Oßling: Rittergut Liebegast

Rittergut Liebegast

Eintrachtstraße 26
01920 Oßling OT Liebegast

Historisches

Liebegast wurde erst­mals 1408 erwähnt und war 1432 ein Herrensitz von Heinrich von Duba. Ab 1570 befand sich der Herrensitz Liebegast im Besitz der Familie von Ponickau und ver­bleib da bis nach 1625, als Hans Otto von Ponickau als Besitzer genannt wurde. Von 1646 bis 1651 befand sich das Gut im Besitz von Johann Friedrich von Knoch, ehe es 1651 von Hans Christian von Ponickau erwor­ben wurde. Damit befand sich das Rittergut wie­der im Besitz der Familie von Ponickau.

Ihr folgte die Familie von Klemm, die den Grundbesitz 1716 an Sophie Eleonore von Haugwitz ver­kaufte. Von ihr erwarb 1729 Karl Heinrich Reichsgraf von Hoym das Rittergut Liebegast. Ihm folgte zwei Jahre spä­ter seine Schwester Rahel Charlotte Gräfin Vitzthum von Eckstädt. Das Rittergut ver­blieb bis 1791 in Familienbesitz und wurde dann von Andreas von Ludwig erwor­ben. Als er 1796 starb, über­nah­men seine drei Söhne den Grundbesitz bis 1801. Danach befand sich das Rittergut Liebegast bis 1818 im Besitz von Carl Friedrich von Ludwig.

1818 erfolgte der Verkauf an F. A. Nicolai. Weitere nament­lich nach­ge­wie­sene Besitzer waren ab 1850 die Familie Israel, ab 1870 Johanna Hesse, von 1876 bis 1893 Karl Hänsel, 1894 gefolgt von Guido Hänsel und 1898 von Heinrich Handrika. Rudolph Vessel erwarb 1909 als vor­letz­ter bür­ger­li­cher Besitzer das Rittergut. 1912 über­nahm die Norddeutsche Grunderwerbs-​und Bewertungs GmbH Berlin das Rittergut. Ab 1917 war Wilhelm Kleeschulte der letzte bür­ger­li­che Besitzer und 1926 kauf­ten die Eintracht Braunkohlenwerke und Brikettfabriken in Neu Welzow das Rittergut Liebegast. Das Herrenhaus wurde im 18. Jahrhundert errichtet.

Nachwendezeit

Ein pri­va­ter Investor hat das Herrenhaus 1998 saniert. Die Seitenflügel des ursprüng­li­chen Vierseitenhofes wur­den teil­weise weg­ge­ris­sen, teil­weise erhal­ten und saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird bewohnt. In den ande­ren Gebäudeteilen haben die Liebegaster Begegnungsstätte, das Gerätehaus der ört­li­chen Freiwilligen Feuerwehr sowie ein Reihenhaus ihren Platz gefunden.

Oßling: Wasserburg & Rittergut Skaska

Wasserburg & Rittergut Skaska

Sportplatzweg 7 & 9
01920 Oßling OT Skaska

Historisches

1383 besaß Wilwich von Gusk Skaska, das 1378 als Rittersitz mit der damals bestehen­den Wasserburg Erwähnung fand. 1432 befand sich der Rittersitz in den Händen von Heinrich von Duba. Er gehörte wei­ter­hin um 1480 dem Bartel Rauber auf Döbra und kam um 1500 an die Familie von Ponickau. 1646 erwarb Johann Friedrich von Knoch das Gut, ver­kaufte es jedoch bereits 1651 wie­der an die Familie von Ponickau. Später kam es an die Familie Klemm und ver­blieb bis 1716 bei die­ser. 1692 wurde das bis dahin mit dem Rittergut Döbra ver­bun­dene Gut aus der Grundherrschaft her­aus­ge­löst und zum eigen­stän­di­gen Rittergut erhoben.

