Malschwitz: Rittergut Rackel

Rittergut Rackel

Am Rittergut 17
02694 Malschwitz OT Rackel

Historisches

Bereits 1331 war ein Herrensitz unter Johannes de Rakil bezeich­net, der zwi­schen 1364 und 1378 als Vorwerk diente und 1620 in einer Urkunde als Rittergut bezeich­net wurde. Das Vorwerk gehörte bis 1617 der Familie von Rackel. Seit 1669 gehörte das Rittergut Rackel zum Rittergut Baruth. Etwa ab 1703 befand es sich im Besitz der Familie von Gersdorff. 1787 kam das Rittergut Rackel an Sophie von Hohenthal und 1808 an die Grafen zur Lippe-​Biesterfeld-​Weißenfels, die 1945 ent­eig­net wur­den. Das Rittergut Rackel wurde als Wirtschaftshof genutzt und von einem Gutsverwalter bewohnt.

Nach 1945

Die Enteignung wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform voll­zo­gen. Das Herrenhaus wurde der Tochter des letz­ten Gutsverwalters zuge­spro­chen. Die Wirtschaftsgebäude wur­den umge­baut und dadurch­stark verändert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich heute in Privatbesitz und wird bewohnt.

Malschwitz: Wasserburg & Rittergut Kleinbautzen

Wasserburg & Rittergut Kleinbautzen

Am Schloss 6
02694 Malschwitz OT Kleinbautzen

Historisches

Die ehe­ma­lige Wasserburg der Burggrafen von Bautzen war seit dem 10. Jahrhundert durch die Herren von Metzradt belehnt und erlebte nach­fol­gend sehr viele Besitzerwechsel: Unter ande­rem die Familie von Schönberg von 1719 bis 1743 und die Familie von Carlowitz von 1743 bis 1779 sowie erneut von 1804 bis 1838.

Die erste urkund­li­che Nennung datiert auf das Jahr 1503, in dem ein Rittersitz erwähnt wurde. Möglicherweise bestand bereits um 1440 ein Herrensitz. Die Wasserburg ver­schwand mit der Zeit zuguns­ten eines Rittergutes. Das Herrenhaus wurde um 1715 unter Hans Heinricht von Schönberg erbaut, wel­cher ein Jahr zuvor in den Besitz des Ritterguts gekom­men war. Unter dem Geheimen Ökonomierat Adolf Steiger fan­den 1889 Umbauten nach heu­ti­gem Erscheinungsbild statt.

Nach 1945

Die letz­ten Besitzer, Hans Adolf Eulitz und seine Familie, wur­den 1945 ent­eig­net. Im Rittergut wur­den Notwohnungen ein­ge­rich­tet. Später diente es der Volkshochschule als Schulungsräume, danach wurde es zum Lehrlingswohnheim umgenutzt.

Nachwendezeit

1998 wurde das Rittergut Kleinbautzen an einen pri­va­ten Investor ver­kauft. Die Pläne, hier alters­ge­rech­tes Wohnen unter­zu­brin­gen, schei­ter­ten jedoch. Im Sommer 2014 sollte das Herrenhaus Kleinbautzen für 35.000 € im Rahmen einer Immobilienauktion unter den Hammer kommen.

Heutige Nutzung

Die Gebäude des Rittergutes ste­hen heute ungenutzt.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg befand sich im süd­li­chen Bereich des Rittergutes in der Aue des Albrechtsbachs. Sie wurde durch das Rittergut über­baut und der Graben ein­ge­eb­net. Lediglich Bühlböschungen sind noch erkenn­bar. Schutz als Bodendenkmal besteht seit Ende 1970.

Malschwitz: Wallburg Lubasschanze

Wallburg Lubasschanze

02694 Malschwitz OT Niedergurig

Historisches

Reste des Ringwalls der Wallburg Lubasschanze sind noch ersicht­lich. Die sla­wi­sche Wallburg befand sich süd­lich vom Ort öst­lich der Spree und west­lich des Kleinen Ziegelteichs in bewal­de­tem Gebiet.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde 1937 und erneut 1959 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Malschwitz: Rittergut Cannewitz

Rittergut Cannewitz

Ringweg 9
02694 Malschwitz OT Cannewitz

Historisches

Das 1777 nach­weis­lich erwähnte Rittergut wurde im 18. Jahrhundert auch als Vorwerk bezeich­net. 1858 fin­det sich die Bezeichnung Rittergut wie­der. Es wurde von Preititz aus bewirt­schaf­tet und befand sich seit 1864 im Besitz des weltad­li­gen Fräuleinstifts Joachimstein (heute auf pol­ni­schem Gebiet). Statt eines Herrenhauses gab es ledig­lich ein Pächterhaus.

