Oßling: Schloss Weißig

Schloss Weißig

Schlossstraße 3
01920 Oßling OT Weißig

Historisches

Eine erste Erwähnung als Rittersitz erfuhr Weißig 1466. 1907 /​ 1908 wurde der Bau des heu­ti­gen Schlosses für Oskar von Zehmen been­det. Zuvor stand an glei­cher Stelle ein Herrenhaus, wel­ches seit 1723 der Stammsitz der Familie von Zehmen war. Oskar von Zehmen starb 1912, sein Sohn Georg 1941. Im Dezember 1942 wurde das Schloss aus finan­zi­el­len Gründen von den Erben an den Reichsbund für Deutsche Jugendherbergen Berlin e. V. ver­kauft. Kurze Zeit spä­ter wurde das Schloss als Wehrertüchtigungslager genutzt.

Nach 1945

1945 quar­tier­ten sich Umsiedler im Schloss ein, zudem wurde es seit Herbst als Schule genutzt. Durch diese Nutzung konnte der ursprüng­lich geplante Abriss des Schlosses ver­hin­dert wer­den. Zwischen 1947 und 1949 war im Schloss ein Altenpflegeheim unter­ge­bracht. Schloss Weißig diente ab 1949 als Kinderheim. In den 1950er und 1970er Jahren wur­den Anbauten getätigt.

Nachwendezeit

Das Kinderheim wurde 1993 geschlos­sen und stand danach lange leer. 2000 trat ein ursprüng­li­cher Investor vom Kauf des Schlosses zurück, das dar­auf­hin wie­der zum Verkauf aus­ge­schrie­ben wurde. Im Jahr 2005 wurde Schloss Weißig an einen nie­der­län­di­schen Besitzer ver­äu­ßert. Sanierungsarbeiten wur­den umge­hend aufgenommen.

Heutige Nutzung

Schloss Weißig wird zum Teil von der Eigentümerfamilie bewohnt. Im Park befin­det sich die Familiengruft der Familie von Zehmen, wel­che 1844 erbaut und 1938 erneu­ert wurde.

Ottendorf-​Okrilla: Rittergut Grünberg

Rittergut Grünberg

Lausaer Straße 6
01458 Ottendorf-​Okrilla OT Grünberg

Historisches

Bereits in der Mitte des 14. Jahrhunderts waren die Herren von Grunenberg bzw. Grunberk im Gebiet ansäs­sig, ohne dass ein Herrensitz benannt war. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts befand sich Grünberg im Besitz von Johann von Schönberg. Das Rittergut als sol­ches ist seit 1696 nach­weis­bar. 1741 befand es sich im Besitz von Adam Friedrich Graf von Flemming, der im dama­li­gen Schloss eine Industrieschule ein­rich­ten ließ.

Im Jahr 1819 was das Rittergut im Besitz der Familie von Heinitz. Mehrere Großbrände ver­nich­te­ten die Gutsanlage 1846. Das Rittergut wurde um 1866 neu erbaut und gehörte als Inspektorhaus zum Schloss Hermsdorf. Es befand sich 1874 im Besitz von Georg Prinz von Schönburg-​Waldenburg, der jedoch auf Schloss Hermsdorf lebte und im Herrenhaus Grünberg sei­nen Gutsverwalter woh­nen ließ. Das Herrenhaus brannte 1884 erneut ab und wurde in sei­ner jet­zi­gen Form wie­der aufgebaut.

Nach 1945

Nach der Enteignung wurde das Rittergut auf­ge­teilt und im Herrenhaus Notwohnungen für Flüchtlinge ein­ge­rich­tet. Ab 1950 erfolgte der Umbau des Gesindehauses zu Wohnungen. Das Herrenhaus wurde durch die Gemeindeverwaltung genutzt und spä­ter zu Wohnraum umfunktioniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer, die Nebengebäude sind größ­ten­teils bewohnt.

