Vorwerk Gohlis
01156 Dresden
Historisches
Um 1260 wurde von den Herren von Goluz den Meißner Domherren ein Vorwerk übertragen. Nach Auflösung des Vorwerks wurde Gohlis in Niedergohlis und Obergohlis geteilt.
Schlösser, Burgen und Rittergüter in der Stadt Dresden
01156 Dresden
Um 1260 wurde von den Herren von Goluz den Meißner Domherren ein Vorwerk übertragen. Nach Auflösung des Vorwerks wurde Gohlis in Niedergohlis und Obergohlis geteilt.
An der Herzogin Garten 3
01067 Dresden
1535 erwarb der spätere Kurfürst Moritz von Sachsen von Georg von Komerstadt den damaligen sogenannten Baumgarten zu Klein-Ostra. Um 1591 ließ Kurfürst Christian I. auf diesem Gelände einen Lustgarten für seine Frau Sophie anlegen, auf die der Name des Gartens zurückgeht. Der Garten blieb durchgehend im Besitz der Wettiner.
Unter Kurfürst August dem Starken wurde die Orangerie aus dem Zwinger in der Herzogin Garten verlegt, auch deshalb, weil die Sammlung zunehmend vergrößert wurde und der Platz dafür im Zwinger ausging. Die kurfürstliche Sammlung umfasste um 1806 an die 4.300 Pflanzenarten. Da diese als eine der größten Sammlungen ihrer Art galt, erlangte der Dresdner Gartenbau dadurch Weltruhm. Noch im 19. Jahrhundert befanden sich im Garten mehrere Gewächshäuser zur Anzucht und Pflege der höfischen Pflanzen. 1841 wurde in Zusammenarbeit mit dem Architekten Otto von Wolframsdorf ein neues Orangeriegebäude errichtet. Dabei hatte er sich gegen die Entwürfe von Gottfried Semper durchgesetzt. Die Fläche des Gartens wurde im Laufe der Zeit verkleinert.
Die gesamte Gartenanlage und das Orangeriegebäude wurden bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 zerstört. Die Wettiner wurden enteignet. Das Gelände verwahrloste, ein Wiederaufbau war nicht vorgesehen.
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Herzogin Garten war das Logenhaus für die beiden Freimaurerlogen Zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute und Zum Goldenen Apfel. Auch dieses Gebäude wurde zerstört und nicht wieder aufgebaut.
In den 1990er Jahren erhielten die Wettiner ihren enteigneten Grundbesitz zurück, veräußerten ihn jedoch wieder. Das Grundstück lag weiterhin brach und lediglich alte Einfriedungsmauern im südwestlichen Bereich und ein Ruinenrest der einstigen Orangerie erinnerten an die einst prachtvolle Bebauung. Mehrere potenzielle Investoren scheiterten mit ihren Plänen für ein Bauvorhaben.
Ab 2013 wurden im Garten Wildwuchs und prägende Bäume beseitigt. In den folgenden Jahren begannen Bauarbeiten und es entstanden sowohl Neubauten als auch ein Wiederaufbau der Orangerie nach historischem Vorbild. Ein Teil der originalen schmiedeeisernen Umzäunung wurde in das Areal integriert.
Die Orangerie als auch das Grundstück An der Herzogin Garten werden zu Wohnzwecken und durch ein Hotel genutzt. Die gepflegte Parkanlage ist öffentlich zugänglich.
Bautzner Straße 96
01099 Dresden
Das Marcolini-Vorwerk wurde um 1764 als Eisen‑, Schmelz- und Gusswerk errichtet und 1785 von Graf Camillo Marcolini erworben. Dieser war Generaldirektor der Kunstakademie, Direktor der Porzellanmanufaktur Meißen, Oberstallmeister und Königlich-Sächsischer Kabinettsmeister. Er betrieb im Vorwerk eine landwirtschaftliche Forschungsanstalt. Nach seinem Tod wechselte das Vorwerk mehrfach den Besitzer, unter denen es zu An- und Umbauten kam.
1991 wurde das Anwesen von der Marcolinis Vorwerk GbR erworben, restauriert und gastronomisch genutzt.
Gastronomie
Podemuser Ring 1
01156 Dresden
Das Vorwerk wurde bereits um 1100 angelegt, als die Ländereien dem Bistum Meißen unterstanden. 1350 wurde ein Herrensitz in Podemus urkundlich belegt. 1387 erfolgte die erste schriftliche Erwähnung des Vorwerks Podemus. Es ging 1406 vom Bistum Meißen an die Brüder Krystan und Nickel Pietzsch über und verblieb bis 1570 in deren Familienbesitz. Danach wechselte es mehrfach den Besitzer.
