Mügeln: Rittergut Oetzsch

Rittergut Oetzsch

An der Döllnitz 1
04769 Mügeln OT Oetzsch

Historisches

1310 erfolgte die Ersterwähnung des Herrensitzes, wel­cher  1445 erst­mals als Rittersitz erwähnt wurde. Das Rittergut Oetzsch hat eine sehr wech­sel­volle Geschichte. Die Familie von Saalhausen besaß Oetzsch von ca. 1555 bis zum Dreißigjährigen Krieg. Eine andere Quelle spricht von Oetzsch als Eigentum der von Saalhausens seit 1460.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg war das Rittergut Oetzsch im Besitz des Rittmeisters Hans Wolf Schreckenfuchs, spä­ter an die Familien Höpner, von Metzsch, Nollau und schließ­lich Koppe. Das Rittergut Oetzsch soll eines der ältes­ten Rittergüter Sachsens sein und das ein­zige, in des­sen Besitz sich der Lehensbrief, sozu­sa­gen die Ersterwähnung befin­det. Um 1800 umfasste der Gutsbesitz ca. 56 ha. 1853 erwarb Ernst Ihle das Rittergut Oetzsch. Ilse Ihle erbte  das Rittergut Oetzsch und hei­rate den Gutspächter Herbert Mitscherling.

Nach 1945

Herbert Mitscherling bewirt­schaf­tete das Rittergut Oetzsch bis 1960, wurde jedoch zum Beitritt in die ört­li­che LPG gezwun­gen. Die vor­ma­lige Form des Vierseitenhofes ist nicht mehr zu erken­nen. Zwei Weltkriege sowie man­geln­des Interesse an der Erhaltung des Baus zu DDR-​Zeiten führte zu einem kon­ti­nu­ier­li­chen Verfall aller Gebäude. 1979 brannte die Scheune ab.

Nachwendezeit

Der Sohn des letz­ten Eigentümers, Max Mitscherling, erhielt das Rittergut Oetzsch 1990 zurück. Er ließ das Herrenhaus auf­wen­dig sanie­ren und ver­pach­tete die land­wirt­schaft­li­chen Flächen. Der Pferdestall musste 1992 abge­ris­sen werden.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird zu Wohnzwecken und für Ferienwohnungen genutzt.

Mügeln: Rittersitz Crellenhain

Rittersitz Crellenhain

04769 Mügeln OT Crellenhain

Historisches

1308 war ein Herrensitz unter Johannes de Crellenhain bekannt. Aus dem Herrensitz ging ein Rittersitz her­vor, wel­cher als sol­cher 1445 nach­ge­wie­sen wer­den konnte. 1453 ging Crellenhain in bischöf­li­chen Besitz über. Bei den letz­ten bekann­ten Besitzern des Rittersitzes Crellenhain han­delte es sich um die Gebrüder von Fichtenberg. Mit dem Rittersitz war ein Gutshof ver­bun­den, des­sen letzte bau­fäl­li­gen Überreste unter Johann Friedrich von Wolfframsdorf 1703 abge­ris­sen wor­den waren.

Oschatz: Wasserburg & Schloss Leuben

Wasserburg & Schloss Leuben

Hofstraße 4
04758 Oschatz OT Leuben

Historisches

Das Schloss wurde bereits 1312 als mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg erwähnt. Schriftlich nach­weis­bar sind 1347 ein Herrensitz unter Fritzko de Lubele, 1408 ein Rittersitz und ab 1520 ein Rittergut. Von 1499 bis 1637 befand sich das Rittergut Leuben im Besitz der Familie von Hornsberg. Die Freiherren und Grafen von Taube erwar­ben es 1640. 1698 gelangte das Rittergut Leuben in den Besitz der Familie von Thielau, die um 1770 das Schloss nach heu­ti­gem Aussehen erbauen ließ. Einer ande­ren Quelle zufolge wurde das Schloss Leuben bereits 1730 erbaut.

Nachdem 1617 ein Großbrand große Teile des Rittergutes zer­stört hatte, kam es 1836 durch einen Blitzschlag erneut zu einem ver­hee­ren­den Brand. Auf die Familie von Thielau gehen auch die Besitzer nach 1912 zurück. Zunächst erbte Henriette Louise von Pflugk das Gut, ihre Töchter Marie-​Louise von Zeschau und Erika von Nagell besa­ßen das Rittergut Leuben von 1927 bis zur Enteignung 1945 gemeinsam.

