Zwickau: Lehngut Marienthal

Lehngut Marienthal

Hoferstraße 83A
08060 Zwickau

Historisches

1478 ver­kaufte Hans von Mergenthal sein Gut an die Familie von Römer, unter der es 1553 als Rittergut Erwähnung fand. Es kam 1565 an die Stadt Zwickau. Bis 1587 war Lukas von Uthmann auf dem Rittergut ansäs­sig, ihm folgte 1587 Hildebrand von Creytz. Von 1592 bis 1605 waren die Kurfürsten von Sachsen im Besitz des Rittergutes, das 1605 der Familie Meyer über­ge­ben wurde.

Ab Mitte des 17. Jahrhunderts gab es zahl­rei­che Besitzerwechsel und das Rittergut Marienthal befand sich über­wie­gend in bür­ger­li­cher Hand. 1839 kam das Rittergut in den Besitz der Familie Fischer und wurde 1875 als Lehngut bezeich­net. 1881 kam es an die Familie Kästner, die das Lehngut zumin­dest zeit­weise ver­pach­tete und fremd­be­wirt­schaf­ten ließ. 1921 über­nahm Otto Schmelzer das Lehngut Marienthal.

Nach 1945

Otto Schmelzer wurde 1945 ent­eig­net. Danach diente das Herrenhaus als Wohnhaus.

Heutige Nutzung

Leerstand (Stand 2011)

Reinsdorf: Wasserburg & Oberes Vorwerk Friedrichsgrün

Wasserburg Friedrichsgrün
Oberes Vorwerk Friedrichsgrün (Vorwerk Hammelhof)

Heinestraße 8 (?)
08149 Reinsdorf OT Friedrichsgrün

Historisches

Die Wasserburg in Friedrichsgrün wurde in der ers­ten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegrün­det und ist auch unter den Bezeichnungen Wohl, Wol, Wolteich und Walteich in den Quellen benannt.

Die Überreste der Wasserburg wei­sen ein Kernwerk mit den Maßen 10 x 15 m auf, wel­ches von einem was­ser­füh­ren­den Graben von 12 bis 20 m Breite umge­ben ist. Der Bühl ragt bei nor­ma­lem Wasserstand etwa 2,5 m aus dem Wassergraben her­aus. Im Bereich Nord-​West-​Süd ver­läuft zusätz­lich ein 2 m brei­ter und 1 m hoher Außenwall.

Das Obere Vorwerk basiert als Nachfolgebau auf jener frü­hen Wasserburg und unter­stand dem Rittergut Vielau. Das Vorwerk, auch als Hammelhof bekannt, gilt mit sei­ner erst­ma­li­gen Erwähnung 1464 als das älteste Gebäude im Ortsteil Friedrichsgrün. Die ehe­ma­lige Wasserburg befand sich auf dem heu­ti­gen Gelände des Vorwerks.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz besteht für die Anlage seit 1958.

Zwickau: Rittergut Niedermosel

Rittergut Niedermosel

Alter Teichweg 4
08058 Zwickau

Historisches

Bereits 1248 war ein Herrensitz in Mosel unter Fridericus de Musella bekannt, der sich einige Jahrhunderte im Besitz der Familie von der Mosel befand und mehr­fach auf­ge­teilt wurde. 1441 wurde der Grundbesitz inner­halb der Familie in die Vorwerke Niedermosel und Obermosel geteilt. Beide Vorwerke wur­den ein Jahrhundert spä­ter zu Rittergütern erho­ben und als sol­che 1552 genannt. 1559 erfolgte erneut eine Teilung als Erbmasse, aus der nun zusätz­lich das Rittergut Mittelmosel ent­stan­den war. Bereits im Jahr zuvor war Obermosel in zwei Güter auf­ge­teilt wur­den, wovon Obermosel I 1599 von Konrad Heinrich von der Mosel, Besitzer von Niedermosel, auf­ge­kauft wurde.

1744 ver­kaufte Georg Friedrich von der Mosel das Rittergut Niedermosel an Kaspar Siegismund Marschall von Bieberstein, der es drei Jahre spä­ter an Karl Wilhelm von Bose ver­äu­ßerte. Diesem folg­ten als Eigentümer die Familie Neander sowie ab 1766 die Familie Richter, unter der zwi­schen 1770 und 1780 das Herrenhaus erbaut wurde. 1807 erwarb die Familie Richter das Rittergut Mittelmosel dazu. 1838 kam Niedermosel an Gustav Franz Käferstein sowie 1847 an die Familie Ebert. Nach dem Tod von Ottilie von Milkau geb. Ebert 1936 über­nahm die Erbengemeinschaft das Rittergut Niedermosel.

