Vorwerk Lichtenberg
09638 Lichtenberg
Historisches
Das Vorwerk wurde im 18. Jahrhundert genannt.
Nach 1945
Das Herrenhaus wurde nach 1945 abgerissen. Vom Gebäudekomplex ist nichts mehr vorhanden.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Mittelsachsen
09638 Lichtenberg
Das Vorwerk wurde im 18. Jahrhundert genannt.
Das Herrenhaus wurde nach 1945 abgerissen. Vom Gebäudekomplex ist nichts mehr vorhanden.
Burgberg
09638 Lichtenberg
Die Burg Lichtenberg wurde als Wehranlage vermutlich im 14. Jahrhundert errichtet. Das Kernwerk war annähernd rund und weist zusätzlich ein tiefer liegendes Plateau auf. Erhalten sind noch die Graben- und Wallanlagen, die wie die meisten dieser Anlagen unter Bodendenkmalschutz stehen. Auf dem Gipfel des 622 m hohen Burgbergs befindet sich ein Aussichtspunkt, der über Wanderwege zu erreichen ist. Der Burgberg befindet sich im südöstlichen Ortsbereich direkt nordöstlich der Talsperre Lichtenberg.
Die Burganlage wurde 1976 unter Bodendenkmalschutz gestellt.
Dorfstraße
09322 Penig OT Zinnberg
Die “Czynnemburg” wurde um 1170 erbaut. Errichtet zum Schutz von eroberten slawischen Gebieten, diente sie in späterer Zeit als Herrschaftssitz der Burggrafen von Altenburg, von denen erstmals Heinricus de Cinnenberg 1267 genannt wurde. 1283 folgte die Nennung eines Herrensitzes unter Heinricus dei gracia burgravius de Cynnenberch.
1290 wurde die Burg als “castellanus” der Meißner Markgrafen nachgewiesen. Um 1327 fiel die Burg an die Burggrafen von Leisnig. Im 15. Jahrhundert, nach anderer Quelle bereits ab 1350, begann die Zinnburg zu verfallen. Die Gründe für die Aufgabe der Burg liegen im Dunkeln. Ob die Burg zeitweise als Raubritterburg genutzt wurde, ist ebenfalls unklar.
Die Ruine der Burg Zinnberg befindet sich auf einem Bergsporn über der Zwickauer Mulde und wird auch als Raubschloss oder schlichtweg Ruine bezeichnet. Erhalten sind ein knapp fünf Meter hoher Bergfriedrest mit einer Mauerstärke von bis zu 4,5 m sowie Reste der Grundmauer. Die Burgstelle misst etwa 14 x 50 m und verfügt über einen südlich vorgelagerten Burggraben von 20 m Breite und eine Ringmauer von etwa 90 m Länge.
Zu erreichen ist die Ruine der Zinnburg über einen kurzen Rundwanderweg auf Höhe der Dorfstraße 15. (Hinweis: Es handelt sich möglicherweise um ein Privatgrundstück.)
Die Zinnburg wurde 1969 als Bodendenkmal unter besonderen Schutz gestellt.
Drachenfels
09322 Penig OT Chursdorf
Erbauer der 1212 erwähnten Burg waren die Herren von Drachenfels, konkret Henricus de Drackingvelz. Historisch gesicherte Daten über die angeblich auch von Raubrittern genutzte Burg sind nicht belegt. Der Sage nach soll die Burg im 14. Jahrhundert durch den Ritter Heimburg von Waldenburg und die Burggrafen von Leisnig zerstört worden sein; eine andere Quelle beschreibt eine Brandzerstörung im Jahr 1488.
Bis ins späte 19. bzw. frühe 20. Jahrhundert war die Existenz der Burg nur aufgrund der wenigen schriftlichen Urkunden bekannt. Erst durch Grabungen konnte der Felsen als ehemaliger Standort der Burg verifiziert werden. Sie befindet sich ungefähr 1 km südöstlich von Penig zwischen Zwickauer Mulde und Goldbach.
Die Burgstelle befand sich auf einem spornartigen Felsen, der bis an die Zwickauer Mulde heran ragt, aber tiefer als das dahinter befindliche Land liegt. Dieser Bereich ist vom Hinterland durch einen in den Fels eingearbeiteten Halsgraben abgetrennt. Am burgseitigen Rand dieses Grabens sind noch Mauerreste erkennbar, die als Stützmauer des Hangs fungieren. Auf dem Burgplateau befinden sich hinter der Stützmauer geringe Reste eines Rundturms von 8 bis 9 m Durchmesser, der möglicherweise einst als Bergfried errichtet wurde.
