Mülsen: Rittergut Neuschönburg

Rittergut Neuschönburg

Neuschönburger Straße 126–128
08132 Mülsen OT Neuschönburg

Historisches

1533 erwarb Wilhelm von Geilsdorf ein bestehen­des Vorwerk, wel­ches 1585 an Hugo II. von Schönburg-​Hartenstein ver­kauft und in die­sem Zusammenhang als Rittergut erwähnt wurde. Das in Neudörfel befind­li­che Rittergut gelangte 1701 an den Familienzweig von Schönburg-​Lichtenstein, 1750 an den Familienzweig von Schönburg-​Hartenstein und schließ­lich 1786 wie­der an die Familie von Schönburg-​Waldenburg. 1914 fand das Rittergut mit Günther Fürst von Schönburg-​Waldenburg sei­nen letz­ten Besitzer, der 1945 ent­eig­net wurde. Zuvor erfolgte 1923 eine Umbenennung von Neudörfel in Neuschönburg.

Nach 1945

Nach der Bodenreform wurde das Herrenhaus geteilt und an zwei Neubauern übertragen.

Heutige Nutzung

Der schlichte Bau dient heute Wohnzwecken.

Mülsen: Wasserburg & Schloss Thurm

Wasserburg & Schloss Thurm

An der Festscheune 8
08132 Mülsen OT Thurm

Historisches

Ditherich vom Turme wurde urkund­lich 1361 genannt. Möglicherweise bezog sich seine Erwähnung jedoch nicht auf einen Herrensitz, son­dern hatte einen kirch­li­chen Hintergrund. Der erste Nachweis eines Ritterguts erfolgte 1599. Die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg soll unab­hän­gig davon bereits im 15. Jahrhundert bestan­den haben.

Die Wasserburg Thurm ver­fügte ursprüng­lich über einen befes­tig­ten Hof. Sie wurde durch das Rittergut völ­lig über­baut und zeigt heute keine sicht­ba­ren Spuren mehr. In den letz­ten Jahren des 18. Jahrhunderts wurde offen­bar ein Wassergraben rekon­stru­iert, von dem heute eben­falls nichts mehr vor­han­den ist.

Das Schloss wurde 1880 nach einem Brand neu auf­ge­baut. Ehemalige Besitzer waren die Familien von Meckau und von Weißenbach. Das Rittergut wurde im 19. Jahrhundert, ver­mut­lich im Zusammenhang mit dem Schlossneubau, erneuert.

Bodendenkmalschutz

Als Bodendenkmal steht das Gebiet der Wasserburg Thurm seit Anfang 1971 unter Schutz.

Langenbernsdorf: Rittergut Trünzig

Rittergut Trünzig

Zur Eichleite 14
08428 Langenbernsdorf OT Trünzig

Historisches

Das Rittergut Trünzig, in sei­ner frü­hes­ten Zeit im Besitz der Herren von Nischwitz, wurde 1553 als sol­ches erwähnt, erfuhr jedoch offen­bar einen vor­über­ge­hen­den Verlust sei­ner Rechte, da im Jahre 1764 ledig­lich ein Vorwerk beur­kun­det ist. Die Familie von Uffel kam 1690 an das Rittergut Trünzig, unter der 1749 das Herrenhaus errich­tet wurde und die es 1831 an den Grafen Friedrich Magnus II. zu Solms-​Wildenfels ver­äu­ßerte. Nachdem Trünzig 1858 erneut als Rittergut nach­weis­bar ist und auf wei­tere Besitzer zurück­blickt, kaufte es der Freiherr Speck von Sternburg 1893. 1911 wur­den am Herrenhaus Veränderungsbauten vor­ge­nom­men, die das heu­tige Aussehen ent­ste­hen lie­ßen. Bereit zwei Jahre spä­ter erwarb Ernst Fischer das Rittergut, des­sen Erben es 1941 an Fritz Wolf veräußerten.

Nach 1945

Fritz Wolf wurde 1945 ent­eig­net, das Rittergut auf­ge­löst und Grund und Boden an Neubauern ver­teilt. Im Herrenhaus wurde ein bis 2006 betrie­be­nes Pflegeheim ein­ge­rich­tet und dazu ein Erweiterungsbau angefügt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht seit der Schließung des Pflegeheimes leer.