Nach 1945

Das Rittergut Niedermosel blieb auf­grund sei­ner Größe von der Bodenreform ver­schont und wurde ver­pach­tet. Als Pächter sind 1946 Max Herrmann sowie drei Jahre dar­auf Franz Erich Grabisna bekannt. 1953 über­nahm die LPG das Rittergut zunächst in Pacht und erwarb es schließ­lich 1967 von der Erbengemeinschaft von Milkau.

Nachwendezeit

Seit dem LPG-​Konkurs im Jahre 1993 stand das Herrenhaus mit sei­nem Nebengelass leer. 2006/​2007 erfolgte der Verkauf an privat.

Heutige Nutzung

Die Sanierung soll Stück für Stück voll­zo­gen wer­den, ein Nutzungskonzept für das Herrenhaus gibt es noch nicht. Die Wirtschaftsgebäude wer­den über­wie­gend gewerb­lich genutzt.
(Stand Ende 2009)

Zwickau: Rittergut Mittelmosel

Rittergut Mittelmosel

Postweg 8
08058 Zwickau

Historisches

Das Rittergut Mittelmosel ent­stand 1559 durch Erbteilung inner­halb der Familie von der Mosel, die auf Niedermosel ansäs­sig war. Im glei­chen Jahr der Erbteilung ließ Georg von der Mosel die Gutsgebäude errich­ten. Das Rittergut Mittelmosel wurde 1633 erneut geteilt. Georg Ernst von der Mosel über­nahm Mittelmosel I, sein Bruder Ernst Mittelmosel II.

Im Jahr 1757 brann­ten beide Güter ab. Während Bernhard Dietrich von der Mosel auf Mittelmosel II den Gutshof aus Altersgründen nicht wie­der auf­baute, über­nahm sein Vetter Karl Wilhelm von der Mosel auf Mittelmosel I das Gut und ver­einte somit beide Güter wie­der zu einem Rittergut Mittelmosel, das 1792 von Christian Heinrich Petzold über­nom­men wurde. Nur zwei Jahre spä­ter kam es an die Familie Richter und wurde 1807 von dem Richterschen Familienzweig über­nom­men, der bereits auf Niedermosel ansäs­sig war. 1829 kam es an Ludwig Ferdinand Petermann, der es 1855 an Johann Adolf Porst ver­kaufte, dem schon Obermosel I gehörte.

In der Folgezeit besa­ßen die Familien Schubert, Hörner und Schedlich das Rittergut Mittelmosel, das 1932 von Willy Wolf erstei­gert wurde. 1943 über­nah­men Herbert und Edith Griebel geb. Wolf das Rittergut.

Nachwendezeit

1993 über­nahm eine Nachkommin der letz­ten Besitzer das Rittregut Mittelmosel.

Heutige Nutzung

Die Wirtschaftsgebäude des Rittergutes Mittelmosel wur­den abge­tra­gen. Das Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz und wird bewohnt.

Crinitzberg: Rittergut Bärenwalde

Rittergut Bärenwalde

Auerbacher Straße 68 (?)
08147 Crinitzberg OT Bärenwalde

Historisches

Das Rittergut wurde erst­mals 1606 erwähnt. Das Herrenhaus ist nicht mehr vorhanden.

Möglicherweise han­delte es sich um das ehe­ma­lige Wallgut, wel­ches 1170 erst­mals genannt und ursprüng­lich auf einer Insel mit einem Wasser- und Wallgraben errich­tet wurde. Die heute noch vor­han­de­nen Gebäude an der oben genann­ten Anschrift wur­dem im 19. Jahrhundert errich­tet. Vorhanden sind noch ein Stall, eine Scheune sowie ein Taubenhaus.

Callenberg: Rittergut Callenberg

Rittergut Callenberg

Altenburger Straße 28
09337 Callenberg

Historisches

Vermutlich bereits um 1150 war Callenberg ein Herrensitz, der als sol­cher 1244 im Zusammenhang mit der ers­ten Erwähnung Callenbergs genannt wurde. Ansässig waren die Ritter von Callenberg, die das Gebiet um 1300 auf­ga­ben und an die Herren von Kauffungen über­tru­gen. 1491, als Anna von Schönburg Dietrich und Bernhard von Kauffungen mit Callenberg belehnte, sind die Bezeichnungen Rittersitz sowie Vorwerk nachweisbar.

Im Jahre 1551 erfolgte die Nennung als Rittergut, 1582 endete die Herrschaft der Herren von Kauffungen und die Herren von Schönburg-​Waldenburg kamen in den Besitz des Rittergutes. Sie bezeug­ten 1617 den Verkauf des Rittergutes durch Christoph Haliaes an Jakob Bellyn. Diesem folg­ten die Familie von Dobeneck sowie bis 1714 die Familie von der Planitz. Einer ande­ren Quelle zufolgte han­delte es sich bei den Verkäufen um eine Verpachtung durch die Familie von Schönburg-​Waldenburg, wozu auch die Angabe der Enteignung im Jahre 1945 passt. Nachdem das Rittergut 1799 groß­teils abge­brannt war, wurde es 1805 an neuer Stelle neu errich­tet. Im alten Herrenhaus wurde ein Gasthof eingerichtet.

