Thum: Herrenhaus Thum

Herrenhaus Thum

Rathausplatz 4
09419 Thum

Historisches

Das Rittergut Thum wurde im 15. Jahrhundert gegrün­det. 1485 über­nahm die Familie von Wiedebach die Grundherrschaft. 1633 fiel das Rittergut Thum infolge feh­len­der Nachfahren an den Kurfürsten. Joachim von Schwan erwarb das Rittergut 1655 und unter Hans Ernst von Schwan wurde das Herrenhaus 1677 erbaut.

Um 1720 erwarb Hans Dietrich von Schönberg das Thumer Rittergut. Nachdem er ver­stor­ben war, hei­ra­tete seine Witwe erneut, wodurch das Rittergut an die Familie von Schütz gelangte. Unter die­ser erfolgte ein Umbau des Herrenhauses im damals ange­sag­ten Barockstil. Nach dem Tod von Julius Heinrich von Schütz 1763 wech­sel­ten die Besitzer noch oft. Die Brüder von Arnim ver­kauf­ten den Gutsbesitz 1882 an Alexander Funke. Dieser wiedrum ver­kaufte ihn an die Stadt Thum, wel­che das Herrenhaus künf­tig als Rathaus nutzte. Die Ländereien ver­blie­ben zunächst in Privatbesitz.

Nach 1945

Die Länderein wur­den 1945 ent­eig­net und der LPG zuge­führt.  Das Herrenhaus diente wei­ter­hin als Rathaus.

Nachwendezeit

2008 und 2009 erfuhr das Herrenhaus eine auf­wen­dige Sanierung.

Heutige Nutzung

Das Rathaus befin­det sich nach wie vor im Herrenhaus Thum.

Wolkenstein: Burg & Schloss Wolkenstein

Burg & Schloss Wolkenstein

Schlossplatz 1
09429 Wolkenstein

Historisches

Im 13. Jahrhundert wurde erst­mals eine Burg erwähnt, auf der die Herren von Waldenburg saßen. Sie wähl­ten die Burg Wolkenstein 1378 zu ihrem Hauptsitz. Im 14. Jahrhundert wurde der Wohnturm errich­tet. 1474 fiel ihr Besitz an die Wettiner, die die Burg kurz vor der Jahrhundertwende zum Wohnsitz im Renaissancestil aus­bauen lie­ßen und in ein her­zog­li­ches Amt umform­ten. Generell wurde an der Burg so viel um- und aus­ge­baut, dass im Laufe der Zeit ein Schloss ent­stan­den war, wel­ches einige mit­tel­al­ter­li­che Bauteile bewah­ren konnte.

Herzog August, seit 1553 Kurfürst, nutzte Schloss Wolkenstein als Wohnsitz. Danach diente es über­wie­gend als Verwaltungssitz. Die Schlossanlage ver­fiel zuse­hends, nach­dem sie im Dreißigjährigen Krieg beschä­digt wor­den war. 1834 bis 1836 erfolg­ten die nächs­ten grö­ße­ren, nen­nens­wer­ten Umbauten, um das Schloss Wolkenstein als Behördensitz wei­ter­hin nut­zen zu kön­nen und den Verfall end­lich auf­zu­hal­ten. Im Nordflügel wurde ein Gefängnis ein­ge­rich­tet. Die Justizbeamten bewohn­ten den Südflügel.

Nach 1945

Die Strafanstalt bestand zunächst fort und wurde erst 1951 auf­ge­löst. Ins Schloss zogen nun Mieter ein. Schloss Wolkenstein diente noch bis in die Mitte der 1960er Jahre als Wohnschloss, 1964 wurde eine Heimatstube ein­ge­rich­tet und 1984 ein lan­des­kund­li­ches Kabinett mit Volkskunstschule.

Heutige Nutzung

Im Schloss befin­den sich heute ein Heimatmuseum, eine Bibliothek, ein Trauzimmer sowie ein Restaurant. Im Fürstensaal fin­den Veranstaltungen statt.

Bodendenkmalschutz

Von der ursprüng­li­chen Wehranlage sind zwei Abschnittsgräben erhal­ten. Der innere Graben ist zwi­schen 15 und 18 m breit und 3 m tief, der äu´ßere wird heute als Teich genutzt. Die Burganlage steht seit 1969 unter Bodendenkmalschutz.

Tannenberg: Rittergut Tannenberg

Rittergut Tannenberg

Rittergut 1–7
09468 Tannenberg

Historisches

Die Herren von Tannenberg lie­ßen das Rittergut bis 1430 errich­ten. Um 1520 gelangte es an den Ratsherrn Martin Schnee, 1532 gelangte es an Hans von Hartitzsch. Ernst Hörnig kam 1689 in den Besitz des Ritterguts Tannenberg und ging 1733 an  Johann Daniel neu­ber über. Es folg­ten wei­tere Besitzerwechsel 1894 über­nahm Karl Friedrich Grund das Rittergut und 1910 gelangte schließ­lich die Gemeinde Tannenberg in des­sen Besitz. Sie rich­tete im Herrenhaus nach eini­gen Umbauten das Gemeindeamt ein.

Grund und Boden blie­ben bis 1945 im Besitz von Karl Anton Rudolph. Die Gebäude des Ritterguts wur­den mehr­fach erneu­ert. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Rittergut zer­stört und 1883 durch Brand erneut beschä­digt. Im Wesentlichen geht das Aussehen auf das 19. und frühe 20. Jahrhundert zurück.

