Pockau-​Lengefeld: Schloss Forchheim

Schloss Forchheim

Hauptstraße 2
09509 Pockau-​Lengefeld OT Forchheim

Historisches

Forchheim wurde 1299 als Herrensitz unter Wernerus de Wrcheim nach­ge­wie­sen. Ihm folg­ten 1304 Johannes und Wernherus dicti de Worcheim. 

Das Schloss wurde 1558 für Christoph von Berbisdorf erbaut.  Im Besitz der Familie von Berbisdorf befand sich der Herrensitz schon län­ger. 1576 teil­ten die Brüder Haubold und Christoph von Berbisdorf ihren Besitz unter­ein­an­der auf, wodurch Niederforchheim und Oberforchheim ent­stan­den.  Eleonore von Berbisdorf ver­äu­ßerte Niederforchheim 1762 an Christian Friedrich Hedrich. Das Rittergut ging in einer Versteigerung 1818 an Gustav Heinrich Freiherr von Biedermann über. Unter die­sem erfolg­ten Um- und Erweiterungsbauten am Schloss.

Durch Wilhelm von Herder, wel­cher das Schloss Niederforchheim 1882 erwor­ben hatte, wur­den wei­tere Umbauten vor­ge­nom­men. Hans Wolf Gottfried von Herder ver­legte 1909 den Haupteingang in den Turmbereich. Die Familie von Herder behielt das Schloss nicht allzu lange in ihrem Besitz. Schon 1912 erwarb die Stadt Chemnitz das Schloss, wie sie es auch mit ande­ren Rittergütern und Grundstücken in der Gegend tat. Sie benö­tigte große Flächen, um die Saidenbachtalsperre zu bauen.  Der Bau ver­zö­gerte sich bis weit nach Ende des Ersten Weltkrieges. Das Schloss wurde durch die Forstverwaltung und als Kindererholungsheim genutzt. Später diente es als Jagdsitz des berüch­tig­ten Martin Mutschmann.

Nach 1945

Ab 1953 wurde Schloss Niederforchheim als Kindergarten genutzt. Die Wirtschaftsgebäude wur­den in den 1970er Jahren abgerissen.

Nachwendezeit

Der Kindergarten zog 1999 aus. Im Jahr zuvor wurde das Schloss von pri­vat erwor­ben. Seither wurde das Schloss saniert und mit einer hohen Mauer umgeben.

Heutige Nutzung

Das Schloss soll zu Wohnzwecken genutzt werden.

Pockau-​Lengefeld: Vorwerk Lengefeld

Vorwerk Lengefeld

Vorwerk (Nr. ?)
09509 Pockau-Lengefeld

Historisches

Lengefeld wurde erst­mals 1360 als Herrensitz unter Jan von Lengefeld erwähnt. Dieser wurde offen­bar bald wie­der auf­ge­ge­ben, da sich bis zum 18. Jahrhundert zunächst keine wei­te­ren Informationen fin­den lie­ßen. Erst 1764 wurde für Lengefeld ein Vorwerk erwähnt. Dieses wurde spä­ter in ein Lehngut umge­wan­delt und als sol­ches 1875 genannt. Später erfolgte die Rückbenennung in ein Vorwerk. Als sol­ches sind heute noch der Ortsteil und der Straßenname bekannt.

Pockau-​Lengefeld: Rittergut Wünschendorf

Rittergut Wünschendorf

Feldstraße 101
09514 Pockau-​Lengefeld OT Wünschendorf

Historisches

Das Rittergut Wünschendorf fun­gierte einst als Vorwerk des Ritterguts Rauenstein. Wünschendorf befand sich in der ers­ten Hälfte des 14. Jahrhunderts im Besitz der Herren von Schellenberg und gelangte 1369 an die Herren von Waldenburg. Ab 1480 besa­ßen die Herren von Günterode das Vorwerk, wel­ches 1560 zum eigen­stän­di­gen Rittergut erho­ben wurde. Sieben Jahre spä­ter wurde das Rittergut Wünschendorf an den säch­si­schen Kurfürsten verkauft.

