Lohsa: Vorwerk Groß Särchen

Vorwerk Groß Särchen

Hauptstraße 21
02999 Lohsa OT Groß Särchen

Historisches

Für Groß Särchen ist 1744 ein Vorwerk benannt, das aller­dings schon vor­her bestan­den haben muss. Im Frühjahr 1691 näm­lich schenkte August der Starke, säch­si­scher Kurfürst, Johannes Schadowitz das ört­li­che Vorwerk mit allen dazu gehö­ren­den Nebengebäuden wie etwa Mühle, Kretscham und Brauerei. Außerdem wurde er für seine Verdienste geadelt und durfte fortan den Zusatz “von” tra­gen. Johannes von Schadowitz soll für die bekannte sor­bi­sche Sage “Krabat” Pate gestan­den haben. Er starb 1704. Das Vorwerk wurde 1785 an Bauern verpachtet.

Heutige Nutzung

Es wurde als “KRABATs Neues Vorwerk” zu einem Tourismus- und Begegnungszentrum ausgebaut.

Puschwitz: Rittergut Guhra

Rittergut Guhra

Guhra Nr. 1
02699 Puschwitz OT Guhra

Historisches

1312 wurde erst­mals ein Herrensitz urkund­lich erwähnt, wel­cher seit 1606 als Rittergut bezeich­net wurde. Hans Abraham von Raussendorf war bis 1659 Besitzer des Rittergutes, das sich in der ers­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Besitz von Johann Constantin Lange befand. Um 1870 wurde das Herrenhaus errich­tet. 1901 war Johannes Noack als Besitzer bekannt. Seit 1925 befand sich das Rittergut im Besitz des säch­si­schen Staatsfiskus.

Nach 1945

Das Rittergut war zu klein als um unter die Bodenreform zu fal­len. Das Land musste jedoch in die LPG ein­ge­bracht und ver­pach­tet werden.

Nachwendezeit

Nach 1990 erfolgte die Rückübertragung an die Familie Noack. Diese ver­kaufte 1998 das Rittergut mit Wirtschaftsgebäuden und Ländereien an zwei Brüder, die einen Landwirtschaftsbetrieb haben.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird teil­weise bewohnt.

Lohsa: Rittergut Driewitz

Rittergut Driewitz

Hermsdorfer Weg 7
02999 Lohsa OT Driewitz

Historisches

Das Rittergut wurde 1604 schrift­lich erwähnt und befand sich seit 1540 im Besitz der Familie von Schreibersdorf. Diese ver­kaufte es 1614 an die Familie von Luttitz. Ab 1626 besaß es die Familie von Nostitz. 1687 kam das Rittergut Driewitz an die Familie von Bibran, die es nach sie­ben Jahren an die Familie von Schönberg ver­äu­ßerte. Weitere Besitzer waren ab 1706 die Familie von Metzradt und ab 1724 Georg Wilhelm von Nostitz. Ihm folg­ten ab 1745 meh­rere wei­tere Besitzer. In der ers­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Herrenhaus errich­tet. 1894 kam das Rittergut an die Gemeinde. Später über­schul­de­ten sich die dama­li­gen Besitzer, wes­halb das Rittergut Driewitz in den 1930er Jahren auf­ge­teilt und par­zel­liert ver­kauft wurde. Die Familie Pachow erwarb das Herrenhaus 1936.

Nach 1945

Das Rittergut war infolge der frü­he­ren Überschuldung weit­ge­hend auf­ge­teilt wor­den, so dass der Resthof noch über ledig­lich 14 Hektar ver­fügte und somit der Enteignung ent­ging. Die Familie Pachow konnte im Herrenhaus woh­nen blei­ben, musste das Landbesitz aber den­noch in die LPG einbringen.

Nachwendezeit

1990 erwarb ein Nachfahre der letz­ten Besitzer das Gut.

Heutige Nutzung

Der Eigentümer nutzt das Rittergut als Wohnstätte sowie für sei­nen land­wirt­schaft­li­chen Betrieb.

Lohsa: Schloss Weißig

Schloss Weißig | “Fledermausschloss”

Am Eichberg 42
02999 Lohsa OT Weißig

Historisches

Das Schloss Weißig wurde im 17. Jahrhundert erbaut und ver­blieb bis 1817 in adli­gem Besitz. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts befand sich das Rittergut im Besitz von Alwin Kluge, unter dem um 1900 Umbauten am Schloss vor­ge­nom­men wor­den waren. 1921 erwarb Ulrich Prinz von Schönburg-​Waldenburg das Anwesen und nutzte es als Jagdschloss. Ab 1933 befand es sich in Besitz des Rechtsanwaltes Dr. Adolf Oeren.

Nach 1945

Nach der Enteignung lie­ßen sich Umsiedler im Schloss nieder.

Nachwendezeit

Bis 1997 diente Schloss Weißig als Mehrfamilienwohnhaus. Ein Jahr zuvor hat­ten die heu­ti­gen Eigentümer das Schloss erwor­ben und lie­ßen es in der Folgezeit umfas­send sanieren.

Heutige Nutzung

Im Mai 1998 eröff­nete das“Fledermausschloss” als Hotel und Restaurant. Auch Hochzeiten fin­den hier statt. Im Schloss resi­die­ren außer­dem meh­rere Fledermausarten.

