Vorwerk Singwitz
02692 Obergurig OT Singwitz
Historisches
Singwitz war bereits 1221 als Herrensitz unter Cunimanus de Synkewicz bekannt. 1555 konnte ein Lehngut nachgewiesen werden. Dieses wurde 1764 als Vorwerk bezeichnet.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Bautzen
02692 Obergurig OT Singwitz
Singwitz war bereits 1221 als Herrensitz unter Cunimanus de Synkewicz bekannt. 1555 konnte ein Lehngut nachgewiesen werden. Dieses wurde 1764 als Vorwerk bezeichnet.
Rittergut MilstrichMittelstraße 1 (Herrenhaus)
Eichenweg 1 (Wirtschaftsgebäude)
01920 Oßling OT Milstrich
Vermutlich bestand bereits im 13. Jahrhundert ein Rittersitz, der 1528 als Rittergut erstmals Erwähnung fand. Im 16. Jahrhundert existierten zwei Rittergüter parallel in Milstrich, die jeweils der Familie von Ponickau und der Familie von Luttitz gehörten. Hans Christoph von Ponickau veräußerte 1595 sein Rittergut an Friedrich von Luttitz, wodurch die beiden Güter zusammengelegt wurden. 1721 verursachte ein Brand schwere Schäden am Herrenhaus. Noch im gleichen Jahr wurde das Rittergut in ein Allodialgut umgewandelt.
1730 verkaufte die Familie von Luttitz das Milstricher Gut an Karl Heinrich Graf von Hoym. Schon im folgenden Jahr übertrug er das Rittergut Milstrich seiner Schwester, eine Gräfin Vitzthum von Eckstädt. Von ihr übernahm ihr Sohn Ludwig Graf Vitzthum von Eckstädt den Besitz, der 1791 von Andreas von Ludwig angekauft wurde. Unter ihm erfolgten Umbauten am Herrenhaus. Nach seinem Tod 1795 oder 1796 erbte seine Tochter Anna Catharina, verheiratet mit Carl Friedrich von Hake, das Rittergut Milstrich. Ab 1804 befand es sich im Besitz der Familie von Kanig, bei der es lange Zeit in Familienbesitz verblieb.
Das Rittergut wurde enteignet und der Grund und Boden an Neubauern aufgeteilt.
Das Herrenhaus ist saniert und dient Wohnzwecken. Das Inspektorhaus steht leer und befindet sich in unsaniertem Zustand. Der ehemalige Wirtschaftshof wird genutzt.
02692 Obergurig OT Mönchswalde
Das 1558 in Mönchswalde bestehende Vorwerk wurde später in ein Lehngut umgewandelt und als solches 1875 belegt. Möglicherweise bestand das Vorwerk bereits 1538.
Rittergut LiebegastEintrachtstraße 26
01920 Oßling OT Liebegast
Liebegast wurde erstmals 1408 erwähnt und war 1432 ein Herrensitz von Heinrich von Duba. Ab 1570 befand sich der Herrensitz Liebegast im Besitz der Familie von Ponickau und verbleib da bis nach 1625, als Hans Otto von Ponickau als Besitzer genannt wurde. Von 1646 bis 1651 befand sich das Gut im Besitz von Johann Friedrich von Knoch, ehe es 1651 von Hans Christian von Ponickau erworben wurde. Damit befand sich das Rittergut wieder im Besitz der Familie von Ponickau.
Ihr folgte die Familie von Klemm, die den Grundbesitz 1716 an Sophie Eleonore von Haugwitz verkaufte. Von ihr erwarb 1729 Karl Heinrich Reichsgraf von Hoym das Rittergut Liebegast. Ihm folgte zwei Jahre später seine Schwester Rahel Charlotte Gräfin Vitzthum von Eckstädt. Das Rittergut verblieb bis 1791 in Familienbesitz und wurde dann von Andreas von Ludwig erworben. Als er 1796 starb, übernahmen seine drei Söhne den Grundbesitz bis 1801. Danach befand sich das Rittergut Liebegast bis 1818 im Besitz von Carl Friedrich von Ludwig.
