Vorwerk Himmelreich
Ebenheit 28
01796 Struppen OT Ebenheit
Historisches
Unter dem Namen Himmelreich wurde das Einzelgut seit 1698 bezeichnet. Ab 1791 ist die Bezeichnung Vorwerk für das Gehöft bekannt.
Heutige Nutzung
*folgt*
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Ebenheit 28
01796 Struppen OT Ebenheit
Unter dem Namen Himmelreich wurde das Einzelgut seit 1698 bezeichnet. Ab 1791 ist die Bezeichnung Vorwerk für das Gehöft bekannt.
*folgt*
Am Vorwerk 2, 4, 7
01768 Glashütte OT Hirschbach
Der 1488 erwähnte Rittersitz wurde unter August dem Starken als Kammergut genutzt. Daraus ging im 18. Jahrhundert ein Vorwerk hervor. Aufgrund eines Blitzeinschlags brannte das Gut 1821 ab und wurde noch im gleichen Jahr unter der Familie Meinhold wieder aufgebaut. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind als Besitzer 1910 J. A. H. Voigtländer-Tetzner, ab 1920 die Familie Hoffmann sowie 1937 Ernst von Chappuis verzeichnet.
Obwohl Ernst von Chappuis 1945 nicht enteignet wurde, floh er. Das Vorwerk wurde 1953 durch die LPG übernommen.
Nach der Rückgabe des Vorwerks an den Erben Hubertus von Hertell wurde 1990 mit der Sanierung des Vorwerks Hirschbach begonnen.
Die Eigentümer bieten im Herrenhaus Ferienwohnungen an.
Sächsische Schweiz
Neuer Wildenstein
Bad Schandau OT Ostrau
Die Entstehung der Burg Wildenstein auf dem Berg Neuer Wildenstein datiert auf das zeitige 15. Jahrhundert. Der böhmische Adlige Hinko Berka von Dubá der Ältere hatte seinen Besitz 1410 unter seinen fünf Söhnen aufgeteilt und seinem Sohn Heinrich die durch die Teilung neu entstandene Herrschaft Wildenstein zugesprochen. Heinrich Berka von Dubá machte sich alsbald daran auf dem Neuen Wildenstein seinen Stammsitz zu errichten und die Gegend mit Vorposten in Form von Burgwarten auf umliegenden Felsen abzusichern. Er nahm zunächst Quartier auf der kleinen Burg auf dem Alten Wildenstein und zog nach der Fertigstellung der Burganlage auf dem Neuen Wildenstein dahin um.
Die Berken von Dubá galten als äußerst fehdenfreudig und legten sich mit allen und jedem an. Durch Misswirtschaft, Fehden und den Niedergang des Rittertums allgemein sanken sie zu Raubrittern herab. Aufgrund ihrer Raubzüge wurden die Berken auch durch das sächsische Kurfürstentum bekämpft und die Burg Wildenstein 1425 belagert. Bei einer erneuten Belagerung zehn Jahre später wurde die Burg eingenommen.
Im darauffolgenden Jahr wurde ein Friedensabkommen geschlossen. Dieses wurde durch die Berken von Dubá jedoch gebrochen und die Burg 1439 / 1440 zum dritten Mal belagert. Das anschließende erneute Friedensversprechen wurde von den Berken, nunmehr nicht mehr Heinrich, sondern dessen Erben und Neffen Hinko, Benesch und Albrecht, wiederholt gebrochen. 1451 wurde all dem ein definites Ende gesetzt, als die Herrschaft Wildenstein an die Wettiner überging. In der Folgezeit wurde die Burg Wildenstein nicht mehr genutzt und verfiel.
Auf dem Plateau sind Reste von Balkenlagern und Balkenfalzen, Stufen, Ritzzeichnungen sowie eine Zisterne vorhanden. Die Burgreste befinden sich über der bekannten Kuhstallhöhle, die während des Dreißigjährigen Krieges zur sicheren Unterstellung des Viehs der Bauern aus den umliegenden Dörfern diente, und sind über die Himmelsleiter als Ausflugsziel erreichbar.
