Olbernhau: Rittergut Olbernhau

Rittergut Olbernhau

Markt 5 & 7
09526 Olbernhau

Historisches

Unter Kurfürst August von Sachsen wurde im spä­ten 16. Jahrhundert ein Lehngut in Olbernhau gegrün­det. Dieses wurde von Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen 1612 an Abraham Oehmichen ver­lehnt. Magnus Oehmichen erwarb spä­ter wei­tere wüst­lie­gende Bauerngüter dazu, wor­auf­hin das Lehngut 1656 zum Rittergut erho­ben wurde. Carl Gottlob von Leubnitz kaufte das Rittergut Olbernhau 1698.

Adolf Graf vom Loß erwarb es 1766, aller­dings brannte das Gut im fol­gen­den Jahr voll­stän­dig ab. Das Rittergut wurde anschlie­ßend neu auf­ge­baut. Die Wirtschaftsgebäude waren ver­mut­lich gegen Ende des 18. Jahrhunderts errich­tet wor­den. Carl Alexander von Schönberg erwarb das Rittergut Olbernhau 1873. Die land­wirt­schaft­li­chen Flächen ver­kaufte er 1881 an Albert Lange.  1933 gelangte das Rittergut an die Stadt Olbernhau. Der Landwirtschaftsbetrieb wurde dar­auf­hin ein­ge­stellt und die Gebäude verfielen.

Nach 1945

Eine Scheune wurde in den 1960er Jahren abgerissen.

Nachwendezeit

1994 wurde eine wei­tere Scheune abge­bro­chen. In das Rittergut zog nach und nach wie­der Leben ein, zudem wurde es umfas­send saniert.

Heutige Nutzung

Im Herrenhaus befin­den sich eine Bücherei und eine Beratungsstelle. Der Wirtschaftstrakt wird als Museum und durch ein Theater genutzt.

Olbernhau: Burgruine Liebenstein

Burgruine Liebenstein | Raubschloss Liebenstein

09526 Olbernhau

Historisches

Die Burg Liebenstein, heute auch als Raubschloss Liebenstein bekannt, wurde ver­mut­lich im 12. Jahrhundert zur Sicherung der Straßenwege errich­tet und exis­tierte noch bis ins 14. Jahrhundert hin­ein. Die Burganlage war mit einer Gesamtlänge von etwa 90 Metern und einer Breite von etwa 25 Metern ver­hält­nis­mä­ßig groß. Noch im 18. Jahrhundert waren Teile eines Turmes sowie Gräben und Mauern zu sehen.

Heute sind nur noch einige Mauerreste für das geschulte Auge an einem Rastplatz erhal­ten. Das Raubschloss Liebenstein befin­det sich öst­lich von Pobershau und süd­lich von Zöblitz in einer Schleife der Schwarzen Pockau. Es ist über einen Wanderweg, der vom Rabenbergweg abzweigt, erreichbar.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde Ende 1959 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Olbernhau: Vorwerk Hirschberg

Vorwerk Hirschberg

09526 Olbernhau OT Hirschberg

Historisches

Bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts exis­tierte in Hirschberg ein Vorwerk. Dieses wurde spä­ter in ein Jagdhaus umge­wan­delt. Ein ent­spre­chen­der schrift­li­cher Nachweis datiert auf das Jahr 1748.

Pockau-​Lengefeld: Rittergut Oberforchheim

Rittergut Oberforchheim

Lippersdorfer Straße 9
09509 Pockau-​Lengefeld OT Forchheim

Historisches

Das Rittergut Oberforchheim ent­stand im Zuge einer Erbteilung der Brüder von Berbisdorf im Jahre 1576. Charlotte Wilhelmine vo Berbisdorf ver­kaufte das Rittergut Oberforchheim 1767 an den bis­he­ri­gen Pächter Andreas Woydt. Im Jahre 1818 ging das Rittergut in einer Versteigerung an den Freiberger Stadtrat über. Ein Jahr spä­ter erhielt Carl von Trebra den Besitz. Die Wirtschaftsgebäude wur­den im 19. Jahrhundert erbaut.

Nach 1945

Friedrich von Trebra-​Lindenau wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde in meh­rere Einheiten unter­teilt und an Neubauern gereicht.

Nachwendezeit

Einige der Gebäudeteile des Herrenhauses waren der­art bau­fäl­lig gewor­den, dass sie abge­tra­gen wur­den. Erhalten blieb ein Rest des Herrenhauses.

Heutige Nutzung

Das rest­li­che Herrenhaus wird bewohnt.

Pockau-​Lengefeld: Schloss Forchheim

Schloss Forchheim

Hauptstraße 2
09509 Pockau-​Lengefeld OT Forchheim

Historisches

Forchheim wurde 1299 als Herrensitz unter Wernerus de Wrcheim nach­ge­wie­sen. Ihm folg­ten 1304 Johannes und Wernherus dicti de Worcheim. 

