Rosenbach: Rittergut Obermittelherwigsdorf

Rittergut Obermittelherwigsdorf

Mittelhofweg 4
02708 Rosenbach OT Herwigsdorf

Historisches

1443 wurde ein Rittersitz urkund­lich erwähnt, der seit 1532 als Rittergut geführt wurde. Der bis­he­rige Besitzer des Ritterguts Herwigsdorf, Andreas von Gersdorff, starb 1621. Seine Söhne teil­ten den Grundbesitz in die Rittergüter Oberherwigsdorf, Mittelherwigsdorf und Niederherwigsdorf auf. Unter Gottlob von Schwanitz wur­den die Rittergüter 1669 wie­der ver­ei­nigt, doch mit sei­nem Tod 1673 muss­ten vier Söhne mit Erbanteilen aus­ge­stat­tet wer­den, was noch­mals eine Teilung des Ritterguts Mittelherwigsdorf zur Folge hatte.
1737 wurde das Herrenhaus des Obermittelhofes erbaut. Umbauten erfolg­ten 1801 und 1802 unter Gottlieb Wilhelm Graf von Bressler.

Nach 1945

Im Rahmen der Bodenreform wurde das über 100 ha große Gelände des Rittergutes auf­ge­teilt. Die LPG über­nahm die land­wirt­schaft­li­chen Flächen und nutzte diese bis in die 1990er Jahre. Das Herrenhaus wurde in den Nachkriegsjahren abgerissen.

Nachwendezeit

2002 erwarb die Gemeinde das Rittergut von der Treuhand und plante den Umbau des Rittergutes, wel­ches sich in einem bau­lich schlech­ten Zustand befand.

Heutige Nutzung

Ein Teil des Rittergutes ist bereits saniert und wird vom Bauhof genutzt. Das rest­li­che Rittergut soll bis Februar 2019 fer­tig saniert und dann als Dorfgemeinschaftszentrum genutzt werden.
(Stand: 12/​2017)

Löbau: Schloss Wohla

Schloss Wohla

Am Schloss Wohla 18
02708 Löbau OT Wohla

Historisches

Im spä­ten Mittelalter leb­ten die Priester von Kittlitz im dama­li­gen Allodialgut Wohla. Das Schloss wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts errich­tet. 1756 gelangte das Rittergut Wohla an die Familie Rötschke, die es an Friedrich Gießner ver­pach­tete. Nachdem 1893 Hermann Rötschke ver­starb, erwarb Friedrich Gießner das Rittergut Wohla.

Nach 1945

Otto Gießner wurde 1945 nicht ent­eig­net. Das Rittergut war zu klein und fiel des­halb nicht unter die Bodenreform. Dennoch wurde 1947 die ent­schä­di­gungs­lose Enteignung erzwun­gen, gegen die sich Otto Gießner erfolg­los zu weh­ren ver­suchte. 1948 musste er sein Rittergut auf­ge­ben. Das Herrenhaus wurde zu Wohnzwecken und durch ein Gemeindebüro genutzt, außer­dem brachte man darin ein Lebensmittelgeschäft unter. Die Ländereien wur­den aufgeteilt.

Nachwendezeit

Die Erben ver­such­ten direkt 1990 das Rittergut zurück­zu­er­hal­ten. Da dies nicht gelang, kauf­ten sie das Herrenhaus schließ­lich 1994. Das Gebäude wurde auf­wen­dig saniert und zu einem klei­nen Hotel ausgebaut.

Heutige Nutzung

Schloss Wohla dient nach wie vor als fami­liär geführ­tes Hotel. Ein klei­ner Bereich dient Wohnzwecken.

Löbau: Vorwerk Laucha

Vorwerk Laucha

Auenweg 4
02708 Löbau OT Laucha

Historisches

Laucha wurde 1311 unter Hermannus de Luchowe erwähnt. Das Vorwerk war 1875 urkund­lich nach­weis­bar. Es gehörte zum Rittergut Unwürde. Als Besitzer nach 1875 sind 1901 Natalie Jordan und ab 1910 Wulf Dietrich Geisberg bekannt, gefolgt von der Familie Czapski sowie der Familie von Beyme.

Heutige Nutzung

Das sanie­rungs­be­dürf­tige Herrenhaus steht der­zeit leer. Das Vorwerk war offen­bar einst ein Vierseitenhof, von dem heute noch drei sanie­rungs­be­dürf­tige Gebäude vor­han­den sind.

