Stadt Wehlen: Burgruine Wehlen

Burgruine Wehlen

Schlossberg
01829 Stadt Wehlen

Historisches

1269 ist die erste urkund­li­che Erwähnung des castrum Wylin ver­zeich­net. Entstanden ist die Spornburg jedoch bereits im zei­ti­gen 12. Jahrhundert. Weiterhin ist bekannt, dass die Burg Wehlen 1245 von König Ottokar I. an Heinrich den Erlauchten über­ging und somit von böh­mi­schem in säch­si­schen Besitz wech­selte. Heinrich der Erlauchte soll sich in der Folgezeit auch Theodericus de Vylin genannt haben.

Wehlen selbst ent­stand um die Burg herum als Ansiedlung und spä­tere Stadt. Im 14. und 15. Jahrhundert befand sich die Burg in Besitz der Familie von Köckeritz. In die­ser Zeit wurde Burg Wehlen bela­gert, aber nicht ein­ge­nom­men. Seit 1457 befand sich die Burg in den Händen des Ritters Hans von Clumme. Da sie seit 1547 nicht mehr bewohnt wurde, begann nach und nach ihr Verfall. Um 1550 gab Kurfürst August die Burganlage schließ­lich zur Baumaterialgewinnung frei.

1882 kaufte der Gebirgsverein die Ruine. Ihm oblag die Aufgabe, die Burganlage als Ausflugsziel zu erhalten.

Die Kernburg mit den Wohnräumen der Burgherren und ihrer Bediensteten befand sich im west­li­chen Teil der Burganlage. Die Burg soll über zwei Vorburgen ver­fügt haben. Der ehe­ma­lige Zugang erfolgte über den Steinrückenweg aus Richtung Osten. Hier befand sich ein künst­lich geschaf­fe­ner, unge­fähr 15 Meter brei­ter und 10 m tie­fer Halsgraben, der über eine Zugbrücke über­wun­den wurde. Der Graben wurde zusätz­lich durch eine Mauer mit Toren gesichert.

Nach 1945

1964 wur­den die Südmauern saniert. Die soge­nannte “Trommel”,  ein auf­grund der beson­ders dicken Mauern und der vor­han­de­nen Schießscharten offen­bar als Bastion genutz­ter Halbrundbau, wurde noch bis etwa Mitte der 1980er Jahre bewohnt und dann leer­ge­zo­gen. Sie war als letz­tes Bauteil der Burg ver­mut­lich im 15. Jahrhundert ent­stan­den. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die­ses Bauwerk zum Wohnhaus umgebaut.

Heutige Nutzung

Von der ehe­mals 85 m lan­gen und 16 m brei­ten Burganlage sind mit den Grundmauern des Turms, Befestigungsmauern, Kellern und des Bastions-​Baus noch einige ori­gi­nale Zeugnisse vor­han­den. Heute dient die Burgruine vor­nehm­lich als Ausflugsziel.

In den letz­ten Jahren wur­den umfang­rei­che Ausgrabungs- und Rekonstruktionsarbeiten an der Burganlage durch­ge­führt. So wur­den bei­spiels­weise meh­rere Keller- und Treppenanlagen frei­ge­legt. Die Arbeiten dau­ern an.
(Stand: Juli 2021)

Denkmalschutz

Die Burgruine Wehlen steht sowohl als Bodendenkmal als auch als Kulturdenkmal unter Schutz.

Stadt Wehlen: Vorwerk Wehlen

Vorwerk Wehlen

Vorwerkstraße 4 & 4a
01829 Stadt Wehlen OT Dorf Wehlen

Historisches

Im Jahre 1464 wur­den im heu­ti­gen Bereich von Dorf Wehlen zwei Vorwerke urkund­lich erwähnt. Diese bei­den Vorwerke wur­den in spä­te­rer Zeit wie­der ver­eint. Im 18. Jahrhundert ist nur noch ein Vorwerk belegt.

Das Vorwerk war im Mittelalter ein befes­tig­tes Gut und Vorposten der Burg Wylin. Erstmals erwähnt wurde das Vorwerk unter Heinrich dem Erlauchten in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Das Vorwerk in Dorf Wehlen war etwa 250 Jahre lang für die Versorgung der Burgbesatzung auf der Burg Wylin zustän­dig. Nachdem die Burgherrschaft 1543 endete, ver­än­der­ten sich auch die Besitzverhältnisse des Vorwerkes grundlegend.

Der erste neue Besitzer des Vorwerkes war ein Bauer mit Nachnamen Weber, der das Vorwerk bereits um 1500 erwor­ben hatte. Dessen Sohn teilte das Vorwerk 1583 hälf­tig auf. Einen Teil erwarb der Bauer Schöne, den ande­ren Teil wollte der Sohn Jacob Weber über­neh­men. Das Amt Hohnstein ver­wei­gerte das Vorhaben und ver­fügte die Wiederzusammenlegung des Gutes. Allerdings wurde dem Widerspruch von Jacob Weber stattgegeben.