Ottendorf-​Okrilla: Schloss Hermsdorf

Schloss Hermsdorf

Schlossstraße 9
01458 Ottendorf-​Okrilla OT Hermsdorf

Historisches

Hermsdorf wurde 1350 erst­mals als Hermansdorf urkund­lich genannt und soll sich seit 1357 im Besitz der Burggrafen von Dohna befun­den haben. 1449 erfolgte die erste nen­nung als Vorwerk. Die Familie von Carlowitz wurde 1461 mit dem Vorwerk belehnt. Unter Otto von Carlowitz erfolgte die Gründung eines Rittergutes, wel­ches seit 1552 nach­weis­bar war. Das Schloss wurde unter Christoph von Carlowitz von 1553 bis 1575 im Renaissancestil errich­tet. Es erhielt drei vor­ge­setzte Türme und war an drei Seiten von einem Wassergraben umgeben.

Der Familie von Carlowitz folg­ten als Besitzer Hans Harrer, ab 1586 Hans von Zschieren und ab 1607 Graf Georg von Bindauf. Unter Kurfürst Johann Georg II. als dama­li­gem Besitzer fan­den 1630 Umbauten statt. Nachden ein Brand Schäden am Schloss ver­ur­sacht hatte, führte Baumeister Ezechiel Eckhardt ab 1654 über meh­rere Jahre andau­ernde Erneuerungsarbeiten durch. Während die­ser Umbauzeit wech­selte 1657 die Grundherrschaft über das Rittergut Hermsdorf von Kurfürst Johann Georg II. an Johann Georg Freiherr von Rechenberg. Unter ihm wur­den die Schlosskapelle und die Eingangshalle auf­wen­dig ausgestaltet.

1699 erwarb Heino Heinrich von Flemming das Rittergut mit­samt Schloss Hermsdorf. Nach einem erneu­ten Brand 1729 erfolg­ten unter sei­nem Sohn Graf Adam Friedrich von Flemming und unter Beteiligung von George Bähr wie­der­holt Wiederaufbauarbeiten, die nun im Barockstil aus­ge­führt wur­den und bis 1732 abge­schlos­sen wer­den konn­ten. Darüber hin­aus wurde 1730 der weit­läu­fige Schlossgarten im fran­zö­si­schen Stil ange­legt und spä­ter in einen eng­li­schen Landschaftsgarten umgestaltet.

Die Gräfin Charlotte Sophie von Hoym erwarb 1756 das Schloss Hermsdorf im Zuge einer Nachlassversteigerung. Nach ihrem Tod 1808 gin­gen Schloss und Rittergut an Heinrich Ludwig Burggraf und Graf zu Dohna durch Erbgang über. Bei ihm han­delte es sich um den Ehegatten einer Enkelin von Charlotte Sophie von Hoym. Er hatte das Rittergut bereits seit sei­ner Heirat im Jahre 1800 als Generalbevollmächtigter bewirt­schaf­tet. 1823 musste er den Hermsdorfer Grundbesitz an Ernst Gottlob von Heynitz verkaufen.

Das frü­here Kavaliershaus wurde 1850 abge­ris­sen. 1865 gelangte das Schloss an Prinz Georg von Schönburg-​Waldenburg, wel­cher  um 1890 den Festsaal im Rokokostil umge­stal­ten ließ. Nachdem sein Sohn Hermann von Schönburg-​Waldburg 1943 kin­der­los starb, gin­gen die Eigentumsverhältnisse von Schloss Hermsdorf auf die Gemeinde über.

Nach 1945

1946 wurde im Schloss Hermsdorf ein Altersheim ein­ge­rich­tet. 1988 erfolgte die Restaurierung der Empfangshalle, des Festsaals und der Schlosskapelle.

Nachwendezeit

Ab 1991 folgte die stu­fen­weise Sanierung von Schloss und Park. 1998 wurde das Altersheim nach Ottendorf-​Okrilla ver­legt und das Schloss leergezogen.

Heutige Nutzung

Schloss Hermsdorf befin­det sich nach wie vor in Gemeindebesitz und wird für Veranstaltungen, Hochzeiten, Märkte und Feiern genutzt.
(Fotos: April 2025)

Ottendorf-​Okrilla: Schloss Medingen

Schloss Medingen

Dorfstraße 9
01458 Ottendorf-​Okrilla OT Medingen

Historisches

In Medingen bestand bereits 1289 unter Henricus miles dic­tus de Medegowe ein Herrensitz, der 1445 als Vorwerk und als 1696 Rittergut nach­weis­bar ist. Die Familie von Arras wurde im 16. Jahrhundert mit Medingen belie­hen, 1550 erhielt Christoph von Carlowitz das Gut als Lehen. Ihm folg­ten erst Rudolph von Bünau und spä­ter Christoph von Looß. In der Folgezeit wech­sel­ten die Besitzer des Ritterguts Medingen recht häu­fig. Viele bedeu­tende Namen tau­chen unter den Besitzern auf: von Spohr, von Bornsdorf, Vitzthum von Eckstädt, Edler zu Putlitz, von Hohenthal und von Bose.

