Vorwerk Sadisdorf
01744 Dippoldiswalde OT Sadisdorf
Historisches
1437 wurde ein Vorwerk in Sadisdorf erstmalig erwähnt. Weitere zuverlässige Informationen zum Vorwerk liegen bis dato nicht vor.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
01744 Dippoldiswalde OT Sadisdorf
1437 wurde ein Vorwerk in Sadisdorf erstmalig erwähnt. Weitere zuverlässige Informationen zum Vorwerk liegen bis dato nicht vor.
Vorwerk 1
01833 Stolpen
Das Vorwerk befand sich einst im Besitz der Stadt Jochgrim, dem heutigen Stolpener Stadtteil Altstadt. Der Bischof Johann I. erwarb das Vorwerk 1361, das daraufhin rund anderthalb Jahrhunderte im Besitz der Bischöfe blieb. 1559 ging Altstadt mitsamt dem Vorwerk in kurfürstlichen Besitz über. Das Vorwerk diente der Burg Stolpen als Wirtschaftshof.
Kurfürst August von Sachsen veranlasste die teilweise Umwandlung des Vorwerks in ein Forsthaus. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Vorwerk 1632 durch die Kroaten, die auch die Burg Stolpen zerstörten, niedergebrannt. Der Wiederaufbau erfolgte um 1660. Offenbar kam es 1724 aufgrund eines Blitzeinschlags zu einem Brand und damit zu einer weiteren Zerstörung, der ein erneuter Wiederaufbau folgte. Die heutige Bausubstanz wird auf die Zeit um 1795 bewertet.
Erhalten sind mehrere Vorwerksgebäude, in deren Hof sich ein kleiner Brunnen mit Katz und Maus befindet. Die Vorwerksgebäude sind vorbildlich saniert. Sie werden bewohnt und teilweise zu Gewerbezwecken genutzt.
Schlossberg 1
01744 Dippoldiswalde OT Naundorf
Das 1551 erstmals erwähnte und vermutlich um 1500 entstandene Rittergut befindet sich im oberen Ortsteil von Naundorf. Im Laufe seiner Geschichte wurde es mehrfach aufgrund von Schulden verkauft. Nachdem das ursprüngliche Rittergut um 1600 wegen Baufälligkeit abgebrochen worden war, folgte bis 1665 ein Neubau mit Schlosscharakter unter Wilhelm von Schönberg.
Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert befand sich Schloss Naundorf im Besitz der Herren von Bernstein und der Familie von Bünau. Auch die Familie von Oppel besaß im Laufe der Zeit das Rittergut Naundorf für einige Jahre. Im 19. Jahrhundert wurde das Schloss vor allem im Innenbereich umgebaut und befand sich bis 1846 im Besitz von Albert von Carlowitz. Danach wurde Wilhelm Eduard Otto neuer Besitzer, der ganz in der Nähe des Schlosses auf einer Anhöhe den Aussichtsturm “Ottos Eck” zwischen 1865 und 1867 errichten ließ. Nach seinem Tod 1897 übernahm Oskar Bierling den Grundbesitz. Unter ihm erfolgte ein Ausbau des Schlosses.
Oskar Bierling wurde enteignet und sein Land an Neubauern aufgeteilt. Das Schloss diente nach Umbauten ab 1949 als Pflegeheim.
Das Schloss steht seit dem Auszug des Pflegeheims 1998 leer und ist umfassend sanierungsbedürftig. Es befindet sich neben dem Park mit dem Aussichtsturm Ottos Eck. 2003 erfolgte der Verkauf an eine französische Immobiliengesellschaft, unter der jedoch weder eine Sanierung erfolgte noch ein konkretes Nutzungskonzept bekannt wurde.
Schloss Naundorf hat einen neuen Privatbesitzer. Erste Beräumungsarbeiten sind erfolgt, im Januar 2021 finden Arbeiten am Dach statt.
(Stand: Oktober 2024)
Südstraße 22
01796 Struppen
Möglicherweise bestand bereits 1412 ein Herrensitz unter Nigkel von Gorwicz zcu Struppen. Ein Vorwerk wurde erstmals 1420 und erneut 1438 in den historischen Quellen genannt, als Anna von Oelsnitz mit diesem belehnt wurde. Bei der weiteren Entwicklung gehen die Quellen jedoch weit auseinander. Bezeichnet die eine noch 1696 ein “Vorwerk auf dem Berge” und weist ein Rittergut erst ab 1764 nach, so soll die Entstehung und Ersterwähnung des Rittergutes Neustruppen einer anderen Quelle zufolge bereits 1641 oder 1657 unter Johann Siegismund von Liebenau erfolgt sein. Dieser hatte dazu das damals wüst liegende und ruinöse Vorwerk wieder aufbauen und nutzbar machen lassen.