1589 erwarb der Bauer Barthel das Vorwerk. Es befin­det sich seit­her unun­ter­bro­chen in Familienbesitz und wurde immer inner­halb der Familie wei­ter­ge­ben, mal an den Sohn, mal an die Tochter, wodurch es zu unter­schied­li­chen Familiennamen kam. Auch der heu­tige Besitzer und Bewohner ist ein Nachfahre jenes Bauern Barthel.

Heutige Nutzung

Das Wohnstallhaus befin­det sich in einem ordent­li­chen Zustand. Es wird zum Teil bewohnt, teil­weise steht es leer. Ebenfalls noch vor­han­den sind das Auszugshaus und die Scheune. Die Gebäude ste­hen unter Denkmalschutz.

Sächsische Schweiz: Burgwarte Falkenstein

Burgwarte Falkenstein

Sächsische Schweiz

Historisches

Der den Schrammsteinen vor­ge­la­gerte frei­ste­hende Falkenstein mit einer Höhe von etwa 80 Metern über Bodenniveau befin­det sich nahe Bad Schandau. Aufgrund sei­ner expo­nier­ten Lage eig­nete er sich per­fekt als Beobachtungs- und Sicherungsposten der Handelswege zu Wasser. Er trug bereits im 14. Jahrhundert ein Sperrfort bezie­hungs­weise eine Burgwarte.

Der Falkenstein gehörte zur Herrschaft Hohnstein, die 1353 von Kaiser Karl IV. als böh­mi­sches Lehen an die Berka von der Duba ver­ge­ben wurde. 1410 teilte Hinko Berka von der Duba die Hohnsteiner Herrschaft unter sei­nen Söhnen auf, wobei Heinrich die neue Herrschaft Wildenstein zuteil wurde. Der Falkenstein ging eben­falls an die Herrschaft Wildenstein über. An geeig­ne­ten Standorten wie dem Falkenstein ließ Heinrich Berka von der Duba Burgwarten zur Absicherung der Stammburg auf dem Neuen Wildenstein und der Handelswege errichten.

Im Mittelalter Valkenstein genannt, wurde der Falkenstein wie auch andere Burgwarten im umlie­gen­den Gebiet 1451 an Sachsen abge­tre­ten. Er war 1456 unter den abge­gan­ge­nen Burgen ver­zeich­net und wurde als Burgwarte von den Wettinern nicht mehr genutzt.

Sichtbare Überreste

Von der ehe­ma­li­gen Burgwarte Falkenstein sind noch einige Spuren erhal­ten. Auffälligstes Zeitzeugnis ist die mit­tel­al­ter­li­che Stufenreihe am soge­nann­ten Turnerweg, der 1864 als ers­ter neu­zeit­li­cher Aufstieg auf den Kletterfelsen geschaf­fen wurde. Diese in den Fels gehauene Stufenreihe stammt aus der Zeit um 1400 und führte auf die Burgwarte. Wiederentdeckt wurde sie 1892 unter Wildwuchs. Sie befin­det sich zwi­schen dem so genann­ten Breiten Sprung und ober­halb des drei­ar­mi­gen Kamins. Weiterhin sind Balkenlager und Falze erhalten.

Neuere Zeit

Umfangreiche Forschungen zu der ehe­ma­li­gen Anlage der Burgwarte erfolg­ten 1940. Die dabei ent­deck­ten Spuren von Brandschutt lie­ßen dar­auf schlie­ßen, dass die Burgwarte bei Kampfhandlungen zer­stört wor­den war. Die Aufbauten auf der Burgwarte Falkenstein befan­den sich über­wie­gend auf der Nordseite des Falkensteins und wur­den wie zu jener Zeit üblich in Holzbauweise errichtet.

Heutige Nutzung

Der Falkenstein zählt heute zu den belieb­tes­ten Kletterfelsen der Sächsischen Schweiz. Der Gipfelaufstieg bleibt Kletterern vor­be­hal­ten. Die Stufenreihe ist wan­dern­der­weise über einen Pfad, der kein offi­zi­el­ler Wanderweg, son­dern Kletterzugang ist, erreichbar.

Dippoldiswalde: Freigut Oberpöbel

Freigut Oberpöbel

Oberpöbel 2
01744 Dippoldiswalde OT Oberpöbel

Historisches

Das Freigut wurde 1690 urkund­lich erwähnt. Es fiel 1883 einem Brand zum Opfer und wurde umge­hend wie­der auf­ge­baut. In spä­te­rer Zeit fan­den umfas­sende Umbauten statt.

Heutige Nutzung

Das Freigut steht noch immer leer.

Wilsdruff: Rittergut Braunsdorf

Rittergut Braunsdorf

Straße der LPG 2
01737 Wilsdruff OT Braunsdorf

Historisches

Braunsdorf wurde erst­ma­lig 1411 im Zusammenhang mit einem Lehensbrief urkund­lich erwähnt. Die Ersterwähnung als Rittergut erfolgte 1515. Unter dem Rittergutsbesitzer Carl Friedrich Auenmüller wurde das Herrenhaus 1797 erbaut. Ein seit­li­cher Anbau wurde 1832 hin­zu­ge­fügt. Georg Andrä erwarb das Rittergut Braunsdorf 1890, um darin einen land­wirt­schaft­li­chen Musterbetrieb einzurichten.