Friedrich Gottlob Moritz Stoß ver­äu­ßerte das Rittergut an eine Aktiengesellschaft, die bay­ri­sches Bier braute. 1860 besaß H. C. Zürner das Rittergut. Das Herrenhaus brannte 1890 (andere Quelle: 1894) ab und wurde als Schloss im Stil des Neobarock auf­ge­baut. Das Rittergut gehörte von 1904 bis 1919 dem Kommerzienrat Karl Paul Mehnert und nach dem Ersten Weltkrieg dem Kammersängerehepaar Plaschke. 1929 erwarb eine Parzellierungsgesellschaft das Rittergut, die die Flächen auf­teilte, ver­kaufte und damit das Rittergut auflöste.

Nach 1945

Nach 1945 diente das Schloss der Gemeindeverwaltung als Sitz und zusätz­lich als Kulturhaus. Zu DDR-​Zeiten wurde es Ernst-​Thälmann-​Heim genannt und zu Wohnzwecken genutzt.

Nachwendezeit

Nach der Wiedervereinigung erhie­len die Nachkommen der letz­ten Besitzer das Grundstück zurück.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird pri­vat genutzt und ist nicht zugänglich.

Ohorn: Rittergut Ohorn

Rittergut Ohorn

Am Pflegeheim 2
01896 Ohorn

Historisches

1537 wurde das Rittergut Ohorn erst­mals als Vorwerk erwähnt. Das Herrenhaus wurde im 18. Jahrhundert erbaut und erfuhr um 1890 umfang­rei­che Umgestaltungen nach heu­ti­gem Aussehen.

Nach 1945

1945 wurde die Bodenreform voll­zo­gen und der Besitzer ent­eig­net. Im Herrenhaus wurde 1949 eine Parteischule der SED ein­ge­rich­tet. Das Rittergut mit sei­nem reprä­sen­ta­ti­ven Herrenhaus wurde seit den 1950er Jahren als Alten- und Pflegeheim genutzt.

Nachwendezeit

In der Nachwendezeit wurde das Rittergut umfas­send saniert. Es war 1998 von einer GbR erwor­ben worden.

Heutige Nutzung

Im Rittergut wird heute nach wie vor eine Senioren-​Residenz betrie­ben. Der große, weit­läu­fige Park im eng­li­schen Stil mit vie­len Rhododendren und einem Teich ist nicht zugäng­lich. Erhalten sind außer­dem noch bewohnte Wirtschaftsgebäude.

Obergurig: Herrenhaus Obergurig

Herrenhaus Obergurig

Hauptstraße 2
02692 Obergurig

Historisches

Ein Rittergut wurde erst­mals 1559 erwähnt. Das Herrenhaus wurde im 16. Jahrhundert erbaut und im 18. Jahrhundert umge­stal­tet. Caspar Vogt von Wierandt kam 1556 in den Besitz des Ritterguts und wurde nur drei Jahre spä­ter an sei­nen Sohn ver­erbt. 1647 wurde das zwi­schen­zeit­lich über­schul­dete Rittergut von Friedrich Vogt von Wierandt an Michael Riedinger ver­kauft. In der Folgezeit gab es noch meh­rere Besitzerwechsel.

Nach 1945

Das Rittergut Obergurig fiel nicht unter die Bodenreform und wurde nicht ent­eig­net. Der Besitzer flüch­tete den­noch 1957, offen­bar auf­grund von Repressalien, die wohl üblich waren, wenn sich ein Gutsbesitzer zunächst wei­gerte sei­nen Grundbesitz in die ört­li­che LPG einzubringen.

Nachwendezeit

Die Erben erhielt das Rittergut nach 1990 zwar zurück, doch sie ver­kauf­ten den Hof und behiel­ten nur die Ländereien selbst. Später erfolgte noch­mals ein Verkauf.

Heutige Nutzung

Das Rittergut steht leer und befin­det sich in einem bau­lich schlech­ten Zustand.

