Obergurig: Herrenhaus Obergurig

Herrenhaus Obergurig

Hauptstraße 2
02692 Obergurig

Historisches

Ein Rittergut wurde erst­mals 1559 erwähnt. Das Herrenhaus wurde im 16. Jahrhundert erbaut und im 18. Jahrhundert umge­stal­tet. Caspar Vogt von Wierandt kam 1556 in den Besitz des Ritterguts und wurde nur drei Jahre spä­ter an sei­nen Sohn ver­erbt. 1647 wurde das zwi­schen­zeit­lich über­schul­dete Rittergut von Friedrich Vogt von Wierandt an Michael Riedinger ver­kauft. In der Folgezeit gab es noch meh­rere Besitzerwechsel.

Nach 1945

Das Rittergut Obergurig fiel nicht unter die Bodenreform und wurde nicht ent­eig­net. Der Besitzer flüch­tete den­noch 1957, offen­bar auf­grund von Repressalien, die wohl üblich waren, wenn sich ein Gutsbesitzer zunächst wei­gerte sei­nen Grundbesitz in die ört­li­che LPG einzubringen.

Nachwendezeit

Die Erben erhielt das Rittergut nach 1990 zwar zurück, doch sie ver­kauf­ten den Hof und behiel­ten nur die Ländereien selbst. Später erfolgte noch­mals ein Verkauf.

Heutige Nutzung

Das Rittergut steht leer und befin­det sich in einem bau­lich schlech­ten Zustand.

Oßling: Rittergut Lieske

Rittergut Lieske

Hauptstraße 30
01920 Oßling OT Lieske

Historisches

Das Herrenhaus des Ritterguts wurde im 16. Jahrhundert errich­tet. Im aus­ge­hen­den 18. und frü­hen 19. Jahrhundert befand sich das Rittergut Lieske im Besitz der Familie von Ludwig (Schreibweise teil­weise auch Ludewig). 1825 wurde das Rittergut Lieske urkund­lich als Vorwerk erwähnt. Es wurde 1897 zu einer deut­schen Arbeiterkolonie.

Nach 1945

Seit 1954 ist der Missionshof als dia­ko­ni­sche Einrichtung für behin­derte Menschen auf dem Rittergut ansäs­sig. Das Herrenhaus befand sich in einem bau­lich bedenk­li­chen Zustand und wurde daher 1987 abgerissen.

Nachwendezeit

Die Wirtschaftsgebäude wur­den umfas­send saniert.

Heutige Nutzung

Am Standort des Herrenhauses befin­det sich heute ein Neubau. Der alte Gutshof ist heute als Missionshof bekannt. Er wird nach sei­ner Rekonstruktion wei­ter­hin als Wohn- und Arbeitsplatz für geis­tig behin­derte Menschen genutzt.

Lohsa: Vorwerk Mortka

Vorwerk Mortka

Koblenzer Straße 24
02999 Lohsa OT Mortka

Historisches

Das Vorwerk wurde 1825 schrift­lich erwähnt und gehörte zu Lohsa. Seit 1870 befand es sich im Besitz der Familie von Loebenstein und kam 1930 an die Braunkohlen- und Brikettfabriken in Welzow. Bereits ab 1936 wurde in zwei­jäh­ri­ger Arbeit das Vorwerk abge­ris­sen und an sei­ner Stelle ein klei­nes Häftlingslager für Bergbau-​Häftlinge errichtet.

Nach 1945

Die Kohlefabriken wur­den 1945 im Rahmen der Bodenreform enteignet.

Heutige Nutzung

Erhalten sind noch das Küchengebäude und ein Flachbau.

Panschwitz-​Kuckau: Rittergut Neustädtel

Rittergut Neustädtel

Wiesengrund 6, 10
01920 Panschwitz-​Kuckau OT Neustädtel

Historisches

Bei der Ersterwähnung von Neustädtel im Jahr 1508 wurde auch ein Rittergut erwähnt, so dass es bereits vor die­sem Jahr erbaut wurde. Das Herrenhaus wurde ver­mut­lich unter Johann Adolph von Zezschwitz erbaut, der seit 1694 Besitzer des Ritterguts war. Die Wirtschaftsgebäude stam­men aus dem frü­hen 18. Jahrhundert. 1773 wurde das Rittergut von der Familie Walde gekauft.

Dem Herrenhaus gegen­über steht das Gutsverwalterhaus, wel­ches 1886 unter Oskar Hustig errich­tet wor­den war. 1914 wurde die vier Jahre zuvor umge­bau­ten Gebäude durch Blitzschlag beschä­digt. 1928 ver­starb der Rittergutsbesitzer Friedrich Oskar Hustig. Den Besitz erbte seine Tochter Else, ver­hei­ra­tet von Wilcke. Ihre Tochter Dorothea hei­ra­tete vor Kriegsbeginn Hans-​Dietrich von Breitenbuch.

Nach 1945

Im Jahr 1945 war Richard Rabovsky Pächter des Gutes. Eine Enteignung von Dorothea von Breitenbuch erfolgte nicht. Sie blieb im Herrenhaus woh­nen, musste die Landwirtschaftsflächen jedoch an die Stadt Kamenz verpachten.