1716 erwarb Sophie Eleonore von Haugwitz das Gut. Sie ver­kaufte es 1729 an den Kabinettsminister und Geheimrat Carl Heinrich Graf von Hoym, der im fol­gen­den Jahr den Park anle­gen ließ. Der Graf von Hoym besaß 14 Rittergüter, die nicht ganz legal erwor­ben wor­den waren, wes­we­gen der säch­si­sche Kurfürst, August der Starke, ihn zu 100.000 Talern Strafe ver­ur­teilte. Die Schwester des Grafen von Hoym, Rahel Charlotte Gräfin Vitzthum von Eckstädt, erhielt das Rittergut Skaska 1731. 60 Jahre, 1791, spä­ter ver­äu­ßerte die Grafenfamilie Vitzthum von Eckstädt das Rittergut an die Familie von Ludwig. Diese behielt es bis 1812 in Familienbesitz.

Im 19. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Zu ihnen zähl­ten die Familien von Meder ab 1812, Seebe ab 1817, Klette bis 1848 sowie von Damnitz bis 1856. 1901 kam es an die Familie Schmidt, 1910 an die Gewerkschaft Agneshall in Thal. Als letz­ter Besitzer ist seit 1920 die Familie Lehmann verzeichnet.

Nach 1945

Die Familie Lehmann wurde ent­eig­net, das Herrenhaus nach 1945 abgerissen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind noch einige Wirtschaftsgebäude, die saniert sind und zu Wohnzwecken genutzt werden.

Bodendenkmalschutz

Von der eins­ti­gen Wasserburg ist ober­ir­disch nichts mehr erhal­ten. Sie befand sich direkt süd­öst­lich vom Rittergut. Das Areal wurde erst­mals 1938 und wie­der­holt 1955 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Ottendorf-​Okrilla: Vorwerk Cunnersdorf

Vorwerk Cunnersdorf

01458 Ottendorf-​Okrilla OT Cunnersdorf

Historisches

Im 18. Jahrhundert bestand ein Vorwerk. Eine andere Quelle berich­tet davon, dass bereits 1216 ein Herrensitz bestan­den haben soll. Weiterführende zuver­läs­sige Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

Oßling: Schloss Weißig

Schloss Weißig

Schlossstraße 3
01920 Oßling OT Weißig

Historisches

Eine erste Erwähnung als Rittersitz erfuhr Weißig 1466. 1907 /​ 1908 wurde der Bau des heu­ti­gen Schlosses für Oskar von Zehmen been­det. Zuvor stand an glei­cher Stelle ein Herrenhaus, wel­ches seit 1723 der Stammsitz der Familie von Zehmen war. Oskar von Zehmen starb 1912, sein Sohn Georg 1941. Im Dezember 1942 wurde das Schloss aus finan­zi­el­len Gründen von den Erben an den Reichsbund für Deutsche Jugendherbergen Berlin e. V. ver­kauft. Kurze Zeit spä­ter wurde das Schloss als Wehrertüchtigungslager genutzt.

Nach 1945

1945 quar­tier­ten sich Umsiedler im Schloss ein, zudem wurde es seit Herbst als Schule genutzt. Durch diese Nutzung konnte der ursprüng­lich geplante Abriss des Schlosses ver­hin­dert wer­den. Zwischen 1947 und 1949 war im Schloss ein Altenpflegeheim unter­ge­bracht. Schloss Weißig diente ab 1949 als Kinderheim. In den 1950er und 1970er Jahren wur­den Anbauten getätigt.

Nachwendezeit

Das Kinderheim wurde 1993 geschlos­sen und stand danach lange leer. 2000 trat ein ursprüng­li­cher Investor vom Kauf des Schlosses zurück, das dar­auf­hin wie­der zum Verkauf aus­ge­schrie­ben wurde. Im Jahr 2005 wurde Schloss Weißig an einen nie­der­län­di­schen Besitzer ver­äu­ßert. Sanierungsarbeiten wur­den umge­hend aufgenommen.

Heutige Nutzung

Schloss Weißig wird zum Teil von der Eigentümerfamilie bewohnt. Im Park befin­det sich die Familiengruft der Familie von Zehmen, wel­che 1844 erbaut und 1938 erneu­ert wurde.