Bad Muskau: Altes & Neues Schloss Bad Muskau

Altes & Neues Schloss Bad Muskau

Schlossstraße 4
02953 Bad Muskau

Historisches

Die Herrschaft Muskau ent­stand im 15. Jahrhundert, als 1447 Wenzel von Bieberstein Besitzer der­sel­ben wurde. 1597 befand sich das Areal im Besitz der Burggrafen von Dohna, 1644 gehörte es Curt Reinicke  I. von Callenberg. Muskau ver­blieb über meh­rere Generationen im Besitz der Familie von Callenberg, die zwi­schen­zeit­lich den Grafentitel erwor­ben hatte.

1784 hei­ra­tete die Tochter, wel­che Muskau ein­mal erben würde, Ludwig Graf von Pückler. Dadurch gelangte Muskau 1811 an ihren Sohn Hermann Graf von Pückler, wel­cher 1822 in den Fürstenstand erho­ben wor­den war. Hermann Fürst von Pückler-​Muskau ließ den weit­läu­fi­gen Landschaftspark zwi­schen 1815 und 1825 anle­gen. Finanzielle Engpässe zwan­gen ihn 1845 sei­nen Grundbesitz zu verkaufen.

Ein Jahr spä­ter gelang­ten die Schlösser und der Park Muskau an Friedrich von Oranien-​Nassau, Sohn des nie­der­län­di­schen Königs Wilhelm I. Dessen Tochter Marie Fürstin zu Wied ver­kaufte Muskau 1881 an Traugott Hermann Graf von Arnim. 1919 erbte des­sen Stiefsohn Adolf Graf von Arnim-​Muskau den Besitz. Unter ihm erfolg­ten 1925 letzte nen­nens­werte Umbauten.

Nach 1945

Herrmann Graf von Arnim-​Muskau behielt Muskau bis zur Enteignung 1945 in sei­nem Besitz. Nach 1945 wurde die auf pol­ni­scher Seite lie­gende Gruftkapelle der Grafen von Arnim-​Muskau gesprengt. Darüber hin­aus ver­wil­derte der Parkbereich auf pol­ni­scher Seite zunehmend.

Nachwendezeit

Die Aufarbeitung des pol­ni­schen Parkbereichs erfolgte in den 1990er Jahren. Im Jahre 2003 wurde die Doppelbrücke über die Neiße wie­der­her­ge­stellt, so dass wie­der ein Grenzübergang inner­halb des Bad Muskauer Parks ermög­licht wurde.

Heutige Nutzung

Rund ein Drittel der Anlage gehört zu Sachsen, wäh­rend sich der Großteil auf heute pol­ni­schem Territorium befin­det. Die Neiße agiert dabei als Grenzfluss, die Parkanlage gehört zum UNESCO-​Weltkulturerbe. Neben den bei­den Schlössern exis­tie­ren wei­tere Bauten, so das schloss­ähn­li­che Kavalierhaus, das Schlossvorwerk, wel­ches kleine Läden beher­bergt, und die 1844 erbaute Orangerie.

Das Neue Schloss geht auf eine bereits im 13. Jahrhundert vor­han­dene Wasserburg zurück, die um 1520 zum Schloss umge­baut wurde. Zweimal wurde die Schlossanlage durch Brand zer­stört, zum ers­ten Mal 1587, zum zwei­ten Mal 1643. Beide Male erfolgte der Wiederaufbau, ver­bun­den mit Um- bzw. Ausbauten. Zudem wurde schon 1570 die Fassade in Sgraffitotechnik umge­stal­tet und zwi­schen 1863 und 1866 unter dem nie­der­län­di­schen Prinzen in heu­ti­ger Form erschaf­fen. Unter den Grafen von Arnim wur­den 1900 Umgestaltungen der Innenräume vor­ge­nom­men sowie 1925 ein Saal ange­fügt. 1945 wurde das Neue Schloss durch Kriegseinwirkungen zer­stört. Seine Ruine blieb lange Zeit erhal­ten, bis 1992 mit dem Wiederaufbau begon­nen wurde. Während der äußere Wiederaufbau wei­test­ge­hend abge­schlos­sen ist, wird der innere Ausbau noch einige Jahre fort­dau­ern. Das Schloss wird heute als Museum und Bibliothek genutzt.

Das Alte Schloss wurde ent­ge­gen sei­nem Namen erst im 17. Jahrhundert unter der Familie von Callenberg erbaut. Es diente als Sitz der Amtsverwaltung. Im Alten Schloss ist heute die Touristeninformation eingerichtet.