1606 ver­kaufte Christian II. Kurfürst von Sachsen das Rittergut an Reichard von Böhlau. Es ver­blieb zunächst in Familienbesitz und wurde schließ­lich von den Erben der Familie von Böhlau 1728 an Otto Friedrich Zanthier ver­äu­ßert. Weitere Besitzer waren ab 1754 Johann Georg Kirchhahn, ab 1771 Johann Christian Gottlieb Kirchner, gefolgt von des­sen Sohn Johann Georg Kirchner, ab 1829 Ernst August Seckendorf und bis 1845 des­sen Erben.

1845 gelangte Friedrich Wilhelm Pfefferkorn in den Besitz des Ritterguts Wünschendorf, das bis 1880 in Familienbesitz ver­blieb. In jenem Jahr wech­selte das Rittergut gleich zwei­mal den Besitzer, von denen Alexander Gottfried von Herder der letz­tere war. Das Rittergut ver­blieb in Familienbesitz und ging 1926 an Mira Gräfin von Holtzendorff, gebo­ren von Herder, über. Ihr Sohn Hans war der letzte Besitzer des Ritterguts Wünschendorf.

Nach 1945

Hans Graf von Holtzendorff jun. wurde nac Kriegsende im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde nach 1945 zur Baumaterialgewinnung abgerissen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind noch Wirtschaftsgebäude.

Pockau-​Lengefeld: Rittergut Lippersdorf

Rittergut Lippersdorf

Hauptstraße 50
09514 Pockau-​Lengefeld OT Lippersdorf

Historisches

1350 wurde erst­ma­lig ein Herrensitz unter Nicolaus Lupoldisdorf und 1383 unter Nyckil von Luppoldisdorf erwähnt, der sich meh­rere Jahrhunderte im Besitz der Familie von Berbisdorf befand.

Diese wurde erst­mals 1434 mit dem Herrensitz Lippersdorf in Verbindung gebracht. Unter ihr erfolgte einer­seits die Aufwertung zum Rittergut, so 1696 urkund­lich nach­weis­bar, ande­rer­seits 1761 der Bau des Herrenhauses. Durch die erneute Heirat der Witwe Charlotte Wilhelmiene von Berbisdorf gelangte das Rittergut in die Hände der Familie von Globig und ver­blieb da bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Das Rittergut wurde nach einem Brand Mitte 1869 neu auf­ge­baut. 1881 über­nahm es die Familie von Herder von einem Herrn Braun. Unter der Familie von Herder erfolgte 1904 /​ 1905 ein Umbau des Herrenhauses. 1924 erwarb die Stadt Chemnitz das Gebäude, in dem vier Jahre spä­ter ein Kindererholungsheim ein­ge­rich­tet wurde. Die Landwirtschaftsflächen des Rittergutes benö­tigte die Stadt für den Bau der Saidenbachtalsperre. Später erfolgte die Umnutzung in ein Kinderheim.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient heute als Kinder- und Jugendheim und ist von einem groß­zü­gi­gen Park umgeben.

Pockau-​Lengefeld: Burg Rauenstein

Burg Rauenstein

Rauenstein 6
09514 Pockau-​Lengefeld OT Rauenstein

Historisches

Die ehe­ma­lige Festung wurde ver­mut­lich bereits um 1200 errich­tet und taucht erst­mals 1323 in schrift­li­chen Nachweisen auf. Als erste Besitzer sind die Herren von Schellenberg bekannt. Nach mehr­ma­li­gem Besitzerwechsel kam die Burg Rauenstein 1478 an Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht von Sachsen. Zwei Jahre spä­ter wurde die Burg Rauenstein an Hans von Günderode ver­lehnt und 1567 von Kurfürst August von der Familie von Günderode zurückerworben.

Der mit­tel­al­ter­li­che Turm wurde als ältes­ter bau­li­cher Bestandteil bei den Umbauarbeiten erhal­ten. Erneute Bauarbeiten fan­den 1629 /​ 1630 in grö­ße­rem Umfang statt. Die Burg wurde von adli­gen Pächtern ver­wal­tet und schließ­lich 1651 vom Pächter Jobst Christian von Römer erwor­ben. Um 1720 wurde das Kavaliershaus erbaut. Bis 1743 ver­blieb Burg Rauenstein im Besitz der Familie von Römer. Danach wech­sel­ten die Besitzer oft, bis 1816 Christian August Hänel die Burg erwarb und 1843 sei­nem Neffen Eugen Wolfgang Freiherr von Herder ver­kaufte. Unter Gottfried von Herder erfolg­ten um 1907 letzte grö­ßere Umbauten an der Burg. Sein gleich­na­mi­ger Enkel war der letzte Burgherr.