Ottendorf-​Okrilla: Rittergut Grünberg

Rittergut Grünberg

Lausaer Straße 6
01458 Ottendorf-​Okrilla OT Grünberg

Historisches

Bereits in der Mitte des 14. Jahrhunderts waren die Herren von Grunenberg bzw. Grunberk im Gebiet ansäs­sig, ohne dass ein Herrensitz benannt war. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts befand sich Grünberg im Besitz von Johann von Schönberg. Das Rittergut als sol­ches ist seit 1696 nach­weis­bar. 1741 befand es sich im Besitz von Adam Friedrich Graf von Flemming, der im dama­li­gen Schloss eine Industrieschule ein­rich­ten ließ.

Im Jahr 1819 was das Rittergut im Besitz der Familie von Heinitz. Mehrere Großbrände ver­nich­te­ten die Gutsanlage 1846. Das Rittergut wurde um 1866 neu erbaut und gehörte als Inspektorhaus zum Schloss Hermsdorf. Es befand sich 1874 im Besitz von Georg Prinz von Schönburg-​Waldenburg, der jedoch auf Schloss Hermsdorf lebte und im Herrenhaus Grünberg sei­nen Gutsverwalter woh­nen ließ. Das Herrenhaus brannte 1884 erneut ab und wurde in sei­ner jet­zi­gen Form wie­der aufgebaut.

Nach 1945

Nach der Enteignung wurde das Rittergut auf­ge­teilt und im Herrenhaus Notwohnungen für Flüchtlinge ein­ge­rich­tet. Ab 1950 erfolgte der Umbau des Gesindehauses zu Wohnungen. Das Herrenhaus wurde durch die Gemeindeverwaltung genutzt und spä­ter zu Wohnraum umfunktioniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer, die Nebengebäude sind größ­ten­teils bewohnt.

Ottendorf-​Okrilla: Schloss Hermsdorf

Schloss Hermsdorf

Schlossstraße 1
01458 Ottendorf-​Okrilla OT Hermsdorf

Historisches

Bereits 1357 befand sich Hermsdorf im Besitz der Burggrafen von Dohna. Die Familie von Carlowitz wird 1461 mit dem Grundstück belehnt und unter Otto von Carlowitz erfolgte die Gründung eines Rittergutes. Das Schloss wurde von 1553 bis 1579 errich­tet, wobei bereits damals ein ummau­er­ter Schlosshof mit Rundtürmen bestand. 1603 erwarb Kurfürst Christian II. Schloss Hermsdorf und unter Kurfürst Johann Georg II. fan­den 1630 Umbauten statt. Acht Jahre spä­ter fiel Schloss Hermsdorf einem Brand zum Opfer, die Wiederaufbauarbeiten erfolg­ten 1654. 1656 erwarb Georg Freiherr von Rechenberg Schloss Hermsdorf, unter dem die Schlosskapelle und die Eingangshalle auf­wen­dig aus­ge­stal­tet wurden.

1699 gelangte Schloss Hermsdorf an Adam Heinrich von Flemming. Nach einem erneu­ten Brand 1729 erfolg­ten unter Beteiligung von George Bähr wie­der­holt Wiederaufbauarbeiten, die bis 1732 abge­schlos­sen wur­den. Darüber hin­aus wurde 1730 der Garten im fran­zö­si­schen Stil unter dem Grafen von Flemming ange­legt. Für 64.300 Taler kaufte Gräfin Charlotte Sophie von Hoym 1756 das Schloss, wel­ches nach ihrem Tod 1808 an den Burggrafen Heinrich Ludwig von Dohna durch Erbgang über­ging. Das Kavaliershaus wurde 1850 abge­ris­sen. 1865 gelangte das Schloss an die Familie von Schönburg-​Waldenburg, unter der 1890 der Festsaal im Rokokostil umge­stal­tet wurde. Nachdem der letzte Besitzer des Schlosses, Hermann von Schönburg-​Waldburg, 1943 kin­der­los starb, gin­gen die Eigentumsverhältnisse auf die Gemeinde über.