Boxberg: Rittergut Wilhelmsfeld

Rittergut Wilhelmsfeld

Wilhelmsfelder Straße 9
02943 Boxberg OT Wilhelmsfeld

Historisches

Das Rittergut Wilhelmsfeld geht auf das vor­ma­lige Vorwerk Eselsberg zurück. Eselsberg wurde erst­mals 1392 als Ezelsberge erwähnt. Der Ort befand sich 1397 im Besitz von  Luban von Esilzberge. 1400 wurde Judice de Esilsberge und 1410 Meister Luban de Eselsberge erwähnt. Die Erstnennung eines Vorwerks erfolgte 1552. Auch 1885 wurde für Eselsberg ein Vorwerk nachgewiesen.

Das Vorwerk erlebte viele Besitzerwechsel und befand sich über­wie­gend in nicht­ad­li­gem Besitz. 1830 gehörte es einem Herrn Zimmermann, danach einem W. Burchard. Dieser bean­tragte die Umbenennung des Vorwerks von „Eselsberg“ in „Rittergut Wilhelmsfeld“, was 1843 schließ­lich geneh­migt wurde. Das vor­han­dene Herrenhaus stammt aus der Zeit um 1900. Als letzte bür­ger­li­che Besitzer teil­ten sich die Herren Joseph Weidenfeld, Hilliger von Thiele und Martin Thimming das Rittergut, bis es 1937 von der Schlesischen Pelztierzucht über­nom­men wurde.

Nach 1945

Nach der Enteignung in Folge der  Bodenreform wur­den die Ländereien an Neubauern auf­ge­teilt und die Gemeinde Kringelsdorf über­nahm das Herrenhaus.

Heutige Nutzung

Heute befin­den sich Wohnungen, Standesamt und Ortschaftsrat in ihm.

Reichenbach: Schloss Goßwitz

Schloss Goßwitz

Ringstraße 8
02894 Reichenbach OT Goßwitz

Historisches

In Goßwitz wurde erst­mals 1345 ein Vorwerk erwähnt, wel­ches 1777 zum Rittergut erho­ben wurde. Von 1832 bis 1882 befand es sich im Besitz der Familie Schmaltz, die es an Woldemar Kurt Roßberg ver­kaufte. Diese ver­kaufte das Rittergut zehn Jahre spä­ter an die Familie von Sendewitz. In der Zeit um 1900 befand es sich im Eigentum von Horst Müller, der das Schloss auf dem Rittergut zwi­schen 1914 und 1916 erbauen ließ. Ernst Oppermann erwarb das Rittergut Goßwitz 1940.

Nach 1945

Nachdem Ernst Oppermann, 1945 ent­eig­net wurde, wurde das Schloss als Wohngebäude genutzt. Ab 1949 diente es als Heim für Schwerbehinderte.

Nachwendezeit

Ab 1992 diente das Schloss als Heim für geis­tig Behinderte. Es wurde in den Jahren 1997 und 1998 teil­sa­niert. In einer Auktion im Jahre 2011 fand Schloss Goßwitz einen neuen Eigentümer. Dieser ließ wei­tere Sanierungsarbeiten durchführen.

Heutige Nutzung

Schloss Goßwitz wird als Seniorenresidenz genutzt.

Rosenbach: Rittergut Oberbischdorf

Rittergut Oberbischdorf

Oberhof 1
02708 Rosenbach OT Bischdorf

Historisches

Für Bischdorf sind 1227 ein Herrensitz sowie 1412 ein Rittersitz erwähnt. Dieser befand sich bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts im Besitz des Meißner Bischofs und kam dann an die Familie von Gersdorff. Unter ihnen erfolgte 1566 die Aufwertung zum Rittergut. 1605 über­nahm die Familie von Klix das Rittergut Bischdorf. Ihnen folg­ten ab 1622 Heinrich von Bünau und ab 1636 die Herren von Schleinitz.

Im Jahr 1648 gab es gleich drei Besitzerwechsel. Nach Georg von Pflugk und der Familie von Sander kam Bischdorf an die Familie von Kämpfen. Im 18. und 19. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Verzeichnet sind ab 1701 die Familie von Koch und Ludwigsdorf, ab 1703 Johann Adolph von Haugwitz und im Jahre 1757 die Gräfin Bestuchef Rumin. Im glei­chen Jahr ging das Rittergut Bischdorf an Hans Adolph von Carlowitz über, der 1783 an Karl Christian von Bressler ver­kaufte. 1812 erwar­ben die Grafen von Solms-​Tecklenburg das Rittergut und ver­kauf­ten es 1836 an Christian Friedrich Simon.