Bei den Kriegshandlungen rund um die Schlacht von Kesselsdorf im Jahre 1745 blieb das Vorwerk nicht unverschont und brannte bis auf die Grundmauern nieder. 1793 ließ der damalige Eigentümer J. C. Rudolph das Vorwerk neu aufbauen. Im Rahmen dieser Bauarbeiten wurde das Vorwerk zum Vierseitenhof ausgebaut. 1860 verkaufte die Familie Rudolph das Vorwerk Podemus an den Bankier Werner. Durch Heirat gelangte August Probst 1900 in den Besitz des Vorwerks. Das Vorwerk verblieb fortan in Familienbesitz.
Die Familie Probst konnte nach Kriegsende zunächst die Bewirtschaftung des Vorwerks aufrecht erhalten. Sie floh 1960 allerdings in die BRD, nachdem es zur Zwangskollektivierung kam, in welcher die Landwirte der DDR reihenweise in LPG gezwungen wurden. Das Vorwerk wurde fortan durch die LPG Karl Marx bewirtschaftet.
Die LPG wurde 1992 aufgelöst und die Familie Probst kehrte ins denkmalgeschützte Vorwerk Podemus zurück. Sie begann biologische Landwirtschaft zu betreiben und eröffnete 2001 den Hofladen. 2004 wurde ein neuer Kuhstall fertiggestellt und im Jahr darauf der Hofladen umgebaut. Im Laufe der Zeit wurde das Angebot erweitert und weitere Hofläden in Dresden und Umgebung eröffnet.
Biologisch-landwirtschaftlicher Betrieb, Hofladen und Gastronomie.
Hauptallee/Palaisteich
01219 Dresden
1676 begann der Ankauf von Feldern, um 1678 im Auftrag des Kurprinzen Johann Georg III. mit dem Palaisbau beginnen zu können. Allein die Rohbauarbeiten nach französischem Vorbild mit italienischen Einflüssen dauerten fünf Jahre an. 1690 konnte der Innenausbau vollendet werden. Schon ab 1683, mit der Vollendung des Rohbaus, erfolgten erste Umgestaltungsarbeiten des Großen Gartens, wobei zwischen 1684 und 1694 acht Kavalierhäuschen um das Palais herum gebaut wurden und ab 1699 der große Zierteich und ein Fasanengehege entstanden. Fünf der Kavalierhäuschen sind bis heute erhalten.
Seit 1694 befand sich das Palais im Besitz von August dem Starken. Unter ihm wurden pompöse Hoffeste im Palais im Großen Garten gefeiert, darunter auch die Hochzeit seines Sohnes, Kurprinz Friedrich August, mit der österreichischen Erzherzogin Maria Josepha im Jahre 1719. Im Laufe der 1720er Jahre ging das Interesse für Hoffeste im Palais stetig zurück. Zunächst geplante Umbauten am Palais wurden nicht mehr ausgeführt, stattdessen kam es zu einer Umnutzung der Räumlichkeiten. Ende 1729 ließ August der Starke seine umfangreiche Antikensammlung mit 194 Statuen aufstellen. Diese gilt als die erste große Antikensammlung in Deutschland. Diese Sammlung verblieb bis 1747 im Palais. 1764 wurden Teilbereiche des Großen Gartens im englischen Stil umgestaltet.
Im Siebenjährigen Krieg kam es zu schweren Zerstörungen am Palais. Die Schlacht bei Dresden 1813 hatte erneute Kriegsschäden zur Folge. Kurz darauf wurde der Große Garten für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ab 1828 nutzte eine Gartenbaugesellschaft das Palais als Depot und für gartenbauliche Ausstellungen. 1841 bezog der Königlich Sächsische Altertumsverein das Erdgeschoss und stellte darin sakrale Bildwerke aus. Von 1861 bis 1889 wurde der Nachlass von Hofbildhauer Ernst Rietschel im Festsaal des Palais gezeigt. Danach nutzte der Königlich Sächsische Altertumsverein das gesamte Gebäude.
1945 wurde das Palais durch Bombenangriffe schwer zerstört. Die Sicherungs- und Aufbauarbeiten begannen schrittweise im Jahr 1954 und dauern an. Zwischen 1978 und 1984 wurde das Palais im Großen Garten als Atelier für den Wiederaufbau der Semperoper genutzt.