Vor allem nach schweren Stürmen sollen noch immer alte Scherben zu finden sein. Das erste Foto zeigt Balkenlager und Mauerreste, das zweite Foto eine von mehreren noch erhaltenen mittelalterlichen Stufenreihen. Der Kuhstall mit den auf ihm befindlichen Burgresten ist ein beliebtes Wanderziel.
Die Burganlage steht als Bodendenkmal unter Schutz.
Untere Straße 3, 5, 7
01833 Stolpen
Das 1428 urkundlich erstmals erwähnte Vorwerk diente einst als Schäferei und unterstand dem Kammergut bzw. Rittergut Rennersdorf. 1875 erfolgte die Versteigerung an Theodor Bake, dem nach dessen Tod im Jahre 1890 sein Sohn Adolf Bake folgte. Hermann Kopp erwarb das Vorwerk 1898 und es verblieb bis in die frühen Jahre des 20. Jahrhunderts im Besitz der Familie Kopp. 1914 erwarb Ulrich Clauß die Schäferei.
Nach einigen Jahren Leerstand wurde das Herrenhaus 2012 von privat erworben. Nach der aufwendigen Innensanierung folgt nun die Außengestaltung. Das Haus Nummer 5 dient Wohnzwecken.
(Stand: August 2015)
Am Schlossberg 9
01796 Struppen OT Thürmsdorf
Thürmsdorf wurde erstmals 1420 in einem Lehnsbrief erwähnt. In diesem hieß es, Friedrich von Rottwerndorf habe das Vorwerk Termestorff erhalten. Grundherrschaftlich unterstand Thürmsdorf zunächst dem Rittergut Kleinstruppen, bevor es im Jahre 1606 erstmals als eigenständiges Rittergut beurkundet wurde. Als Sitz bildete sich das Thürmsdorfer Schloss heraus.
Die Besitzer wechselten oft. Im frühen 16. Jahrhundert gehörte das Vorwerk Thürmsdorf den Herren von Bernstein (Bärenstein). 1548 wurde namentlich Walter von Bernstein als Besitzer genannt. Das Vorwerk ging noch im 16. Jahrhundert an die verschwägerte Familie von Kitzscher über, unter der das damalige Herrenhaus 1583 abbrannte. Im 17. Jahrhundert entstand ein Vorgängerbau des heutigen Schlosses. Als Besitzer traten um 1623 Hans Christoph von Kitzscher, die Familie von Carlowitz und die Familie von Buchner in Erscheinung, welche das Rittergut 1728 an Johann Christian Blechschmidt verkaufte. Der Major von Pohlen wurde 1767 als Besitzer des Ritterguts verzeichnet.
1801 befand sich das Schloss im Besitz des Grafen von Holtzendorf, dem die Familie von Friesen folgte. Heinrich Laurent Le Fèvre kaufte Schloss Thürmsdorf 1828. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts befand sich Schloss Thürmsdorf im Besitz von Rudolf Ritter Bradsky von Laboun. Zwischen 1899 und 1900 veranlasste er umfassende Umbauten im vorderen Bereich des Schlosses, er musste es aus finanziellen Gründen jedoch 1907 wieder verkaufen. Neuer Eigentümer wurde Freiherr Erich von Biedermann, welcher zwischen 1908 und 1911 dem rückwärtigen Schlossanbau errichten ließ. Er verstarb 1931. Noch im gleichen Jahr erwarb Hans-Arno von Arnim Schloss Thürmsdorf und bewohnte es bis 1945.
Zwischen Thürmsdorf und Königstein befand sich für einige Monate ein Arbeitslager als Außenstelle des KZ Flossenbürg. Die Häftlinge mussten zum Aufbau einer unterirdischen Fabrikanlage Stollen in den Steinbruch im Ortsteil Strand treiben. Die Bauleitung soll seinerzeit ihren Sitz im Schloss Thürmsdorf gehabt haben.
Nach Kriegsende diente Schloss Thürmsdorf zunächst als Betriebsferienheim des Synthesewerks Schwarzheide und wurde danach in ein FDGB-Erholungsheim umgewandelt. Auch die Grundschule der Gewerkschaft Forst- und Landwirtschaft nutzte Räume im Schloss.
