Radibor: Rittergut Quoos

Rittergut Quoos

Nr. 1/​1a
02627 Radibor OT Quoos

Historisches

1242 wurde ein Herrensitz unter Zachmannus de Chozow erwähnt. Als ers­ter Besitzer ist Siegismund Behr nach­weis­bar. 1489 erwarb die Familie von Planitz den Herrensitz und ver­kaufte ihn exakt 100 Jahre spä­ter an Christoph von Haugwitz. 1605 erwarb die Familie von Minkwitz den Besitz. Ab 1685 gab es meh­rere Besitzerwechsel.

Nachdem das Gut 1803 von Johanna Nepomucena Gräfin von Gondrecourt an Martin Miethe ver­kauft wurde, ent­stand unter ihm ein eigen­stän­di­ges Rittergut. Als sol­ches wurde es 1858 schrifft­lich erwähnt. Miethe ließ ein Jahr nach dem Erwerb das heu­tige Herrenhaus mit sei­nen Nebengebäuden erbauen. 1835 kaufte der Freiherr von Schönberg-​Bibran das Rittergut. Es befand bis 1916 in Familienbesitz, zuletzt in Händen der Freifrau Hedwig von Zedlitz und Neukirch. Der zuletzt erwähnte Besitzer war 1930 Herr Dr. Lauterbach.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung. Das Rittergut wurde an Neubauern auf­ge­teilt, das Herrenhaus als Mehrfamilienhaus genutzt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus Quoos wurde von pri­vat erwor­ben und umfas­send, wenn auch nicht nach his­to­ri­schem Vorbild, saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient Wohnzwecken.
(Foto: Februar 2025)

Ralbitz-​Rosenthal: Rittergut Zerna

Rittergut Zerna

Am Sägewerk 9
01920 Ralbitz-​Rosenthal OT Zerna

Historisches

Das 1570 urkund­lich erwähnte Rittergut geht auf eine vor­ma­lig vor­han­dene Wasserburg zurück. Es fand sich im Besitz der Familien von Baudissin, von Schreibersdorf, von Luttitz, von Nostitz, von Ponickau, von Rutt, von Gersdorf, von Wobeser, von Stollberg und von Rex und wurde 1835 in bür­ger­li­che Hand an Johann Friedrich Richter ver­kauft. 1852 kam es an das Kloster St. Marienstern.

Nach 1945

Zu Beginn der 1980er Jahren wur­den das Herrenhaus sowie einige Wirtschaftsgebäude abgerissen.

Heutige Nutzung

Auf dem Grundstück befin­det sich heute ein Sägewerk, nur noch wenige Wirtschaftsgebäude sind erhalten.

Bautzen: Herrensitz Bloaschütz

Herrensitz Bloaschütz

02625 Bautzen OT Bloaschütz

Historisches

Bloaschütz konnte 1296 als Herrensitz unter Heinemannus de Bloschwicz nach­ge­wie­sen wer­den. Die Grundherrschaft wurde um 1580 vom  Rittergut Neukirch und antei­ligt von den Rittergütern Bolbritz und Döberkitz aus­ge­übt. Der Herrensitz wurde offen­bar nach recht kur­zer Zeit wie­der auf­ge­ge­ben. Weitere Informationen lie­gen nicht vor.

Weißenberg: Rittergut Weicha

Rittergut Weicha

Hauptstraße 23 (Herrenhaus)
Hauptstraße 29 (Wirtschaftsgebäude)
02627 Weißenberg OT Weicha

Historisches

In Weicha exis­tierte bereits 1241 ein Herrensitz. Er wurde 1485 als Rittersitz und 1563 als Rittergut bezeich­net. Im 17. Jahrhundert befand sich das Rittergut im Besitz von Hans von Gersdorff. Um 1700 erfolgte der Bau des Herrenhauses unter Anna Helena von Nimptsch. Ihre Tochter erbte den Besitz 1712. Weitere Besitzer waren im 18. Jahrhundert die Familie von Broizen und ab 1804 die Familie von Heynitz. Wichard von Heynitz wurde auf­grund sei­ner geis­ti­gen Behinderung 1941 auf dem Pirnaer Sonnenstein ermor­dert. Die Nationalsozialisten lös­ten das Rittergut Weicha auf und teil­ten den Grund und Boden an Bauern auf.

Nach 1945

Benno von Heynitz, der Bruder von Wichard von Heynitz, wurde 1947 als vor­geb­lich feind­li­cher Agent ver­haf­tet und bis 1956 inhaf­tiert. Nach Kriegsende wurde im Herrenhaus ein Alten- und Pflegeheim eingerichtet.