1818 erfolgte der Verkauf an F. A. Nicolai. Weitere namentlich nachgewiesene Besitzer waren ab 1850 die Familie Israel, ab 1870 Johanna Hesse, von 1876 bis 1893 Karl Hänsel, 1894 gefolgt von Guido Hänsel und 1898 von Heinrich Handrika. Rudolph Vessel erwarb 1909 als vorletzter bürgerlicher Besitzer das Rittergut. 1912 übernahm die Norddeutsche Grunderwerbs-und Bewertungs GmbH Berlin das Rittergut. Ab 1917 war Wilhelm Kleeschulte der letzte bürgerliche Besitzer und 1926 kauften die Eintracht Braunkohlenwerke und Brikettfabriken in Neu Welzow das Rittergut Liebegast. Das Herrenhaus wurde im 18. Jahrhundert errichtet.
Ein privater Investor hat das Herrenhaus 1998 saniert. Die Seitenflügel des ursprünglichen Vierseitenhofes wurden teilweise weggerissen, teilweise erhalten und saniert.
Das Herrenhaus wird bewohnt. In den anderen Gebäudeteilen haben die Liebegaster Begegnungsstätte, das Gerätehaus der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr sowie ein Reihenhaus ihren Platz gefunden.
Wasserburg & Rittergut SkaskaSportplatzweg 7 & 9
01920 Oßling OT Skaska
1383 besaß Wilwich von Gusk Skaska, das 1378 als Rittersitz mit der damals bestehenden Wasserburg Erwähnung fand. 1432 befand sich der Rittersitz in den Händen von Heinrich von Duba. Er gehörte weiterhin um 1480 dem Bartel Rauber auf Döbra und kam um 1500 an die Familie von Ponickau. 1646 erwarb Johann Friedrich von Knoch das Gut, verkaufte es jedoch bereits 1651 wieder an die Familie von Ponickau. Später kam es an die Familie Klemm und verblieb bis 1716 bei dieser. 1692 wurde das bis dahin mit dem Rittergut Döbra verbundene Gut aus der Grundherrschaft herausgelöst und zum eigenständigen Rittergut erhoben.
1716 erwarb Sophie Eleonore von Haugwitz das Gut. Sie verkaufte es 1729 an den Kabinettsminister und Geheimrat Carl Heinrich Graf von Hoym, der im folgenden Jahr den Park anlegen ließ. Der Graf von Hoym besaß 14 Rittergüter, die nicht ganz legal erworben worden waren, weswegen der sächsische Kurfürst, August der Starke, ihn zu 100.000 Talern Strafe verurteilte. Die Schwester des Grafen von Hoym, Rahel Charlotte Gräfin Vitzthum von Eckstädt, erhielt das Rittergut Skaska 1731. 60 Jahre, 1791, später veräußerte die Grafenfamilie Vitzthum von Eckstädt das Rittergut an die Familie von Ludwig. Diese behielt es bis 1812 in Familienbesitz.
Im 19. Jahrhundert wechselten die Besitzer mehrfach. Zu ihnen zählten die Familien von Meder ab 1812, Seebe ab 1817, Klette bis 1848 sowie von Damnitz bis 1856. 1901 kam es an die Familie Schmidt, 1910 an die Gewerkschaft Agneshall in Thal. Als letzter Besitzer ist seit 1920 die Familie Lehmann verzeichnet.
Die Familie Lehmann wurde enteignet, das Herrenhaus nach 1945 abgerissen.
Erhalten sind noch einige Wirtschaftsgebäude, die saniert sind und zu Wohnzwecken genutzt werden.
Von der einstigen Wasserburg ist oberirdisch nichts mehr erhalten. Sie befand sich direkt südöstlich vom Rittergut. Das Areal wurde erstmals 1938 und wiederholt 1955 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.
01458 Ottendorf-Okrilla OT Cunnersdorf
Im 18. Jahrhundert bestand ein Vorwerk. Eine andere Quelle berichtet davon, dass bereits 1216 ein Herrensitz bestanden haben soll. Weiterführende zuverlässige Informationen liegen bis dato nicht vor.
Schloss WeißigSchlossstraße 3
01920 Oßling OT Weißig
Eine erste Erwähnung als Rittersitz erfuhr Weißig 1466. 1907 / 1908 wurde der Bau des heutigen Schlosses für Oskar von Zehmen beendet. Zuvor stand an gleicher Stelle ein Herrenhaus, welches seit 1723 der Stammsitz der Familie von Zehmen war. Oskar von Zehmen starb 1912, sein Sohn Georg 1941. Im Dezember 1942 wurde das Schloss aus finanziellen Gründen von den Erben an den Reichsbund für Deutsche Jugendherbergen Berlin e. V. verkauft. Kurze Zeit später wurde das Schloss als Wehrertüchtigungslager genutzt.
