Dresden: Wallburg Burgberg Niederwartha

Wallburg Burgberg Niederwartha
Burg Gvosdez

Zugang über Oberwarthaer Straße
01156 Dresden OT Niederwartha

Historisches

Das Gebiet war bereits im 7. Jahrhundert von Slawen besie­delt, die einen als Zufluchtsort genutz­ten Burgwall anleg­ten. Der Burgwall Niederwartha wird in alten Urkunden “Gvozdez”, “Gvosdez” bezie­hungs­weise “Woz” genannt. Erhalten sind noch geringe Wall- und Grabenreste. Zu suchen sind sie süd­lich vom Ort auf einem Bergsporn zwi­schen der Straße nach Oberwartha und dem Tännichtgrund. Der Zugang erfolgt über die Oberwarthaer Straße neben der Hausnummer 10a.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde erst­mals 1937 und wie­der­holt 1960 unter Schutz gestellt.

Dresden: Vorwerk Mockritz

Vorwerk Mockritz

01217 Dresden

Historisches

Mockritz ver­fügte einst über ein Herrengut und unter­stand dem Burgward Pesterwitz im heu­ti­gen Freital. Die erste urkund­li­che Erwähnung datiert auf das Jahr 1350. Der Dresdner Bürgermeister Busmann war offen­bar um 1398 im Besitz des Vorwerks. Nach der Reformation 1539 kam es an das Altstädter Religionsamt des Dresdner Rates, der die wirt­schaft­li­chen Flächen des Vorwerks an Bauern ver­pach­tete. Das Vorwerk Mockritz befand sich nörd­lich der Boderitzer Straße.

Dresden: Palais Brühl 2

Palais Brühl 2

Schlossplatz/​Augustusstraße
01067 Dresden

Historisches

Das Brühlsche Palais zählte auf­grund sei­nes Standortes an der Ecke Augustusstraße und Kleine Fischergasse zu den soge­nann­ten Brühlschen Herrlichkeiten. Es wurde zwi­schen 1737 und 1740 errich­tet und 1743 /​ 1744 um Anbauten ergänzt. Erneute Erweiterungsbauten erfolg­ten ab 1753.

Für den gro­ßen und des­halb lang­jäh­ri­gen Bau, der im Auftrag des Grafen Heinrich von Brühl unter Johann Christoph Knöffel aus­ge­führt wurde, muss­ten drei­zehn Wohnhäuser wei­chen. Darunter befand sich das Erdmannsdorfsche Haus, wel­ches erst 1738 für den könig­li­chen Hausmarschall Ernst Ferdinand von Erdmannsdorf erbaut wor­den war.

Brühl war 1746 zum säch­si­schen Premierminister auf­ge­stie­gen und über­nahm bis 1748 einen Teil der Befestigungsanlagen der Stadt Dresden, die heu­tige Brühlsche Terrasse. 1792 ging das Palais in den Besitz des säch­si­schen Hofes über. Im Jahr 1900 wurde das Palais abge­tra­gen, um Platz für das Ständehaus zu schaf­fen, wel­ches von 1901 bis 1903 erbaut wurde. Aus glei­chem Grunde wurde bereits 1894 das benach­barte Palais Fürstenberg abgetragen.

Dresden: Schloss Altfranken

Schloss Altfranken

Otto-​Harzer-​Straße 2
01156 Dresden

Historisches

Das Schloss Altfranken, auch Luckner-​Schloss genannt, wurde von 1850 bis 1852 im neu­go­ti­schen Tudorstil für den Kammerherrn Johann Heinrich Wilhelm Graf von Luckner erbaut, des­sen zweite Ehefrau, die Freifrau von Watzdorf, das erst­mals im 18. Jahrhundert erwähnte Vorwerk Altfranken 1841 erwor­ben hatte. Der Graf von Luckner beging 1865, ver­mut­lich aus finan­zi­el­len Gründen und aus Trauer über seine zuvor ver­stor­be­nen Frau und Sohn Nikolaus Arthur Selbstmord in dem burg­ar­ti­gen Schloss.

Sein Sohn Nikolaus Rudolf Gustav Alfred Felix Graf von Luckner folgte ihm als Eigentümer. Dieser ließ das Schloss 1871 im goti­schen Stil umbauen und erwei­tern. Nach des­sen Tod im Jahre 1902 rich­tete seine Witwe einen Wohnstift für adlige Frauen im Schloss ein.

