Radibor: Schloss Milkel

Schloss Milkel

Nr. 1
02627 Radibor OT Milkel

Historisches

Die Familie von Metzradt grün­dete um 1300 den Herrensitz Milkel und ver­an­lasste den Bau einer Wasserburg, die auf Eichenpfählen gegrün­det wurde. Funde aus dem Jahre 2005 datie­ren diese Pfähle auf das Jahr 1302. Beim heu­ti­gen Südturm han­delt es sich um den ältes­ten Teil der Schlossanlage, die zwi­schen dem 14. und 18. Jahrhundert unter ihren jewei­li­gen Besitzers ste­tig erwei­tert wurde. Die Familie von Metzradt resi­dierte auf Milkel bis 1597, dann kam Milkel in den Besitz von Melchior von Löben und ver­blieb da bis 1617.

1640 ver­kaufte die Familie von Krahe das Rittergut Milkel, wel­ches dadurch an die Familie von Ponickau kam. Unter die­ser erfolgte 17191720 der Bau des Nordturms und das Schloss erhielt sein heu­ti­ges Aussehen. Eleonore Henriette von Gersdorff, gebo­ren von Ponickau, über­nahm Milkel 1763. Durch ihre Heirat kam Schloss Milkel 1767 an die Grafenfamilie von Einsiedel und ver­blieb da bis 1908, als die Landbank AG Berlin in den Besitz des Schlosses kam. 1911 erwarb Karl Theodor Graf von Holnstein Schloss Milkel und ver­an­lasste umfang­rei­che Sanierungsarbeiten. In den 1940er Jahren ließ er zudem den Landschaftspark anlegen.

Nach 1945

Nach der Enteignung 1945 diente das Schloss als Unterkunft für Flüchtlinge und konnte so vor dem Anriss bewahrt wer­den. Ab 1948 wurde es als Schulungsstätte des FDGB und ab 1953 als sor­bi­sche Sprachschule mit ange­schlos­se­nem Internat genutzt.

Nachwendezeit

Ab 1993 stand das Schloss im Eigentum des Freistaates Sachsen leer und konnte 1998 ver­kauft wer­den. Der neue Privateigentümer ließ das her­un­ter­ge­kom­mene Schloss auf­wän­dig und denk­mal­schutz­ge­recht sanieren.

Heutige Nutzung

Schloss Milkel dient heute als Tagungs- und Begegnungsstätte, die bei­den Kavaliershäuser aus dem Jahre 1720 wer­den zu Wohnzwecken genutzt.

Bischofswerda: Rittersitz Kynitzsch

Rittersitz Kynitzsch

01877 Bischofswerda OT Kynitzsch

Historisches

Für Kynitzsch konnte ein im Jahre 1402 exis­tie­ren­der Rittersitz unter Gerhard von Kyntsch nach­ge­wie­sen wer­den. Der Rittersitz wurde offen­bar spä­tes­tens im fol­gen­den Jahrhundert wie­der aufgegeben.

 

Weißenberg: Rittergut Oberkotitz

Rittergut Oberkotitz

02627 Weißenberg OT Kotitz

Historisches

In Kotitz exis­tierte bereits um 1280 ein Herrensitz, der  1507 als Rittersitz Erwähnung fand und 1593 zum Rittergut erho­ben wurde. 1858 wurde das Gut geteilt, es gab die Rittergüter Niederkotitz und Oberkotitz. Beide wur­den 1875 erneut urkund­lich genannt.

Weißenberg: Rittergut Kotitz

Rittergut Kotitz

Jan-​Kilian-​Sr. 2, 4, 6
02627 Weißenberg OT Kotitz

Historisches

Um 1900 erfolg­ten Umbauten am Herrenhaus.In Kotitz exis­tierte bereits um 1280 ein Herrensitz, der  1507 als Rittersitz Erwähnung fand und 1593 zum Rittergut erho­ben wurde. 1755 wurde das Rittergut Kotitz von Carl Gottlob von Heldreich erwor­ben. Unter ihm wurde 1773 das Herrenhaus erbaut, in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts ent­stan­den auch die Wirtschaftsgebäude. 1858 wurde das Gut geteilt, es gab die Rittergüter Niederkotitz und Oberkotitz. 1867 ver­kauf­ten die Brüder Georg Benno und Carl Otto von Haugwitz das gesamte Rittergut an Ernst Leberecht Wilhelmi.