Heutige Nutzung

Das Pächterhaus befin­det sich heute in Privatbesitz und wird bewohnt.

Malschwitz: Schloss Malschwitz

Schloss Malschwitz (Niederhof)
Rittergut Niedermalschwitz

Dorfplatz 26
02694 Malschwitz

Historisches

Malschwitz wurde 1280 als Herrensitz und 1430 als Rittersitz erwähnt. Ein Nachweis über ein Rittergut stammt aus dem Jahre 1564. Um 1650 befand sich das Rittergut Malschwitz im Besitz der Familie von Metzradt, die eine Teilung des Rittergutes in Obermalschwitz und Niedermalschwitz ver­an­lasste. Niedermalschwitz kam 1668 an die Familie von Nostitz. Diese ver­kaufte 1721 an Johann Andreas von Mollerstein, der nur vier Jahre Besitzer war. Ihm folgte Gottlob Ernst von Gersdorff und die­sem ab 1740 Charlotte Katharina von Lindenau. 1756 kam Niedermalschwitz zurück an die Familie von Metzradt. Damit waren beide Rittergüter wie­der in einer Hand, wur­den jedoch nicht ver­ei­nigt. Sie gelang­ten 1773 an die Reichsgrafen von Riaucour und spä­te­ren Grafen von Schall-​Riaucour. Das Schloss wurde um 1800 erbaut.

Nach 1945

Die Grafen von Schall-​Riaucour wur­den 1945 ent­eig­net. Das Schloss Malschwitz wurde geplündert.

Nachwendezeit

Schloss Malschwitz wurde saniert.

Heutige Nutzung

Schloss Malschwitz dient heute als Sitz der Gemeindeverwaltung, einer Sparkasse, einer Bücherei und eines Kindergartens.

Ohorn: Rittergut Ohorn

Rittergut Ohorn

Am Pflegeheim 2
01896 Ohorn

Historisches

Bereits 1373 bestand ein Herrensitz in Ohorn. 1537 wurde das Rittergut Ohorn erst­mals als Vorwerk erwähnt. Das Herrenhaus wurde im 18. Jahrhundert erbaut und erfuhr um 1890 umfang­rei­che Umgestaltungen nach heu­ti­gem Aussehen.

Nach 1945

1945 wurde die Bodenreform voll­zo­gen und der Besitzer ent­eig­net. Im Herrenhaus wurde 1949 eine Parteischule der SED ein­ge­rich­tet. Das Rittergut mit sei­nem reprä­sen­ta­ti­ven Herrenhaus wurde seit den 1950er Jahren als Alten- und Pflegeheim genutzt.

Nachwendezeit

In der Nachwendezeit wurde das Rittergut umfas­send saniert. Es war 1998 von einer GbR erwor­ben worden.

Heutige Nutzung

Im Rittergut wird heute nach wie vor eine Senioren-​Residenz betrie­ben. Der große, weit­läu­fige Park im eng­li­schen Stil mit vie­len Rhododendren und einem Teich ist nicht zugäng­lich. Erhalten sind außer­dem noch bewohnte Wirtschaftsgebäude.

Obergurig: Herrenhaus Obergurig

Herrenhaus Obergurig

Hauptstraße 2
02692 Obergurig

Historisches

Ein Rittergut wurde erst­mals 1559 erwähnt. Das Herrenhaus wurde im 16. Jahrhundert erbaut und im 18. Jahrhundert umge­stal­tet. Caspar Vogt von Wierandt kam 1556 in den Besitz des Ritterguts und wurde nur drei Jahre spä­ter an sei­nen Sohn ver­erbt. 1647 wurde das zwi­schen­zeit­lich über­schul­dete Rittergut von Friedrich Vogt von Wierandt an Michael Riedinger ver­kauft. In der Folgezeit gab es noch meh­rere Besitzerwechsel.

Nach 1945

Das Rittergut Obergurig fiel nicht unter die Bodenreform und wurde nicht ent­eig­net. Der Besitzer flüch­tete den­noch 1957, offen­bar auf­grund von Repressalien, die wohl üblich waren, wenn sich ein Gutsbesitzer zunächst wei­gerte sei­nen Grundbesitz in die ört­li­che LPG einzubringen.