Der älteste Sohn Nikolaus Felix Graf von Luckner konnte mit Schloss Altfranken nicht viel anfan­gen. 1927 ließ er einen Großteil der Einrichtung und der Kunstschätze aus dem Schloss ver­stei­gern. Nachdem seine Mutter 1934 starb und er das Schloss erbte, blieb es unbe­wohnt und der Verfall setzte ein. 1939 ver­kaufte er das Schloss Altfranken an die Nationalsozialisten. Diese ris­sen es noch im glei­chen Jahr wegen Missfallens und Baufälligkeit ab. An Stelle des Schlosses sollte eine Führerschule der Hitlerjugend ent­ste­hen, mit deren Bau jedoch kriegs­be­dingt nicht mehr begon­nen wurde.

Wissenswertes

Der Erbauer des Schlosses, Johann Heinrich Wilhelm Graf von Luckner, war der Enkel von Johann Nikolaus Luckner. Dieser wurde  vom däni­schen König in den Grafenstand erho­ben und spä­ter zum Marschall von Frankreich ernannt. Ihm zu Ehren ent­stand 1792 das “Kriegslied für die Rheinarmee” geschrie­ben, wel­ches spä­ter die fran­zö­si­sche Nationalhymne (Marseillaise) wurde.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg sie­del­ten Vertriebene und  Bombenopfer auf dem Gelände, das 1952 die Gemeinde über­nahm. Es ent­stan­den ab 1959 ein Park und ab 1972 ein Campingplatz.

Nachwendezeit

Im Jahre 1995 eröff­nete der Bauunternehmer Rudolf Kimmerle einen Hotelkomplex mit meh­re­ren Gebäuden auf dem Schlossgelände, wel­ches er fünf Jahre zuvor erwor­ben hatte. Der Campingplatz wurde geschlos­sen und der Park durch den Bau der Autobahn A17 verkleinert.

Heutige Nutzung

Die Hotelnutzung dau­ert erfolg­reich  an. Vom Schloss selbst sind nur noch wenige Türme und Mauerreste vor­han­den. Seit 2020 sind die Wiederaufbauarbeiten des Schlosses in vol­lem Gange. Das Luckner-​Schloss soll nahezu ori­gi­nal­ge­treu neu ent­ste­hen und als 5‑Sterne-​Hotel genutzt wer­den. Der Aussichtsturm soll dabei öffent­lich zugäng­lich gehal­ten wer­den. Die Fertigstellung ist für Anfang 2024 geplant.
(Fotos: Oktober 2022)

Dresden: Burgwall Briesnitz

Burgwall Briesnitz

Meißner Landstraße
Ecke Merbitzer Straße
01157 Dresden

Historisches

Bereits um das Jahr 800 bestand ein sla­wi­scher Burgwall, der gegen Ende des 10. Jahrhunderts nach der Gründung der Mark Meißen zum Burgward aus­ge­baut und 1071 urkund­lich erwähnt wurde. 1223 wur­den die Befestigungsanlagen bei Erbstreitigkeiten der Wettiner von den Thüringer Landgrafen zer­stört. Im 19. Jahrhundert wurde der Burgwall im Zuge von Straßenbauarbeiten ein­ge­eb­net. In den 1930er Jahren konn­ten einige Mauerreste wie­der frei­ge­legt werden.

Nachwendezeit & Heutige Nutzung

1991 erfolg­ten erneut Grabungen, die zur Entdeckung von Fundamenten eines Wohnturmes und einer roma­ni­schen Kirche führ­ten. Diese wur­den 1993 in eine kleine Freilichtanlage mit­ten auf dem Fußweg einbezogen.

Bodendenkmal

Ein Wallrest ist noch erkenn­bar. Die Anlage wurde bereits 1966 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Dresden: Rittergut Kaitz

Rittergut Kaitz

Altkaitz 1a & 1b
01217 Dresden

Historisches

Im Jahr der ers­ten urkund­li­chen Erwähnung Dresdens 1206 wurde auch in Kaitz erst­mals ein Herrensitz unter Burchardus de Kiz benannt. 1547 gehörte die­ser zum Rittergut Scharfenberg und somit der Familie von Miltitz.

1636 kaufte Frau von Taube ein Zweihufengut, das sie 1645 an Martin Lehmann ver­äu­ßerte. Dieser besaß in Kaitz bereits ein Mühlgut und kaufte 1656 wei­tere Bauerngüter dazu. Noch bis 1667 erwei­terte er seine Besitzungen zu einem gro­ßen Herrschaftsgut. Dieses erhielt 1672 den Status eines Erb- und Allodialgutes und blieb bis 1920 Amtslehngut. Eine andere Quelle nennt 1696 ein Rittergut, 1875 das Amtslehngut und ab 1912 erneut ein Rittergut.