Nach 1945

Nach der Enteignung diente das Schloss zunächst als Flüchtlingsunterkunft. 1952 über­nahm die LPG die land­wirt­schaft­li­chen Flächen. 1961 wur­den im Schloss Wohnungen, Kindergarten, Schule und eine Konsumverkaufsstelle ein­ge­rich­tet. Das Schloss wurde nur wenige Jahre spä­ter 1974 durch die Bauaufsicht gesperrt.

Nachwendezeit

1990 über­nahm die Treuhand das Schloss und ver­kaufte es im fol­gen­den Jahr in Privathand. Sanierungsmaßnahmen unter­blie­ben, statt­des­sen setzte sich der Verfall wei­ter fort. 2005 kaufte der Leubener Schlossverein e. V. das Schloss und begann mit den drin­gend erfor­der­li­chen Sanierungsmaßnahmen. Als ers­tes wurde das Dach instand­ge­setzt. Der Wasser füh­rende Graben sowie der fran­zö­si­sche Park sind völ­lig verwildert.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut. Erhalten ist der was­ser­füh­rende Graben und mög­li­cher­weise ein Außenwall im nörd­li­chen Bereich. Bodendenkmalschutz besteht seit 1936, erneu­ert wurde die­ser 1959.

Oschatz: Rittergut Schmorkau

Rittergut Schmorkau

Platz der Jugend 4
04758 Oschatz OT Schmorkau

Historisches

In Schmorkau exis­tierte bereits 1230 ein Vorwerk. Aus die­sem ent­wi­ckelte sich ein Rittersitz, der 1445 erwähnt wurde, und nach­fol­gend ein selb­stän­di­ges Rittergut, wel­ches 1551 Erwähnung fand. Bis 1611 befand sich das Rittergut Schmorkau im Besitz von Georg Albrecht von Seydelitz, der in jenem Jahr erschla­gen wurde. Zwischen 1787 und 1945 gehörte das Rittergut den Grafen von Wallwitz, die sich offen­bar nur sel­ten in Schmorkau auf­hiel­ten. Das Herrenhaus ent­stand um etwa 1880 anstelle eines Vorgängerbaus und wurde mehr­fach umgebaut.

Nach 1945

Die Grafen von Wallwitz wur­den 1945 im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net und das Rittergut auf­ge­teilt. Das Herrenhaus wurde fortan als Kindergarten und Schule genutzt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Rittergutes Schmorkau dient als Vereinssitz.

Oschatz: Vorwerk Pappenheim

Vorwerk Pappenheim

04758 Oschatz OT Pappenheim

Historisches

Das Vorwerk wurde 1791 und 1834 urkund­lich erwähnt. Es han­delte sich um ein mitt­ler­weile wüs­tes Einzelgut, der Ortsteil ist nicht mehr exis­tent. Das Vorwerk befand sich auf den Flächen der heu­ti­gen Pappenheimer Gärten.

Oschatz: Wasserburg & Freigut Striesa

Wasserburg & Freigut Striesa

Striesa 1
04758 Oschatz OT Striesa

Historisches

Das Freigut Striesa geht auf eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg zurück. Um 1480 ist Christoph Sylitz als Besitzer von Striesa belegt. Um 1515 bestand ein Vorwerk, wel­ches Wolf von Schleinitz an den Rat zu Oschatz ver­kaufte. Ein aber­mals beleg­ter Verkauf datiert auf das Jahr 1679, als Verkäufer wurde Abraham von Bock genannt. Danach wech­sel­ten die Eigentümer mehrfach.

Johann Augustin Alberti erwarb das Vorwerk Striesa 1771. 1783 ließ er das Herrenhaus, wel­ches auf eine frü­here mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg zurück­geht, die sich öst­lich des Schlossteichs befand, und 1787 die Wirtschaftsgebäude errich­ten. Als Freigut ist das Vorwerk Striesa um 1820 urkund­lich nach­ge­wie­sen. 1910 erfolg­ten Umbauten am Herrenhaus. Der Landwirt Hermann Kopp kam um 1925 in den Besitz des Freiguts Striesa.