Das Schloss wurde 1558 für Christoph von Berbisdorf erbaut.  Im Besitz der Familie von Berbisdorf befand sich der Herrensitz schon län­ger. 1576 teil­ten die Brüder Haubold und Christoph von Berbisdorf ihren Besitz unter­ein­an­der auf, wodurch Niederforchheim und Oberforchheim ent­stan­den.  Eleonore von Berbisdorf ver­äu­ßerte Niederforchheim 1762 an Christian Friedrich Hedrich. Das Rittergut ging in einer Versteigerung 1818 an Gustav Heinrich Freiherr von Biedermann über. Unter die­sem erfolg­ten Um- und Erweiterungsbauten am Schloss.

Durch Wilhelm von Herder, wel­cher das Schloss Niederforchheim 1882 erwor­ben hatte, wur­den wei­tere Umbauten vor­ge­nom­men. Hans Wolf Gottfried von Herder ver­legte 1909 den Haupteingang in den Turmbereich. Die Familie von Herder behielt das Schloss nicht allzu lange in ihrem Besitz. Schon 1912 erwarb die Stadt Chemnitz das Schloss, wie sie es auch mit ande­ren Rittergütern und Grundstücken in der Gegend tat. Sie benö­tigte große Flächen, um die Saidenbachtalsperre zu bauen.  Der Bau ver­zö­gerte sich bis weit nach Ende des Ersten Weltkrieges. Das Schloss wurde durch die Forstverwaltung und als Kindererholungsheim genutzt. Später diente es als Jagdsitz des berüch­tig­ten Martin Mutschmann.

Nach 1945

Ab 1953 wurde Schloss Niederforchheim als Kindergarten genutzt. Die Wirtschaftsgebäude wur­den in den 1970er Jahren abgerissen.

Nachwendezeit

Der Kindergarten zog 1999 aus. Im Jahr zuvor wurde das Schloss von pri­vat erwor­ben. Seither wurde das Schloss saniert und mit einer hohen Mauer umgeben.

Heutige Nutzung

Das Schloss soll zu Wohnzwecken genutzt werden.

Pockau-​Lengefeld: Vorwerk Lengefeld

Vorwerk Lengefeld

Vorwerk (Nr. ?)
09509 Pockau-Lengefeld

Historisches

Lengefeld wurde erst­mals 1360 als Herrensitz unter Jan von Lengefeld erwähnt. Dieser wurde offen­bar bald wie­der auf­ge­ge­ben, da sich bis zum 18. Jahrhundert zunächst keine wei­te­ren Informationen fin­den lie­ßen. Erst 1764 wurde für Lengefeld ein Vorwerk erwähnt. Dieses wurde spä­ter in ein Lehngut umge­wan­delt und als sol­ches 1875 genannt. Später erfolgte die Rückbenennung in ein Vorwerk. Als sol­ches sind heute noch der Ortsteil und der Straßenname bekannt.

Pockau-​Lengefeld: Rittergut Wünschendorf

Rittergut Wünschendorf

Feldstraße 101
09514 Pockau-​Lengefeld OT Wünschendorf

Historisches

Das Rittergut Wünschendorf fun­gierte einst als Vorwerk des Ritterguts Rauenstein. Wünschendorf befand sich in der ers­ten Hälfte des 14. Jahrhunderts im Besitz der Herren von Schellenberg und gelangte 1369 an die Herren von Waldenburg. Ab 1480 besa­ßen die Herren von Günterode das Vorwerk, wel­ches 1560 zum eigen­stän­di­gen Rittergut erho­ben wurde. Sieben Jahre spä­ter wurde das Rittergut Wünschendorf an den säch­si­schen Kurfürsten verkauft.

1606 ver­kaufte Christian II. Kurfürst von Sachsen das Rittergut an Reichard von Böhlau. Es ver­blieb zunächst in Familienbesitz und wurde schließ­lich von den Erben der Familie von Böhlau 1728 an Otto Friedrich Zanthier ver­äu­ßert. Weitere Besitzer waren ab 1754 Johann Georg Kirchhahn, ab 1771 Johann Christian Gottlieb Kirchner, gefolgt von des­sen Sohn Johann Georg Kirchner, ab 1829 Ernst August Seckendorf und bis 1845 des­sen Erben.

1845 gelangte Friedrich Wilhelm Pfefferkorn in den Besitz des Ritterguts Wünschendorf, das bis 1880 in Familienbesitz ver­blieb. In jenem Jahr wech­selte das Rittergut gleich zwei­mal den Besitzer, von denen Alexander Gottfried von Herder der letz­tere war. Das Rittergut ver­blieb in Familienbesitz und ging 1926 an Mira Gräfin von Holtzendorff, gebo­ren von Herder, über. Ihr Sohn Hans war der letzte Besitzer des Ritterguts Wünschendorf.

