Leisnig: Wallburg Minkwitz

Wallburg Minkwitz

04703 Leisnig OT Minkwitz

Historisches

Die nach­weis­li­che Ersterwähnung der Wallburg Minkwitz erfolgte 1213 als Herrensitz. Als Rittersitz fand sie 1445, als Vorwerk 1496 Erwähnung. Sie ist auch als Burgstall und Burgstörl bezeich­net wor­den und zeigt noch einen ova­len Hauptwall und einen huf­ei­sen­för­mi­gen Vorwall. Die Wallburg Minkwitz wurde nord­öst­lich des Orts auf einem Talsporn in einer Schleife des Wallbachs errichtet.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz wurde erst­mals 1937 und erneut Ende 1958 gewährt.

Leisnig: Wallburgen Brösen I & II

Wallburg Brösen I & Wallburg Brösen II

Burgberg (Wallburg I)
Schanze, Burgstadtel (Wallburg II)
04703 Leisnig OT Brösen

Historisches

Wallburg Brösen I: Die sla­wi­sche Wallburg befin­det sich süd­west­lich von Brösen in Spornlage. Erhalten ist ein Wall von etwa 25 m Länge und 2 m Höhe. Ein wei­te­rer Wall ist nur noch schwach zu erken­nen. Die Wallburg wird auch als Burgstall bezeichnet.

Wallburg Brösen II: Am Mühteich west­lich von Brösen befin­det sich die sla­wi­sche Wallburg, die in Spornlage errich­tet wurde und vom Schanzenbach umflos­sen wird. Sie wird auch als Schanze oder Burgstadtel bezeichnet.

Bodendenkmalschutz

Die Wallburg I wurde erst­mals 1935 unter Bodendenkmalschutz gestellt; die­ser wurde Ende 1958 erneuert.

Die Wallburg II steht seit 1937 unter Bodendenkmalschutz. Der Schutz wurde Ende 1958 erneuert.

Seelitz: Wallburg Kötterner Porschel

Wallburg Kötterner Porschel

09306 Seelitz OT Köttern

Historisches

Die sla­wi­sche Burganlage befin­det sich süd­öst­lich von Köttern auf einem Bergsporn in einem Waldstück. Sie ist über einen Wanderweg von der Siedlung Neudörfchen aus erreich­bar und wird auch als Borstel, Wall, Schanze oder Borschel bezeich­net. Funde datie­ren eine Nutzung der Anlage vom 8. bis ins 12. Jahrhundert hinein.

Die Burganlage besteht aus meh­re­ren Teilen und misst ins­ge­samt 200 m in der Länge und 75 m in der Breite. Westlich befin­det sich ein rund­li­ches Areal von unge­fähr 40 m Durchmesser, das mit einem Abschnittswall von 10 m Breite ver­se­hen ist. Das öst­li­che Burgareal weist eine Fläche von etwa 50 x 75 m auf. Der hierzu gehö­rende Abschnittswall ist etwa 15 m breit. Die Wälle sind teil­weise zer­stört, da hier Erdaushübe erfolg­ten. Ein wei­te­res Areal ist etwa 60 x 75 m groß und mit einem Wall von nur 2 m Breite ver­se­hen. Weiterhin besteht ein Graben von 15 m Breite und 3 m Tiefe.

Bodendenkmalschutz

Der mehr­tei­lige Burgwall in Spornlage wurde 1959 unter Bodendenkmalschtz gestellt.

Niederwiesa: Lehngut Niederwiesa

Lehngut Niederwiesa

Eubaer Straße 2
09577 Niederwiesa

Historisches

Das Lehngut war ent­stan­den, als Georg von Harras 1524 ein wüst­lie­gen­des Gut an Leonhardt Göltzsch über­tra­gen hatte, wel­ches mit ein­fa­chen Herrschaftsrechten ver­se­hen war. In einer ande­ren Quelle heißt es, dass in Niederwiesa 1562 ein Vorwerk bestand. Die Bausubstanz des Vierseitenhofes ist dem 18. und 19. Jahrhundert zuzu­ord­nen. 1907 brannte das Lehngut Niederwiesa ab. Im Zuge des­sen ver­kaufte Friedrich Oswald Wetzel das Gut an August Neumann. Dieser ver­kaufte wie­derum Teile der Landwirtschaftsflächen, um an Geld für den Wiederaufbau zu gelangen.

Nach 1945

Das Lehngut fiel nicht unter die Bodenreform, dazu war der Grundbesitz zu klein. Dennoch wurde die Familie Neumann 1955 gezwun­gen, den Besitz unter staat­li­che Verwaltung stel­len zu las­sen. Drei Jahre spä­ter über­nahm die orts­an­säs­sige LPG den Hof.

Nachwendezeit

Das Lehngut wurde an eine Nachfahrin zurück­über­tra­gen. Diese ver­kaufte die Gebäude und Flächen.

Heutige Nutzung

Die Wirtschaftsgebäude wer­den gewerb­lich genutzt, das Herrenhaus steht leer und ist umfas­send sanierungsbedürftig.

Roßwein: Vorwerk Hohenlauft

Vorwerk Hohenlauft

Hohenlauft 1
04741 Roßwein OT Hohenlauft

Historisches

Im Jahre 1293 war ein Rittersitz unter Pezoldus dic­tus Holeufer erwähnt, der um 1380 Erwähnung als “gut” fand. Es befand sich im 15. Jahrhundert im Besitz der Familie von Holleuffer. Seit 1518 als Vorwerk erwähnt, unter­stand es in der Mitte des 16. Jahrhunderts dem Kloster Altzella. Von 1768 bis 1849 gehörte der Familie von Einsiedel das Vorwerk, wobei es seit min­des­tens 1696 dem Rittergut Gersdorf ange­hörte. Ab 1901 ist Karl Ernst Eulitz als Eigentümer ver­zeich­net. 1925 kam das Vorwerk an den Sächsischen Staatsfiskus.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk befin­det sich heute im Privatbesitz, das Herrenhaus wird zu Wohnzwecken genutzt. Die land­wirt­schaft­li­chen Flächen wer­den durch einen Agrarbetrieb genutzt.

Roßwein: Burgruine Kempe

Burgruine Kempe

Zur Kempe
04741 Roßwein OT Mahlitzsch

Historisches

Die Burg Kempe wurde ver­mut­lich im 12. Jahrhundert errich­tet. Eine Urkunde aus dem Jahre 1220 belegt, dass die Burg sich zu jener Zeit im Besitz der Familie von Mals befand. Die stra­te­gisch güns­tige Lage ober­halb eines Felsens ermög­lichte die Nutzung als Wohnburg mit gleich­zei­ti­ger Kontrollfunktion über die Handelswege ent­lang der Mulde. Durch ihre Bauweise, erwähnt wer­den sol­len der höher gele­gene, offen­bar ein­zige Eingang sowie eine unter­ir­di­sche Wasserleitung, hielt sie beson­ders gut bei Belagerungen stand. Sie ver­fügte vor­mals über drei Geschosse, von denen das untere fens­ter­los als Verlies diente. Die Anlage begann nach 1298 zu verfallen.

Nachwendezeit

Im Jahr 2000 wurde die Burgruine Kempe, auch Alte Kempe genannt, aus Staatsbesitz an eine Berliner Immobilienfirma für 22.000 DM ver­stei­gert. Deren Vorhaben, die Ruine in ein moder­nes Glasburg-​Projekt zu inte­grie­ren, das vor­wie­gend als Firmensitz agie­ren sollte, wurde nicht umgesetzt.

Heutige Nutzung

Nach über 700 Jahren Verfall sind die noch vor­han­de­nen Ruinenreste in einem bemer­kens­wert gutem Zustand. Die Mauerstärke beträgt bis zu 2 m, ins­ge­samt ist die Ruine bis zu 10 m hoch.

Bodendenkmalschutz

Due Burgruine Kempe steht  1973 unter Bodendenkmalschutz.

Roßwein: Rittergut Mahlitzsch

Rittergut Mahlitzsch

Hermsdorfer Straße 1
04741 Roßwein OT Mahlitzsch

Historisches

Bei dem um 1230 erwähn­ten Herrensitz han­delte sich um die Burgruine Kempe. Die Burg wurde in spä­te­rer Zeit durch ein Rittergut abge­löst. Das Rittergut Mahlitzsch war meist ver­pach­tet und wurde von den Pächtern bewohnt, wäh­rend die Eigentümer auf Schloss Hermsdorf leb­ten. Zuletzt befand sich das Rittergut Mahlitzsch im Besitz der Grafenfamilie von Rex.

Nach 1945

Viktor Graf von Rex wurde 1945 ent­eig­net und das Rittergut Mahlitzsch an Neubauern auf­ge­teilt. Der ursprüng­li­che Charakter des Herrenhauses ging durch Umbauten verloren.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist saniert und wird bewohnt.

Roßwein: Wasserburg & Rittergut Otzdorf

Wasserburg & Rittergut Otzdorf

Zum Lindicht 9
04741 Roßwein OT Otzdorf

Historisches

In Otzdorf bestand bereits 1254 ein Herrensitz in Form einer Wasserburg, aus dem sich im Laufe der Zeit ein Rittergut her­aus ent­wi­ckelte. Die Familie von Arnstedt gelangte 1622 in den Besitz des Ritterguts Otzdorf. Über meh­rere Generationen ver­blieb es nun in ihrem Familienbesitz. Friedrich Wilhelm von Arnstedt behielt das Rittergut Otzdorf bis 1834. In der Folgezeit gab es meh­rere Besitzerwechsel, zu denen die Familien von Bieberstein, von Beschwitz und von Nostitz gehört haben sol­len, bis es 1875 an die Familie von Boyneburgk gelangte. Leopold Freiherr von Boyneburgk ver­kaufte den Grundbesitz 1911 an einen Herrn Bartmann, der wie­derum 1921 an Dr. Hans Lindenhain ver­kaufte. Unter ihm wurde das im 19. Jahrhundert errich­tete Herrenhaus nach 1921 umge­baut. Erich Mehner kaufte das Anwesen nebst dem land­wirt­schaft­li­chen Betrieb 1931.

Nach 1945

Die Familie Mehner wurde 1945 nahezu voll­stän­dig ent­eig­net. Dennoch durfte Erich Mehner ein Teilstück behal­ten, wel­ches er im Folgejahr gegen ein ande­res Grundstück ein­tauschte. Anfang 1948 wie­derum wurde die voll­stän­dige Enteignung der Familie Mehner beschlos­sen. Diese flüch­tete dar­auf­hin gen Westen. Im Herrenhaus befan­den sich fortan Wohnungen, eine Arztpraxis, ein Kindergarten und eine Post.

Nachwendezeit

Die Einrichtungen wur­den nach 1990 geschlos­sen. Der Sohn von Erich Mehner ver­suchte nach dem Ende der DDR ver­geb­lich den ehe­ma­li­gen Familienbesitz zurück­zu­er­hal­ten. 2008 wurde das Rittergut Otzdorf von der Gemeinde an pri­vat verkauft.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wurde bis­lang noch nicht saniert. Der Besitzer soll unauf­find­bar sein. Der zuneh­mend ver­wil­dernde Schlosspark ist nicht zugänglich.
(Stand: Januar 2021)

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg ist durch das Herrenhaus über­baut. Es sind noch zwei Grabenreste und ein Teich erhal­ten, der Großteil der Gräben ist jedoch längst ver­schüt­tet. Bodendenkmalschutz besteht seit 1973.

Niederwiesa: Burg & Schloss Lichtenwalde

Burg & Schloss Lichtenwalde

Schlossallee 1
09577 Niederwiesa OT Lichtenwalde

Historisches

Um 1230 ent­stand eine Burganlage unter den Markgrafen von Meißen, die 1290 als Herrensitz unter Heidenricus de Lichtenwalde genannt wurde, gegen Ende des 13. Jahrhunderts unter Reichsverwaltung stand und 1307 wie­der an die Markgrafen zurück­fiel. Die Burg wurde 1336 an die Burggrafen von Meißen zunächst ver­pfän­det und spä­ter an diese ver­lehnt. 1439 über­nah­men Apel von Vitzthum und Konrad von Stein die Burg und behiel­ten sie bis 1447. Die Herren von Harras wur­den nun mit der Burg Lichtenwalde belehnt, die 1550 zu einem Wohnschloss umge­baut wurde. Mangels Nachkommen fiel das Schloss 1561 an Sachsen.

1694 erhielt die Familie von Bünau Lichtenwalde im Tausch gegen Pillnitz. 1719 erstei­gerte Jakob Heinrich Graf von Flemming das Schloss und ver­kaufte es nere­its 1722 an Christoph Heinrich Reichsgraf von Watzdorf. Dieser ließ das alte Schloss abrei­ßen und durch einen Neubau erset­zen. Ab 1730 erfolgte die Anlage des Parks. Durch von Watzdorfs Witwe gelangte Schloss Lichtenwalde an die Grafen Vitzthum von Eckstädt. Nach einem Brand wurde das Schloss ab 1905 bis 1907 erneuert.

Nach 1945

Nach der Enteignung der Grafen Vitzthum von Eckstädt 1945 diente das geplün­derte Schloss ab 1948 als Kurheim sowie von 1956 bis 1959 als TBC-​Heim. 1972 wurde eine Bildungseinrichtung des Gesundheitswesens der DDR eingerichtet.

Nachwendezeit

1990 ging das Schloss in den Besitz des Freistaates Sachsen über und wurde bis 1995 als Bildungszentrum des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales genutzt. Danach stand das Schloss zunächst leer.

Heutige Nutzung

Nach umfang­rei­cher Sanierung wurde 2010 im Schloss Lichtenwalde ein Museumskomplex eröff­net. Das Rittergut ist saniert und wird bewohnt.

Bodendenkmalschutz

1970 wurde die eins­tige Burganlage unter Bodendenkmalschutz gestellt. Die Höhenburg ist durch das Schloss über­baut; erhal­ten ist ledig­lich ein ver­än­der­ter Graben.