Demitz-​Thumitz: Wallburg Pohla 2

Wallburg Pohla 2

Schönbrunner Straße
01877 Demitz-​Thumitz OT Pohla

Historisches

Die ver­mut­lich spät­mit­tel­al­ter­li­che Wallburg befin­det sich am nord­west­li­chen Ortsrand nord­öst­lich vom Kirchhof. Erkennbar ist noch eine kleine vier­eckige Umwallung, die heute gar­ten­frei­zeit­lich genutzt wird und nicht zugäng­lich ist.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde als Bodendenkmal Anfang 1978 unter Schutz gestellt.

Lohsa: Schloss Hermsdorf

Schloss Hermsdorf

Kastanienweg 6
02999 Lohsa OT Hermsdorf

Historisches

1419 befand sich der Herrensitz Hermsdorf im Besitz der Herren von Metzradt, die es 1506 an das Domstift Budissin ver­kauf­ten. 1612 gelangte das Rittergut, wel­ches als sol­ches 1529 erwähnt wurde, wie­der an die von Metzradts. 1670 kam es an die Familie von Muschwitz. Weitere Besitzer waren 1783 der Graf von Dallwitz, unter wel­chem das Neue Schloss erbaut wurde. Bis 1818 befand sich das Gut im Eigentum der Familie von Minckwitz, in den fol­gen­den Jahren des 19. Jahrhunderts sind meh­rere wei­tere Besitzer bekannt.

Nach 1945

Die letz­ten Besitzer, die Familie Apel, wur­den 1945 ent­eig­net. Danach wurde das Schloss als Wohnraum für Umsiedler genutzt. Es wurde 1979 wegen Baufälligkeit gesprengt.

Demitz-​Thumitz: Wallburg & Schloss Pohla

Wallburg & Schloss Pohla

Schönbrunner Straße 9
01877 Demitz-​Thumitz OT Pohla

Historisches

Um 1276 war ein Herrensitz benannt, der aus einer Turmhügelburg bestand. Von die­sem künst­lich auf­ge­schüt­te­tem Hügel befin­den sich noch heute mini­male Reste in der nord­west­li­chen Ecke des Parks.

1635 erfolgte die Nennung als Rittergut, das sich seit dem frü­hen 16. Jahrhundert bis zur Enteignung im Besitz der Familie von Ponickau befand, ledig­lich unter­bro­chen von einem kurz­fris­ti­gen Fremdbesitz in der Zeit von 1620 bis 1622. Etwa in der Mitte des 16. Jahrhunderts ent­stand ein Vorgängerbau des heu­ti­gen Schlosses als Ersatz für die Burg, die nun zu ver­fal­len begann. Nach einem ver­hee­ren­den Brand 1722 wurde das Schloss als Neubau aus­ge­führt und 1872 aus­ge­baut. Das Rittergut wurde bis zur Enteignung von einem Pächter verwaltet.

Nach 1945

Die Familie von Ponickau wurde 1945 ent­eig­net. Im Schloss wur­den Flüchtlinge unter­ge­bracht, spä­ter befan­den sich ein Kindergarten und ein Wohnheim der LPG darin. Die Wirtschaftsgebäude des Gutshofes wur­den als Stall genutzt. Drei Gebäude wur­den zu Wohnhäusern umgebaut.

Nachwendezeit

1990 wurde die LPG auf­ge­löst und das leer­ste­hende Schloss an die TLG überführt.

Heutige Nutzung

Das Schloss befin­det sich seit 2001 in Privatbesitz und wird zu Wohnzwecken sowie durch eine Heilpraxis genutzt. Neben dem Schloss sind noch das Erdgeschoss des Kuhstalls und ein Teil der Brennerei erhalten.

Bodendenkmalschutz

Der nicht zugäng­li­che Turmhügel wurde als Bodendenkmal Anfang 1978 unter Schutz gestellt.

Lohsa: Altes & Neues Schloss Weißkollm

Altes & Neues Schloss Weißkollm

Auf dem Gut 5–6
02999 Lohsa OT Weißkollm

Historisches

Das Gut gehörte 1268 der Familie von Schreibersdorf, im 16. Jahrhundert ging es an die Herren von Pannwitz. Seit 1700 nutzte es die Familie von Schönberg-​Bibram. Das Neue Schloss wurde von 1840 bis 1845 mit Sanssouci als Vorbild erbaut. 1902 wurde das Alte Schloss an den Hauptmann Heinrich Wilhelm Schulz ver­kauft, der sich nach sei­ner Nobilitierung von Steynitz nannte. 1904/​1905 erfolgte die Renovierung des Alten Schlosses, das in die­sem Zusammenhang mit dem Neuen Schloss bau­lich ver­bun­den wurde. Ab 1918 befand sich das Doppelschloss im Besitz des Großindustriellen Hugo Stinnes. Zu den Besuchern zähl­ten Größen der NSDAP und der Reichsregierung.

Nach 1945

Stinnes wurde 1945 ent­eig­net. Das Neue Schloss wurde ab 1946 bis 1948 abgebrochen.

Nachwendezeit

Das Alte Schloss, auch Kavaliershaus genannt, wurde nach 2002 abgerissen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind noch zwei stark beschä­digte Wirtschaftsgebäude sowie zwei sanierte, bewohnte Villen.