Nach 1945

Das Rittergut wurde bei der Bodenreform ent­eig­net und auf­ge­teilt, wobei das Herrenhaus der Gemeinde über­eig­net wor­den war. 1950 wurde im Herrenhaus des Rittergutes nach zwei­jäh­ri­gen Umbauten eine Schule eröff­net. Der Schulbetrieb wurde 1976 ein­ge­stellt. In den 1980er Jahren erfolg­ten noch­mals Umbauten, um das Herrenhaus künf­tig für Wohnzwecke zu nutzen.

Nachwendezeit

Bis 1990 erfolg­ten wie­der­holt Umbauten am Herrenhaus für zwei Arztpraxen. Sein ursprüng­li­ches Äußeres ging dabei zu einem Großteil ver­lo­ren. Seit 2005 befin­det sich das Herrenhaus in Privatbesitz. 2012 erfolgte die bis­lang letzte Sanierung.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Braunsdorf wird heute bewohnt.
(Foto: Oktober 2022)

Bannewitz: Schloss Possendorf

Schloss Possendorf

Rittergutsgasse 1
01728 Bannewitz OT Possendorf

Historisches

Das 1454 erwähnte Vorwerk befand sich im Besitz der Herren von Miltitz. Die Erhebung zum Rittergut erfolgte 1718. Das Rittergut wurde von August dem Starken als Jagdsitz genutzt. Im 19. Jahrhundert befand es sich im Besitz von Ernst von Otto, einem bedeu­ten­den säschi­schen Natur- und Gesteinsforscher.

Nach 1945

Bei der Bodenreform wurde der Besitzer des Rittergutes ent­eig­net. 1948 wur­den Schloss und große Teile des Rittergutes abgerissen.

Heutige Nutzung

Die heute noch vor­han­de­nen Gebäudeteile wur­den bau­lich ver­än­dert und gehör­ten einst zum Unterhof. Das Rittergut selbst befand sich auf dem heu­ti­gen Kirchplatz. Eine Infotafel erin­nert daran.

Wilsdruff: Herrensitz Kesselsdorf

Herrensitz Kesselsdorf

01723 Wilsdruff OT Kesselsdorf

Historisches

Kesselsdorf wurde 1223 als Herrensitz des Ritters Gerhardus von Kesselsdorf erwähnt. Der Ort unter­stand dem Markgrafen von Meißen. Zu Beginn der Hussitenkriege, die zwi­schen 1419 und 1439 aus­ge­tra­gen wur­den, wurde Kesselsdorf fast kom­plett ver­nich­tet, wobei bereits 1421 wie­der eine Erbschänke benannt war. Eine feste Gebäudesubstanz war mit dem Herrensitz Kesselsdorf offen­bar nie verbunden.

Bannewitz: Rittergut Cunnersdorf

Rittergut Cunnersdorf

Thomas-​Müntzer-​Straße 6
01728 Bannewitz OT Cunnersdorf

Historisches

Das Rittergut wurde erst­mals 1650 erwähnt, Zeitpunkt der Gründung war jedoch ver­mut­lich bereits ab 1633. 1771 brannte das Rittergut nie­der. Im Jahr 1822 ging es ins Eigentum von Dr. Johann August Ehrlich über.

Nach 1945

Die letzte Sanierung erfolgte in den 1950er Jahren.

Heutige Nutzung

Von dem ehe­ma­li­gen Vierseitenhof sind noch zwei Gebäude erhalten.

Bannewitz: Rittergut Rosentitz

Rittergut Rosentitz

Rosentitzer Straße 72–74
01728 Bannewitz

Historisches

Erstmals wurde 1696 ein eigen­stän­di­ges Rittergut in Rosentitz erwähnt. 1732 ver­kaufte Johann Christoph von Wolfframsdorff, dama­li­ger Besitzer des Rittergutes Nöthnitz, das Grundstück an Christian Sander. Es ver­blieb einige Jahrzehnte im Besitz der Familie Sander und erhielt dadurch den Beinamen Sandersches Haus. Julius Bernhard von Könneritz erwarb 1822 das Rittergut Rosentitz.

1870 kaufte Rudolf Carl Freiherr von Finck das Rittergut mit Schloss Nöthnitz, wodurch auch das Rittergut Rosentitz in sei­nen Besitz über­ging. Er ließ 1878 das Haupthaus des Guts abrei­ßen und neu auf­bauen. Das Rittergut Rosentitz wurde vom 19. bis ins 20. Jahrhundert hin­ein als Schäferei des Ritterguts Nöthnitz genutzt.

Heutige Nutzung

Im Rittergut befin­det sich heute Wohnraum.