Nach 1945

Hans Graf von Holtzendorff jun. wurde nac Kriegsende im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde nach 1945 zur Baumaterialgewinnung abgerissen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind noch Wirtschaftsgebäude.

Pockau-​Lengefeld: Rittergut Lippersdorf

Rittergut Lippersdorf

Hauptstraße 50
09514 Pockau-​Lengefeld OT Lippersdorf

Historisches

1350 wurde erst­ma­lig ein Herrensitz unter Nicolaus Lupoldisdorf und 1383 unter Nyckil von Luppoldisdorf erwähnt, der sich meh­rere Jahrhunderte im Besitz der Familie von Berbisdorf befand.

Diese wurde erst­mals 1434 mit dem Herrensitz Lippersdorf in Verbindung gebracht. Unter ihr erfolgte einer­seits die Aufwertung zum Rittergut, so 1696 urkund­lich nach­weis­bar, ande­rer­seits 1761 der Bau des Herrenhauses. Durch die erneute Heirat der Witwe Charlotte Wilhelmiene von Berbisdorf gelangte das Rittergut in die Hände der Familie von Globig und ver­blieb da bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Das Rittergut wurde nach einem Brand Mitte 1869 neu auf­ge­baut. 1881 über­nahm es die Familie von Herder von einem Herrn Braun. Unter der Familie von Herder erfolgte 1904 /​ 1905 ein Umbau des Herrenhauses. 1924 erwarb die Stadt Chemnitz das Gebäude, in dem vier Jahre spä­ter ein Kindererholungsheim ein­ge­rich­tet wurde. Die Landwirtschaftsflächen des Rittergutes benö­tigte die Stadt für den Bau der Saidenbachtalsperre. Später erfolgte die Umnutzung in ein Kinderheim.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient heute als Kinder- und Jugendheim und ist von einem groß­zü­gi­gen Park umgeben.

Pockau-​Lengefeld: Burg Rauenstein

Burg Rauenstein

Rauenstein 6
09514 Pockau-​Lengefeld OT Rauenstein

Historisches

Die ehe­ma­lige Festung wurde ver­mut­lich bereits um 1200 errich­tet und taucht erst­mals 1323 in schrift­li­chen Nachweisen auf. Als erste Besitzer sind die Herren von Schellenberg bekannt. Nach mehr­ma­li­gem Besitzerwechsel kam die Burg Rauenstein 1478 an Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht von Sachsen. Zwei Jahre spä­ter wurde die Burg Rauenstein an Hans von Günderode ver­lehnt und 1567 von Kurfürst August von der Familie von Günderode zurückerworben.

Der mit­tel­al­ter­li­che Turm wurde als ältes­ter bau­li­cher Bestandteil bei den Umbauarbeiten erhal­ten. Erneute Bauarbeiten fan­den 1629 /​ 1630 in grö­ße­rem Umfang statt. Die Burg wurde von adli­gen Pächtern ver­wal­tet und schließ­lich 1651 vom Pächter Jobst Christian von Römer erwor­ben. Um 1720 wurde das Kavaliershaus erbaut. Bis 1743 ver­blieb Burg Rauenstein im Besitz der Familie von Römer. Danach wech­sel­ten die Besitzer oft, bis 1816 Christian August Hänel die Burg erwarb und 1843 sei­nem Neffen Eugen Wolfgang Freiherr von Herder ver­kaufte. Unter Gottfried von Herder erfolg­ten um 1907 letzte grö­ßere Umbauten an der Burg. Sein gleich­na­mi­ger Enkel war der letzte Burgherr.

Nach 1945

Gottfried von Herder wurde 1945 ent­eig­net und ver­trie­ben. Die Burg Rauenstein wurde seit 1949 als Kindererholungsheim genutzt.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren wurde das Erholungsheim geschlos­sen. Der Sohn des letz­ten Besitzers und Urururenkel von Johann Gottfried von Herder, dem Dichter, kaufte Burg Rauenstein 1999 vom Landkreis zurück. Möbel und Gemälde, die nach Kriegsende in Museen gelangt waren, wur­den herausgegeben.

Heutige Nutzung

Eine Nutzung für Burg Rauenstein zeich­net sich nicht ab. Sie soll in Familienbesitz blei­ben. Der Eigentümer wohnt bei Aufenthalten auf der Burg im Kavaliershaus.

Bodendenkmalschutz

Der ursprüng­li­che Burgbau wurde Ende 1968 unter Bodendenkmalschutz gestellt.