Zwischen dem 17. und dem frü­hen 19. Jahrhundert wur­den die Wirtschaftsgebäude erbaut. Die letz­ten grö­ße­ren Umbauten erfolg­ten um 1829 unter dem dama­li­gen Besitzer  C. G. W., als ein Teil des Amtslehnguts zur Scheune umge­baut wurde. An der Hofmauer befin­det sich ein klei­ner Gartenpavillon, wel­cher um 1833 im Stil des Klassizismus errich­tet wor­den war.

Nach 1945

1945 wurde das Gutsland im Rahmen der Bodenreform an Neubauern auf­ge­teilt. Das Hauptgebäude sol­len 1948 zwei Neubauern erhal­ten haben, wor­aus sich die Nummerierung 1a und 1 b ergab. In den 1950er Jahren erfolg­ten Umbauten, ab den 1980er Jahren diente das Rittergut Kaitz nur noch Wohnzwecken. Die Landwirtschaft wurde ein­ge­stellt. Garagen, Scheune und Stall wur­den teils pri­vat, teils gewerb­lich genutzt.

Heutige Nutzung

Das Rittergut Kaitz ist noch wei­test­ge­hend erhal­ten und umfas­send sanie­rungs­be­dürf­tig. Offenbar steht die Sanierung kurz bevor, wobei wei­ter­hin Wohnraum ange­bo­ten wer­den soll. Von den Wirtschaftsgebäuden exis­tie­ren heute nur noch gut ein Viertel. Die zuge­hö­ri­gen Gebäude mit den Hausnummern 1 und 1 c sind bereits saniert. Sie wer­den zu Wohn- und Gewerbezwecken genutzt.

Dresden: Rittergut mit Schlossvilla Niederpoyritz

Rittergut mit Schlossvilla Niederpoyritz

Eugen-​Dieterich-​Straße 5
01326 Dresden

Historisches

In Niederpoyritz bestand bereits im frü­hen 18. Jahrhundert ein Vorwerk, das in der Mitte des sel­ben Jahrhunderts zum Rittergut auf­ge­wer­tet wurde. 1735 wurde die schloss­ar­tige Villa erbaut. 1827 kaufte Friedrich August von Sachsen das Gut von Alexejew von Olsusieff und ließ fünf Jahre spä­ter die Gutsgebäude erbauen. Die Schlossvilla in Niederpoyritz diente spä­ter bis 1975 Wohnzwecken und wurde 1984 abge­ris­sen. Im Brauereigebäude des Rittergutes, das mitt­ler­weile zu Wohnzwecken umge­baut wurde, befand sich die 1839 gegrün­dete Gutsbrauerei Dresdner Lagerkeller. Zuletzt wurde das Rittergut vom VEB Zierkerze genutzt.

Heutige Nutzung

1999 wurde nach auf­wän­di­ger und lie­be­vol­ler Sanierung eine Pension ein­ge­rich­tet. Von der Schlossvilla sind noch drei Außenmauern in rui­nö­ser Form erhal­ten. Sie gehört zu einem Privatgrundstück und kann daher nur von der Straßenseite besich­tigt werden.

Dresden: Kammergut Schönfeld

Kammergut Schönfeld

Am Schloss 1 /​ Markt 1–2
01328 Dresden OT Schönfeld

Historisches

1440 ent­stand in Schönfeld ein Vorwerk. 1555 erwarb Hans von Dehn-​Rothfelser die Herrschaft Schönfeld. Nach mehr­fa­chem Besitzerwechsel kam das Vorwerk und spä­tere Rittergut 1831 in den Besitz der Wettiner, die es zum Kammergut umwandelten.

Heutige Nutzung

Das Gebäude Am Schloss 1 ist unsa­niert und leer­ste­hend. Die Gebäude am Markt 1–2 sind saniert und wer­den gewerb­lich genutzt.

Dresden: Vorwerk Cotta

Vorwerk Cotta

01157 Dresden

Historisches

Das Vorwerk wurde im frü­hen 16. Jahrhundert auf­ge­löst und die Flächen an Bauern ver­teilt. 1338 war ein Allodium erwähnt, 1442 ein Vorwerk. Das Gut befand sich im Bereich des heu­ti­gen Gymnasiums an der Cossebauder Straße.