Nachwendezeit

1992 erbte der Neffe der letz­ten Besitzerin das Rittergut. Er ver­an­lasste die Sanierung des Herrenhauses und bezog die­ses mit sei­ner Familie 1996.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist saniert und wird bewohnt. Die Landwirtschaftsflächen sind verpachtet.

Lohsa: Herrenhaus Friedersdorf

Herrenhaus Friedersdorf

Am Wiesengrund 6
02999 Lohsa OT Friedersdorf

Historisches

Das Herrenhaus wurde 1787 für Christoph Siegmund Wilhelm von Damnitz errich­tet. Das 1614 erst­mals erwähnte Rittergut ver­lor 1829 sei­nen Rittergutsstatus und das ver­schul­dete Gut wurde von 20 Dorfbewohnern auf­ge­kauft und auf­ge­teilt. Um 1900 erwarb die Familie Bläsche das Herrenhaus mit dem dazu gehö­ren­den Landanteil. Sie behielt es seit­her in Familienbesitz.

Das Herrenhaus wurde zuneh­mend bau­fäl­li­ger, wes­halb sich die Familie Bläsche 1971 zu einem Neubau eines Wohnhauses ent­schloss. Seither steht das Herrenhaus leer.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich heute in Privatbesitz und steht leer.

Puschwitz: Rittergut Puschwitz

Rittergut Puschwitz

Puschwitz Nr. 1
02699 Puschwitz

Historisches

1245 wurde erst­mals ein Herrensitz urkund­lich erwähnt, wel­cher seit 1708 als Rittergut bezeich­net wurde. Es ent­stand um 1700 als Carl Gottlob von Theler vier Bauernhöfe zusam­men­legte. 1708 erwarb Hans Christoph von Löben das Rittergut und ver­kaufte es 1728 spä­ter an Dr. Johann Benjamin Pomsel. Nachfolgebesitzer waren der Freiherr von Riesch, in der Mitte des 19. Jahrhunderts Karl Albert Voigt und um 1901 der Hauptmann von Weber. Ab 1910 war Egbert von Meding Besitzer des Puschwitzer Rittergutes.

Nach 1945

Egbert von Meding wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde von 1988 bis 2004 als Kinderheim genutzt.

Nachwendezeit

2006 erfolgte ein Verkauf an pri­vat, Sanierungsarbeiten ste­hen noch aus.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus soll zu Wohnzwecken saniert wer­den. Ein Wirtschaftsgebäude wird eben­falls zu Wohnzwecken sowie durch eine Gaststätte genutzt.

Lohsa: Rittergut Litschen

Rittergut Litschen

Zum Neuhof 52
02999 Lohsa OT Litschen

Historisches

Die erste Erwähnung eines Rittergutes erfolgte 1549. Allerdings exis­tierte bereits vor­her ein Gut, wel­ches zwei Jahre zuvor von der Familie von Schreibersdorf an Hansen von Goeda ver­kauft wurde. Bereits 1565 kam das Rittergut erneut an die Familie von Schreibersdorf. Es wurde 1602 von Hans von Luttitz erwor­ben und gelangte 1654 an die Herren von Rackel, 1672 an die Herren von Götz, in deren Familienbesitz es lange Zeit verblieb.

Alexander Robert von Loebenstein kaufte das Rittergut Litschen 1846. Bis 1930 ver­blieb das Rittergut im Familienbesitz der von Loebensteins. In der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das vor­mals neben der Dorfmühle befind­li­che Schloss mit­samt sei­nem Rittergut abge­ris­sen. In den letz­ten Jahres des 19. Jahrhunderts erfolgte ein Neubau des Wirtschaftshofes als soge­nann­ter Neuhof an heu­ti­ger Stelle. 1930 erwarb die Eintracht Braunkohlewerke und Brikettfabriken Welzow den Neuhof und behielt ihn bis 1945 in Besitz.

Nach 1945

Die Kohlefabriken wur­den 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Verwalterhaus dient heute Wohnzwecken.

Puschwitz: Rittergut Lauske

Rittergut Lauske

Lauske Nr. 1
02699 Puschwitz OT Lauske

Historisches

Lauske gehörte um 1777 als Vorwerk zum Rittergut Holscha. Es exis­tierte bereits vor­her ein Gut, des­sen Herrenhaus in der ers­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts errich­tet wurde. Seit 1776 bis 1797 befand sich das Vorwerk im Besitz von Isaak Wolfgang von Riesch, ihm folgte für drei Jahre Ehrenfried Wilhelm Günther von Jagemann. Bis 1817 war das Vorwerk Eigentum des Grafen Gottlob Wilhelm von Holtzendorff. Die nach­fol­gen­den Besitzer des Vorwerks, seit 1820 als Rittergut bezeich­net, waren bür­ger­lich. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Herrenhaus umge­baut. Ab 1910 war Fritz Heinrich Beck als Besitzer bekannt.

Nach 1945

1945 erfolgte mit dem Vollzug der Bodenreform die Enteignung. Das Herrenhaus wurde zum Mehrfamilienwohnhaus umfunktioniert.

Nachwendezeit

2007 wurde das Herrenhaus an eine nie­der­lä­ni­sche Familie ver­kauft. Die Wirtschaftsgebäude haben unter­schied­li­che Eigentümer, sie wur­den teil­weise erheb­lich umgebaut.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich in Privateigentum und wird zu Wohnzwecken vermietet.