Im Palais finden heute Ausstellungen, Vorträge, Führungen und Veranstaltungen statt.
Coselweg
01189 Dresden
Das frühere Huthaus eines Kupferbergwerks, welches mangels Erträge wieder geschlossen wurde, erwarb Friedrich August von Cosel, der das Gebäude zu einer Villa umbauen ließ, die bis 1863 im Familienbesitz blieb. 1868 kam die Villa in den Besitz des Apothekers Marquardt, der sie in ein Mietshaus umwandelte.
Zuletzt wurde die Villa Cosel von der Felsenkellerbrauerei genutzt und um 1970 wegen Baufälligkeit abgetragen.
Schlossberg/Ruinenberg
01326 Dresden
Graf Marcolini ließ den Friedrichsgrund für den Kurfürsten mit verschiedenen Staffagebauten versehen und schuf damit einen zu jener Zeit beliebten sentimentalen Landschaftspark. Als Höhepunkt der Kleinbauten wurde 1785 die künstliche Burgruine im gotischen Stil auf dem Schlossberg, der in manchen Karten auch als Ruinenberg bezeichnet wird, errichtet. Beim Bau sollen Reste des Vorgängerbaus, einer Wallburg, integriert worden sein. Diese Wallburg war einst einer von zwei Herrensitzen in Pillnitz, der jedoch zugunsten der schnell wachsenden Siedlung im Tal wieder aufgegeben wurde.
Die Ruine erinnert an eine verfallene, hochmittelalterliche Ritterburg und sollte einen unmittelbaren Kontrast zum Schloss Pillnitz darstellen. Sie wurde vom Königshaus hauptsächlich für kleinere Feierlichkeiten genutzt. Der Hauptraum, ein Saal, war damals noch überdacht, die Fenster waren mit Scheiben versehen, es gab einen Kamin sowie eine Küche. Die Ruine wurde noch bis 1918 durch das Königshaus Wettin genutzt.
Seit 1945 wurde die Ruine sich selbst und damit dem weiteren Verfall überlassen. Insbesondere nach Kriegsende wurde sie teilweise zur Baumaterialgewinnung abgetragen, in späterer Zeit kamen zahlreiche Verunstaltungen durch Graffitis hinzu. Der Innenbereich wurde außerdem durch Lagerfeuer missbraucht und die gebäudesubstanzmutwillig beschädigt.
Mittlerweile ist die Gotische Ruine nicht mehr im Innenbereich zugänglich. Fenster und Türen wurden verschlossen und ein Dachersatz aufgesetzt. Im Außenbereich wurde eine moderne Treppe angefügt, so dass die Runie als Aussichtspunkt genutzt werden kann.
01139 Dresden
Das Vorwerk bestand im 16. Jahrhundert und wurde 1547 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte dem Meißner Hochstift und wurde 1541 dem Dresdner Religionsamt unterstellt. Über seine Auflösung ist nichts genaues überliefert, vermutlich erfolgte diese aber bereits Ende des 16. bzw. zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Im Jahre 1617 wurden fünf Bauernwirtschaften im Gebiet des ehemaligen Vorwerks erwähnt.
Friedrichstraße/Ostra-Gehege
01067 Dresden
Im 15. Jahrhundert existierte ein Vorwerk, welches sich 1535 im Besitz von Herzog Georg dem Bärtigen befand. Er verkaufte es im gleichen Jahr an Dr. Georg von Kommerstädt, der das Vorwerk unter Einbeziehung des Kapellengutes der Alexiuskapelle ausbauen ließ. Nachdem er in Ungnade gefallen war, musste er das Anwesen 1550 verkaufen.
Erwerber war Kurfürst Moritz, nach dessen Tod übernahm sein Bruder August das Gut und plante, es in einen landwirtschaftlichen Großbetrieb umzuwandeln. Er kaufte 1559 Flächen dazu, was 1568 zur Umsiedlung der bisherigen Bewohner des Dorfes Ostra führte. Um die 600 ha großen Flächen bewirtschaften zu können, wurden Zwangsdienste angeordnet, an welchen auch Kinder für die Dauer von 2 Jahren teilnehmen mussten. Da Teilflächen im 17. und 18. Jahrhundert als Fasanerie und Tiergarten dienten, wurden diese ab 1696 umzäunt, woraufhin sich der Name Ostra-Gehege für das Areal durchsetzte.