Die Ausflugsgaststätte auf dem nahe gelegenen Kleinen Bärenstein, welche zum Rittergut Thürmsdorf gehörte, wurde nach Kriegsende geplündert und schließlich bis auf wenige Mauerreste abgetragen.
Das FDGB-Ferienheim wurde zur Wendezeit geschlossen. Ab 1992 stand Schloss Thürmsdorf leer und ungenutzt. Das Gelände wurde zeitweise für Ritterspiele genutzt. 1997 wurde es von einem Unternehmer erworben. Das ursprünglich geplante Konzept eines Hotels konnte nicht umgesetzt werden.
Unter Freifrau Helene von Biedermann wurde in den Jahren 1920 und 1921 östlich des Schlosses auf einer Felsklippe am Elbhang mit Blick auf die Festung Königstein ein Familien-Mausoleum errichtet. Bereits im Jahr der Fertigstellung wurde Helene Freifrau von Biedermann darin beigesetzt. Freiherr Erich Moritz von Biedermann folgte ihr zehn Jahre später. Die sterblichen Überreste wurden in den 1970er Jahren nach Plünderungen des Mausoleums auf den Friedhof von Königstein umgebettet. Infolge von Leerstand, Vandalismus und Sturmschäden verfiel das Gebäude. Sicherungsarbeiten erfolgten 1994 und 1995.
Mit Fördermitteln von Bund und Freistaat im unteren sechsstelligen Bereich konnte das Biedermann-Mausoleum restauriert werden. Im Juni 2016 wurde es als Kapelle geweiht und ist unter dem neuen Namen Malerweg-Kapelle öffentlich zugänglich.
Der 3,5 Hektar große Schlosspark mit Teich, Rosengarten und heute altem, wertvollen Baumbestand wurde vom königlich-sächsischen Gartenbaudirektor Max Bertram von 1908 bis 1912 angelegt. 2020 wurden Teile der Terrasse saniert. Seit einigen Jahren findet regelmäßig im Herbst das Parkseminar statt.
Schloss Thürmsdorf steht leer. Die Parkanlage wird gepflegt und lädt zu Spaziergängen ein.
01768 Glashütte OT Börnchen
1477 wurde das Vorwerk erwähnt, 1605 erneut. Das Vorwerk, ein Einzelgut, wurde nachfolgend als wüst bezeichnet, Zschörnichen ging im Ortsteil Börnchen auf.
Ottendorfer Raubschloss
Sächsische Schweiz
Die Burg auf dem Arnstein war eine der bedeutendsten Burgen der Hinteren Sächsischen Schweiz. Im 14. und zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurden Wohnturm, Wohn- und Küchengebäude, Toranlagen der Kernburg sowie Wirtschaftsgebäude und Befestigungen der Vorburg erbaut. Dazu wurden Felsen behauen und Holzbauten errichtet.
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1436, als die Burg von den Berken von der Duba an Siegmund von Wartenberg aus Böhmen verpfändet wurde. 1437 wurde die Burg Arnstein als Gefangenenlager für überfallene Dorfbewohner aus der Region genutzt. Als die Herren von der Duba sich daraufhin mit dem sächsischen Fürstenhaus gemeinsam für die Befreiung einsetzten, brannte die Burg Arnstein im Zuge der Belagerung ab. Von Wartenberg musste das “slos” 1438 an den Kurfürsten verkaufen, der sie wiederum den Herren von der Duba überließ. Diese nahmen allerdings nur notdürftige Reparaturarbeiten vor. Dabei wurde ein Teil der Burganlage aufgegeben und der Zugang zur Kernburg erfolgte über den noch heute vorhandenen Zugang, eine enge und nicht ganz einfach zu passierende Felsspalte. Schon 1456 galt die Felsenburg als wüst und aufgegeben.
Die Burg verfügte einst über mehrere, teilweise noch erhaltene Zugänge zur Vorburg. Am untersten Felsen der Kernburg ist noch ein Wohngemach erhalten. Ab dem Zugangsbereich sowie in der Kernburg lassen sich Balkenlager, Ritzzeichnungen sowie behauene Felsen finden, außerdem ist noch eine 5 m tiefe Zisterne auf dem Gipfelplateau erhalten. 1987 und 1988 erfolgten Grabungen in der Zisterne.
Der Sage nach soll der letzte Raubritter auf grausame Weise zu Tode gekommen und vorher auf dem Arnstein einen Schatz versteckt haben.
Die Burganlage steht als Bodendenkmal unter Schutz.
Hofestraße 1a
01833 Stolpen OT Heeselicht
Im 14. Jahrhundert wurde Heeselicht Sitz des Johann I. von Isenburg, Bischof von Meißen, und kam 1488 an die Herren von Hermsdorf. Diese behielten Heeselicht lange Zeit in ihrem Besitz und verkauften es 1621 an den sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. 1657 kam das Gut an Georg Hermann von Schweinitz und noch im gleichen Jahr vermerkte eine Urkunde ein Vorwerk, das spätestens 1696 zum Rittergut aufgewertet worden war. Nachdem die Eheleute Ulbricht das Rittergut besaßen, gelangte es um 1855 an Ernst Käferstein. 1901 ist Washington Beyer als Besitzer vermerkt, seit 1910 die Familie Leonhardt. Diese veranlasste einen Neuaufbau des Ritterguts und nutzte dazu die noch verwendungsfähige Bausubstanz der früheren Gebäude.
Die Familie Leonhardt wurde 1945 enteignet. Das Herrenhaus wurde fortan als Altersheim genutzt und als solches bis 2001 betrieben.
2009 erfolgte der Verkauf des Herrenhauses an einen Bildhauer, der Sanierungsarbeiten vornehmen ließ.
Ein Teil der Wirtschaftsgebäude sowie das Herrenhaus werden bewohnt, ein weiterer Teil wird anderweitig genutzt.
Rotes Gut
Ebenheit 27
01796 Struppen OT Ebenheit
Das Gut, vormals eines der drei Vorwerke in Ebenheit, liegt als gut erkennbares Einzelgehöft an der B172. Im hinteren Bereich befinden sich zusätzlich errichtete Gebäude, welche der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung der umliegenden Felder dienlich sind.
Das Gut ist gepflegt und wird bewohnt.
“Vor vielen hundert Jahren stand auf diesem Felsen eine kleine Burg. Hier hauste das Rittergeschlecht ‘Von Grimme’, dem das Land ringsum gehörte. Auf der Passstraße, die von Dohna über Liebstadt nach Böhmen führte, überfiel der Raubritter mit seinen Gesellen die Kaufleute, raubte sie aus, verschleppte sie als Geisel auf seine Burg und erpresste hohe Lösegelder. Von diesen Raubzügen erfuhren die Ritter von Bernstein (Bärenstein), deren Schloss im oberen Müglitztal stand. Sie beschlossen, diesem Unwesen ein Ende zu bereiten. Mit ihren Mannen besetzten sie die Burg und erschlugen den Ritter und seine Gesellen. Als Belohnung erhielten die Ritter von Bernstein alle Besitzungen des Geschlechts ‘Von Grimme’. Ritter Reinhardt von Bernstein baute nun im Tale des Grimmschen Wassers eine Burg. Von ihm und dem Ritter Grimme erhielt Reinhardtsgrimma seinen Namen.”
01768 Glashütte OT Reinhardtsgrimma
Diese vorstehende Geschichte der Burg Grimmstein tief im Wald erzählt eine Info-Tafel vor Ort, die 2006 anlässlich der 800-Jahr-Feier von Reinhardtsgrimma auf dem Grimmstein angebracht wurde. Erstmals wurde in Reinhardtsgrimma 1206 ein Herrensitz erwähnt. Der Weg zur Burg Grimmstein ist gut ausgeschildert. Empfohlen sei der Parkplatz schräg gegenüber der Buschschänke als Startpunkt. Die Burgreste sind neben der erwähnten Info-Tafel mit einem Gedenkstein sowie Holzbänken zum Verweilen versehen. Erhalten sind Wälle und Gräben sowie gut sichtbare Mauerreste.
Die Reste der einstigen Turmhügelburg stehen seit 1962 unter Bodendenkmalschutz.