Nach 1945

Gottfried von Herder wurde 1945 ent­eig­net und ver­trie­ben. Die Burg Rauenstein wurde seit 1949 als Kindererholungsheim genutzt.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren wurde das Erholungsheim geschlos­sen. Der Sohn des letz­ten Besitzers und Urururenkel von Johann Gottfried von Herder, dem Dichter, kaufte Burg Rauenstein 1999 vom Landkreis zurück. Möbel und Gemälde, die nach Kriegsende in Museen gelangt waren, wur­den herausgegeben.

Heutige Nutzung

Eine Nutzung für Burg Rauenstein zeich­net sich nicht ab. Sie soll in Familienbesitz blei­ben. Der Eigentümer wohnt bei Aufenthalten auf der Burg im Kavaliershaus.

Bodendenkmalschutz

Der ursprüng­li­che Burgbau wurde Ende 1968 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Olbernhau: Rittergut Schönfeld

Rittergut Schönfeld

Alte Saydaer Straße 2 (?)
09526 Olbernhau OT Schönfeld

Historisches

Das Rittergut wurde 1551 erst­mals schrift­lich erwähnt und in den Jahren 1632 und 1806 durch Brände beschädigt.

Heutige Nutzung

Heute wird es teil­weise für Wohnzwecke genutzt.

Stollberg: Schloss Hoheneck

Schloss Hoheneck

An der Stalburg 6
09366 Stollberg

Historisches

Schloss Hoheneck wurde 1244 erst­mals unter Hugo von Staleburc urkund­lich erwähnt und ver­mut­lich um 1200 als mit­tel­al­ter­li­che Grenzfeste Stal(e)burc erbaut. Erkenbert IV. von Tegkwitz, Burggraf von Staleburgk, nannte die Burg 1278 sein Eigen. Die Herren von Schönburg über­nah­men das Gebiet um 1300 und ver­kauf­ten es 1367 an den König Karl IV. von Böhmen. 1459 ging die Staleburg als böh­mi­sches Lehen an Sachsen über. 1473 erwarb Dietrich IV. von Schönberg, sei­ner­zeit Bischof von Meißen, zusam­men mit sei­nen Neffen Heinrich und Caspar von Schönberg die Burg und die Herrschaft Stollberg.

1564 kaufte Kurfürst August I. das Schloss, wel­ches im 16. Jahrhundert auf den Grundmauern der Staleburg errich­tet wor­den war, und funk­tio­nierte es zum Jagdschloss um. Schon drei Jahre spä­ter ver­lor der Kurfürst das Interesse an sei­nem Jagdschloss in Stollberg und wandte sich dem Bau des Jagdschlosses Augustusburg zu. 1602 wurde das Jagdschloss Stollberg durch einen Brand zer­stört. Zwischen 1606 und 1609 wurde das neue Amtshaus im vor­de­ren Teil des Schlosses errich­tet. Eine erneute Zerstörung erfuhr das Schloss Stollberg im Dreißigjährigen Krieg zwi­schen 1618 und 1648.

Im 17. Jahrhundert wurde das Schloss als Untersuchungsgefängnis genutzt. Dazu wurde ein neuer Bergfried errich­tet, der heu­tige Uhrenturm. Durch den Standort des Bergfrieds im Hohen Eck ent­stand der Name Hoheneck. Erstmals tauchte der Name Hoheneck 1704 als amt­li­che Bezeichnung auf, zwei Jahre spä­ter wurde er als Bezeichnung für das Schloss ein­ge­führt. Das neue Amtshaus ent­stand 1812. Das 1815 wie­der auf­ge­baute Schloss beher­bergte bis 1856 das Rentamt und das Justizamt Stollberg.

1862 wurde das Schloss Hoheneck abge­tra­gen und an glei­cher Stelle eine Königlich-​sächsische Weiberzuchtanstalt eröff­net. Das heu­tige Gebäudeensemble hat somit nichts mit dem frü­he­ren Schloss zu tun und der Name Schloss Hoheneck wird im Prinzip fälsch­li­cher­weise für den Nachfolgebau verwendet.