Nachwendezeit

Die Erben erhielt das Rittergut nach 1990 zwar zurück, doch sie ver­kauf­ten den Hof und behiel­ten nur die Ländereien selbst. Später erfolgte noch­mals ein Verkauf.

Heutige Nutzung

Das Rittergut steht leer und befin­det sich in einem bau­lich schlech­ten Zustand.

Oßling: Rittergut Lieske

Rittergut Lieske

Hauptstraße 30
01920 Oßling OT Lieske

Historisches

1432 soll bereits ein Rittersitz bestan­den haben, wobei diese Information auf eine ein­zelne Quelle zurück­geht und bis­lang nicht bestä­tigt wer­den konnte.

Das Herrenhaus des 1615 nach­weis­ba­ren Ritterguts wurde im 16. Jahrhundert errich­tet. Im aus­ge­hen­den 18. und frü­hen 19. Jahrhundert befand sich das Rittergut Lieske im Besitz der Familie von Ludwig (Schreibweise teil­weise auch Ludewig). 1825 wurde das Rittergut Lieske urkund­lich als Vorwerk erwähnt. Es wurde 1897 zu einer deut­schen Arbeiterkolonie.

Nach 1945

Seit 1954 ist der Missionshof als dia­ko­ni­sche Einrichtung für behin­derte Menschen auf dem Rittergut ansäs­sig. Das Herrenhaus befand sich in einem bau­lich bedenk­li­chen Zustand und wurde daher 1987 abgerissen.

Nachwendezeit

Die Wirtschaftsgebäude wur­den umfas­send saniert.

Heutige Nutzung

Am Standort des Herrenhauses befin­det sich heute ein Neubau. Der alte Gutshof ist heute als Missionshof bekannt. Er wird nach sei­ner Rekonstruktion wei­ter­hin als Wohn- und Arbeitsplatz für geis­tig behin­derte Menschen genutzt.

Oßling: Herrenhaus Döbra

Herrenhaus Döbra

Teichweg 5
01920 Oßling OT Döbra

Historisches

Döbra wurde 1432 erst­mals urkund­lich als Rittersitz des Heinrich von Duba genannt. 1480 ist Bartel Rauber auf dem Rittersitz Döbra belegt, dem um 1500 die Herren von Ponickau folg­ten. Die Familie von Ponickau behielt Döbra bis ins 17. Jahrhundert in ihrem Besitz. Unter ihrer Herrschaft wurde der Rittersitz 1566 zum Rittergut erho­ben. Hans Otto von Ponickau erhielt das Rittergut 1625 als vor­erst letz­ter sei­ner Familie. Ihm folgte ab 1646 Johann Friedrich von Knoch, bevor Hans Christoph von Ponickau fünf Jahre spä­ter das Rittergut erwarb und wie­der in den Familienbesitz holte.

Ehrenfried von Klemm folgte als Rittergutsherr. Die Erben sei­nes Sohnes ver­äu­ßer­ten das Rittergut Döbra 1717 an Sophie Eleonore von Seyfferitz. Ihr folgte 1730 Karl Heinrich Reichsgraf von Hoym, wel­cher das Rittergut aller­dings schon im fol­gen­den Jahr sei­ner Schwester Rahel Charlotte Gräfin Vitzthum von Eckstädt ver­machte. Das Rittergut Döbra ver­blieb bis 1791 in Familienbesitz und wurde dann von Andreas von Ludwig erwor­ben, der 1796 ver­starb. Seine Söhne über­nah­men den Besitz bis 1801, dann ging das Rittergut an Eva Katharina von Kloß, eine gebo­rene von Ludwig, über. Sie ver­kaufte 1818 an Friedrich Traugott von Henack.

Weitere Besitzer waren ab 1835 Carl Gottlieb von Hartmann, ab 1858 Carl Friedrich von Hartmann, ab 1901 der General von der Planitz, ab 1910 Albert Wilke, ab 1931 Friedrich von Loebenstein und ab 1937 ein Herr von Davier.

Nach 1945

Der letzte Besitzer wurde 1945 ent­eig­net, als die Bodenreform voll­zo­gen wurde. Das Herrenhaus wurde spä­ter abgerissen.

Heutige Nutzung

Erhalten ist ein gepfleg­tes Wirtschaftsgebäude, wel­ches Wohnzwecken dient.