Nach 1945

Die letz­ten Besitzer des Ritterguts Kotitz wur­den 1945 ent­eig­net und der Grund und Boden an Neubauern auf­ge­teilt. Das Herrenhaus wurde zu Wohnzwecken hergerichtet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus mit der Hausnummer 6 steht leer. Das Gutsverwalterhaus mit der Hausnummer 4 wird zu Wohnzwecken genutzt. Das frü­here Wirtschaftsgebäude hat die Hausnujmmer 2 und soll eben­falls unge­nutzt sein.

Bautzen: Wasserburg & Rittergut Rattwitz

Wasserburg & Rittergut Rattwitz

Alt-​Rattwitz 17 (Wasserburg)
Alt-​Rattwitz 20 (Herrenhaus)
Hofweg 1–6 u. a. (Rittergutshof)
02625 Bautzen OT Rattwitz

Historisches

In Rattwitz ist im Jahr 1451 ein Rittersitz nach­weis­bar. Hierbei han­delte es sich ver­mut­lich um die frühe Wasserburg, die bereits um 1200 exis­tierte und noch in der zwei­ten Hälfte des 17. Jahrhunderts über Wassergräben ver­fügte. Die Wasserburg wurde auf Sumpfgelände erbaut. Sie befin­det sich süd­west­lich des Herrenhauses und wurde vor 1900 durch einen Neubau ersetzt. Nach 1900 erfolg­ten bau­li­che Veränderungen an dem zeit­weise als Gesindehaus und Stall genutz­ten Gebäude.

Im Jahre 1563 berich­ten die Quellen von einem Rittergut im Zusammenhang mit dem Landvogt Graf Joachim Schlick. Als wei­tere Besitzer sind 1568 Abraham von Nostitz, 1600 Siegmund von Falkenhain, 1620 Adolph von Gersdorff, 1634 Hans Wolf von Gersdorff und ab unge­fähr 1649 Wolf von Maxen bekannt. Sabina Elisabeth von Maxen besaß das Rittergut Rattwitz um 1670.

Das Rittergut kann auf zwei his­to­ri­sche Größen als Übernachtungsgäste zurück­bli­cken: 1707 übernachtet der Schwedenkönig Karl XII. auf dem Rittergut Rattwitz, 1757 der „Alte Fritz“, Friedrich II., König von Preußen.

Ab 1777 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Gersdorff, ab 1824 gefolgt von Graf August Theodor Ferdinand von Marschall. 1855 erwarb Carl August Jeremias das Rittergut. Unter ihm wurde um 1890 das schloss­ähn­li­che Herrenhaus auf einer Anhöhe nörd­lich des Gutshofes neu auf­ge­baut. Die Familie bewirt­schaf­tete das Rittergut bis 1931 und ver­pach­tete es dann an Hermann August Symmank.

Nach 1945

Die Familie Jeremias wurde 1945 ent­eig­net und die Ländereien an Neubauern auf­ge­teilt. Das Herrenhaus sollte zunächst abge­ris­sen wer­den, um Baumaterial für andere Häuser zu gewin­nen. Letztlich ent­schied man sich das Herrenhaus fortan als TBC-​Heim zu nut­zen. Diese Nutzung dau­erte, ebenso wie die Folgenutzung als Außenstelle des Bautzner Krankenhauses, nur wenige Jahre. Ab 1967 wurde das Herrenhaus Rattwitz als Altenpflegeheim genutzt. Die alte Brennerei wurde 1948 abgerissen.

Nachwendezeit

Die Nutzung des Altenheims wurde ein­ge­stellt. 2007 erfolgte der Verkauf an die Enkelin des letz­ten Gutspächters.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz und steht augen­schein­lich leer. Die Sanierung steht noch aus, das Grundstück ist abge­sperrt. Der Nachbfolgebau  der Wasserburg wirkt eben­falls leerstehend.
(Stand: Februar 2024)

Das Rittergut (Anschriften Hofweg 1, 1a, 2, 3, 4, 5, 6, Alt-​Rattwitz 18, Neue Siedlung 24a) besteht aus Wohn- und Wirtschaftsgebäuden sowie Scheunen und Ställen, wel­che zum Teil als sol­che noch genutzt wer­den und teil­weise zu Wohngebäuden umge­baut und mit­un­ter optisch stark ver­än­dert wurden.

Zur Gesamtanlage gehö­ren wei­ter­hin ein ver­las­sen wir­ken­der Park mit Teich süd­lich des Herrenhauses und ein durch den Jordanbach gespeis­ter Teich im Bereich der frü­he­ren Wasserburg, wel­cher ein Rest des Wassergrabens dar­stel­len könnte.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde teil­weise über­baut. Grabenreste sind noch erhal­ten. Als Bodendenkmal wurde sie 1971 unter Schutz gestellt.

