Königshain-​Wiederau: Vorwerk Wiederau

Vorwerk Wiederau

Gartenstraße 1
09306 Königshain-Wiederau

Historisches

Zunächst wurde Wiederau als Herrensitz um 1316 unter Theodericus de Widera erwähnt. Die erste urkund­li­che Nennung als Vorwerk erfolgte 1543, als das Kloster Zschillen das Vorwerk an Herzog Moritz von Sachsen abtrat. Das Vorwerk befand sich zeit­weise im Besitz der Familie von Schönburg und ist auch unter dem Namen Schönburgsches Vorwerk bekannt. Zwischen 1668 und 1704 gehörte es dem Kammerjunker Georg Heinrich von Leipziger, dem sein Sohn Heinrich Siegfried von Leipziger folgte. Zuletzt wurde das Vorwerk 1909 in einer Karte ver­zeich­net. Das heute denk­mal­ge­schützte Herrenhaus des Vorwerks wurde in jün­ge­rer Zeit als Försterei genutzt. Seine Bausubstanz stammt aus dem 16. oder 17. Jahrhundert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird zu Wohnzwecken genutzt.

 

Königsfeld: Wallburg Wetzsteinberg

Wallburg Wetzsteinberg

Wetzsteinberg
09306 Königsfeld OT Doberenz

Historisches

Von der ver­mut­lich sla­wi­schen Höhenburg mit Ringwallanlage sind nur noch wenige Zeugnisse erhal­ten. Der Ringwall ist zwi­schen 2 und 3 m breit, bis zu 1,5 m hoch und etwa zu zwei Dritteln geschlos­sen. Im Inneren befin­det sich ein fla­cher Graben von etwa 3 m Breite. Das Burggebiet ist oval, etwa 100 x 60 m groß und im nörd­li­chen Bereich stark hüge­lig und mit Gruben versehen.

Der bewal­dete Wetzsteinberg befin­det sich knapp 1 km nord­öst­lich von Doberenz und direkt west­lich der B 107.

Bodendenkmalschutz

Die Wallburganlage wird auch als Alter Wall bezeich­net und wurde 1959 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Kriebstein: Burg Kriebstein

Burg Kriebstein

Kriebsteiner Straße 7
Kriebsteiner Straße 8–12, 14, 15 (Rittergut)
09648 Kriebstein

Historisches

1384 erfolgte die Ersterwähnung mit dem Bau einer Burg auf einer Vorgängeranlage. Sie befand sich im Besitz der Herren von Beerwalde, die ihren Wohnsitz lange zuvor von ihrer Burg in Beerwalde nach Kriebstein ver­leg­ten. Der Wohnturm aus der Zeit um 1399, die Kapelle und die Ringmauer mit dem Torhaus zäh­len zu den ältes­ten Bauteilen der Burg, von deren Vorgängerbau nur noch mini­male Reste erhal­ten sind.

1465 erwarb Hugold III. von Schleinitz die Burg und beauf­tragte ab 1471 Arnold von Westfalen, Erbauer der Albrechtsburg Meißen, mit grö­ße­ren Um- und Erweiterungsbauten, bei denen das hin­tere Schloss, der Wirtschaftsflügel, das Küchenhaus sowie die Brunnenstube ent­stan­den. Nachdem Hugold von Schleinitz 1490 ver­stor­ben war, folg­ten häu­fige Besitzerwechsel, zu denen zwi­schen 1544 und 1550 Georg von Carlowitz zählte.

Zwischen 1665 und 1689 fan­den prä­gende Erweiterungsbauten unter der Familie von Schönberg statt. Als wei­tere Besitzer folg­ten die Familie von Milkau sowie ab 1825 Hanscarl von Arnim, unter der von 1866 bis 1868 letzte wesent­li­che Änderungen an der Burganlage vor­ge­nom­men wur­den. 1930 wurde die Burg öffent­lich zugäng­lich gemacht. 1933 und 1934 fan­den wei­tere Restaurierungen statt. Der pfleg­same Umgang der Familie von Arnim, in deren Familienbesitz die Burg Kriebstein bis 1945 blieb, mit dem Bauwerk trug wesent­lich zum Ruf “Schönste Ritterburg Sachsens” bei. Aufwändige Resuaurierungsarbeiten führte die Familie von Arnim stets aus eige­ner Tasche durch. Während des Zweiten Weltkrieges wur­den Kulturgüter aus Dresden auf Burg Kriebstein ausgelagert.

Nach 1945

Nach der Enteignung der Familie von Arnim 1945 wurde die Burg Kriebstein zum Volkseigentum dekla­riert und darin Wohnungen und das Forstamt in der Burg ein­ge­rich­tet. 1949 eröff­nete das Burgmuseum neu. Ab 1980 fan­den umfas­sende Restaurierungsarbeiten statt. 1986 wurde im Wohnturm der “Schatz von Kriebstein” gefun­den. Hierbei han­delte es sich um Eigentum von Heinrich Graf von Lehndorff, wel­ches die­ser vor Einmarsch der Roten Armee aus sei­nem ost­preu­ßi­schen Schloss Steinort geret­tet hatte.

Nachwendezeit

Seit 1993 befin­det sich die Burg Kriebstein im Eigentum des Freistaates Sachsen und unter­steht dem Staatsbetrieb Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen. 2011 wur­den den Erben von Heinrich Graf von Lehndorff-​Erbengemeinschaft meh­rere Hundert Kunstgegenstände zurück­ge­ge­ben. Das Herrenhaus des Rittergutes soll mit Preisgeld aus dem Stiftungspreis 2009 der Deutschen Burgenvereinigung wei­test­ge­hend saniert werden.

Heutige Nutzung

Burg Kriebstein ist seit 1990 Sitz der Deutschen Burgenvereinigung e. V., Landesgruppe Sachsen, und bie­tet zudem ein Museum sowie eine Burgschänke.

Bodendenkmalschutz

Von der ursprüng­li­chen Wehranlage ist noch ein Abschnittsgraben vor­han­den, ansons­ten ist die Ursprungsburg, die 1970 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt wurde, von dem jün­ge­ren Burgbau über­formt worden.

Königsfeld: Vorwerk Haide

Vorwerk Haide

Haide Nr. ?
09306 Königsfeld OT Haide

Historisches

Das Vorwerk Haide wurde 1840 erwähnt und ver­fügte über Stallungen und Scheune. Es gehörte zum Rittergut Königsfeld und wurde durch die Famlie vom Ende 1618 gegründet.

Nach 1945

Das Vorwerk Haide wurde zu Wohnzwecken umgebaut. 

Nachwendezeit

Zwischen 1992 und 1994 erfolgte die Restaurierung des Vorwerks.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk wird bewohnt.

Königsfeld: Schloss Königsfeld

Schloss Königsfeld

Hauptstraße 13
09306 Königsfeld

Historisches

Königsfeld wurde 1273 als Herrensitz, 1392 als Rittersitz und 1554 als Rittergut erwähnt. Im Jahre 1280 war Heinricus de Kunigesvelt im Besitz von Königsfeld, mit dem die Herren von Bünau 1352 belehnt wur­den. Vier Jahre spä­ter kamen die Herren von Kolditz in den Besitz von Königsfeld. 1398 ver­kaufte Markgraf Wilhelm dem Ritter Johannes von Schleinitz die Burg “castrum Konigisfeld” und erhielt sie 1404 zurück. Die Freiherren von Ende kamen 1531 in den Besitz des Gutes und ver­äu­ßer­ten es 1641 an Heinrich Hildebrand von Einsiedel.

1659 erwarb Hans Ernest von Pistoris das Rittergut Königsfeld. Er über­eig­nete es zehn Jahre spä­ter sei­ner Tochter, die in die Familie von Ende ein­ge­hei­ra­tet hatte, so dass das Gut wie­der an die von Endes zurück kam. Nach einer Versteigerung gelangte das Gut 1740 an Carl Rudolph von Zanthier und 1764 an die Familie Sahrer von Sahr. Als nächs­tes erwarb 1803 die Familie von Nitzschwitz das Gut. Die letz­ten Besitzer waren ab 1910 die Grafen von Münster, die 1945 ent­eig­net wurden.

Nach 1945

Nach der Enteignung wurde das Rittergut auf­ge­teilt und zu Beginn des Jahres 1948 mit dem Abriss des Schlosses begon­nen. Erhalten sind noch der Schlosskeller und ein Wirtschaftsgebäude. Auf einem Teil der Keller wurde eine Baracke errichtet.

Heutige Nutzung

Das Wirtschaftsgebäude wurde 2002 saniert, es wird als Rathaus und Bürgerhaus genutzt.

Königsfeld: Vorwerk Köttwitzsch

Vorwerk Köttwitzsch

09306 Königsfeld OT Köttwitzsch

Historisches

Das zum Rittergut Königsfeld gehö­rende Vorwerk Köttwitzsch wurde 1618 durch Georg Heinrich von Ende erbaut und als Schäferei genutzt.

Heutige Nutzung

Vom Vorwerk ist nichts mehr erhal­ten, es wurde mit Nachkriegsbauten überbaut.

Kriebstein: Schloss Ehrenberg

Schloss Ehrenberg

Lochmühlenstraße 4 (Schloss)
Lochmühlenstraße 1 (Schmiede), 5 (Kutscherhaus)
Lochmühlenstraße 7, 8, 9, 10, 11 (Wirtschaftsgebäude)
09648 Kriebstein OT Ehrenberg

Historisches

Seit 1529 bestand ein Vorwerk, das der Burg Kriebstein unter­stand. Die Besitzung befand sich in den Händen der Familie von Carlowitz und wurde 1561 bei einer Erbteilung auf­ge­split­tet. Christoph von Carlowitz ließ 1563 das Schloss Ehrenberg erbauen. Wilhelm von Schönberg erwarb es 1583 aus einem Konkursverkauf. Er ver­äu­ßerte den Besitz 1607 an sei­nen Schwiegersohn Georg Kölbel von Geysing, der ihn 1620 an die Familie von Ende ver­kaufte. Unter die­ser wurde 1696 urkund­lich das Rittergut erwähnt.

Die Familie von Einsiedel kam 1697 in den Besitz von Schloss und Rittergut Ehrenberg. Es ging 1861 an eine ver­hei­ra­tete Tochter der von Einsiedels, Johanna Auguste Sahrer von Sahr, über, die im fol­gen­den Jahr den alten Schlossturm abbre­chen ließ. Zwischen 1874 und 1877 fan­den wei­tere Umgestaltungsarbeiten statt, bei denen ein neuer Turm ent­stand. Schloss Ehrenberg ver­blieb bis zur Enteignung im Familienbesitz der Familie Sahrer von Sahr.

Nach 1945

Anfang 1945 stürzte der Schlossturm ein. Die Geschwister Nikolaus und Elisabeth Sahrer von Sahr wurde 1945 ent­eig­net und nach Rügen depor­tiert. Im Schloss wur­den zunächst Flüchtlinge unter­ge­bracht. 1948 wurde das Schloss Ehrenberg zum gro­ßen Teil abge­tra­gen. Die Kapelle war noch bis 1988 bewohnt.

Nachwendezeit

2000 erwarb der Künstler und Architekt Pier Giorgio Furlan das Rittergut und begann mit der Sanierung der Wirtschaftsgebäude.

Heutige Nutzung

Die Überreste des Schlosses befin­den sich als Ruine im Rittergutsgelände. Das Rittergut wird vom Besitzer bewohnt und wei­ter­hin als sozio­kul­tu­rel­les Zentrum mit klei­nem Museum und Galerie sowie für ein mul­ti­me­dia­les Musiktheater genutzt.

Kriebstein: Rittergut Lichtenberg

Rittergut Lichtenberg

Am Rittergut 8, 9
09648 Kriebstein OT Grünlichtenberg

Historisches

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts bestand in Lichtenberg ein Vorwerk des Nonnenklosters in Döbeln, das im Zuge der Reformation 1543 auf­ge­löst und an Georg von Carlowitz ver­kauft wurde. Dessen Sohn ver­wal­tete das zur Burg Kriegstein gehö­rende Vorwerk noch bis 1561, dann gelangte das Vorwerk Lichtenberg durch Erbteilung an die Herrschaft Waldheim, die 1588 von Kurfürst Christian gekauft wurde. Noch im glei­chen Jahr erwarb Wilhelm von Schönberg das Vorwerk und ver­kaufte es 1607 an die Familie Kölbel von Geysing, die noch bis ins späte 17. Jahrhundert das Vorwerk in ihrem Besitz behielt. Vermutlich zu Beginn des 18. Jahrhunderts kam Lichtenberg an die Familie Wolf. Johanne Helene Wolf hei­ra­tete ein zwei­tes Mal, wor­auf­hin das Vorwerk an die Familie Köpping gelangte. Im wei­te­ren 19. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer noch mehr­fach. Unter Heinrich Eduard Ludwig Meisel erlangte das Vorwerk 1858 den Status eines Rittergutes. 1909 erwarb die Familie von Oehmichen das Rittergut Lichtenberg.

Nach 1945

Erna Zehl wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde geteilt und soweit bau­lich ver­än­dert, dass es heute aus zwei ein­zel­nen Bauwerken besteht. Der ehe­ma­lige Turm fiel dem Abriss zum Opfer.

Nachwendezeit

Nachdem bereits 2007 eine Wand des Herrenhauses ein­ge­stürzt war, kam es in der Folgezeit zu wei­te­ren Teileinstürzen. Wirtschafts- und Stallgebäude sind noch erhalten.

Heutige Nutzung

Die Wirtschaftsgebäude sind saniert und wer­den bewohnt.

Hainichen: Parkschlösschen Hainichen

Parkplösschen Hainichen

Oederaner Straße 10
09661 Hainichen

Historisches

Das Parkschlösschen wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Unter Julius Hermann Werner erfolgte um 1840 ein Neubau. Ein wei­te­rer Neuaufbau erfolgte, nach­dem das Schlösschen 1908 abbrannte.

Heutige Nutzung

Das Parkschlösschen Hainichen ist saniert. Es wird heute als Gellert-​Museum genutzt. Der Gutspark ist öffent­lich zugänglich.

Halsbrücke: Lehngut Conradsdorf

Lehngut Conradsdorf

Alte Dresdner Straße 12
09633 Halsbrücke OT Conradsdorf

Historisches

Das 1548 erwähnte Vorwerk befand sich seit dem 15. Jahrhundert in über­wie­gend bür­ger­li­cher Hand. Die Familie Rölling besaß es über drei Generationen. 1641 fiel das Vorwerk Conradsdorf an den Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen, der es gegen ein ande­res Grundstück mit Abraham Martini tauschte. Friedrich von Colbe besaß das Vorwerk seit 1672, unter ihm erfolgte eine Aufwertung zum Rittergut.

1686 ver­kaufte seine Witwe das Rittergut Conradsdorf an den Rat zu Freiberg, wodurch das Rittergut als sol­ches auf­ge­löst und in ein Erblehngut umge­wan­delt wurde. Nur ein Jahr spä­ter erwarb der Freiberger Bürgermeister Martin Albert das Lehngut. Bis 1757 befand sich das Lehngut Conradsdorf im Besitz von Heinrich Erdmann von Wolfersdorff und kam danach an bür­ger­li­che Besitzer. Das Herrenhaus wurde im 18. oder 19. Jahrhundert errich­tet. Arthur Hugo Augerle erwarb das Gut 1935.

Nach 1945

Das Lehngut Conradsdorf war zu klein, als dass es unter die ab 1945 durch­ge­führte Bodenreform fiel. Arthur Hugo Augerle galt den­noch als ein Großbauer, der der DDR ein Dorn im Auge war. Ausgelöst durch Repressalien floh Augerle 1951 nach Westdeutschland. Daraufhin wurde die Enteignung voll­zo­gen und das Lehngut in ein Volksgut umge­wan­delt. Anschließend erfolgte die Eingliederung in die ört­li­che LPG.

Nachwendezeit

1996 erhielt die Familie Augerle den frü­he­ren Besitz zurück. Das Herrenhaus wurde saniert.

Heutige Nutzung

Im Herrenhaus befin­den sich Wohnungen.