Dresden: Zwinger

Zwinger

Theaterplatz 1 (Semper-​Galerie)
Sophienstraße (Glockenspielpavillon)
Ostra-​Allee (Kronentor)
01067 Dresden

Historisches

Kurfürst Moritz und seine Schwägerin Anna gal­ten als Begründer des säch­si­schen Gartenbaus. Kurfürst Moritz unter­nahm 1549 einen ers­ten Anlauf zur Anlage eines Zwingergartens nach dem Vorbild des Prager Schlossgartens. Die Kurfürsten Christian I. und Christian II. för­der­ten die Entwicklung der Gartenanlagen. Unter Kurfürst Johann Georg II. wur­den viel­fäl­tige Obstsorten kultiviert.

Bauherr des baro­cken Zwingers war August der Starke. Seine Regierungszeit als Kurfürst Friedrich August I. war mit einer inten­si­ven bau­li­chen Entwicklung der Stadt Dresden ver­bun­den. Er war bestrebt die Residenzstadt archi­tek­to­nisch nach fran­zö­si­schem und ita­lie­ni­schem Vorbild zu gestal­ten und die bis­her Dresden prä­gende Holzarchitektur zu erset­zen. Der Bau des Zwingers war eines sei­ner größ­ten Projekte, der alte Zwingergarten erschien ihm unzeit­ge­mäß und nicht mehr den Bedürfnissen entsprechend.

Der Bau des baro­cken Zwingers begann 1709, als ein halb­run­der Festplatz im Bereich des heu­ti­gen Theaterplatzes ent­stand, wel­cher von Holzgebäuden umge­ben war. Dieser Festplatz diente als Kulisse für höfi­sche Feste. Die Arbeiten an den Bogengalerien, dem Nymphenbad und dem spä­te­ren Mathematisch-​Physikalischen Salons began­nen 1711. August der Starke hatte hier­für den Landesbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann und den Bildhauer Balthasar Permoser ver­pflich­tet. Pöppelmann reiste quer durch Europa, um sich von baro­cken Bauten und Gärten inspi­r­i­ren zu lassen.
Der Bau des Wallpavillons begann 1716. Drei Jahre spä­ter wur­den die Bauarbeiten am Zwinger vor­läu­fig abge­schlos­sen, da 1719 die pom­pöse Hochzeit des Kurfürstensohnes Friedrich August II. mit Maria Josepha von Österreich im Zwinger statt­fin­den sollte. Der wei­tere Ausbau des Zwingers ins­be­son­dere an der Süd- und Ostseite dau­erte noch bis 1728, als der Glockenspielpavillon fer­tig­ge­stellt wurde.

Die Nordseite erhielt eine bau­li­che Zwischenlösung, weil der Kurfürst hier ein neues Schloss vor­ge­se­hen hatte. Pöppelmann konnte mit sei­nen Entwürfen dem Kurfürsten jedoch nicht gerecht wer­den, selbst als der Zwinger nur noch einen Vorhof eines gigan­ti­schen neuen Schlosses mit sie­ben eige­nen Schlosshöfen dar­stel­len sollte. Auch Geldmangel sorgte dafür, dass die­ser Schlossneubau nie aus­ge­führt wurde. Die Entwicklungen in Europa bewirk­ten auch einen Bedeutungsverlust des Zwingers. Die Architektur bevor­zugte den Klassizismus, andere Schlossprojekte in Sachsen erhiel­ten Vorzug, die wirt­schaft­li­chen Verhältnisse ver­schlech­ter­ten sich und der Unterhalt des Zwingers mit all sei­nen Annehmlichkeiten ver­schlang immense Summen.

1746 erhielt der Opernunternehmer Pietro Mingotti die Genehmigung, im Zwingerhof ein höl­zer­nes Schauspielhaus zu errich­ten. Es wurde 1746 eröff­net und brannte bereits zwei Jahre spä­ter ab. Seine Fundamente wur­den erst im Rahmen von Sanierungsarbeiten 1929 und 1930 beseitigt.
Im Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 erlitt der Zwinger durch Kanonenbeschuss gro­ßen Schaden. Sanierungs- und Umbauarbeiten wur­den zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus­ge­führt. Während der Napoleonischen Feldzüge erlitt der Zwinger erneut Beschädigungen. In die­ser Zeit wur­den auch die Befestigungsanlagen von Dresden nie­der­ge­ris­sen und 1812 der Graben vor dem Kronentor ver­füllt und die Brücke ent­fernt. Gleichzeitig wur­den die Gartenanlagen neu gestal­tet. Die Elbseite des Zwingers wurde von 1847 bis 1854 durch die Gemäldegalerie geschlos­sen. 1855 erfolgte die Eröffnung des heute Sempergalerie genann­ten Bauwerks. Brandschäden am Zwinger, die durch Brandlegung von Aufständischen 1849 ver­ur­sacht wor­den sind, wur­den bis 1863 beseitigt.