Langenweißbach: Wasserburg Grünau

Wasserburg Grünau

Wildenfelser Straße
08134 Langenweißbach OT Grünau

Historisches

Die Wasserburg wurde von den Herren von Wildenfels errich­tet und ist auch als Wohl und Wal bezeich­net wor­den. Die Anlage war eine recht­eckige Niederungsburg von 14 x 16 m Größe mit gerun­de­ten Ecken und einem umlau­fen­den, was­ser­füh­ren­den Graben von 5 bis 8 m Breite. Die Überreste der Wasserburg Grünau befin­den sich im Norden von Grünau in einem Gebiet mit meh­re­ren Teichen.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz ebsteht seit 1958.

Limbach-​Oberfrohna: Rittergut Bräunsdorf

Rittergut Bräunsdorf

Bodenreform Nr. 3
09212 Limbach-​Oberfrohna OT Bräunsdorf

Historisches

Die Familie von Schönberg erwarb 1543 ein Gut vom Kloster Geringswalde zurück, nach­dem die­ses auf­ge­löst wor­den war. Zuvor hatte die Familie von Schönburg im Jahre 1297 das Gut dem Kloster geschenkt. Unter ihr erfolgte 1552 die Erwähnung als Rittergut. 1647 kam das Rittergut an Wolf Dittrich von Thumshirn. Ab 1684 befand es sich im Besitz der Edlen von der Planitz, die es 1766 an die Grafenfamilie von Einsiedel ver­kauf­ten. Diese ver­kauf­ten das Rittergut 1897 an Heinrich Curt Heinig. Als letz­ter Besitzer ist 1925 Emil Koch verzeichnet.

Nach 1945

1945 wurde auch auf dem Bräunsdorfer Rittergut die Enteignung voll­zo­gen. Das ehe­ma­lige Herrenhaus wurde inzwi­schen abgerissen.

Limbach-​Oberfrohna: Rittergut Kändler

Rittergut Kändler

An der Hofwiese
09212 Limbach-​Oberfrohna OT Kändler

Historisches

Das Rittergut bestand bereits im 15. Jahrhundert. Für das Jahr 1560 ist ein Verkauf an Wolf Dietrich von Dobeneck durch die Herren von Quetz und von Reybisch belegt. Die Besitzer behiel­ten das Rittergut jeweils nicht sehr lange in ihrem Besitz. Seit 1804 wurde das Rittergut Kändler von der Familie Kreyßig bewirt­schaf­tet. 1810 brannte das Rittergut Kändler ab, das Herrenhaus wurde nach die­sem Brand errich­tet. Die Familie Burchardi erwarb das Rittergut 1839 und behielt es bis 1903 in Familienbesitz. 1915 erwarb die Gemeinde Kändler den Hof, um sich Grund und Boden zu sichern, und rich­tete im Herrenhaus Wohnungen ein.

Nachwendezeit

Das mitt­ler­weile leer­ge­zo­gene Herrenhaus wies zuletzt einen erbärm­li­chen Bauzustand aus. Es erfolg­ten weder Instandsetzungs- noch Sanierungsarbeiten, um es zu erhal­ten Die Wirtschaftsgebäude wur­den auf­grund ihres deso­la­ten Zustandes abge­tra­gen. Da der Investitionsbedarf für das Herrenhaus ver­mut­lich im sie­ben­stel­li­gen Bereich lag und kein Investor in Sicht war, strebte die Stadt den Abriss an. Dieser wurde zunächst noch durch den Denkmalschutz ver­hin­dert, letzt­lich aber im Jahre 2014 doch noch vorgenommen.

Heutige Nutzung

Vom Rittergut Kändler ist nichts mehr erhalten.

