Leisnig: Herrensitz Zeschwitz

Herrensitz Zeschwitz

04703 Leisnig OT Zeschwitz

Historisches

1228 war ein Herrensitz in Zeschwitz unter Otto de Zeczewiz urkund­lich erwähnt. Der Herrensitz Zeschwitz bestand nicht sehr lange. 1290 schenkte Otto de Scecewyzc den Herrensitz dem Kloster Buch. Zeschwitz unter­stand ver­wal­tungs­tech­nisch 1378 dem castrum Leisnig. Die Grundherrschaft wurde noch 1548 vom Kloster Buch ausgeübt.

Roßwein: Herrenhaus Troischau

Herrenhaus Troischau

04741 Roßwein OT Troischau

Historisches

Troischau war bereits im 13. Jahrhundert ein Herrensitz. 1496 war ein Vorwerk vor­han­den. 1590 unter­stand das Vorwerk dem Kloster Altzella. Das Herrenhaus wurde um 1730 unter Johann Wilhelm von Auerswalde errich­tet. Er besaß das Rittergut Troischau bereits seit 1718, konnte es jedoch nicht allzu lange in sei­nem Besitz hal­ten. Christian Ernst Lucius erwarb das Rittergut Troischau, wel­ches nun schon meh­rere Besitzerwechsel erlebt hatte, 1812. Er ließ das Herrenhaus umge­stal­ten. 1825 erfolgte der Verkauf an Christian Ernst Schubart. Die Familie Schubart behielt Troischau bis 1995 in ihrem Besitz, da die­ser zu klein war, um 1945 unter die Bodenreform zu fallen.

Nach 1945

Obwohl die Bodenreform auf dem Rittergut Troischau nicht voll­zo­gen wurde und der Hof wei­ter­hin von der Familie Schubart bewirt­schaf­tet wurde, musste die Landwirtschaftsfläche 1955 zwangs­läu­fig in die LPG über­führt wer­den und wurde von die­ser bewirtschaftet.

Nachwendezeit

Die LPG wurde 1990 auf­ge­löst. Das Herrenhaus des Ritterguts Troischau wurde noch ein wei­te­res Jahr bewohnt. Die Nachfahren der letz­ten Rittergutsbesitzer ver­füg­ten nicht über die not­wen­di­gen Mittel, um das in die Jahre gekom­me­nen Rittergut Troischau zu sanie­ren. Sie ver­kauf­ten es 1995 an ein Ehepaaar, wel­ches sich mit gro­ßem Enthusiasmus der Sanierung wid­mete. 2006 wurde die Außenfassade nach Originalvorbild wie­der­her­ge­stellt. Die Besitzer pla­nen ein exklu­si­ves Hotel mit Restaurant. Die Wirtschaftsgebäude sol­len eben­falls wie­der auf­ge­baut werden.

Striegistal: Rittergut Arnsdorf

Rittergut Arnsdorf

Berbersdorfer Straße 24
09661 Striegistal OT Arnsdorf

Historisches

Möglicherweise bestand bereits im aus­ge­hen­den 12. Jahrhundert ein Herrensitz in Arnsdorf, der mit der Familie von Honsberg in Verbindung gebracht wer­den kann. Sie ver­kauf­ten ihren Grundbesitz um 1440 an Hans und Günter von Zaßnitz. Eine erste urkund­li­che Erwähnung als Vorwerk ist für das Jahr 1486 belegt, die Ersterwähnung als Rittergut datiert auf 1551. 1609 ging das Rittergut an die Familie Kölbel von Geising über. Deren Erben ver­äu­ßer­ten das Rittergut 1668 an Georg Carl von Carlowitz.

Dessen Nachfahren, auch unter ande­rem Familiennamen, besa­ßen das Rittergut Arnsdorf bis 1945. So sind außer­dem die Familie von Tümpling und ab 1831 die Freiherren von Beschwitz als Eigentümer bekannt. Das Herrenhaus wurde offen­bar in der Mitte des 18. Jahrhunderts errich­tet. 1891 erfolg­ten unter Max Freiherr von Beschwitz Umgestaltungsarbeiten im Neorenaissancestil. Dessen gleich­na­mi­ger Sohn über­nahm das Rittergut 1920.