1756 befand sich hier im Siebenjährigen Krieg das Hauptquartier der Sächsischen Armee. Als weitere Besitzer sind die Familie Neitschütz und die Familie Zinzendorf. Letztere besaßen auch das Rittergut Langenhennersdorf. Von 1739 bis 1746 befand sich das Rittergut Struppen im Besitz von Gottfried Heinrich Dinglinger.
Im Jahre 1791 wurde das Rittergut, zu dem auch eine Mühle und eine Bergschänke gehörten, erstmals als Neustruppen bezeichnet, um eine Verwechslung mit dem Rittergut Kleinstruppen und seinem Alten Schloss zu vermeiden. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte das Rittergut Neustruppen der Familie Uechtritz und von 1831 bis 1836 Heinrich August Blochmann.
Das auf einem Felsen stehende Rittergut war kurfürstliches Versorgungsgut für Beamte und Adelige und blickt auf ungefähr 35 Besitzer zurück. Der Uhrturm stammt aus dem Jahre 1730, der große Turmanbau erfolgte im 19. Jahrhundert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgten weitere Anbaumaßnahmen.
Nach Kriegsende wurde das Rittergut zunächst als Krankenhaus und TBC-Heilstätte und ab den 1970er Jahren als Psychiatriepflegeheim genutzt. 1975 wurden dazu am Gebäudekomplex Um- und Ausbaumaßnahmen durchgeführt.
Das Rittergut Struppen fand 2008 neue Besitzer, die es als Künstlerhaus und Wohnstätte nutzten und ökologische gastronomische Versorgung planten. Aus persönlichen Gründen mussten die Eigentümer das Rittergut wieder zurück verkaufen und im Jahr 2012 wurde das Rittergut Struppen vom Landratsamt erneut veräußert. Außer einigen kleineren Notsicherungsarbeiten hat sich bislang jedoch nichts weiter getan.
Der Komplex steht überwiegend leer, eine Nutzung des umfassend sanierungsbedürftigen Herrenhauses ist nicht absehbar. Ein Teil der Wirtschaftsgebäude wird zu Wohn- und Gewerbezwecken genutzt. Das Grundstück verwildert immer mehr.
01768 Glashütte OT Hausdorf
Das Rittergut Hausdorf wurde erstmals 1696 genannt. Es bestand weit bis ins 19. Jahrhundert hinein, verfügte jedoch über keine Ländereien. Somit handelt es sich beim Rittergut Hausdorf um ein trockenes Rittergut, dessen Besitzer grundherrliche Befugnisse ausübte. Die Teufelsmühle, heute eine Gaststätte mitten im Wald, unterstand dem Rittergut Hausdorf.
Ottendorf Nr. 45 (Schloss)
Ottendorf Nr. 29, 31, 42, 43 (Wirtschaftsgebäude)
01819 Bahretal OT Ottendorf
Ottendorf verfügte über eine mittelalterliche, nicht näher datierte Wasserburg, welche sich einst westlich an den heutigen Kirchhof anschloss. Ein Vorwerk fand 1400 Erwähnung und wurde zu jener Zeit an Barbara von Sullwitz verliehen. Eine erneute Belehnung erfolgte 1412 an mehrere Mitglieder der Familien Karas und von Torgaw.
1445 befand sich das Dorf im Besitz der Familie von Bernstein. Wegen hoher Schulden mussten sie das Gut 1582 an ihren verschwägerten Dedo Rauchhaubt verkaufen. Dieser veräußerte es bereits ein Jahr später an Thamme von Sebottendorff zu Rottwerndorff. Drei Jahre später übernahm Hans von Lindenau den Besitz, 1598 folgte Rudolf von Bünau. Nach dessen Tod im Jahre 1661 wurden als Besitzer nun die Herren von Metzsch und von Kromsdorf als Besitzer genannt.
Die Familie von Carlowitz konnte erstmals 1681 mit Schloss Ottendorf in Verbindung gebracht werden. Das Renaissanceschloss wurde nach 1500 zunächst als Dreiflügelanlage errichtet. Dadurch wurde die frühere Wasserburg vollständig überbaut. Im 17. Jahrhundert wurde ein vierter Flügel angebaut. Im Laufe der Zeit wurde der Wassergraben verfüllt.