Lichtentanne: Burg Schönfels

Burg Schönfels

Burgstraße 34
08115 Lichtentanne OT Schönfels

Historisches

Die Burg wurde um 1180 erbaut durch die Vögte von Weida. 1225 folgte die urkund­li­che Ersterwähnung als cas­tel­lani de Schoninvels. Die erste Erwähnung eines Herrensitzes datiert auf das Jahr 1326 und bezeugt Reynold und Golnitz von Schonfels als Besitzer. Die Burg ging 1483 an den Erbritter des Heiligen Römischen Reiches Wolf von Weißenbach über. 1535 wurde Schönfels in Altschönfels und Neuschönfels geteilt. 1640 wurde die Burg Schönfels zer­stört und nach­fol­gend wie­der aufgebaut.

Die Burg Schönfels wurde im Laufe der Jahrhunderte erwei­tert und aus­ge­baut. Bausubstanz der Erstburg wurde dabei inte­griert und fin­det sich bei­spiels­weise im Rundturm wie­der. Die Burganlage besteht aus einer Hauptburg und einer Vorburg. Erhalten sind zudem noch ein Graben von 7 bis 12 m Breite und ein Außenwall von bis zu 2,5 m Höhe.

Heutige Nutzung

Heute befin­den sich in ihr ein Museum sowie eine Gaststätte. Im Burgbereich gibt es noch eine Freilichtbühne. Nachdem die Unterburg saniert wurde, folg­ten Restaurierungsarbeiten an der Kernburg.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Burganlage wurde Anfang 1971 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Lichtentanne: Wasserburg Ebersbrunn

Wasserburg Ebersbrunn

Reichenbacher Straße hin­ter Nr. 31
08144 Lichtentanne OT Ebersbrunn

Historisches

Die ehe­ma­lige Wasserburg befand sich in der Ortsmitte und wurde auch schlicht Insel, Wohl oder Wal genannt. Die erste urkund­li­che Nennung als Herrensitz erfolgte 1303 unter Conrad de Avelsbrun. Der Bühl der Wasserburg ist etwa 12 x 16 m groß und von einem 5 bis 8 m brei­ten was­ser­füh­ren­den Graben umgeben.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1958.

Lichtenstein: Burg & Schloss Lichtenstein

Burg & Schloss Lichtenstein

Schlossallee 1
09350 Lichtenstein

Historisches

Schloss Lichtenstein war erst­mals 1240 als Herrensitz und 1286 als castrum nach­weis­bar, ent­stand mög­li­cher­weise aber bereits in den frü­hen Jahren des 13. Jahrhunderts. Die dama­lige Burg befand sich im Besitz der Familie von Schönburg, die als deren frü­heste Besitzer ange­se­hen wird. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Schloss zer­stört. 1648, zwölf Jahre nach der Zerstörung, erfolgte der Wiederaufbau als Wohnschloss in sei­ner heu­ti­gen Form. Ab 1837 erfolgte ein zwei­jäh­ri­ger Umbau. Die Familie von Schönburg besaß Schloss Lichtenstein durch­ge­hend bis zu ihrer Enteignung im Jahre 1945.

Nach 1945

Nach 1945 erfolgte im Inneren ein kom­plet­ter Umbau für die künf­tige Nutzung als Altenheim, das durch das Bistum Meißen bis 2000 betrie­ben wurde. In den 1950er Jahren wur­den unter­ir­di­sche Gänge, eine unter­ir­di­sche Vorburg, eine Folterkammer sowie die 1797 ange­legte Familiengruft der von Schönburgs frei­ge­legt und für die Öffentlichkeit zugäng­lich gemacht.

Heutige Nutzung

Seit 1999 befand sich Schloss Lichtenstein wie­der im Besitz der Familie von Schönburg. Alexander Prinz von Schönburg-​Hartenstein kün­digte 2008 gegen­über der Stadt  Verträge, wodurch die öffent­li­che Zugänglichkeit des Schlosses nicht mehr gewähr­leis­tet war. Der anvi­sierte Umbau zum Familiensitz erfolgte nicht. Im Oktober 2014 wurde das Schloss für 78.400 EUR zwangs­ver­stei­gert und not­ge­si­chert. Der neue Besitzer plant das Schloss wie­der zugäng­lich zu machen.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Höhenburg wurde 1970 unter Bodendenkmalschutz gestellt. Durch das Schloss ist die frü­here Burg voll­stän­dig über­baut, ledig­lich ein Graben ist noch vorhanden.