Hartenstein: Wasserburg Abtei Thierfeld

Wasserburg Abtei Thierfeld

08118 Hartenstein OT Thierfeld

Historisches

Die Wasserburg Abtei Thierfeld, auch als Wall, Waal oder Wohlteich bekannt, ist die offen­bar jün­gere der bei­den mit­tel­al­ter­li­chen Wasserburgen in Thierfeld. Ihre Nutzung datiert Funden zufolge ver­mut­lich auf die Zeit des 14. und 15. Jahrhunderts. Das Areal gehörte bis 1536 zum Besitz des Zisterzienserklosters Grünhain.

Gelegen im nörd­li­chen Bereich Thierfelds nahe eines Abtei genann­ten Hofes und zwi­schen der Hartensteiner Straße und dem Gartenweg, ist sie über einen Weg erreich­bar. Der Burghübel misst etwa 16 x 22 m und wird von einem zeit­wei­lig was­ser­füh­ren­den Graben umge­ben. Dieser ist zwi­schen 9 und 18 m breit. Insgesamt spie­gelt das Bild vor Ort eine andere Ansicht als die his­to­ri­sche wie­der, da durch die Nutzung der Teiche zur Fischzucht das Gesamtbild ver­än­dert wurde.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz besteht für die Anlage seit 1958.

Hartenstein: Wasserburg Thierfeld

Wasserburg Thierfeld

08118 Hartenstein OT Thierfeld

Historisches

Über die Entstehung bei­der Thierfelder Wasserburgen ist kaum etwas bekannt. Die Wasserburg Thierfeld wird auch Wohl genannt und befin­det sich am süd­li­chen Eingang Thierfelds süd­öst­lich der Kapelle St. Barbara.

Die Nutzung der annä­hernd kreis­för­mi­gen Wasserburg mit einem gemau­er­ten Kernwerksrand von etwa 13 x 15 m erfolgte Funden zufolge ver­mut­lich im 13. und 14. Jahrhundert. Der umlau­fende Graben ist nicht mehr voll­stän­dig was­ser­füh­rend, aber durch­weg erkenn­bar. Vor dem was­ser­füh­ren­den Grabenbereich befin­det sich ein Außenwallrest von 3 m Breite und 1 bis 1,5 m Höhe.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde 1958 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Niederfrohna: Rittergut Niederfrohna

Rittergut Niederfrohna

09243 Niederfrohna

Historisches

Niederfrohna wurde erst­mals 1236 als Herrensitz von Heinrich und Jost von Frohne erwähnt. Es han­delte sich um ein tro­cke­nes Rittergut. Ein sol­ches ver­fügte über keine Gebäude, son­dern bestand ledig­lich aus grund- und gerichts­herr­li­chen Befugnissen.

Hinweis: Bei dem in man­chen Quellen bezeich­ne­ten Gutshaus, wel­ches 1774 erbaut wurde, han­delt es sich um das Herrenhaus vom Rittergut Mittelfrohna.

Niederfrohna: Rittergut Mittelfrohna

Rittergut Mittelfrohna

Obere Hauptstraße 1
09243 Niederfrohna

Historisches

In der Mitte des 15. Jahrhunderts hatte sich in Mittelfrohna ein eige­nes Rittergut gebil­det. Lehnsherren war Caspar von Flurstädt, der 1436 urkund­lich genannt ist. Im 16. Jahrhundert befand sich das Rittergut im Besitz von Georg von Schönberg, er hatte Mittelfrohna 1585 erwor­ben. 1738 ver­starb Hartmann Friedrich von Schönberg hoch ver­schul­det. Seine Erben ver­kauf­ten das Rittergut Mittelfrohna 1750 an den Kaufmann Johann Christoph Siegert. Unter der Familie Siegert wurde das Herrenhaus von 1772 bis 1774 erbaut.

Nach eini­gen wei­te­ren Besitzerwechseln über­nahm Heinrich Ernst II. Graf von Schönberg-​Rochsburg das Rittergut Mittelfrohna. Dessen Tochter Adolphine, ver­hei­ra­tete von Wilucki, erbte das Rittergut. Die Familie Wilucki behielt Mittelfrohna bis 1877 in Besitz. Ende 1894 brannte das Rittergut ab. Das Herrenhaus blieb nahezu ver­schont. Der Besitzer Oskar Albert Müller ließ den Wirtschaftshof neu auf­bauen.  Das Rittergut war durch Landverkäufe zwi­schen­zeit­lich deut­lich ver­klei­nert wor­den, als 1907 Alexander Otto Hofmann das Rittergut Mittelfrohna übernahm.

Nach 1945

Dr. Walter Hofmann wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges nicht ent­eig­net, da sein Hof unter 100 Hektar groß war. Dennoch flüch­tete er in den 1950er Jahren in den Westen. Damit ver­lor er das Rittergut Mittelfrohna.

Nachwendezeit

Ein Nachfahre erhielt den Besitz nach der polit­schen Wende zurück und schei­terte mit dem Versuch, wie­der einen Landwirtschaftsbetrieb auf­zu­bauen. Im Jahre 2007 wurde das bereits teil­sa­nierte Herrenhaus von einer Familie erwor­ben und fertigsaniert.

Heutige Nutzng

Das Herrenhaus Mittelfrohna dient Wohnzwecken. Zu ihm gehört ein Park, in wel­chem sich unter ande­rem ein klei­ner Pavillon und ein klei­nes Jägerhaus befinden.

Neukirchen/​Pleiße: Schloss Lauterbach

Schloss Lauterbach

Am Schloss 9
08459 Neukirchen/​Pleiße OT Lauterbach

Historisches

Einst waren die Ritter von Lauterbach im gleich­na­mi­gen Ort zu Hause. Aus dem 1304 erwähn­ten Herrensitz ging im 14. Jahrhundert ein Vorwerk des Schlosses Crimmitschau her­vor, das als sol­ches noch 1551 bestan­den hatte. Bis ins Jahr 1603 blieb Lauterbach im Besitz der Familie von Weißenbach und wurde von die­ser an Bernhard von Starschedel verkauft.

Zwischen 1640 und 1705 befand sich Schloss Lauterbach im Besitz der Familie von Bose. Es kam 1707, sechs Jahre zuvor abge­brannt, an die Familie von Schönburg, unter der 1762 die Gebäude des Rittergutes errich­tet wur­den. 1841 fiel das Rittergut Lauterbach an Agnes Fiedler, die es bereits zwei Jahre spä­ter an Moritz Samuel Esche ver­kaufte. Unter den Esche-​Söhnen wur­den die alten Aufbauten abge­ris­sen und 1884 das Schloss auf den alten Grundmauern erbaut.

Arnold Esche erbte das Rittergut 1904. Unter ihm wurde das Rittergut als ren­ta­bler Landwirtschaftsbetrieb geführt. Zwischen 1907 und 1909 fan­den unter sei­ner Federführung in den Innenräumen Umgestaltungsarbeiten statt.

Nach 1945

Arnold Esche wurde nach 1945 ent­eig­net. Ihm wurde zusätz­lich eine Bannmeile von 20 Kilometern auf­er­legt. Der Abbruch des Schlosses konnte zwar ver­hin­dert wer­den, jedoch ging ein Großteil der Inneneinrichtung ver­lo­ren. Die Gemeindeverwaltung über­nahm das Schloss 1948 und rich­tete darin Wohnraum, das Bürgermeisteramt sowie eine Artzpraxis ein. Die land­wirt­schaft­li­chen Flächen wur­den von der LPG übernommen.

Nachwendezeit

Das Schloss wurde nach und nach leer­ge­zo­gen, bis 2004 ein kom­plet­ter Leerstand erreicht war. Im glei­chen Jahr erfolgte der Verkauf an den heu­ti­gen Eigentümer.

Heutige Nutzung

Das Schloss befin­det sich seit 2004 in Privatbesitz eines Künstlers, der die Sanierung schritt­weise vor­nimmt. Zum ehe­ma­li­gen Wirtschaftshof gehö­ren ein gro­ßes Stallgebäude sowie zwei wei­tere Gebäude. Diese wer­den heute bewohnt. Der Gutspark steht als Gartendenkmal unter Schutz.

Neukirchen/​Pleiße: Rittergut Langenhessen | Bosenhof

Rittergut Langenhessen | Bosenhof

Bosenhofweg 1–5
08459 Neukirchen/​Pleiße OT Kleinhessen

Historisches

Das erst­mals 1551 erwähnte Rittergut Langenhessen gehörte einem Herrn von Trützschler, der Vasall am Schloss Schweinsburg und mit dem Rittergut belehnt wor­den war. Moritz von Trützschler ver­kaufte 1556 das Rittergut an Thomas von Wölnitz. Seine ver­schul­de­ten Söhne ver­äu­ßer­ten das Rittergut im frü­hen 17. Jahrhundert an Christoph Bose, auf des­sen Familie der Beiname Bosenhof zurück­geht. 1609 kam das Rittergut durch Tausch gegen das Schloss Neuschönfels an Otto von Weißbach, der es 1610 zunächst an Albert von Schönitz ver­pach­tete und drei Jahre spä­ter an die­sen verkaufte.

Nur zwei Jahre spä­ter erfolgte der Verkauf an Hanß Meusinger, von die­sem erwarb 1617 Heinrich Friedrich von Beust das Gut. Nachfolgend kam es erneut an die Familie von Bose. Das Herrenhaus sowie die Wirtschaftsgebäude brann­ten 1701 nie­der. Zwei Jahre dar­auf wurde das Rittergut wie­der auf­ge­baut. Das Herrenhaus selbst wurde 1713 errich­tet, als der Grundbesitz an Christiane Sophia von Schleunitz gelangte, die hier ihren Witwensitz nahm. Nach ihrem Tod 1719 fiel der Bosenhof wie­derum an die Familie von Bose. Er ver­blieb in Familienbesitz und kam 1854 an Frau Regierungsrat Wenzel. 1871 über­nahm die Brauereibesitzerfamilie Mummert den Bosenhof.

Nach 1945

Otto Mummert bewirt­schaf­tete ihn bis zu sei­ner Enteignung 1945. Das Herrenhaus wurde umge­baut und 1947 zog der Kindergarten darin ein.

Heutige Nutzung

Der Bosenhof wird noch immer als Kindergarten genutzt.

Neukirchen/​Pleiße: Kanzleilehngut Carthause

Kanzleilehngut Carthause

Werdauer Straße 59
08459 Neukirchen/​Pleiße

Historisches

Das Kanzleilehngut geht im 13. Jahrhundert auf ein altes Augustinerkloster zurück, das durch die Kriegswirren des 15. Jahrhunderts zer­stört wor­den war. Margarethe von Österreich, Witwe des säch­si­schen Kurfürsten Friedrich I.. der Sanftmütige, und Hans Federangel bemüh­ten sich um die Stiftung eines Klosters für die Carthäusermönche und beka­men dazu das ver­fal­lene Augustinerkloster von Otto Gries über­las­sen. Die Abtretungsurkunde stammt aus dem Jahre 1478, das Kloster war drei Jahre her­nach wie­der auf­ge­baut worden.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts, mit der Reformation, wurde das Kloster schon wie­der auf­ge­löst. Die Klostergüter kamen an den Kurfürsten, der sie durch Heinrich von Ende ver­wal­ten ließ. 1533 wurde Nikolaus Kitzscher zum Verwalter bestimmt, 1542 Alexander von Eichicht. Hans Grunder zu Nissmann war der letzte Verwalter, bevor das Klostergut an Hans von Bora abge­tre­ten wurde. Im Lehnsbrief von 1543 war von einem Vorwerk Carthause die Rede. 1560 ver­kaufte er das 1552 als Rittergut erwähnte Gut an Hans von Weissbach.

Das Rittergut kam danach an Ernst von Beust sowie 1576 an Carl von Schönitz. 1615 wurde es an Johann Georg von Meusinger ver­äu­ßert. In den fol­gen­den Jahren ent­brannte ein Hin und Herr zwi­schen meh­re­ren Besitzern auf Zeit auf­grund ihren Schulden. Schließlich fiel das Rittergut Carthause an den säch­si­schen Kurfürsten. August der Starke über­eig­nete Carthause 1725 dem Grafen Heinrich von Bünau, der es nach­fol­gend an den Edlen von der Planitz über­trug. Auch die­ser behielt Carthause nicht lange und ver­machte es an die Brüder Gerlach, die es wie­derum Carl Christian Hübler über­lie­ßen. Dieser ersuchte 1759 erfolg­reich den Kurfürsten, das Rittergut künf­tig als Allidoalgut zu besit­zen. Die Nachkommen der Familie Hübler besa­ßen das Gut noch im 19. Jahrhundert. Ihnen folgte Johann David Falk. 1834 erfolgte eine urkund­li­che Nennung als Kanzleilehngut.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde 1946 /​ 1947 abgerissen.

Heutige Nutzung

Das Pächterhaus wird bewohnt.

Neukirchen/​Pleiße: Rittergut Schiedel

Rittergut Schiedel

Schiedelhof 1
08459 Neukirchen/​Pleiße

Historisches

1305 wurde der Name Schiedel erst­mals Mal im Zusammenhang mit den Burgmannen von Trützschler genannt, die mit dem Vorwerk belehnt wor­den waren und auf Schloss Schweinsburg Vasallendienste leis­ten muss­ten. Das Vorwerk Schiedel unter­stand dem Schloss Schweinburg. Im  16. Jahrhundert kam das Vorwerk Schiedel zunächst an die Herren von Weissbach, die es auf­grund von Verschuldung an Ernst von Beust abtraten.

Weitere Besitzer waren Jobst von Wolframsdorf, ab 1605 Georg von Minkwitz und 1609 Bernhardt von Starschedel. Für das Jahr 1606 ist eine Urkunde belegt, die das Vorwerk als Rittergut benennt. Auch in der Folgezeit wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Unter ihnen waren die Familie Bose, die Familie von Schauroth, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts das bau­fäl­lige Rittergut durch einen Neubau erset­zen ließ, ab 1763 Johann Chirstoph Seyfarth und nach­fol­gend die Familie Döring sowie Louis Oehler.

Heutige Nutzung

Heute wird das sanierte Herrenhaus als Wohnhaus genutzt.

Neukirchen/​Pleiße: Wasserburg & Schloss Schweinsburg

Wasserburg & Schloss Schweinsburg

Hauptstraße 147–149
08459 Neukirchen/​Pleiße

Historisches

Bereits um das Jahr 1000 ent­stand der Vorgängerbau der heu­ti­gen Schweinsburg, der als früh­zeit­li­che, heute über­baute Wasserburg 1212 als Herrensitz unter Henricus de Crematzove urkund­lich erwähnt wurde.

Die Besonderheit der Burg- und Schlossanlage Schweinsburg besteht darin, dass der Name Schweinsburg erst ab dem spä­ten 15. Jahrhundert auf­tauchte und vor­her der Name Crimmitschau geläu­fig war. So wur­den 1222 das castrum Crimaschowe, 1322 das  castrum Crymatschow, 1351 Crimatsch uf dem Husze und 1460 das Castrum Crimischaw nach­ge­wie­sen. 1499 erfolgte die erste Erwähnung als Sweynssburg und 1530 als Schweinßpurgk. Nach einer wie­der­hol­ten Nennung als slos Crimizschaw setzte sich spä­tes­tens ab 1606 schließ­lich der Name Schweinsburgk durch.

1307 war Fritz von Schönburg als Burgherr ver­zeich­net. Carol von Bose erwarb die Burg 1643. Einhundert Jahre spä­ter wurde sie, die sich zu die­sem Zeitpunk im Besitz der Familie von Berbisdorf befand, umge­baut. Sie war bereits ver­fal­len und ent­stand als Barockschloss neu. Nach mehr­fa­chen wei­te­ren Besitzerwechseln erwarb 1906 Carl Rudolf Wolf das Schloss mit Rittergut. Zwischen 1908 und 1911  ließ er Umbauten vornehmen.

Nach 1945

Nach der Enteignung im Rahmen der Bodenreform 1945 wurde der goti­sche Turm im Unterschloss abge­tra­gen. Ab 1946 diente das Schloss der KPD als Parteischule. Drei Jahre spä­ter wurde sie als Schule der SED bis 1990 genutzt.

Nachwendezeit

1995 gelangte Schloss Schweinsburg in Trägerschaft des Kolping-​Bildungswerks. 1998 fan­den Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten statt. Zusätzlich wurde ein Hotelkomplex neu erbaut.

Heutige Nutzung

Seit 2001 fun­giert das Schloss als eigen­stän­di­ger Betrieb in den Bereichen Hotel, Restaurant, Tagungen und Events.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde durch das Schloss teil­weise über­baut. Der frü­here Graben ist stel­len­weise noch als 15 m breite und 0,5 bis 1 m tiefe Senke erhal­ten. Die Anlage wurde 1970 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.