Bis 1945 war die Familie von Carlowitz Eigentümer, nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie enteignet. Nach der Enteignung wurde der ehemalige Gutskomplex in Neubauernstellen aufgeteilt.
Schloss Ottendorf wurde 1997 an einen Bayern verkauft, der Anfang 2001 jedoch zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Er hatte Schloss Ottendorf für die symbolische 1 DM erworben. Über die aktuellen Besitzverhältnisse liegen keine gesicherten Informationen vor.
Das Schloss und einige Wirtschaftsgebäude sind teils stark sanierungsbedürftig bis ruinös. Es herrscht überwiegend Leerstand vor. Andere Wirtschaftsgebäude werden bewohnt.
Die frühere Wasserburg steht seit 1972 als Bodendenkmal unter Schutz.
Am Schloss 1
01816 Bad Gottleuba-Berggießhübel
Das Schloss ging aus einem 1452 erwähnten Vorwerk hervor, welches einstmals Dürrhof genannt wurde. Das Einzelgut lag wüst, bevor es wiederbelebt wurde.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde unter Johann Ludwig Tüllmann ein Vorgängerbau des Schlosses errichtet. Er genoss Privilegien von August dem Starken und nutzte diese zum erfolgreichen Ausbau des Kurbetriebs in Berggießhübel. Nach Herrn Tüllmann erwarb Graf Kaisersmark das Gut. Ihm folgte Graf Pötting, der das heutige Schloss bauen ließ. Seine Tochter heiratete 1822 den Freiherren August Friedrich Wilhelm von Leyser und Schloss Friedrichsthal kam in dessen Besitz. 1897 erwarb der Kommerzienrat und Fabrikant für Küchenmöbel Carl Eschebach Schloss Friedrichsthal. Nach dessen Tod erwarb 1908 Graf Alexander von Rex Schloss Friedrichsthal. Unter diesem fanden zwischen 1908 und 1913 Umgestaltungsarbeiten nach heutigem Aussehen statt. Dabei entstanden auch zwei der Wirtschaftsgebäude.
Graf Alexander von Rex wurde 1945 enteignet. Er starb nach seiner Deportation 1948. Schloss und Rittergut wurden geplündert und anschließend aufgeteilt. Die LPG nutzte das Gut, dazu wurden einige Gutsgebäude abgerissen. Das Schloss selbst wurde 1949 zu einem Kur- und Bettenhaus umgebaut.
Seit 1993 wurde das Schloss durch eine Fachklinik für psychosomatische Störungen genutzt und von 1996 bis 1997 saniert. Mitte 2005 schloss das therapeutische Zentrum im Schloss und zog in einen Neubau auf dem ehemaligen Gutsgelände um. Ein Pächter nutzte das Schloss fortan für wenige Jahre als Hotel.
Aktuell steht das Schloss leer. Zum Rittergut gehörten ehemals die Kurhäuser Sächsisches Haus, Meißner Haus, Johann-Georgen-Bad, Talfrieden und Im Wiesengrund.
Hauptstraße 7
01737 Tharandt OT Grillenburg
Das Jagdschloss Grillenburg wurde in den 1550er Jahren unter dem Kurfürsten Friedrich August von Sachsen erbaut. Die Ursprünge dieser Anlage reichen jedoch, wie Kellergewölbefunde bestätigen, bis in das 12. Jahrhundert zurück. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts gab es an gleicher Stelle bereits eine burgähnliche Gutsanlage. Die in der Mitte des 16. Jahrhunderts entstandene Schlossanlage bestand seinerzeit aus Fürstenhaus, Jägerhaus, Schösserei und einem Gesindewohnhaus mitsamt Stallungen. Die Sandsteinbrücke über den Gondelteich wurde 1730 durch Pöppelmann geschaffen.
Seit Mitte des 16. bis ins frühe 20. Jahrhundert war das Schloss Sitz kurfürstlicher bzw. königlich-sächsischer Forst- und Jagdbehörden. Nach Um- und Erweiterungsbauten im 17. und 18. Jahrhundert wurde der Komplex durch Brände und Kriege soweit zerstört, dass nebst des 1828 erfolgten Abrisses des Fürstenhauses nur noch die Schösserei und Umfassungsmauern erhalten blieben. Die Fassade der Schösserei wurde 1855 rekonstruiert, als sie zum königlichen Jagdschloss umgebaut wurde.