Nachwendezeit

Das Pflegeheim zog 2003 aus dem Herrenhaus aus.

Heutige Nutzung

Heute dient das Herrenhaus als Begegnungszentrum des Weichaer Herrenhaus e. V.

Wachau: Rittergut Lomnitz

Rittergut Lomnitz

Lomnitzer Hauptstraße 35
01454 Wachau OT Lomnitz

Historisches

Der 1313 unter Tymo de Lomenitz miles erwähnte Herrensitz diente um 1554 den Herren von Schönfeld als Vorwerk. Die Grundherrschaft wurde noch 1606 vom Rittergut Wachau aus­ge­übt, spä­tes­tens seit 1696 war Lomnitz ein eigen­stän­di­ges Rittergut. 1631 erwarb Johann Georg von Oppel das Gut und ver­kaufte es 1679 an die Familie von Boblik. Nach min­des­tens zwei wei­te­ren Besitzerwechseln kam das Rittergut gegen Ende des 19. Jahrhunderts an die Familie Leuthold. Als letz­ter Besitzer ist Dr. Lahmann bekannt. Das Herrenhaus wurde in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhudnerts erbaut.

Nach 1945

Die Enteignung erfolgte im Oktober 1945. Das Rittergut Lomnitz war das erste Anwesen sei­ner Art, auf dem in Sachsen die Bodenreform voll­zo­gen wurde. Nach Kriegsende wurde das Herrenhaus des Rittergutes über­wie­gend zu Wohnzwecken genutzt.

Heutige Nutzung

Das Rittergut mit Herrenhaus, Wirtschaftsgebäude, Scheune und Mauertürmchen ist sanie­rungs­be­dürf­tig und steht unge­nutzt leer. Das Areal wurde vor lan­ger Zeit ver­kauft. Ein geplan­tes Nutzungskonzept aus dem Jahr 2015 sieht Wohnungen im Herrenhaus und den Abriss von Wirtschaftsgebäude und Scheune vor, an deren Stelle Reihenhäuser errich­tet wer­den sol­len. Bis Stand November 2020 wurde mit dem Bau nicht begon­nen. Der Park ver­wil­dert zusehends.

Burkau: Rittergut Oberburkau

Rittergut Oberburkau

Hauptstraße 64
01906 Burkau

Historisches

1676 kaufte Johann Ernst von Staupitz die bei­den Rittergüter Ober- und Niederburkau. Er ver­machte 1710 sei­nem Sohn Gottlob Ernst Oberburkau, wel­cher es an den Kammerjunker Freiherr von Braun und Wartenberg ver­äu­ßerte. Das Herrenhaus wurde in der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts umge­baut. Der Ursprungsbau stammt ver­mut­lich aus dem 18. Jahrhundert.

Nach 1945

1945 erfolgte keine Enteignung, da das Rittergut zu klein war als um unter die Bodenreform zu fallen.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus des Ritterguts Oberburkau wurde von pri­vat nach Erbgang saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird vom Eigentümer bewohnt.

Radibor: Wasserburg & Schloss Radibor

Wasserburg & Schloss Radibor

Am Schloß 3
02627 Radibor

Historisches

Der 1441 erwähnte Rittersitz, die ursprüng­li­che Wasserburg, erlebte zahl­rei­che Besitzerwechsel. Seit 1489 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Plaunitz, die es 1589 an die Familie von Haugwitz ver­kaufte. Diese ver­äu­ßer­ten Radibor 1605 an die Familie von Minkwitz. 1707 erwarb die Familie von Schack Radibor und ließ ab 1709 das Schloss errich­ten. Der Baron von Ried erwarb es 1765. Nach meh­re­ren wei­te­ren Besitzerwechseln kam Schloss Radibor schließ­lich 1854 an die Grafenfamilie von Einsiedel.

Nach 1945

Der letzte Besitzer Alfred Freiherr von Welck wurde 1945 ent­eig­net. 1946 wurde eine sor­bi­sche Schule im Schloss ein­ge­rich­tet, wel­ches vor­mals von Wassergräben umge­ben war.

Nachwendezeit

Pläne, eine Bildungseinrichtung im Schloss unter­zu­brin­gen, wur­den aufgeschoben.

Heutige Nutzung

Seit 2010 befin­det sich Schloss Radibor in Privatbesitz und wird schritt­weise saniert.