Bodendenkmalschutz besteht seit 1959 für die Anlage.
04703 Leisnig OT Leuterwitz
Das Rittergut Leuterwitz wurde 1553 erstmals nachgewiesen. Weitere Informationen konnten bis dato nicht ausfindig gemacht werden.
Schlossstraße 1
09328 Lunzenau OT Rochsburg
Seit 1190 wurde die Rochsburg als Stammburg und 1195 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1283 wurden die Burgrafen von Altenburg als Lehnsherren auf der Rochsburg genannt. Sie kam 1329 an Otto von Leisnig und aufgrund finanzieller Probleme 1448 an die Herren zu Gera. Diese verpfändeten die Burg an Zschaslaw von Schönfeld, der sein Geld nicht zurückerhielt, woraufhin die Rochsburg in wettinischen Besitz kam. Der Graf von Hohnstein eroberte die Rochsburg 1467 und verlor sie zwei Jahre später wieder an die sächsisch-kurfürstlichen Truppen. 1470 erwarb Hugold von Schleinitz die Burg und ließ sie bis 1482 zu einem Schloss umbauen. Schon 1488 musste er das Schloss aufgrund eines Gerichtsbeschlusses an Herzog Albrecht von Sachsen zurückverkaufen.
1503 und 1547 wurde das Schloss durch Brände stark beschädigt. Nach dem ersten Brand tauschten die Herren von Ende Kriebstein gegen Rochsburg und verkauften sie nach dem zweiten Brand an die Herren von Schönburg. Diese veranlassten umfangreiche Wiederaufbauarbeiten und ließen die Anlage zudem mehrfach umbauen und erweitern. Die Grafen von Schönburg, 1700 in den Grafenstand erhoben, besaßen in diversen Familienzweiglinien Schloss Rochsburg bis zu ihrer Enteignung 1945. 1911 eröffnete Graf Joachim von Schönburg-Forderglauchau ein kleines Museum in der damals überwiegend ungenutzten Burg. 1932 folgte die Eröffnung einer Jugendherberge.
Nach der Enteignung der Grafen von Schönburg-Forderglauchau kam die Anlage an das Land Sachsen, das 1948 das Museum sowie die Jugendherberge wiedereröffnete. 1952 übernahm der Landkreis Rochlitz die Rochsburg. Das Rittergut wurde bis auf eine Scheune abgerissen. Erhalten blieben außerdem ein 1574 erbautes und 1892 umgestaltetes Lusthaus und das Forsthaus.
1992 übernahm der Landkreis Mittweida das Schloss. Zwischen 1991 und 1997 wohnte Joachim Graf von Schönburg-Glauchau auf der Rochsburg. Die Jugendherberge wurde 1998 geschlossen. Zwischen 2002 und 2004 wurde das verfallene Lusthaus denkmalgerecht saniert.
Schloss Rochsburg beherbergt ein Museum.
Der ursprüngliche Burgbau wurde durch das Schloss überbaut, ist teilweise aber noch erhalten. So wurde der Rundturm in den Schloss integriert, außerdem sind noch ein Graben und ein Außenwall vorhanden. Die Ursprungsburg steht seit 1980 als Bodendenkmal unter Schutz.
09322 Penig OT Zinnberg
1513 sowie 1551 wurde ein Vorwerk erwähnt.
Das Wohnhaus des Vorwerks sowie die Wirtschaftsgebäude befinden sich in einem ordentlichen Zustand. Teilweise werden die Gebäude bewohnt, teilweise herrscht Leerstand.
Gartenstraße 1
09306 Königshain-Wiederau
Zunächst wurde Wiederau als Herrensitz um 1316 unter Theodericus de Widera erwähnt. Die erste urkundliche Nennung als Vorwerk erfolgte 1543, als das Kloster Zschillen das Vorwerk an Herzog Moritz von Sachsen abtrat. Das Vorwerk befand sich zeitweise im Besitz der Familie von Schönburg und ist auch unter dem Namen Schönburgsches Vorwerk bekannt. Zwischen 1668 und 1704 gehörte es dem Kammerjunker Georg Heinrich von Leipziger, dem sein Sohn Heinrich Siegfried von Leipziger folgte. Zuletzt wurde das Vorwerk 1909 in einer Karte verzeichnet. Das heute denkmalgeschützte Herrenhaus des Vorwerks wurde in jüngerer Zeit als Försterei genutzt. Seine Bausubstanz stammt aus dem 16. oder 17. Jahrhundert.
