Wasserburg & Rittergut Straßgräbchen
Kamenzer Straße 11
02994 Bernsdorf OT Straßgräbchen
Historisches
Das Gut kam 1476 in den Besitz der Stadt Kamenz und existierte demzufolge bereits vorher. Vermutlich bestand bereits zu jener Zeit die Wasserburg, auf welche das Rittergut Straßgräbchen zurück geht. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ist die Familie von Ponickau als Eigentümer benannt. 1642 erwarb die Stadt Kamenz das Rittergut.
Im 18. Jahrhundert wurde das Herrenhaus als Ersatz für einen Vorgängerbau errichtet. Als Bauherr kommt möglicherweise Friedrich August von Cosel in Frage, welcher durch die Vermählung mit Friederike Charlotte Gräfin von Holtzendorff 1755 in den Besitz des Ritterguts Straßgräbchen kam und es bis 1770 behielt. Zuvor hatte sein Schwiegervater Christian Gottlieb Graf von Holtzendorff das Rittergut Straßgräbchen besessen.
1786 erwarb Friedrich von Bassy das Rittergut und behielt es bis 1827. Um 1855 befand es sich in den Händen von Johann Jacobi und wurde 1901 von Anton Hilmar Seidel gekauft. Ihm folgte bis 1920 die Familie Spangenberg. In jenem Jahr ging der Grundbesitz aus der Spangenbergschen Konkursmasse erneut an die Stadt Kamenz über. Verpachtet wurde das Rittergut von der Stadt an einen Herrn Meurer.
Nach 1945
Die Stadt Kamenz wurde bei der Durchführung der Bodenreform zwar nicht enteignet, dennoch wurde der Hof 1950 in ein Volksgut umgewandelt. Das Herrenhaus diente als Lehrlingswohnheim. Zusätzlich waren im Herrenhaus russische Offiziere untergebracht.
Nachwendezeit
Das Rittergut wurde ab 1992 umgestaltet, als die heute darin ansässige Firma ihren Geschäftsbetrieb dort aufnahm. Die Ställe wurden abgerissen, um Platz für Lagerhallen zu schaffen.
Heutige Nutzung
Das alte Rittergut wird heute gewerblich genutzt. Das Herrenhaus ist saniert und beherbergt die Verkaufsausstellung des Unternehmens.
Bodendenkmalschutz
Die Wasserburg ist durch das Herrenhaus des Ritterguts überbaut. Dadurch ist von der Burg oberflächlich nichts mehr erkennbar. Die Anlage wurde als solche erstmals 1938 und erneut Ende 1956 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.