1886 wur­den die inhaf­tier­ten Frauen ins Zuchthaus Waldheim ver­legt, damit Hoheneck umfang­rei­chen Erweiterungsbauten unter­zo­gen wer­den konnte. Nunmehr konn­ten auch Männer in Hoheneck inhaf­tiert wer­den. In Zeiten der bei­den Weltkriege diente es vor­über­ge­hend auch als Reservelazarett. Der Westflügel und die Hälfte des Nordflügels der Haftanstalt Hoheneck ent­stan­den ab 1862. Der Südflügel, der Ostflügel und die andere Hälfte des Nordflügels sowie die vor­ge­la­ger­ten Wirtschaftsgebäude wur­den zwi­schen 1885 und 1888 aus Erweiterungsbauten ausgeführt.

Nebengebäude und bauliche Anlagen

Wirtschaftsgebäude der Anlage befin­den sich sowohl inner­halb der Umfassungsmauern als auch außer­halb. Innerhalb der Mauern ste­hen die zwi­schen 1885 und 1888 errich­te­ten Wirtschaftsgebäude, die als Wäscherei und Krankenstation genutzt wur­den. Außerhalb der Mauern befin­den sich das Pförtnergebäude, das Beamtenwohnhaus sowie das Wachgebäude, die alle­samt aus dem 20. Jahrhundert stam­men. Das Pförtnergebäude wurde 1964 erbaut, das Beamtenwohnhaus 1928 und das Wachgebäude 1930. Letzteres erhielt nach 1990 zwei große Metalltore und Nato-​Stacheldraht im Eingangsbereich.

Ehemalige Gebäude des Komplexes waren das 1955 erbaute Kulturhaus, das um 1850 ent­stan­dene und 2012 abge­ris­sene Wohn-​Wirtschaftsgebäude, wel­ches ein bau­li­cher Überrest der Schlossanlage von vor 1862 war, sowie ein Freibad, das vor 2015 abge­bro­chen wurde und nur noch in Resten vor­han­den ist.

Die Umfassungsmauer ist 415 Meter lang und zwi­schen 4 und 7 Meter hoch. Sie besteht aus Ziegelsteinen, die mit Glasscherben ver­setzt ist. Im Westen und Norden befin­den sich zwei Wachtürme, die im 20. Jahrhundert erbaut wor­den waren.

Nach 1945

Zu DDR-​Zeiten wurde der Nachfolgebau von Schloss Hoheneck als Frauengefängnis genutzt und erlangte durch die unmensch­li­chen Haftbedingungen sei­nen berühmt-​berüchtigten Ruf. Die ers­ten Insassinnen wur­den aus den Speziallagern Bautzen und Sachsenhausen nach Hoheneck ver­legt. Das für 600 Gefangene aus­ge­legte Gefängnis war zu die­sem Zeitpunkt mit über 1.100 Insassinnen voll­kom­men über­be­legt. In Hoheneck saßen vor allem aus poli­ti­schen Gründen inhaf­tierte sowie straf­fäl­lig gewor­dene Frauen ein. Nach dem Fall der Mauer erfolgte im November 1989 eine Amnestie für die letz­ten poli­ti­schen Häftlinge der DDR.

Nachwendezeit

Im April 2001 wurde das Gefängnis geschlos­sen, wel­ches nach 1990 als ein­zi­ges Frauengefängnis in Sachsen wei­ter­ge­nutzt wor­den war und ab 1994 auch männ­li­che Strafgefangene auf­ge­nom­men hatte. Der Freistaat ver­kaufte Schloss Hoheneck Mitte 2003 an einen pri­va­ten Investor. Die geplante Umnutzung zu einem Freizeit- und Erholungskomplex schei­terte einer­seits am Widerstand von Opferverbänden, ande­rer­seits tra­ten wirt­schaft­li­che Schwierigkeiten auf. Im Jahr 2014 erwarb die Stadt Stollberg das Schloss zurück.

Heutige Nutzung

Auf Voranmeldung fin­den Führungen statt. Das gesamte Gelände umfasste ursprüng­lich an die 25 Gebäude, von denen zu Beginn des Jahres 2012 einige abge­tra­gen wur­den. Archäologische Grabungsarbeiten, bei denen unter ande­rem Mauern aus dem 17. Jahrhundert wie­der­ent­deckt wur­den, dau­ern fort. Das künf­tige Konzept sieht eine räum­lich getrennte Nutzung als Gedenkstätte, Freizeitreff und Begegnungsstätte mit Übernachtungsmöglichkeiten vor. Das Konzept soll in Zusammenarbeit von Eigentümer, Stadt und Opferverein umge­setzt werden.