Im Laufe der Zeit war es neben Kriegsbeschädigungen auch durch Sanierungsarbeiten mit den letzt­lich fal­schen Methoden zu Schäden an der Bausubstanz des Zwingers gekom­men. Die ers­ten finan­zi­el­len Mittel für die Aufarbeitung die­ser Schäden wur­den 1911 zur Verfügung gestellt. Dennoch nah­men die Schäden über­pro­por­tio­nal zu den aus­ge­führ­ten Arbeiten zu, wes­halb es zur Einstellung der Arbeiten 1915 kam. Der Verfall des Zwingers schritt voran. Erst 1924 bis 1936 erfolg­ten umfas­send wir­kende Restaurierungsarbeiten. Der Mathematisch-​Physikalische Salon wurde 1929 wie­der eröff­net. Ein Teil des zuge­schüt­te­ten Grabens vor dem Kronentor wurde eben­falls wie­der­her­ge­stellt. 1939 öff­nete die Porzellansammlung.

Nach 1945

Der Zwinger wurde bei der Bombardierung von Dresden im Februar 1945 schwer getrof­fen, brannte aus und war fast voll­stän­dig zer­stört. Schon im August des­sel­ben Jahres gab es erste Gespräche zur Koordination des Wiederaufbaus. Die sowje­ti­sche Militärverwaltung unter­stützte die Bemühungen des Wiederaufbaus. Sie erstellte zwei Kulturbefehle, in denen der Schutz und die Wiedererrichtung von Kulturbauwerken ange­ord­net wurde. Daraufhin stellte die neue Sächsische Landesverwaltung erste Haushaltsmittel für den Wiederaufbau bereit.

Ein Teil des Innenhofes wurde für Besucher im Frühjahr 1951 zugäng­lich gemacht. Im glei­chen Jahr wur­den der Zwingergraben und der Zwingerteich mit­ein­an­der ver­bun­den. Außerdem wurde das Kronentor voll­endet. 1952 wurde der Mathematisch-​Physikalische Salon fer­tig­ge­stellt, 1954 drei Giebel des Wallpavillons und 1955 der Glockenspielpavillon. Die Gemäldegalerie eröff­nete 1956 und wurde im Herbst 1960 voll­endet. Allein ihre Wiederaufbaukosten betru­gen fast 8 Millionen Deutsche Mark. 1960 wurde auch der Französische Pavillon fer­tig­ge­stellt, drei Jahre spä­ter folgte der Wallpavillon. Der Zwinger befand sich nun äußer­lich wie­der weit­ge­hend im bau­li­chen Zustand wie vor dem Krieg.

Nachwendezeit

Eine wei­tere große Beschädigung erlitt der Zwinger im Jahr 2002 wäh­rend des Elbhochwassers, als die Elbe in unmit­tel­ba­rer Nähe auf einen Pegelstand von 9,40 Meter anstieg. Zusammen mit der Weißeritz, die eben­falls über­trat, wurde die Altstadt Dresdens aus zwei Richtungen über­flu­tet. Es dau­erte meh­rere Tage, bis die Wassermassen aus dem Zwingerhof abge­pumpt waren. Das Hochwasser hatte an der Gebäudesubstanz und an den gärt­ne­ri­schen Anlagen mas­sive Schäden hinterlassen.

Von 2008 bis 2012 wurde der Mathematisch-​Physikalische Salon saniert. Er erhielt zudem einen unter­ir­di­schen, fens­ter­lo­sen Ausstellungssaal für licht­emp­find­li­che Geräte sowie eine Werkstatt. Von 2012 bis 2016 wurde das Kronentor umfas­send saniert. Seit 2013 wird die Sempergalerie erneu­ert. Die Kosten dafür belau­fen sich auf rund 46,7 Millionen Euro. Seit 2017 befin­den sich im Sommerhalbjahr 76 Bitterorangenbäumchen im Zwingerhof, die vier Jahre zuvor in Italien erwor­ben wur­den. Für die Bäumchen kön­nen Patenschaften über­nom­men werden.

Heutige Nutzung

Der Zwinger ist Teil des Staatsbetriebs Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen. Er beher­bergt meh­rere Ausstellungen. Im Innenhof fin­den Veranstaltungen statt.