Das Herrenhaus wird zu Wohnzwecken genutzt.
Wetzsteinberg
09306 Königsfeld OT Doberenz
Von der vermutlich slawischen Höhenburg mit Ringwallanlage sind nur noch wenige Zeugnisse erhalten. Der Ringwall ist zwischen 2 und 3 m breit, bis zu 1,5 m hoch und etwa zu zwei Dritteln geschlossen. Im Inneren befindet sich ein flacher Graben von etwa 3 m Breite. Das Burggebiet ist oval, etwa 100 x 60 m groß und im nördlichen Bereich stark hügelig und mit Gruben versehen.
Der bewaldete Wetzsteinberg befindet sich knapp 1 km nordöstlich von Doberenz und direkt westlich der B 107.
Die Wallburganlage wird auch als Alter Wall bezeichnet und wurde 1959 unter Bodendenkmalschutz gestellt.
Kriebsteiner Straße 7
Kriebsteiner Straße 8–12, 14, 15 (Rittergut)
09648 Kriebstein
1384 erfolgte die Ersterwähnung mit dem Bau einer Burg auf einer Vorgängeranlage. Sie befand sich im Besitz der Herren von Beerwalde, die ihren Wohnsitz lange zuvor von ihrer Burg in Beerwalde nach Kriebstein verlegten. Der Wohnturm aus der Zeit um 1399, die Kapelle und die Ringmauer mit dem Torhaus zählen zu den ältesten Bauteilen der Burg, von deren Vorgängerbau nur noch minimale Reste erhalten sind.
1465 erwarb Hugold III. von Schleinitz die Burg und beauftragte ab 1471 Arnold von Westfalen, Erbauer der Albrechtsburg Meißen, mit größeren Um- und Erweiterungsbauten, bei denen das hintere Schloss, der Wirtschaftsflügel, das Küchenhaus sowie die Brunnenstube entstanden. Nachdem Hugold von Schleinitz 1490 verstorben war, folgten häufige Besitzerwechsel, zu denen zwischen 1544 und 1550 Georg von Carlowitz zählte.
Zwischen 1665 und 1689 fanden prägende Erweiterungsbauten unter der Familie von Schönberg statt. Als weitere Besitzer folgten die Familie von Milkau sowie ab 1825 Hanscarl von Arnim, unter der von 1866 bis 1868 letzte wesentliche Änderungen an der Burganlage vorgenommen wurden. 1930 wurde die Burg öffentlich zugänglich gemacht. 1933 und 1934 fanden weitere Restaurierungen statt. Der pflegsame Umgang der Familie von Arnim, in deren Familienbesitz die Burg Kriebstein bis 1945 blieb, mit dem Bauwerk trug wesentlich zum Ruf “Schönste Ritterburg Sachsens” bei. Aufwändige Resuaurierungsarbeiten führte die Familie von Arnim stets aus eigener Tasche durch. Während des Zweiten Weltkrieges wurden Kulturgüter aus Dresden auf Burg Kriebstein ausgelagert.
Nach der Enteignung der Familie von Arnim 1945 wurde die Burg Kriebstein zum Volkseigentum deklariert und darin Wohnungen und das Forstamt in der Burg eingerichtet. 1949 eröffnete das Burgmuseum neu. Ab 1980 fanden umfassende Restaurierungsarbeiten statt. 1986 wurde im Wohnturm der “Schatz von Kriebstein” gefunden. Hierbei handelte es sich um Eigentum von Heinrich Graf von Lehndorff, welches dieser vor Einmarsch der Roten Armee aus seinem ostpreußischen Schloss Steinort gerettet hatte.
Seit 1993 befindet sich die Burg Kriebstein im Eigentum des Freistaates Sachsen und untersteht dem Staatsbetrieb Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen. 2011 wurden den Erben von Heinrich Graf von Lehndorff-Erbengemeinschaft mehrere Hundert Kunstgegenstände zurückgegeben. Das Herrenhaus des Rittergutes soll mit Preisgeld aus dem Stiftungspreis 2009 der Deutschen Burgenvereinigung weitestgehend saniert werden.
Burg Kriebstein ist seit 1990 Sitz der Deutschen Burgenvereinigung e. V., Landesgruppe Sachsen, und bietet zudem ein Museum sowie eine Burgschänke.
Von der ursprünglichen Wehranlage ist noch ein Abschnittsgraben vorhanden, ansonsten ist die Ursprungsburg, die 1970 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt wurde, von dem jüngeren Burgbau überformt worden.