1945 quartierten sich Umsiedler im Schloss ein, zudem wurde es seit Herbst als Schule genutzt. Durch diese Nutzung konnte der ursprünglich geplante Abriss des Schlosses verhindert werden. Zwischen 1947 und 1949 war im Schloss ein Altenpflegeheim untergebracht. Schloss Weißig diente ab 1949 als Kinderheim. In den 1950er und 1970er Jahren wurden Anbauten getätigt.
Das Kinderheim wurde 1993 geschlossen und stand danach lange leer. 2000 trat ein ursprünglicher Investor vom Kauf des Schlosses zurück, das daraufhin wieder zum Verkauf ausgeschrieben wurde. Im Jahr 2005 wurde Schloss Weißig an einen niederländischen Besitzer veräußert. Sanierungsarbeiten wurden umgehend aufgenommen.
Schloss Weißig wird zum Teil von der Eigentümerfamilie bewohnt. Im Park befindet sich die Familiengruft der Familie von Zehmen, welche 1844 erbaut und 1938 erneuert wurde.
Rittergut GrünbergLausaer Straße 6
01458 Ottendorf-Okrilla OT Grünberg
Bereits in der Mitte des 14. Jahrhunderts waren die Herren von Grunenberg bzw. Grunberk im Gebiet ansässig, ohne dass ein Herrensitz benannt war. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts befand sich Grünberg im Besitz von Johann von Schönberg. Das Rittergut als solches ist seit 1696 nachweisbar. 1741 befand es sich im Besitz von Adam Friedrich Graf von Flemming, der im damaligen Schloss eine Industrieschule einrichten ließ.
Im Jahr 1819 was das Rittergut im Besitz der Familie von Heinitz. Mehrere Großbrände vernichteten die Gutsanlage 1846. Das Rittergut wurde um 1866 neu erbaut und gehörte als Inspektorhaus zum Schloss Hermsdorf. Es befand sich 1874 im Besitz von Georg Prinz von Schönburg-Waldenburg, der jedoch auf Schloss Hermsdorf lebte und im Herrenhaus Grünberg seinen Gutsverwalter wohnen ließ. Das Herrenhaus brannte 1884 erneut ab und wurde in seiner jetzigen Form wieder aufgebaut.
Nach der Enteignung wurde das Rittergut aufgeteilt und im Herrenhaus Notwohnungen für Flüchtlinge eingerichtet. Ab 1950 erfolgte der Umbau des Gesindehauses zu Wohnungen. Das Herrenhaus wurde durch die Gemeindeverwaltung genutzt und später zu Wohnraum umfunktioniert.
Das Herrenhaus steht leer, die Nebengebäude sind größtenteils bewohnt.
Schloss HermsdorfSchlossstraße 9
01458 Ottendorf-Okrilla OT Hermsdorf
Hermsdorf wurde 1350 erstmals als Hermansdorf urkundlich genannt und soll sich seit 1357 im Besitz der Burggrafen von Dohna befunden haben. 1449 erfolgte die erste nennung als Vorwerk. Die Familie von Carlowitz wurde 1461 mit dem Vorwerk belehnt. Unter Otto von Carlowitz erfolgte die Gründung eines Rittergutes, welches seit 1552 nachweisbar war. Das Schloss wurde unter Christoph von Carlowitz von 1553 bis 1575 im Renaissancestil errichtet. Es erhielt drei vorgesetzte Türme und war an drei Seiten von einem Wassergraben umgeben.
Der Familie von Carlowitz folgten als Besitzer Hans Harrer, ab 1586 Hans von Zschieren und ab 1607 Graf Georg von Bindauf. Unter Kurfürst Johann Georg II. als damaligem Besitzer fanden 1630 Umbauten statt. Nachden ein Brand Schäden am Schloss verursacht hatte, führte Baumeister Ezechiel Eckhardt ab 1654 über mehrere Jahre andauernde Erneuerungsarbeiten durch. Während dieser Umbauzeit wechselte 1657 die Grundherrschaft über das Rittergut Hermsdorf von Kurfürst Johann Georg II. an Johann Georg Freiherr von Rechenberg. Unter ihm wurden die Schlosskapelle und die Eingangshalle aufwendig ausgestaltet.