Oßling: Rittergut Lieske

Rittergut Lieske

Hauptstraße 30
01920 Oßling OT Lieske

Historisches

1432 soll bereits ein Rittersitz bestan­den haben, wobei diese Information auf eine ein­zelne Quelle zurück­geht und bis­lang nicht bestä­tigt wer­den konnte.

Das Herrenhaus des 1615 nach­weis­ba­ren Ritterguts wurde im 16. Jahrhundert errich­tet. Im aus­ge­hen­den 18. und frü­hen 19. Jahrhundert befand sich das Rittergut Lieske im Besitz der Familie von Ludwig (Schreibweise teil­weise auch Ludewig). 1825 wurde das Rittergut Lieske urkund­lich als Vorwerk erwähnt. Es wurde 1897 zu einer deut­schen Arbeiterkolonie.

Nach 1945

Seit 1954 ist der Missionshof als dia­ko­ni­sche Einrichtung für behin­derte Menschen auf dem Rittergut ansäs­sig. Das Herrenhaus befand sich in einem bau­lich bedenk­li­chen Zustand und wurde daher 1987 abgerissen.

Nachwendezeit

Die Wirtschaftsgebäude wur­den umfas­send saniert.

Heutige Nutzung

Am Standort des Herrenhauses befin­det sich heute ein Neubau. Der alte Gutshof ist heute als Missionshof bekannt. Er wird nach sei­ner Rekonstruktion wei­ter­hin als Wohn- und Arbeitsplatz für geis­tig behin­derte Menschen genutzt.

Oßling: Herrenhaus Döbra

Herrenhaus Döbra

Teichweg 5
01920 Oßling OT Döbra

Historisches

Döbra wurde 1432 erst­mals urkund­lich als Rittersitz des Heinrich von Duba genannt. 1480 ist Bartel Rauber auf dem Rittersitz Döbra belegt, dem um 1500 die Herren von Ponickau folg­ten. Die Familie von Ponickau behielt Döbra bis ins 17. Jahrhundert in ihrem Besitz. Unter ihrer Herrschaft wurde der Rittersitz 1566 zum Rittergut erho­ben. Hans Otto von Ponickau erhielt das Rittergut 1625 als vor­erst letz­ter sei­ner Familie. Ihm folgte ab 1646 Johann Friedrich von Knoch, bevor Hans Christoph von Ponickau fünf Jahre spä­ter das Rittergut erwarb und wie­der in den Familienbesitz holte.

Ehrenfried von Klemm folgte als Rittergutsherr. Die Erben sei­nes Sohnes ver­äu­ßer­ten das Rittergut Döbra 1717 an Sophie Eleonore von Seyfferitz. Ihr folgte 1730 Karl Heinrich Reichsgraf von Hoym, wel­cher das Rittergut aller­dings schon im fol­gen­den Jahr sei­ner Schwester Rahel Charlotte Gräfin Vitzthum von Eckstädt ver­machte. Das Rittergut Döbra ver­blieb bis 1791 in Familienbesitz und wurde dann von Andreas von Ludwig erwor­ben, der 1796 ver­starb. Seine Söhne über­nah­men den Besitz bis 1801, dann ging das Rittergut an Eva Katharina von Kloß, eine gebo­rene von Ludwig, über. Sie ver­kaufte 1818 an Friedrich Traugott von Henack.

Weitere Besitzer waren ab 1835 Carl Gottlieb von Hartmann, ab 1858 Carl Friedrich von Hartmann, ab 1901 der General von der Planitz, ab 1910 Albert Wilke, ab 1931 Friedrich von Loebenstein und ab 1937 ein Herr von Davier.

Nach 1945

Der letzte Besitzer wurde 1945 ent­eig­net, als die Bodenreform voll­zo­gen wurde. Das Herrenhaus wurde spä­ter abgerissen.

Heutige Nutzung

Erhalten ist ein gepfleg­tes Wirtschaftsgebäude, wel­ches Wohnzwecken dient.

Obergurig: Vorwerk Singwitz

Vorwerk Singwitz

02692 Obergurig OT Singwitz

Historisches

Singwitz war bereits 1221 als Herrensitz unter Cunimanus de Synkewicz bekannt. 1555 konnte ein Lehngut nach­ge­wie­sen wer­den. Dieses wurde 1764 als Vorwerk bezeichnet.