Bei dem Freigut Striesa han­delt es sich um ein Einzelgut, genauer gesagt bestand der Ort Striesa bis 1945 nur aus dem Freigut.

Nach 1945

Hermann Kopp wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde anschlie­ßend als Wohnraum genutzt. Eine letzte Sanierung erfolgte 1989.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus Striesa wurde nach und nach von den Mietern leergezogen.

Heutige Nutzung

Das Freigut soll leer stehen.

Bodendenkmalschutz

Das Gutshaus wurde auf den Überresten der Wasserburg errich­tet. Der ring­för­mige Graben der Wasserburg ist kom­plett ver­füllt und nur noch stel­len­weise als fla­che Senke erkenn­bar. Der Gutsteich steht mit dem Wassergraben der frü­he­ren Burg nicht in Verbindung. Bodendenkmalschutz besteht seit 1973.

Oschatz: Rittergut Saalhausen

Rittergut Saalhausen

Saalhausener Straße 15–16
04758 Oschatz OT Thalheim

Historisches

Schon im Jahre 1261 war Saalhausen ein Herrensitz. Das Gut wurde 1551 in ein selb­stän­di­ges Rittergut umge­wan­delt. Die Familie von Grauschwitz besaß das Rittergut Saalhausen bereits in den ganz frü­hen Jahres des 16. Jahrhunderts. Unter ihr ent­stand in der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts das Herrenhaus, das in der ers­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts umge­baut wurde. Ihr folg­ten 1590 die Familie von Bock, 1679 Hermann von Wolframsdorf und im 18. Jahrhundert die Familie von Schleinitz. Seit 1773 befand sich das Rittergut Saalhausen schließ­lich in bür­ger­li­cher Hand. Zuletzt besa­ßen Oskar und Fritz Händel das Rittergut Saalhausen.

Nach 1945

1945 wurde die Bodenreform voll­zo­gen und die letz­ten Besitzer ent­eig­net. Zur Schaffung von Neubauernstellen wurde das Herrenhaus durch einen Teilabriss  geteilt. Beide Hälften des ehe­ma­li­gen Herrenhauses wur­den nach­fol­gend umge­baut. Die 1674 errich­tete Kapelle, die einst zum Rittergut gehörte, wurde durch den Neubaunern, wel­cher die­sen Teil des Grundstücks erhal­ten hatte, in einen Schuppen und Abstellraum umgenutzt.

Heutige Nutzung

Die bei­den Herrenhaushälften wer­den bewohnt.

Oschatz: Rittergut Mannschatz

Rittergut Mannschatz

Straße der Zukunft (zwi­schen 4 und 5)
04758 Oschatz OT Mannschatz

Historisches

Mannschatz war bereits 1445 als Rittersitz erwähnt wor­den. Aus die­sem ging ein 1504 bezeich­ne­tes Vorwerk her­vor und aus die­sem wie­derum das erst­mals 1552 urkund­lich erwähnte Rittergut. 1716 erwarb Johann Paul Vockel das Rittergut Mannschatz. Er war der erste bür­ger­li­che Besitzer. Vor ihm besa­ßen die Familien von Witzleben und von Wendessen das Rittergut Mannschatz. Weitere bür­ger­li­che Besitzer waren die Familien Runge, Rahnisch, Meise und Steiger. Der Merino-​Schafe-​Züchter Carl August Gadegast erwarb das Rittergut Mannschatz 1838. Seine Familie behielt es bis 1945 in Besitz. Das Rittergut wurde im 16. Jahrhundert erbaut und im 18. sowie im frü­hen 20. Jahrhundert umgestaltet.

Nach 1945

Die Familie Gadegast wurde 1945 ent­eig­net. Das Rittergut wurde durch die LPG “Neues Leben” Bornitz bewirt­schaf­tet. Im Herrenhaus befan­den sich ein Sportverein und ein Jugendklub. Auch der Klub der Werktätigen traf sich im Herrenhaus.

Nachwendezeit

Zu Beginn der 1990er Jahre wurde das Herrenhaus durch die Treuhand ver­kauft. Im Jahr 2000 wech­selte der Besitzer erneut. Er bot das Herrenhaus Mannschatz 2002 offen­bar erfolg­los zum Verkauf an.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz. Es ist ein­sturz­ge­fähr­det und somit auch leerstehend.