1699 erwarb Heino Heinrich von Flemming das Rittergut mitsamt Schloss Hermsdorf. Nach einem erneuten Brand 1729 erfolgten unter seinem Sohn Graf Adam Friedrich von Flemming und unter Beteiligung von George Bähr wiederholt Wiederaufbauarbeiten, die nun im Barockstil ausgeführt wurden und bis 1732 abgeschlossen werden konnten. Darüber hinaus wurde 1730 der weitläufige Schlossgarten im französischen Stil angelegt und später in einen englischen Landschaftsgarten umgestaltet.
Die Gräfin Charlotte Sophie von Hoym erwarb 1756 das Schloss Hermsdorf im Zuge einer Nachlassversteigerung. Nach ihrem Tod 1808 gingen Schloss und Rittergut an Heinrich Ludwig Burggraf und Graf zu Dohna durch Erbgang über. Bei ihm handelte es sich um den Ehegatten einer Enkelin von Charlotte Sophie von Hoym. Er hatte das Rittergut bereits seit seiner Heirat im Jahre 1800 als Generalbevollmächtigter bewirtschaftet. 1823 musste er den Hermsdorfer Grundbesitz an Ernst Gottlob von Heynitz verkaufen.
Das frühere Kavaliershaus wurde 1850 abgerissen. 1865 gelangte das Schloss an Prinz Georg von Schönburg-Waldenburg, welcher um 1890 den Festsaal im Rokokostil umgestalten ließ. Nachdem sein Sohn Hermann von Schönburg-Waldburg 1943 kinderlos starb, gingen die Eigentumsverhältnisse von Schloss Hermsdorf auf die Gemeinde über.
Nach 19451946 wurde im Schloss Hermsdorf ein Altersheim eingerichtet. 1988 erfolgte die Restaurierung der Empfangshalle, des Festsaals und der Schlosskapelle.
Ab 1991 folgte die stufenweise Sanierung von Schloss und Park. 1998 wurde das Altersheim nach Ottendorf-Okrilla verlegt und das Schloss leergezogen.
Schloss Hermsdorf befindet sich nach wie vor in Gemeindebesitz und wird für Veranstaltungen, Hochzeiten, Märkte und Feiern genutzt.
(Fotos: April 2025)
Schloss MedingenDorfstraße 9
01458 Ottendorf-Okrilla OT Medingen
In Medingen bestand bereits 1289 unter Henricus miles dictus de Medegowe ein Herrensitz, der 1445 als Vorwerk und als 1696 Rittergut nachweisbar ist. Die Familie von Arras wurde im 16. Jahrhundert mit Medingen beliehen, 1550 erhielt Christoph von Carlowitz das Gut als Lehen. Ihm folgten erst Rudolph von Bünau und später Christoph von Looß. In der Folgezeit wechselten die Besitzer des Ritterguts Medingen recht häufig. Viele bedeutende Namen tauchen unter den Besitzern auf: von Spohr, von Bornsdorf, Vitzthum von Eckstädt, Edler zu Putlitz, von Hohenthal und von Bose.
Friedrich Gottlob Moritz Stoß veräußerte das Rittergut an eine Aktiengesellschaft, die bayrisches Bier braute. 1860 besaß H. C. Zürner das Rittergut. Das Herrenhaus brannte 1890 (andere Quelle: 1894) ab und wurde als Schloss im Stil des Neobarock aufgebaut. Das Rittergut gehörte von 1904 bis 1919 dem Kommerzienrat Karl Paul Mehnert und nach dem Ersten Weltkrieg dem Kammersängerehepaar Plaschke. 1929 erwarb eine Parzellierungsgesellschaft das Rittergut, die die Flächen aufteilte, verkaufte und damit das Rittergut auflöste.
Nach 1945 diente das Schloss der Gemeindeverwaltung als Sitz und zusätzlich als Kulturhaus. Zu DDR-Zeiten wurde es Ernst-Thälmann-Heim genannt und zu Wohnzwecken genutzt.
Nach der Wiedervereinigung erhielen die Nachkommen der letzten Besitzer das Grundstück zurück.
Das Schloss wird privat genutzt und ist nicht zugänglich.