Nach 1945

Die Familie von Schönburg-​Waldenburg wurde 1945 enteignet.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde 1996 abgerissen.

Crimmitschau: Vorwerk Ungewiss

Vorwerk Ungewiss

08451 Crimmitschau OT Gablenz

Historisches

Bereits 1317 war ein Herrensitz unter Theodericus von der Vngewisheit ver­zeich­net, der 1386 mit Hencze von der Gabelence zu der Vngewissheit in Verbindung stand. Seit 1557 diente der Herrensitz als Vorwerk. Ungewiss ist ein Ortsteil von Gablenz.

Crimmitschau: Kitzschergut

Kitzschergut

Kirchplatz 5
08451 Crimmitschau

Historisches

Das Kitzschergut fand 1474 Erwähnung als Vorwerk und befand sich bis 1530 im Besitz der Familie von Stange, die es in jenem Jahr an Nicol von Kitzscher, dem Namensgeber, ver­äu­ßerte. 1557 erfolgte die Teilung des sechs Jahre zuvor als Rittergut nach­ge­wie­se­nen Kitzschergutes. Der Rat von Crimmitschau und Abraham von Thumbshirn teil­ten sich zunächst den Grundbesitz, bis von Thumbshirn 1572 sei­nen Anteil eben­falls an die Stadt Crimmitschau ver­kaufte. Um 1775 wurde das Herrenhaus errichtet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Kitzschergutes wird heute als Sitz des Kultur‑, Sport- und Freizeitstättenbetriebes Crimmitschau genutzt.

Crimmitschau: Wasserburg & Schloss Blankenhain

Wasserburg & Schloss Blankenhain

Am Schloss 7–9
08451 Crimmitschau OT Blankenhain

Historisches

Der erste Hinweis auf das Bestehen einer Wasserburg, die aller­dings bereits im 12. Jahrhundert ent­stan­den sein soll, im Zusammenhang mit den Rittern von Blancken stammt aus dem Jahre 1423. Zuvor wurde unter Ludewik von Blankenhain im Jahre 1316 ein Herrensitz nachgewiesen.

1480 kam die Wasserburg an die Familie von Ende. Auf den Grundmauern der zuvor abge­tra­ge­nen Burg ließ Balthasar von Ziegler, seit 1567 Besitzer, 1573 ein neues Schloss errich­ten. Zehn Jahre spä­ter wech­selte der Besitz an Heinrich von Winkler, 1597 an Friedrich von Schönberg und 1614 an die Familie von Bünau. Unter die­ser fiel das Schloss 1661 einem Brand zum Opfer.

Die letz­ten drei adli­gen Besitzer waren ab 1670 Hans Georg Haubold von Schleinitz, ab 1677 Karl Gottlob von Neitschütz, unter dem 1699  /​1700 der Brandschaden beho­ben und gleich­zei­tig ein Vorschloss errich­tet wor­den war, und ab 1703 die Herren von Rex. Ab 1774 folg­ten die Familien Scheuereck bzw. Jokisch-​Scheuereck. Unter die­sen erfolg­ten zwi­schen 1780 und 1784 baro­cke Umbauten sowie Sanierungsarbeiten, bei denen gleich­zei­tig einige Wirtschaftsgebäude neu errich­tet wur­den. 1861 über­nahm die Familie Münch-​Ferber den Besitz. 1924 erwarb Wilhelm Zacher Schloss Blankenhain.

Nach 1945

Die Erbengemeinschaft der Familie Zacher wurde 1945 ent­eig­net. Die Flächen wur­den auf­ge­teilt. Das Schloss und die Rittergutsgebäude wur­den bis zu Beginn der 1970er Jahre als Wohnraum für Vertriebene genutzt. Schon ein Jahr nach Kriegsende wurde ein Teil der Wirtschaftsgebäude abge­ris­sen, ein Abriss des Schlosses konnte durch die Nutzung als Wohnraum ver­hin­dert wer­den. 1981 eröff­nete ein Freilicht- und Agrarmuseum im Schloss.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird durch das Deutsche Landwirtschaftsmuseum genutzt. Diese Gesamtanlage, zu der auch wei­tere Gebäude als die des Schlosses und Rittergutes zäh­len, umfasst ein Angebot von 100 Ausstellungen, die sich auf 80 Gebäude verteilen.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde durch den Bau des Schlosses über­baut und ver­än­dert. Erhalten ist ledig­lich ein kaum erkenn­ba­rer Grabenrest in der Wiese nörd­lich und west­lich des Schlosses. Bodendenkmalschutz besteht seit Ende 1970.