett. Der Westflügel und die Hälfte des Nordflügels der Haftanstalt Hoheneck entstanden ab 1862. Der Südflügel, der Ostflügel und die andere Hälfte des Nordflügels sowie die vorgelagerten Wirtschaftsgebäude wurden zwischen 1885 und 1888 aus Erweiterungsbauten ausgeführt.
Wirtschaftsgebäude der Anlage befinden sich sowohl innerhalb der Umfassungsmauern als auch außerhalb. Innerhalb der Mauern stehen die zwischen 1885 und 1888 errichteten Wirtschaftsgebäude, die als Wäscherei und Krankenstation genutzt wurden. Außerhalb der Mauern befinden sich das Pförtnergebäude, das Beamtenwohnhaus sowie das Wachgebäude, die allesamt aus dem 20. Jahrhundert stammen. Das Pförtnergebäude wurde 1964 erbaut, das Beamtenwohnhaus 1928 und das Wachgebäude 1930. Letzteres erhielt nach 1990 zwei große Metalltore und Nato-Stacheldraht im Eingangsbereich.
Ehemalige Gebäude des Komplexes waren das 1955 erbaute Kulturhaus, das um 1850 entstandene und 2012 abgerissene Wohn-Wirtschaftsgebäude, welches ein baulicher Überrest der Schlossanlage von vor 1862 war, sowie ein Freibad, das vor 2015 abgebrochen wurde und nur noch in Resten vorhanden ist.
Die Umfassungsmauer ist 415 Meter lang und zwischen 4 und 7 Meter hoch. Sie besteht aus Ziegelsteinen, die mit Glasscherben versetzt ist. Im Westen und Norden befinden sich zwei Wachtürme, die im 20. Jahrhundert erbaut worden waren.
Zu DDR-Zeiten wurde der Nachfolgebau von Schloss Hoheneck als Frauengefängnis genutzt und erlangte durch die unmenschlichen Haftbedingungen seinen berühmt-berüchtigten Ruf. Die ersten Insassinnen wurden aus den Speziallagern Bautzen und Sachsenhausen nach Hoheneck verlegt. Das für 600 Gefangene ausgelegte Gefängnis war zu diesem Zeitpunkt mit über 1.100 Insassinnen vollkommen überbelegt. In Hoheneck saßen vor allem aus politischen Gründen inhaftierte sowie straffällig gewordene Frauen ein. Nach dem Fall der Mauer erfolgte im November 1989 eine Amnestie für die letzten politischen Häftlinge der DDR.
Im April 2001 wurde das Gefängnis geschlossen, welches nach 1990 als einziges Frauengefängnis in Sachsen weitergenutzt worden war und ab 1994 auch männliche Strafgefangene aufgenommen hatte. Der Freistaat verkaufte Schloss Hoheneck Mitte 2003 an einen privaten Investor. Die geplante Umnutzung zu einem Freizeit- und Erholungskomplex scheiterte einerseits am Widerstand von Opferverbänden, andererseits traten wirtschaftliche Schwierigkeiten auf. Im Jahr 2014 erwarb die Stadt Stollberg das Schloss zurück.
Auf Voranmeldung finden Führungen statt. Das gesamte Gelände umfasste ursprünglich an die 25 Gebäude, von denen zu Beginn des Jahres 2012 einige abgetragen wurden. Archäologische Grabungsarbeiten, bei denen unter anderem Mauern aus dem 17. Jahrhundert wiederentdeckt wurden, dauern fort. Das künftige Konzept sieht eine räumlich getrennte Nutzung als Gedenkstätte, Freizeitreff und Begegnungsstätte mit Übernachtungsmöglichkeiten vor. Das Konzept soll in Zusammenarbeit von Eigentümer, Stadt und Opferverein umgesetzt werden.
2015 wurde eine Gedenkstätte mit original erhaltenem Zellentrakt im Südflügel eingerichtet, 2017 eröffnete die interaktive Lern- und Erlebniswelt „Phänomenia“ im Nordflügel von Schloss Hoheneck. Weitere Pläne sehen im Westflügel eine Gedenkstätte zur historischen Einordnung des SED-Unrechts und zur Würdigung der Opfer vor.
Die ältesten Teile der einstigen Höhenburg wurden Mitte 1970 unter Bodendenkmalschutz gestellt.
(Fotos: Oktober 2022)
09366 Stollberg
Das 1923 nach Stollberg eingemeindete Dorf Hoheneck ist aus dem vormaligen Vorwerk der “Staleburg” (Schloss Hoheneck) hervorgegangen. Das Vorwerk existierte bereits vor 1564, als die Burg in den Besitz der sächsischen Kurfürsten kam. Im Zuge dessen wurde das Vorwerk in ein Kursächsisches Kammergut umgewandelt. Als August der Starke aus Geldmangel unter anderem auch das Kammergut Hoheneck verkaufte, kam dieses in den Besitz von Gottlob Friedrich Nester. Schon 1728 verkaufte Nester das Kammergut an Sachsen zurück, da er in Konkurs geraten war.
1845 wurde das Vorwerk aufgeteilt und kam an verschiedene Privatleute.
Obere Schlossstraße 36
08340 Schwarzenberg
Vermutlich um 1150 wurde eine wehrhafte Burg erbaut, die im Jahr 1212 Erwähnung fand. 1310 wurde ein Herrensitz unter Burgolt vonn Schwarczenbergk urkundlich nachgewiesen. 1425 erwarb die Familie von Tettau das Schloss, das 1533 in den Besitz des Kurfürsten Johann Friedrich kam. Sein heutiges Aussehen erhielt Schloss Schwarzenberg, als es zwischen 1555 und 1558 zum kurfürstlich-sächsischen Jagdschloss umgebaut wurde. Der Eckturm am Palas stammt ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert. 1851 / 1852 wurden der Bergfried sowie der Südflügel aufgestockt. Mit dem Nordflügel entstand 1875 / 1876 ein Verwaltungsgebäude, in das das Amtsgericht Einzug hielt. Der Schlossturm wurde dabei zum Gefängnis umfunktioniert.
1945 / 1946 wurde das Schloss unter der russischen Militäradministration als Gefangenenlager genutzt, das, seit Ende 1946 wieder unter deutscher Aufsicht, 1952 geschlossen wurde. 1957 zog die Station junger Techniker und Naturforscher im Schlossturm ein und nutzte diesen bis 1990. Im gleichen Jahr, 1957, eröffnete das Museum. Ab 1977 begannen Sanierungsmaßnahmen, die mehrere Jahre anhielten.
1990 zog das Kreisgericht aus, vier Jahre später wurde das Museum erweitert. Von 2003 bis 2006 erfolgte eine erneute Sanierung des Schlosses.
Schloss Schwarzenberg dient nach wie vor als Museum.
Die ursprüngliche Wehranlage, von welcher noch alte Bausubstanz im Rundturm und im Palas vorhanden ist, ebenso wie ein Stück eines Abschnittgrabens, wurde 1969 unter Bodendenkmalschutz gestellt.
08340 Schwarzenberg
Das Vorwerk wurde urkundlich erstmals 1748 und wiederholt 1840 erwähnt. Weitere Informationen liegen derzeit nicht vor.