Nach 1945

Nach Durchführung der Bodenreform und Enteignung der letz­ten Besitzer wurde der Mittelteil des Herrenhauses abge­ris­sen. Die bei­den Herrenhausreste wur­den zu Wohnzwecken genutzt, das Rittergut und die Ländereien an Neubauern aufgeteilt.

Nachwendezeit

Der eine Teil des Herrenhauses war noch immer mit einem Neorenaissancegiebel ver­se­hen. Ein ers­ter Antrag der Gemeinde auf Abbruch schei­terte, einem zwei­ten wurde nach einem erheb­li­chen Sturmschaden 2007 statt­ge­ge­ben. Dieser Teil wurde bau­li­chen dem ande­ren Teil des Herrenhauses angepasst.

Heutige Nutzung

Die bei­den sanier­ten bezie­hungs­weise teil­sa­nier­ten Herrenhausteile wer­den bewohnt. Es sind außer­dem noch Wirtschaftsgebäude vorhanden.

Wechselburg: Rittergut Zschoppelshain

Rittergut Zschoppelshain

09306 Wechselburg OT Zschoppelshain

Historisches

Bereits 1386 war ein Vorwerk benannt. Als Besitzer sind u. a. die von Milkau, von Schneidau und von Schindler bekannt. Bei dem Rttergut han­delte es sich um ein tro­cke­nes Rittergut, wel­ches ledig­lich aus grund- und gerichts­herr­li­chen Befugnissen bestand und über keine Gebäude verfügte.

Brand-​Erbisdorf: Rittergut Oberlangenau

Rittergut Oberlangenau

Hofstraße 9
09618 Brand-​Erbisdorf OT Langenau

Historisches

In Langenau war erst­mals 1445 ein Herrensitz erwähnt. Um 1429 besaß Jost von Güntherode und ab 1524 Hans von Rylke Langenau. Das Rittergut ist ab 1696 nach­weis­bar. Im Jahr 1748 waren erst­ma­lig zwei Rittergüter Niederlangenau und Oberlangenau genannt. Im 18. und 19. Jahrhundert war der Ort in Nieder- und Oberlangenau geteilt und wurde 1905 wie­der vereinigt.

Im 19. Jahrhundert befand sich das Rittergut Oberlangenau im Besitz der Familie von Oehlschlägel, die es 1849 erwarb. Unter Emil Richard von Oehlschlägel ent­stand 1860 das Herrenhaus. Er war im Jahr zuvor ins Eigentum des Rittergutes gelangt. Die Familie von Hopfgarten erwarb das Rittergut 1915, die zwei Jahre spä­ter das Herrenhaus und das Wirtschaftsgebäude durch einen Turmbau mit­ein­an­der verband.

Nach 1945

Die Familie von Hopfgarten wurde 1945 ent­eig­net und ihr Turmbau abge­tra­gen. Das Herrenhaus wurde als Mehrfamilienhaus genutzt, in das Wirtschaftsgebäude zog ein Kindergarten ein.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer und befin­det sich in drin­gend sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand.

Striegistal: Rittersitz Etzdorf

Rittersitz Etzdorf

09661 Striegistal OT Etzdorf

Historisches

1445 war ein Rittersitz urkund­lich erfasst. Um 1552 übte das Kloster Altzelle die Grundherrschaft über Etzdorf aus. Weitere his­to­ri­sche Informationen lie­gen zum jet­zi­gen Zeitpunkt nicht vor. Es muss davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass der Rittersitz nicht von lan­ger Dauer war.

Striegistal: Rittergut Böhrigen

Rittergut Böhrigen

Hainichener Straße 1
09661 Striegistal OT Böhrigen

Historisches

Das Rittergut Böhrigen wurde 1696 erwähnt und ging aus einem 1539 nach­ge­wie­se­nen Vorwerk her­vor. Dieses wie­derum war aus einem Klostergut des 12. Jahrhunderts ent­stan­den. In Böhrigen war ursprüng­lich die Errichtung des Klosters Altzella (bei Nossen) geplant. Nach Auflösung des Klosters im 16. Jahrhundert gelangte das Rittergut Böhrigen an Damian von Sebottendorf.
Das Herrenhaus ent­stand um 1890 unter dem dama­li­gen Eigentümer Clemens Hartwig.  Er hatte auch das Rittergut zu einem sehr ein­träg­li­chen Landwirtschaftsbetrieb ausgebaut.

Nach 1945

1945 wur­den sowhl das Rittergut als auch der Landwirtschaftsbetrieb ent­eig­net. Nach Kriegsende wurde das Herrenhaus Böhrigen zu Wohnzwecken genutzt. Auch die Gemeindeverwaltung hatte hier ihren Sitz.

Nachwendezeit

Die Volkssolidarität hatte das Herrenhaus bis 2011 genutzt. Seit 2012 herrscht Leerstand vor.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer, die Wirtschaftsgebäude wer­den zum Teil durch die Gemeinde genutzt.

Wechselburg: Schloss Wechselburg

Schloss Wechselburg

09306 Wechselburg

Historisches

Das Kloster, ursprüng­lich Kloster Zschillen genannt, wurde um 1168 von Dedo von Rochlitz-​Groitzsch für die Augustiner-​Chorherren gegrün­det. Die Bauarbeiten wur­den ver­mut­lich um 1200 abge­schlos­sen, wobei die Konventgebäude offen­bar erst nach­träg­lich hin­zu­ge­fügt wor­den waren. 1278 über­gab Markgraf Heinrich der Erlauchte das Kloster dem Deutschen Ritterorden. 1543 fiel das Kloster an Herzog Moritz von Sachsen. Er ließ es säku­la­ri­sie­ren und ver­tauschte es mit den Herren von Schönburg gegen Hohnstein, Lohmen und Wehlen. Dadurch ent­stand für den Ort und die Klosteranlage der Name Wechselburg und der bis­he­rige Name Zschillen wurde abge­löst. Der Deutsche Orden ver­suchte bis 1570 das Kloster zurück­zu­be­kom­men, schei­terte jedoch.

Nach der Auflösung des Klosters über­trug Herzog Moritz von Sachsen das Klostergelände als Lehen an die Familie von Schönburg. Die Klausurgebäude, wel­che auch als das alte Schloss bezeich­net wer­den, wur­den als Schloss umge­nutzt. Wolf III. von Schönburg nutzte die Wechselburg zwi­schen 1582 und 1583 als vor­über­ge­hen­den Wohnsitz, nach­dem sein eigent­li­cher Sitz auf der Rochsburg abge­brannt war. Seit 1620 diente die Wechselburg Christian von Schönburg-​Penig als dau­er­hafte Wohnresidenz. Ein ers­ter Umbau des ehe­ma­li­gen Klosters wurde 1674 abge­schlos­sen. Diese Gebäude wur­den 1721 durch einen Brand zer­stört. Der Wiederaufbau wurde zwi­schen 1753 und 1756 aus­ge­führt, wobei die Fundamente der roma­ni­schen Klosterklausur mit ein­be­zo­gen wur­den. Der baro­cke Neubau wird als neues Schloss bezeichnet.

Mit dem Tod von Graf Wilhelm von Schönburg-​Forderglauchau 1815 erbte der noch min­der­jäh­rige Sohn Alban Schloss Wechselburg. Die Verwaltung des Erbes über­nahm ein Verwandter als Vormund. Alban von Schönburg-​Forderglauchau trat 1823 sein Erbe end­gül­tig an. Er und seine Frau bezo­gen das Schloss im Folgejahr, nach­dem die Gebäude saniert wor­den waren. Von 1829 bis 1860 wurde die Schlosskirche etap­pen­weise reno­viert. Alban von Schönburg-​Forderglauchau war Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Erforschung vater­län­di­scher Sprache und Alterthümer zu Leipzig, Ritter des Johanniter-​Ordens und Träger des Großkreuzes des Albrecht-​Ordens. 1869 kon­ver­tierte die Grafenfamilie zum Katholizismus, ließ die Kirche erneut reno­vie­ren und im katho­li­schen Sinne umgestalten.

Die Familie Schönburg-​Forderglauchau nannte sich nach dem Erlöschen der Linie Hinterglauchau seit 1900 wie­der Schönburg-​Glauchau. Sie ver­blieb bis 1945 im Besitz von Schloss Wechselburg und nutzte es als Wohnsitz.

Nach 1945

Die Grafen von Schönburg-​Glauchau flüch­te­ten 1945 vor der ein­rü­cken­den Roten Armee. Ihrer Enteignung konn­ten sie nicht ent­ge­hen. Zu DDR-​Zeiten diente das neue Schloss als Kinder-​Tuberkuloseheilstätte. Später erfolgte eine Nutzung als neurologisch-​psychiatrisches Kinderkrankenhaus. Die Stiftskirche wurde durch Kriegseinwirkungen beschä­digt. Sie erhielt 1946 ein Notdach und wurde zwi­schen 1953 und 1965 restauriert.

Nachwendezeit

Noch um 1991 wurde das neue Schloss als Krankenhaus genutzt. 1993 grün­de­ten Benediktinermönche der Abtei Ettal das Kloster Wechselburg als klös­ter­li­che Niederlassung erneut. Die Mönche betrei­ben ein Jugend- und Familienhaus und sind in der Wallfahrts- und Pfarrseelsorge enga­giert. Ab 2010 wurde das Kloster dazu aus­ge­baut. Nach bekannt gewor­de­nen Missbrauchsfällen wur­den drei Mönche des Konvents von Kloster Wechselburg suspendiert.

Heutige Nutzung

2018 wurde die Klosterkirche von Papst Franziskus zur Basilica minor erho­ben. Sie ist eine von zwei Wallfahrtskirchen auf säch­si­schem Gebiet. Die Gebäudeteile des alten Schlosses die­nen heute teil­weise Wohnzwecken. Das neue Schloss steht heute leer und ist vom Verfall bedroht.

Brand-​Erbisdorf: Rittergut Niederlangenau

Rittergut Niederlangenau

Am Parkteich 8
09618 Brand-​Erbisdorf OT Langenau

Historisches

In Langenau war erst­mals 1445 ein Herrensitz erwähnt. Um 1429 besaß Jost von Güntherode und ab 1524 Hans von Rylke Langenau. Das Rittergut ist ab 1696 nach­weis­bar. Im 18. und 19. Jahrhundert war der Ort in Nieder- und Oberlangenau geteilt und wurde 1905 wie­der ver­ei­nigt. Im Jahr 1748 waren erst­ma­lig zwei Rittergüter Nieder- und Oberlangenau genannt. Um 1860 war ein Herr Brand Besitzer von Langenau. Ab 1539 bis Mitte des 18. Jahrhunderts besaß Familie Griebe das Rittergut Niederlangenau. Nachfolgend kaufte es Carl Alexander Rudolph. Der bekann­teste Besitzer war Arnold von Westfalen, der Baumeister und Erbauer der Albrechtsburg Meißen.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde nach 1945 abge­bro­chen und an sei­ner Stelle ein Wohnhaus errich­tet. Eine Freitreppe und der Landschaftspark erin­nern noch an das Rittergut.

Heutige Nutzung

Erhalten sind außer­dem noch Wirtschaftsgebäude und das Inspektorhaus.

Waldheim: Beigut Knobelsdorf

Beigut Knobelsdorf

Am Beigut 12 (?)
04720 Waldheim OT Knobelsdorf

Historisches

Urkundlich erwähnt wur­den 1203 ein Herrensitz unter Isenhardus de Clouelokesdorp sowie 1520 ein Vorwerk. Aus die­sem her­aus ent­wi­ckelte sich ein Beigut.

Heutige Nutzung

Bei dem Beigut han­delt es sich ver­mut­lich um die größte Hofstelle auf der gleich­na­mi­gen Straße Am Beigut.