Nach 1945

Da sich das Rittergut im Besitz der Gemeinde befand, erfolgte 1945 keine Enteignung.

Nachwendezeit

1995 /​ 1996 fan­den Restaurierungsarbeiten statt.

Heutige Nutzung

Das Rittergut wird jetzt durch das Gemeindeamt und die Sparkasse sowie zu Wohnzwecken genutzt.

Thermalbad Wiesenbad: Rittergut Neundorf

Rittergut Neundorf

Rittergutsweg 3 /​ Bahnhofstraße 44b
09488 Thermalbad Wiesenbad OT Neundorf

Historisches

Das Rittergut geht ver­mut­lich auf einen Gebäudekomplex aus dem 13. Jahrhundert zurück. Ein Stein am Wohnhaus trägt die Jahreszahl 1414. Die erste urkund­li­che Erwähnung als Rittergut stammt aus dem Jahre 1571. Die Besitzer wech­sel­ten oft. 1791 befand sich das Rittergut im Besitz von Karl Johann Wilhelm von Nostitz. Erbaut wur­den die gebäude zu Beginn des 19. Jahrhunderts. 1913 erwarb Georg Richard Michaelis das Rittergut neun­dorf. Es ver­blieb in Familienbesitz.

Nach 1945

Günter Michaelis wurde 1945 nicht ent­eig­net, da das Rittergut unter 100 Hektar groß war. Einige Jahre spä­ter muss­ten die Landwirtschaftsflächen in die LPG ein­ge­bracht wer­den, die Familie Michaelis konnte jedoch auf dem Hof woh­nen blei­ben. In den 1960er Jahren ver­an­lasste sie Umbauten, wonach das Herrenhaus ver­klei­nert wurde.

Nachwendezeit

Die Tochter der Familie Michaelis erhielt den Grundbesitz nach 1990 zurück. Die Scheune wurde an die Gemeinde ver­kauft. Die Gebäude wur­den saniert.

Heutige Nutzung

Nachfahren des letz­ten Besitzers nut­zen zwei der Gebäude und bie­ten Ferienzimmer und Ferienwohnung an. Die ande­ren Gebäude befin­den sich im Eigentum der Gemeinde Neundorf und wer­den als Ausbildungsstätte des CJD genutzt.

Thermalbad Wiesenbad: Rittergut Schönfeld

Rittergut Schönfeld

Alleeweg 2 /​ Annaberger Straße 23
09488 Thermalbad Wiesenbad OT Schönfeld

Historisches

Die urkund­li­che erste Erwähnung des Ritterguts Schönfeld erfolgte 1551. Allerdings bestand schon weit frü­her ein Vorwerk, wel­ches 1381 mit Ritter Heidenreich von der Wiesen als Besitzer genannt wurde. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, nach meh­re­ren vor­he­ri­gen Besitzerwechseln, befand sich das Rittergut im Besitz von Johann Christian Eisenstuck. 1868 erwarb Ernst Wecke das Rittergut. 1932 wurde das Rittergut auf­ge­löst und in meh­rere Bauernstellen auf­ge­teilt. Das Restgut ging an einen Herrn Angermann über.

Nach 1945

Eine Enteignung erfolgte nicht, den­noch floh Herr Angermann in den Westen und die LPG über­nahm 1954 den Hof.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist sanie­rungs­be­dürf­tig. Es wird bewohnt. Die Wirtschaftsgebäude sind ver­fal­len und teil­weise abge­tra­gen worden.

Bad Schlema: Rittergut Niederschlema

Rittergut Niederschlema

08301 Bad Schlema OT Niederschlema

Historisches

Das Rittergut Niederschlema wurde 1606 sowie 1910 erwähnt. Es wurde bereits um 1820 als Maschinenbaufabrik genutzt.

Heutige Nutzung

Heute ist nichts mehr vorhanden.

 

Grünhainichen: Rittergut Zschopenthal

Rittergut Zschopenthal

Dorfstraße 28
09437 Grünhainichen OT Zschopenthal

Historisches

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts war ein Vorwerk in Zschopenthal vor­han­den, wel­ches sich im Besitz von Caspar Sigismund von Berbisdorf befand. 1684 wurde das Blaufarbenwerk Zschopenthal, des­sen Mitinhaber Caspar Sigismund von Berbisdorf war, in den Vorwerk ver­legt. Drei Jahre spä­ter war der Bau des Fabrikgebäudes voll­endet und das Werk nahm sei­nen Betrieb auf. Von Berbisdorf erwirkte, dass das Vorwerk zum Rittergut erho­ben wurde. Das Rittergut Zschopenthal war damit die ein­zige Fabrik, wel­che mit grund­herr­schaft­li­chen Rechten ver­se­hen war.

Das mit Fachwerk ver­se­hene Wirtschaftsgebäude trägt die Jahreszahl 1719. Das Herrenhaus wurde im zei­ti­gen 19. Jahrhundert erbaut. Johann Gottlieb Wunderlich hatte das Rittergut mit dem Blaufarbenwerk 1848 erwor­ben. Das Werk wurde zwei Jahre spä­ter still­ge­legt und der Besitzer nutzte die Gebäude zu einer Weberei um. Diese war bis 1945 in Betrieb.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung im Rahmen der Bodenreform. Die Weberei stellte den Betrieb ein.

Nachwendezeit

Das Vorwerk wurde in den 1990er Jahren denk­mal­ge­recht und auf­wen­dig saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus und das Wirtschaftsgebäude ste­hen als Wohnraum zur Verfügung.