Bodendenkmalschutz

Die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg ist über­baut. Lediglich ein Graben exis­tiert noch von ihr. Das Burgareal nörd­lich des Ritterguts wurde als Bodendenkmal 1971 unter Schutz gestellt.

Ralbitz-​Rosenthal: Wasserburg & Rittergut Schönau

Wasserburg & Rittergut/​Klostergut Schönau

Reichenstraße 6
01920 Ralbitz-​Rosenthal OT Schönau

Historisches

Erstmals schrift­lich erwähnt wurde Schönau im Jahre 1311, der Ritter Konrad von Theltowe wurde als Herr auf Schönau auf­ge­führt. Damals bestand offen­bar bereits die Wasserburg, auf wel­che das spä­tere Rittergut zurück ging. Nach ihm erbte sein Sohn Tammo das Rittergut. Bis 1667 ist nichts über wei­tere Besitzverhältnisse bekannt. Bis 1745 war die Familie von Luttitz Eigentümer, unter ihr ent­stand um 1710 das Herrenhaus. Ihr folg­ten bis 1770 Wolf Dietrich von Hühnerkopf und bis 1771 Peter Christian von Puttkammer.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Herrenhaus Schönau um einen Seitenflügel erwei­tert. Weitere Besitzer waren bis 1805 Gottlob August Hering, bis 1818 Johann Christoph Gotthelf von Hornuf, bis 1826 Christian Wilhelm Pilz und bis 1837 Ernst Ferdinand von Loeben. Im Jahre 1837 erwarb das Kloster St. Marienstern das Rittergut, es wurde seit­dem als Klostergut bezeich­net. Das Herrenhaus wurde von einem Gutsverwalter bewohnt, das Kloster erfreute sich haupt­sätz­lich an den gro­ßen land­wirt­schaft­li­chen Flächen.

Nach 1945

Obwohl das Rittergut über 100 Hektar groß war, fiel es als kirch­li­cher Besitz nicht unter die Bodenreform. Auf den Ländereien wurde wei­ter­hin Landwirtschaft betrieben.

Nachwendezeit

Der Landwirtschatsbetrieb wurde ein­ge­stellt und die Landwirtschaftsflächen ander­wei­tig verpachtet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer.

Bodendenkmalschutz

Die eins­tige Burg wurde durch das Herrenhaus voll­stän­dig über­baut. Der Graben wurde ein­ge­eb­net und ist ober­fläch­lich nicht mehr erkenn­bar. Schutz für die Wasserburg als Bodendenkmal besteht seit 1935, auf­ge­frischt wurde die­ser Ende 1956.

Bautzen: Gut Stiebitz

Gut Stiebitz

Neukircher Straße 10
02625 Bautzen OT Stiebitz

Historisches

Stiebitz konnte 1242 als Herrensitz unter Martinus de Stewicz nach­ge­wie­sen wer­den. Aus dem Herrensitz ging ein Gut her­vor, wel­ches jedoch weder als Vorwerk noch als Rittergut Erwähnung fand. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts kam das Gut an die Familie Zieschang. William Busch erwarb es 1917. Bis 1922 ließ er umfang­rei­che Um- und Ausbauten am 1853 errich­te­ten Herrenhaus vor­neh­men. 1924 ließ er zudem einen Pavillon bauen, in wel­chem er Küken hielt. 1931 starb William Busch. Das Gut gelangte an Paul Gustav Emil Hultsch und spä­ter an eine Erbengemeinschaft.

Nach 1945

Das Gut und sein letz­ter Besitzer wur­den nicht ent­eig­net, das Gut Stiebitz wurde 1954 den­noch in ein volks­ei­ge­nes Gut umge­wan­delt. Das Herrenhaus wurde zu Wohnzwecken genutzt.

Nachwendezeit

1990 wurde die Enteignung rück­gän­gig gemacht. Die Erben waren nur an den Ländereien inter­es­siert, nicht an den Gebäuden. Das Herrenhaus wurde nach und nach leer­ge­zo­gen und ver­kam zur Ruine. Zwei Nebengebäude wur­den nach 1997 abge­ris­sen. 2007 erfolgte der Verkauf des Gutsgrundstücks an ein Unternehmen. Das Herrenhaus wurde Anfang 2013 abgebrochen.

Heutige Nutzung

Die 2016 noch rui­nöse Fasanerie wurde umfas­send saniert und wird heute bewohnt. Eine Fotoaufnahme ist nur aus eini­ger Entfernung möglich.