Das Jagdschloss Grillenburg wurde seit 1918 als Café und Herberge genutzt. 1936 begann der 1945 fertig gestellte Umbau zum Sächsischen Jägerhof. Hinter dem Jagdschloss wurde von 1938 bis 1939 auf dem Gewölbefundament das Neue Jägerhaus errichtet, das nach seiner Fertigstellung vom Sächsischen Reichsstatthalter, Ministerpräsidenten und Landesjägermeister Martin Mutschmann genutzt wurde.
Die Technische Hochschule bzw. Universität Dresden, Fakultät für Fortwirtschaft, nutzte das Jagdschloss Grillenburg seit 1953 und eröffnete 1966 eine Forstliche und Jagdkundliche Lehrschau. Während der DDR-Zeit bis 1990 diente das Neue Jägerhaus als Kurheim.
Bis 1993 nutzte die Gemeinde Kurort Hartha das Neue Jägerhaus als Pension. Im Schloss wurde 2004 das Museum des Waldes eingerichtet, betrieben von der Akademie der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt, die ihren Sitz bis 2009 ebenfalls im Schloss hatte. Mitte 2008 fanden im und am Schloss Grillenburg Sanierungsarbeiten statt. Der Wiedereinzug der Landesstiftung war für 2017 vorgesehen, erfolgte jedoch nicht. Das Neue Jägerhaus steht ebenfalls leer.
Bis 2023 soll das Jagdschloss in Zusammenarbeit mit der TU Dresden und einem Investor saniert und als Konferenz- und Tagungszentrum zusammen mit einem Hotelneubau genutzt werden. Es ist dafür mit Stand von September 2019 von einem Investitionsvolumen von 36 Millionen Euro die Rede.
Das Jagdschloss Grillenburg liegt nach wie vor im Dornröschenschlaf. Bis August 2021 sind noch keine sichtbaren Sanierungsarbeiten vollzogen worden.
Schlossberg
01814 Bad Schandau
Die Burgwarte Schomberg wurde vermutlich bereits im frühen 13. Jahrhundert errichtet. Anhand von archäologischen Untersuchungen mit vielfältigen Funden konnte nicht nur eine Besiedlung des Schlossbergs im 14. Jahrhundert nachgewiesen werden, sondern auch eine Besatzung mit berittenen Männern.
Die Befestigungsanlage diente als Strom- und Straßenwarte zur Sicherung des Warenverkehrs auf der Elbe sowie auf den ländlichen Handelswegen zwischen Böhmen, der Mark Meißen und der Lausitz. Die Burgwarte Schomberg gehörte zur Herrschaft Hohnstein und unterstand somit der berühmt-berüchtigten Adelsfamilie der Berken von der Duba. Brandspuren an den Überresten der Wehranlage deuten auf eine Zerstörung in den Hussitenkriegen zwischen 1419 und 1436 hin.
Von der einstigen Gebäudesubstanz der Burgwarte Schomberg ist aufgrund der damaligen Holzbauweise heute nichts mehr vorhanden. Das gesamte Burgareal war durch Mauern und Palisaden sowie einen doppelten Wall gesichert. Erhalten sind noch einige wenige Mauerreste, der doppelte Burgwall, ein Gürtelgraben und ein Halsgraben. Die teils gemauerte und teils in den Felsen gehauene runde Zisterne wurde zwischen 1938 und 1941 freigelegt. Mittlerweile ist sie wieder verschüttet.
Die künstliche Burgruine wurde in der Zeit der Romantik gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf dem früheren Burggelände errichtet. In den Bau wurden Mauerreste der originalen Burg integriert, zusätzlich wurde ein Damm aufgeschüttet, welcher mit Stufen versehen ist. Die Einweihung der Burgruine Schomberg erfolgte 1883.
Die Burgruine dient heute als Ausflugsziel. Der Ruinenturm verfügt über eine Aussichtsplattform, die Aussicht ist aufgrund des bewaldeten Hangs eingeschränkt.
Die Anlage der Burgwarte steht als frühgeschichtliches Bodendenkmal seit 1972 unter Schutz.
01734 Rabenau OT Karsdorf
1699 wurde das Weidegut gebaut. 1720 wurde aus mehreren anderen Grundstücken das Freigut gebildet.
Das mit Schilf gedeckte Gut wurde in den 1970er Jahren wegen Baufälligkeit abgebrochen.