Burkau: Rittergut Großhänchen

Rittergut Großhänchen

Dorfstraße 2
01906 Burkau OT Großhänchen

Historisches

1290 wurde ein Herrensitz erwähnt, 1414 ein Rittersitz, vier­zig Jahre spä­ter ein Vorwerk sowie 1560 ein Rittergut. Als Besitzer sind 1483 Oswald von der Oelsnitz, 1713 Matthes Petzschke sowie ab 1793 die Familie Mucke bekannt. Der Bau des Herrenhauses erfolgte um 1870, die Wirtschaftsgebäude ent­stan­den neun Jahre später.

Nach 1945

Die Familie Mucke wurde nach Kriegsende nicht enteignet.

Nachwendezeit

Die Erben ver­kauf­ten das Rittergut im Jahr 2000.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient als Wohnung des Eigentümers und ist sanierungsbedürftig.

Radibor: Rittergut Luppa

Rittergut Luppa

Nr. 1a
02627 Radibor OT Luppa

Historisches

Das Rittergut erlebte ab dem 16. Jahrhundert viele Besitzerwechsel. So besa­ßen es die Familien von Minkwitz, von Nostitz, von Watzdorf und von Schönberg. 1771 kam es in den Besitz der Grafenfamilie von Einsiedel. Nachdem das Herrenhaus 1874 abbrannte, wurde es unter Curt Heinrich Ernst Graf von Einsiedel wie­der auf­ge­baut. Die hohe Verschuldung zwang die Grafenfamilie das Herrenhaus Luppa zu verkaufen.

Unter Heinrich Golde wurde zwi­schen 1916 und 1919 ein grund­le­gen­der Umbau vor­ge­nom­men. Aber auch Heinrich Golde konnte sich sein Herrenhaus irgend­wann nicht mehr leis­ten und ließ es ver­stei­gern. Ab 1926 besaß Hermann König das Herrenhaus für vier Jahre, danach kam es an den Luppaer Spar- und Darlehenskassenverein. Der Großteil der Landwirtschaftsflächen wurde dar­auf­hin an Dorfbewohner ver­kauft und das Rittergut nach und nach zerstückelt.

Nach 1945

Inzwischen war das Rittergut Luppa zu klein und fiel nicht unter die Bodenreform.

Nachwendezeit

Seit 2005 befin­det sich das Herrenhaus Luppa in Privatbesitz. Es wurde umfas­send saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Luppa wird durch den Eigentümer bewohnt.

Großröhrsdorf: Vorwerk Hauswalde

Vorwerk Hauswalde

01900 Großröhrsdorf OT Hauswalde

Historisches

Um 1276 war Hauswalde bereits Herrensitz unter Arnoldus de Hvgeswalde. Aus die­sem ging im Laufe der Zeit ein erst­mals 1659 erwähn­tes Vorwerk her­vor, wel­ches noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts bestan­den hatte.

Demitz-​Thumitz: Rittergut Medewitz

Rittergut Medewitz

Ring 29
01877 Demitz-​Thumitz OT Medewitz

Historisches

Das Rittergut fand erst­mals 1603 urkund­li­che Erwähnung.

Nach 1945

1949 wurde das Herrenhaus durch einen Brand schwer beschä­digt. Es wurde in der Folge abge­tra­gen, an sei­nem Standort ent­stand 1951 ein Wohnhaus.

Heutige Nutzung

Der Wirtschaftshof dient über­wie­gend Wohnzwecken.

Elstra: Rittergut Rehnsdorf

Rittergut Rehnsdorf

Talstraße (süd­öst­li­cher Ortseingang)
01920 Elstra OT Rehnsdorf

Historisches

1540 erwar­ben die Herren von Ponickau den Rehnsdorfer Besitz und ver­äu­ßer­ten ihn 1663 an die Familie von Theler. Unter den Herren von Ponickau erfolgte 1623 eine urkund­li­che Erwähnung als Rittergut. 1741 erwarb die Familie Schüssler das Rittergut, 1773 die Familie von Zimmermann. Nach 1821 wech­sel­ten die Besitzer des Rittergutes mehr­fach. Ab 1890 befand es sich in den Händen der Familie von Boxberg.

Nach 1945

Eine Tochter aus die­ser Familie, Theodora d’Oporto, wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde 1947 abge­ris­sen, von ihm sind nur noch geringe Mauerreste vorhanden.

Heutige Nutzung

Das Foto zeigt eines der rui­nö­sen Wirtschaftsgebäude.