2015 wurde eine Gedenkstätte mit ori­gi­nal erhal­te­nem Zellentrakt im Südflügel ein­ge­rich­tet, 2017 eröff­nete die inter­ak­tive Lern- und Erlebniswelt „Phänomenia“ im Nordflügel von Schloss Hoheneck. Weitere Pläne sehen im Westflügel eine Gedenkstätte zur his­to­ri­schen Einordnung des SED-​Unrechts und zur Würdigung der Opfer vor.

Bodendenkmalschutz

Die ältes­ten Teile der eins­ti­gen Höhenburg wur­den Mitte 1970 unter Bodendenkmalschutz gestellt.
(Fotos: Oktober 2022)

Stollberg: Vorwerk Hoheneck

Vorwerk Hoheneck

09366 Stollberg

Historisches

Das 1923 nach Stollberg ein­ge­mein­dete Dorf Hoheneck ist aus dem vor­ma­li­gen Vorwerk der “Staleburg” (Schloss Hoheneck) her­vor­ge­gan­gen. Das Vorwerk exis­tierte bereits vor 1564, als die Burg in den Besitz der säch­si­schen Kurfürsten kam. Im Zuge des­sen wurde das Vorwerk in ein Kursächsisches Kammergut umge­wan­delt. Als August der Starke aus Geldmangel unter ande­rem auch das Kammergut Hoheneck ver­kaufte, kam die­ses in den Besitz von Gottlob Friedrich Nester. Schon 1728 ver­kaufte Nester das Kammergut an Sachsen zurück, da er in Konkurs gera­ten war.

1845 wurde das Vorwerk auf­ge­teilt und kam an ver­schie­dene Privatleute.

Schwarzenberg: Burg & Schloss Schwarzenberg

Burg & Schloss Schwarzenberg

Obere Schlossstraße 36
08340 Schwarzenberg

Historisches

Vermutlich um 1150 wurde eine wehr­hafte Burg erbaut, die im Jahr 1212 Erwähnung fand. 1310 wurde ein Herrensitz unter Burgolt vonn Schwarczenbergk urkund­lich nach­ge­wie­sen. 1425 erwarb die Familie von Tettau das Schloss, das 1533 in den Besitz des Kurfürsten Johann Friedrich kam. Sein heu­ti­ges Aussehen erhielt Schloss Schwarzenberg, als es zwi­schen 1555 und 1558 zum kurfürstlich-​sächsischen Jagdschloss umge­baut wurde. Der Eckturm am Palas stammt eben­falls aus dem 16. Jahrhundert. 1851 /​ 1852 wur­den der Bergfried sowie der Südflügel auf­ge­stockt. Mit dem Nordflügel ent­stand 1875 /​ 1876 ein Verwaltungsgebäude, in das das Amtsgericht Einzug hielt. Der Schlossturm wurde dabei zum Gefängnis umfunktioniert.

Nach 1945

1945 /​ 1946 wurde das Schloss unter der rus­si­schen Militäradministration als Gefangenenlager genutzt, das, seit Ende 1946 wie­der unter deut­scher Aufsicht, 1952 geschlos­sen wurde. 1957 zog die Station jun­ger Techniker und Naturforscher im Schlossturm ein und nutzte die­sen bis 1990. Im glei­chen Jahr, 1957, eröff­nete das Museum. Ab 1977 began­nen Sanierungsmaßnahmen, die meh­rere Jahre anhielten.

Nachwendezeit

1990 zog das Kreisgericht aus, vier Jahre spä­ter wurde das Museum erwei­tert. Von 2003 bis 2006 erfolgte eine erneute Sanierung des Schlosses.

Heutige Nutzung

Schloss Schwarzenberg dient nach wie vor als Museum.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wehranlage, von wel­cher noch alte Bausubstanz im Rundturm und im Palas vor­han­den ist, ebenso wie ein Stück eines Abschnittgrabens, wurde 1969 unter Bodendenkmalschutz gestellt.