Vier Jahr spä­ter ging der Besitz an die Familie von Wolffersdorff über, die das Rittergut auf­teilte. Die Familie von Wolfersdorff ver­kaufte 1842 das Rittergut Oberbischdorf an Friedrich Ludwig Ferdinand Keller. Ihnen folg­ten 1867 die Familie Rehschuh, 1872 Ernst Ludwig Heydenreich und ab 1885 die Familie Müller. 1913 erwarb das Land Sachsen das Rittergut Oberbischdorf von der Familie Schneider. Von 1937 bis 1945 nutzte die Wehrmacht das Rittergut.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung. Das Rittergut wurde auf­ge­teilt. Auch das Herrenhaus wurde an zwei Neubauern über­ge­ben und dadurch dau­er­haft geteilt.

Heutige Nutzung

Das Gutsgelände wird zur Tierzucht und das Herrenhaus zu Wohnzwecken genutzt.

Herrnhut: Rittergut Niederrennersdorf

Rittergut Niederrennersdorf

Siedlung 5
02747 Herrnhut OT Rennersdorf

Historisches

Rennersdorf wurde erst­mals 1430 als Rittersitz urkund­lich genannt, befand sich jedoch bereits seit 1413 im Besitz von Hans zu Rennersdorf. Diesem folg­ten 1422 Ulrich von Henrichdorf und ab 1464 die Familie von Gersdorff, unter wel­cher nach 1477 die Teilung in Oberrennersdorf und Niederrennersdorf erfolgte. 1480 ist Heinrich von Hehnersdorf ver­zeich­net, ab 1521 für zwei Jahrzehnte die Herren Christoph und Hans von Lottitz.

In den nächs­ten Jahrhunderten wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Verzeichnet sind ab 1541 Anton von Breitenbach, des­sen Bruder Melchior von Breitenbach das Rittergut1560 an Christoph von Gersdorff ver­kaufte. Ihm folgte 1572 Siegmund von Schwantz. Dessen Witwe Salome von Schwantz ver­kaufte das Rittergut Niederrennersdorf 1584 an Joachim von Klix. Dessen Witwe Anna von Klix behielt den Grundbesitz bis 1594 in ihrem Besitz und ver­kaufte ihn dann an Caspar von Gersdorff. Im Besitz der Familie von Gersdorff ver­blieb das Rittergut Niederrennersdorf etwa ein hal­bes Jahrhundert, ehe es 1649 von Anna Margarethe von Nostitz, gebo­ren von Gersdorff, an  Wolf Abraham von Eberhard ver­äu­ßert wurde. 

1718 erwarb Johann Christian Nesen das Rittergut. Es ver­blieb in Familienbesitz und gelangte über Christiane Friederike Mücke, gebo­ren Nesen, an die Familie Mücke, die 1806 geadelt wurde und das Rittergut bis zur Enteignung in ihrem Familienbesitz behielt. 

Nach 1945

Werner von Mücke wurde 1945 ent­eig­net. Im glei­chen Jahr brannte das Herrenhaus auf­grund Brandstiftung ab. Die Reste wur­den spä­ter abgetragen.

Heutige Nutzung

Heute exis­tie­ren noch das ehe­ma­lige Verwalterhaus, wel­ches Wohnzwecken dient, und eine zum Wohnhaus umge­baute Scheune. Beide Gebäude sind saniert.

Boxberg: Schloss Schadendorf

Schloss Schadendorf

Schadendorfer Straße 47
02943 Boxberg OT Kringelsdorf

Historisches

1799 erwarb August Albert von Loeben das Rittergut Schadendorf. Nach ihm wech­sel­ten die Besitzer oft. Major Rothe besaß es 1917. Die letzte Eigentümerwar Alwine Rudolph. Schloss Schadendorf wurde im 18. Jahrhundert erbaut und um 1910 erweitert.

Nach 1945

Zu DDR-​Zeiten war ein Kinderheim im Gebäude unter­ge­bracht. Der Ort Schadendorf wurde 1984 /​ 1985 abge­bro­chen, um Platz für den Kohleabbau zu schaf­fen. Das Schloss Schadendorf hin­ge­gen ist auf­grund sei­nes abge­le­ge­nen Standortes im Wald noch erhalten.

Nachwendezeit

Schloss Schadendorf befand sich im Besitz der Laubag, die es 2004 an die Peitzer Edelfisch Handels GmbH ver­kaufte, wel­che das Schloss als Jugendeinrichtung nutz­ten wollte. Allerdings schei­terte die­ses Vorhaben und das Schloss stand wei­ter­hin leer.

Heutige Nutzung

In einer Versteigerung fand Schloss Schadendorf im September 2019 mit einem Bautzner Unternehmer einen neuen Schlossherrn.