Nach 1945

Im Jahr 1946 wurde im Schloss ein Altersheim ein­ge­rich­tet. 1988 wur­den Empfangshalle, Festsaal und Schlosskapelle restauriert.

Nachwendezeit

Ab 1991 folgte die stu­fen­weise Sanierung von Schloss und Park. 1999 wurde das Altersheim nach Ottendorf-​Okrilla ver­legt und das Schloss leergezogen.

Heutige Nutzung

Das Schloss steht heute über­wie­gend leer und wird seit 2002 zum Teil für Veranstaltungen genutzt.

Ottendorf-​Okrilla: Schloss Medingen

Schloss Medingen

Dorfstraße 9
01458 Ottendorf-​Okrilla OT Medingen

Historisches

In Medingen bestand bereits 1288 ein Herrensitz, der 1445 als Vorwerk und als 1696 Rittergut nach­weis­bar ist. Die Familie von Arras wurde im 16. Jahrhundert mit Medingen belie­hen, 1550 erhielt Christoph von Carlowitz das Gut als Lehen. Ihm folg­ten erst Rudolph von Bünau und spä­ter Christoph von Looß. In der Folgezeit wech­sel­ten die Besitzer des Ritterguts Medingen recht häu­fig. Viele bedeu­tende Namen tau­chen unter den Besitzern auf: von Spohr, von Bornsdorf, Vitzthum von Eckstädt, Edler zu Putlitz, von Hohenthal und von Bose.

Friedrich Gottlob Moritz Stoß ver­äu­ßerte das Rittergut an eine Aktiengesellschaft, die bay­ri­sches Bier braute. 1860 besaß H. C. Zürner das Rittergut. Das Herrenhaus brannte 1890 (andere Quelle: 1894) ab und wurde als Schloss im Stil des Neobarock auf­ge­baut. Das Rittergut gehörte von 1904 bis 1919 dem Kommerzienrat Karl Paul Mehnert und nach dem Ersten Weltkrieg dem Kammersängerehepaar Plaschke. 1929 erwarb eine Parzellierungsgesellschaft das Rittergut, die die Flächen auf­teilte, ver­kaufte und damit das Rittergut auflöste.

Nach 1945

Nach 1945 diente das Schloss der Gemeindeverwaltung als Sitz und zusätz­lich als Kulturhaus. Zu DDR-​Zeiten wurde es Ernst-​Thälmann-​Heim genannt und zu Wohnzwecken genutzt.

Nachwendezeit

Nach der Wiedervereinigung erhie­len die Nachkommen der letz­ten Besitzer das Grundstück zurück.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird pri­vat genutzt und ist nicht zugänglich.

Ohorn: Rittergut Ohorn

Rittergut Ohorn

Am Pflegeheim 2
01896 Ohorn

Historisches

1537 wurde das Rittergut Ohorn erst­mals als Vorwerk erwähnt. Das Herrenhaus wurde im 18. Jahrhundert erbaut und erfuhr um 1890 umfang­rei­che Umgestaltungen nach heu­ti­gem Aussehen.

Nach 1945

1945 wurde die Bodenreform voll­zo­gen und der Besitzer ent­eig­net. Im Herrenhaus wurde 1949 eine Parteischule der SED ein­ge­rich­tet. Das Rittergut mit sei­nem reprä­sen­ta­ti­ven Herrenhaus wurde seit den 1950er Jahren als Alten- und Pflegeheim genutzt.

Nachwendezeit

In der Nachwendezeit wurde das Rittergut umfas­send saniert. Es war 1998 von einer GbR erwor­ben worden.

Heutige Nutzung

Im Rittergut wird heute nach wie vor eine Senioren-​Residenz betrie­ben. Der große, weit­läu­fige Park im eng­li­schen Stil mit vie­len Rhododendren und einem Teich ist nicht zugäng­lich. Erhalten sind außer­dem noch bewohnte Wirtschaftsgebäude.