Im 19. Jahrhundert musste die landwirtschaftliche Nutzung eingeschränkt werden. Die Bewirtschaftung oblag wechselnden Pächtern. 1835 errichtete sich der Pächter eine Villa als Wohnhaus. 1912 entstand auf den Flächen der städtische Schlachthof. 1917 wurde der Betrieb des Vorwerks komplett eingestellt. Das Areal übernahm die Dresdner Transport- und Lagerhaus-Gesellschaft und nutzte es als Lager.
1945 wurde ein Großteil der Gebäude zerstört.
Nach 1990 gab es Pläne das Ostra-Gehege aufzuwerten. Das Gelände sollte als Vergnügungs- und Erholungsgebiet dienen. Bis jetzt wurde nur der 1991 geschlossene Schlachthof teilweise saniert und 1999 zum Messegelände umgestaltet. Außerdem entstand ein Open-Air-Gelände für Großveranstaltungen.
Einige Reste des Vorwerkes sind noch auf der Friedrichstraße vorhanden: Nr. 62 Portikus-Villa, Nr. 64 Hegereiterhaus, Scheune und Kuhstall am Ende der Straße. Ein Teil des Vorwerks wurde als Churfürstliche Menagerie mit dem Pöppelmannschen Garten genutzt. Von dieser Anlage sind noch zwei sanierte Wohnhäuser vorhanden. Die Flächen werden u. a. durch Kleingärtner genutzt. Weitere Bauvorhaben für sportliche Anlagen sind im Gange. Desweiteren ist die Errichtung von Wohngebäuden geplant, wobei Scheune und Kuhstall erhalten und saniert werden sollen.
(Stand: Februar 2013)
Palaisplatz 11
01097 Dresden
Das Palais geht auf ein Landhaus zurück, das 1715 von Matthäus Daniel Pöppelmann für Jakob Heinrich Graf von Flemming errichtet worden war. Noch im gleichen Jahr wurde es von dem holländischen Gesandten Harsolde von Craneburg bezogen, der jedoch schon Ende Januar des Folgejahres verstarb. Das Landhaus soll zunächst in Erinnerung an seinen Bewohner den Namen Holländischen Palais getragen haben, wobei es auch die Auffassung gibt, dass der damals nach holländischem Vorbild angelegte Garten zu der Benennung führte.
Bereits 1717 kam das Palais in den Besitz Augusts des Starken, der es für seine Kunst- und Porzellansammlungen nutzte. Im 1719 veranstaltete der Kurfürst im Palais das erste der sogenannten Sieben Planetenfeste anlässlich der Hochzeit seines Sohnes mit der Kaisertochter Maria Josepha von Habsburg. Zwischen 1727 und 1733 fanden unter Matthäus Daniel Pöppelmann, Zacharias Longuelune und Jean de Bodt umfangreiche Umbauarbeiten statt und das Landhaus wurde zu einer großzügigen Vierflügelanlage erweitert. Überwiegend aufgrund der fernöstlichen Dachgestaltung wurde das Palais fortan Japanisches Palais genannt. Unter dem Sohn Augusts des Starken fanden die Um- und Ausbauarbeiten zwischen 1738 und 1744 ihren Abschluss.
Im Siebenjährigen Krieg wurde das Palais schwer beschädigt. Zwischen 1782 und 1786 wurden Umbauten am Gebäude unter Graf Marcolini durchgeführt, um es künftig als Museum nutzen zu können. Die Finanzierung ermöglichte Ludwig Siegfried Graf Vitzthum von Eckstädt durch den Verkauf der riesigen Brühlschen und Bünauschen Bibliotheken mit insgesamt weit über 100.000 Bänden.
Seit 1786 diente das Japanische Palais der kurfürstlichen Bibliothek, aus der später die Sächsische Landesbibliothek hervorging, die im Japanischen Palais bis 1945 verblieb. Zwischen 1786 und 1887 war zusätzlich die Antikensammlung im Palais untergebracht. Erneute Umbauten zur Optimierung der Ausstellungen und Museen erfolgten zwischen 1835 und 1836 unter Gottfried Semper sowie zwischen 1925 und 1935.
Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg fanden zwischen 1951 und 1987 die Wiederaufbauarbeiten statt. Seit 1953 wurde das Japanische Palais durch das Landesamt für Archäologie Sachsen mit Landesmuseum für Vorgeschichte sowie das Museum für Völkerkunde genutzt. In den 1980er Jahren wurde der zum Palais gehörende Barockgarten wiederhergestellt.
Das Japanische Palais dient heute als Museum und beherbergt nunmehr das Museum für Völkerkunde und die Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen.