Burg Göltzsch & Rittergut Obergöltzsch
Schlossstraße 2
08228 Rodewisch
Historisches
Als Besitzer des Rittergutes Obergöltzsch traten im Laufe der Zeit die Vögte von Plauen, die Wettiner, fast über das gesamte 15. Jahrhundert hinweg die Burggrafen von Dohna sowie diesen folgend die Edlen von der Planitz auf. Unter ihnen entstand in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts das Herrenhaus, welches nun statt des Schlösschens der Herrschaft als Wohnsitz diente.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts übernahm die Familie von Beust den von Planitzschen Besitz und verkaufte ihn noch in der ersten Hälfte des gleichen Jahrhunderts an die Familie von Brandenstein. 1780 kam das Rittergut an die Familie Franke und damit in bürgerliche Hand. Ihr folgte die Familie Adler, die noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Rittergut besaß. Seit 1911 befindet sich das Rittergut Obergöltzsch im Besitz der Stadt Rodewisch. In den 1920er Jahren wurde ein Teil des ehemaligen, zu jenem Zeitpunkt nur noch wenig wasserführenden Grabens zu einem Gondelteich umgestaltet.
Bei Grabungen in den späten 1930er Jahren wurden die Überreste einer Wasserburg gefunden, welche als Vorgängerbau des Rittergutes mit seinem Schlösschen betrachtet wird. Diese Kernburg wurde auf das 13. Jahrhundert datiert und erstmals 1450 nachgewiesen. Aufgrund fehlender Belege wird vermutet, dass das Ende der Burg etwa in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges fällt. Im Rahmen der archäologischen Grabungen wurde auch der Wirtschaftshof des Rittergutes verändert.
Das Schlösschen, welches in seinen frühesten Baubestandteilen auf die Zeit um 1500 zurückgeht, wurde einer umfassenden Sanierung unterzogen, die erst 1960 beendet wurde. Einige Gebäude aus dem 18./19. Jahrhundert wurden abgerissen, doch die geplanten Neubauten wurden aufgrund des Zweiten Weltkrieges nicht realisiert.
Nach 1945
Das Museum im Herrenhaus wurde 1951 eröffnet. 1974 und 1975 wurde dem Herrenhaus ein Anbau hinzugefügt.
Heutige Nutzung
Das Areal wird durch seine vielfältige Gestaltung für Veranstaltungen unterschiedlicher Art genutzt. Im Herrenhaus befindet sich nach wie vor das Museum. Das Gebiet der mittelalterlichen Wasserburg wurde zum Freilichtdenkmal umgestaltet.
Bodendenkmalschutz
Von der ursprünglichen Burganlage sind die freigelegten Grundmauern erhalten. Diese werden von einem umlaufenden wasserführenden Graben umgeben. Diese Insel befindet sich wiederum auf der Schlossinsel, die ebenfall rundherum von Wasser umgeben ist. Die Burganlage wurde als Bodendenkmal 1957 unter Schutz gestellt.